Der aus den Überresten von Saab hervorgegangene schwedische Elektroautobauer NEVS (National Electric Vehicle Sweden) hat nicht die Mittel, um die konzipierte sportliche Elektro-Limousine Emily GT in die Serie zu bringen. Das will nun ein Investor realisieren.
Das kanadische Start-up EV Electra habe das Projekt übernommen, berichtet Autocar. In einer Erklärung begrüßte Nina Selander, CEO von NEVS, den Erwerb des Emily GT durch EV Electra – ebenso wie des E-Selbstfahr-Shuttle-Projekts Pons – als „Verwirklichung gemeinsamer Träume“. EV Electra werde bald mit der Montage erster Fahrzeuge in einem Werk in der Türkei beginnen.
Jihad Mohammad, Gründer und CEO von EV Electra: „Wir haben diese Übernahme in dem Bewusstsein getätigt, dass wir den gesamten Weg von der Entwicklung bis zur Massenproduktion begleiten müssen.“ Der Erwerb der Projekte Pons und Emily sei ein entscheidender Meilenstein im „Streben nach Innovation und Nachhaltigkeit“.
Der jüngste Prototyp des schnittig-modernen Grand Tourers Emily GT übertrifft laut den NEVS-Entwicklern viele aktuelle Elektroautos. Er hat einen Elektromotor an jedem Rad, der 88 kW/120 PS leistet, die Systemleistung beträgt 353 kW/480 PS. Eine geplante spätere Version soll eine Gesamtleistung von 480 kW/653 PS von vier Radmotoren haben. Bisher geht es in 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h, mit neuerer Motortechnik sollen 3,2 Sekunden möglich sein.
Der Emily GT hat den Angaben nach einen großen Innenraum und mehr Raum für die Batterie als herkömmliche E-Autos. Dadurch soll ein großes 175-kWh-Akkupaket Platz finden, das eine Reichweite von über 1000 Kilometern ermöglicht. Die Prototypen haben allerdings nur eine 52-kWh-Batterie. „Es ist ein geräumiges Auto mit viel Fahrspaß. Es ist sehr einfach und stabil zu fahren. Es hat eine einzigartige Balance zwischen Komfort und Fahrspaß, kann aber trotzdem ein Familienauto sein. Bei der Entwicklung hatten wir den Porsche Panamera und den Porsche Taycan als Benchmark“, so NEVS-Projektleiter Peter Dahl.
Das Projekt Pons hat NEVS 2020 als Ökosystem für neue Mobilität entwickelt. Es handele sich dabei um die erste Generation von autonomen Fahrzeugen mit vernetzter Benutzeroberfläche für den Verkehr in „smarten“ und nachhaltigen Städten. Im Zentrum von Pons steht das hochautomatisierte, 4266 Millimeter lange, 2021 Millimeter breite und 1950 Millimeter hohe E-Shuttle Sango.
MacGyver meint
Ich bin seit langem ein großer SAAB Fan. Besonders das Heck erinnert mich an den 9-5. Das Design war wirklich fantastisch, die 0815 GM Opel-Basis war jedoch leider nicht dem technischen Anspruch von SAAB angemessen. Daher wünsche ich dem Emily GT Projekt alles Gute. Insgeheim hoffe ich auch auf eine Rückkehr des SAAB Logos und Namen. NEVS kann meinetwegen die Firma heißen. Aber eine vernünftige Marke wird daraus nicht – zumindest nicht in Europa.