Der Autokonzern Stellantis und die US-Technologiefirma Ample haben eine Vereinbarung zur Gründung einer Technologie-Partnerschaft unterzeichnet. Mit der Technologie soll sich eine vollständig geladene E-Auto-Batterie in kurzer Zeit in ein Fahrzeug einbauen lassen.
Die Partner wollen laut einer Mitteilung auf die Integration der modularen Batteriewechsel-Lösung von Ample in Stellantis-Elektrofahrzeuge hinarbeiten. „Diese Technologie ermöglicht es Kundinnen und Kunden mit Elektrofahrzeugen, ihre leere Batterie an einer Batteriewechselstation innerhalb weniger Minuten gegen eine voll aufgeladene Batterie auszutauschen“, heißt es.
Die beiden Unternehmen sind auch in Gesprächen über eine erweiterte Anwendung der modularen Batteriewechsel-Technologie von Ample, um die Nachfrage der Stellantis-Flotten- und Privatkunden auf anderen Stellantis-Plattformen und in anderen Regionen zu decken. Das erste Programm soll 2024 in Madrid, Spanien, mit einer Flotte von 100 Fiat 500 Elektro im Rahmen des Free2move-Carsharing-Angebots von Stellantis beginnen.
„Die Partnerschaft mit Ample ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Stellantis alle Möglichkeiten auslotet, die unseren Elektrofahrzeugkunden Mobilitätsfreiheit ermöglichen“, so Ricardo Stamatti, Stellantis Senior Vice President, Charging & Energy Business Unit. „Neben anderen Projekten, auf die wir uns konzentrieren, bietet die modulare Batteriewechsel-Lösung von Ample die Möglichkeit, unseren Kundinnen und Kunden eine höhere Energieeffizienz und eine herausragende Leistung zu bieten und gleichzeitig Reichweitenangst zu nehmen. Wir freuen uns darauf, das erste Programm mit unserem herausragenden Fiat 500 Elektro durchzuführen.“
Batterien von Ample sind als Ersatz für die Originalbatterie eines Elektroautos konzipiert. „Dies wird durch die modularen Batterien von Ample ermöglicht, die in jedes Elektrofahrzeug passen. So kann Stellantis die Technologie von Ample integrieren, ohne seine Fahrzeugplattformen neu zu gestalten“, erklärt das Unternehmen.
Und weiter: „Darüber hinaus können die leichten Batteriewechsel-Stationen von Ample in nur drei Tagen in öffentlichen Bereichen aufgestellt werden. Das ermöglicht eine schnell skalierbare Infrastruktur, die die Nachfrage der Fahrerinnen und Fahrer befriedigen kann. Wenn sich ein Ample-fähiges EV der Ample-Station nähert, wird das Fahrzeug sofort von der Station erkannt. Nach dem Einparken initiiert der Fahrer den Batteriewechsel über die mobile App, sodass der vollständig geladene Akku in weniger als fünf Minuten eingebaut ist.“
Solariseur meint
Wenn man statt einer Batterie einen Akku einbaut, braucht man nicht wechseln sondern kann mit einem Ladekabel….ach, lassen wir das.🤣
Marcel meint
In der Praxis werden zwei verschiedene Energiespeichertypen unterschieden: die Primär- und die Sekundärbatterien. Primärbatterien können nur einmal entladen und danach nicht wieder aufgeladen werden. Sekundärbatterien hingegen, landläufig auch als Akkumulatoren bezeichnet, sind wieder aufladbar.
M. meint
[klugscheiss]
Fast.
Was du meinst, sind Zellen.
Batterien sind das nur umgangssprachlich. Eigentlich meint „Batterie“ die Zusammenschaltung mehrerer Einheiten.
Kommt vom Militär. Da ging es um Geschütz-Batterien.
Wir haben es im Auto (sogar im Verbrenner) also mit Sekundärbatterien zu tun, die (natürlich…) aus Sekundärzellen zusammengesetzt werden.
Im Smartphone ist es dagegen meist aber nur eine Sekundärzelle, also streng genommen keine Batterie.
So ist das auch der gleichbedeutenden Bezeichnung „Akkumulator“, die genau genommen eine Zelle ist, umgangssprachlich aber auch als Batterie verstanden wird.
[/klugscheiss]
;-)
Marcel meint
[klugscheiss]
Wenn es auf den Unterschied ankommt, sollte man genauere Bezeichnungen verwenden denn das lateinische Wort Akkumulator, eigentlich Accumulator bedeutet ‚Sammler‘ (cumulus ‚Haufen‘, accumulare ‚anhäufen‘) und somit nicht eine einzelne Zelle sondern die Anhäufung mehrerer Zellen.
Daher ist ein einzelnes Speicherelement eine Sekundärzelle, Sekundärelement, Akkumulatorzelle oder Akkuzelle
Mehrere zusammengeschaltete Speicherelemente werden als Akkupack oder Batterie aus Sekundärzellen bezeichnet.
[/klugscheiss]
Konnte es mir nicht verkneifen ;)
LOL meint
Wie klein soll denn bitte der Speicher sein, wenn der im 500e wechselbar ist?
Das macht das ganze Konzept noch unsinniger.
Wenn überhaupt, wäre es vielleicht bei sehr großen Autos interessant.
Marcel meint
Laut Fiat hat der E-500er eine Reichweite von ca. 150 Kilometer. Da diese 500er als Free2Move car-sharing Autos konzipiert sind und solche Personen meistens keine eigene Ladestation zu Hause haben ist ein Batterien-Wechsel(Sekundärbatterie für die Wortklauber) gut für so ein Mobilitätskonzept geeignet.
Was viele nicht berücksichtigen ist das für eine Infrastruktur die das Laden all der E-Autos bei allen zu Hause, in der Quartierstrasse einen Ausbau der Infrastruktur benötigt der eine riesige Milliardensumme kostet. Wenn nur an den „Tankstellen“ Batterie Wechselstationen gebaut werden und nur die mit genügend Leitunsgkapazität angeschlossen werden müssen sind die Kosten und die Bauzeit enorm viel geringer.
M. meint
OMG, die Nächsten…
Dann stellt die Wechselsttionen wenigstens in die Städte, wo die Leute nicht zu Hause laden können. Noch so einen Autobahn-Rohrkrepierer braucht wirklich niemand.
Und denkt an die Preise. Ab 59,- Euro beim Zoe war schon grenzwertig, besonders für Wenigfahrer.
South meint
Also einen Accu Wechsel, nur damit man wieder einen vollgeladenen Accu im Auto hat, ist eine Verschwendung zumal die Ladetechnik ja gute Fortschritte macht und das dürfte auch schwer hochzuskalieren sein. Trotzdem wäre es sinnvoll, zumindest den Accu so konstruieren, dass er im Falle eines Defektes leicht und kostengünstig ausgetauscht werden kann, am besten Modular nur defekte Module.
Richtig gut wäre, wenn man im Alltag einen kleinen Accu hätte und bei Bedarf einen großen Accu mieten/einbauen könnte. Witzig wäre auch so eine Idee, eine großen, modularen Accu zu besitzen, welcher im Normalfall zuhause als PV Speicher verwendet wird, (VTH oder sogar VTG) und bei Bedarf für Langstreckenfahrten verwendet werden könnte. Klar. Gibt es da aktuell noch Hürden, aber prinzipiell wäre das möglich und auf alle Fälle sinnvoller E Auto mit größtenteils ungenützten Kapazitäten rumstehen zu lassen…
CJuser meint
Ich verstehe den Schritt auch nicht wirklich. Meines Erachtens ist der 500e auch das falsche Auto für dieses Konzept – ist halt mehr ein Stadtauto. Beim ZOE hat man damals zumindest einen 22 kW Anschluss verbaut um ohne DC trotzdem schnell laden zu können. Zudem wäre ein immer „vollgeladener“ Akku auch ungesund. Selbst bei NIO sind die nicht zu 100% geladen, wenn man den tauscht.
Für mich hört sich das zurzeit leider nach einer ziemlichen Insellösung an. Wenn, dann hätte man sich hierfür besser mit CATL bzw. EVOGO (bzgl. Choco-SEB) zusammensetzen sollen und das Konzept direkt modular für die verschiedenen zukünftigen Stellantis-Plattformen entwickeln sollen.
Die Idee eines zweitgeteilten Akkupacks kam mir ebenfalls schon. Ein Teil dauerhaft fest im Auto verbaut. Der andere Teil kann für lange Fahrten (Wochenende/Urlaub) eingesetzt werden oder in der Woche über Tag in Abwesenheit als Erweiterung des Hausspeichers dienen. Ich stelle mir eine passende (narrensichere) Apparatur technisch nur äußerst schwer zu konstruieren vor.
libertador meint
Zum Thema „Stadtauto“ würde ich aber einwenden, dass es eine große Zielgruppe gibt, für die eine Wechselstation bei einem Stadtauto attraktiv wäre. Dies ist die Gruppe der Personen ohne elektrifizierten Stellplatz. Diese ist gerade in Städten nicht klein. Das ist meines Wissens nach auch ein Hauptaugenmerk der existierenden Wechselstationen in China. Was für diesen Anwendungsfall das beste ist, wird sich langfristig zeigen. Wobei das Schnellladen durchaus vielversprechend ist, wenn man dieses in 10 Minuten erledigen kann, wie kommende Batteriegenerationen versprechen.
Der Nachteil von Wechselstationen natürlich, dass mehr Akkus benötigt werden, dafür lässt sich das Laden des Akkus aber besser steuern und muss nicht unbedingt unmittelbar erfolgen. Das wäre der Charme des geteilten Akkus, der aber wiederum technisch aufwendiger ist. Mal schauen wohin die Reise geht.
South meint
Zumindest in München haben viele Haushalte, wenn überhaupt, nur ein Auto und dieses wird primär für Wochenendausflüge, Urlaub oder schwere Lasten benötigt. Städter haben also witzigerweise nicht unbedingt Kleinwägen…
Jörg2 meint
South
Ja, ich fände es auch gut, wenn die Situation, dass die meisten Fahrzeuge eigentlich „Stehzeuge“ sind und oft der heimische Strombedarf dann hoch ist, wenn die „mobile Zelle“ auch vor der Tür steht… dass diese Gleichzeitigkeiten irgendwie genutzt werden um bei den Themen „Ressourceneinsparung“, „Netzglättung“, „nur vereinzelt Fernfahrten“… mitzuhelfen.
Ich befürchte aber, dass unter kapitalistischen Gesichtspunkten jeweils funktionierende Geschäftsmodelle gefunden werden müssen und gesamtgesellschaftliche, übergeordnete Ziele (wie Klimaschutz) nicht dazu führen, dass die Einzelakteure (Autohersteller, Netzbetreiber, Energeiversorger…) sich zu einer systemischen Umsetzung zusammenfinden. Am ehesten sehe ich da noch die Chance bei „kommt alles aus einer Hand (Auto, Heimspeicher, PV, virtuelles Kraftwerk, Softwaredach…)“.
Marcel meint
Endlich mal ein produktiver Kommentar 🙂 liest man unter E-Auto Artikeln leider zu selten.
Der Silence 504 ( ja, man kann jetzt streiten, ob man ihn ein Auto nennt) macht es genau so.
Zwar „nur“ eine kleine Kapazität und nur 48V, aber für Städte ein geniales Konzept.