Hyundai arbeitet an einem Einsteiger-Elektroauto für den europäischen Markt, das den Kleinstwagen i10 ablösen könnte. Die Südkoreaner haben es dabei laut einem Bericht aber weniger eilig als hiesige Hersteller wie Citroën oder VW.
Der südkoreanische Autohersteller plane einen batteriebetriebenen Kleinwagen, aber es werde einige Zeit dauern, bis eine serienreife Version entwickelt ist. Das erklärte laut Automotive News der Marketingchef von Hyundai Motor Europe, Andreas-Christoph Hofmann. Zum Preis sagte er: „Jeder in der Branche weiß, dass das Ziel für diese Art von Fahrzeugen bei 20.000 Euro liegt.“
Der Hyundai-Manager merkte an, dass Stadtautos wegen ihren niedrigen Preisen und den technischen Herausforderungen der Elektrifizierung schwer profitabel zu verkaufen seien. Hyundai werde bis 2030 elf weitere vollelektrische Modelle in Europa auf den Markt bringen. Wann der besonders günstige Stromer starten soll, konkretisierte Hofmann nicht.
Aktuell ist das günstigste Elektroauto der Marke der Kona Elektro. Hierzulande kostet die Batterieversion des Kompakt-SUV derzeit ab 41.990 Euro. Das erste Modell auf der reinen Elektroauto-Plattform E-GMP, der Crossover Ioniq 5, ist ab 43.900 Euro zu haben. Die anschließend ausgelieferte mittelgroße Limousine Ioniq 6 kostet ebenfalls mindestens 43.900 Euro.
Die Nachfrage nach E-Autos nimmt nicht in dem Maße zu, wie es die Branche erwartet hat. Hyundai bleibt mit Blick auf die Antriebsart aber optimistisch und will seine Pläne für die Einführung neuer Modelle nicht zurückfahren. „Wir haben nicht vor, die Produktion von Elektrofahrzeugen oder unsere Produktpalette aufgrund wahrscheinlicher kurzfristiger Hürden drastisch zu reduzieren, da wir davon ausgehen, dass die Verkäufe von Elektrofahrzeugen längerfristig wachsen werden“, sagte kürzlich Seo Gang Hyun aus dem Management der Marke.
Zunächst stehen bei Hyundai hochwertigere E-Autos im Fokus. Seit Kurzem ist der besonders sportliche Ioniq 5 N für 74.900 Euro bestellbar. Auch das große SUV Ioniq 7 soll ab Ende 2024 europäischen Kunden angeboten werden, ist laut Hofmann aber vor allem für den US-Markt konzipiert. Wie der Ioniq 5 und 6 fährt auch der Ioniq 7 auf der E-GMP. Welche Basis das angekündigte E-Mobil zum erschwinglichen Preis nutzen wird, ist nicht bekannt.
OlliP meint
Den elektrischen Kleinstwagen hat Hyundai längst entwickelt (Hyundai Casper)! Der muss für den europäischen Markt vielleicht noch modifiziert werden, aber die höherpreisigen Modelle bieten doch das bessere Ruhepolster.
South meint
Naja, das alte Lied, klar wird immer das obere Segment bedient. Aber es gibt einen Markt für E Autos um die 20T€ und es wird technisch machbar sein. Ein Frage der Zeit…
Gerhard Fenzl meint
Ich kann es allmählich nicht mehr hören, dass es angeblich nicht möglich sein sollte, vernünftige, sparsame und preisgünstige eAutos zu produzieren. Klar ist bei einem 20.000 € Auto der Reinerlös niedriger als bei einem 200.000 € Boliden. Aber wer braucht diese Boliden? Ich behaupte seit Jahren, dass die Überproduktion von Luxuskarossen (unabhängig von der Antriebsart) nur deshalb möglich ist, weil diese entweder als Firmenwagen eingesetzt werden, oder im 6-Monats-Turnus an Werksangehörige gehen und danach irgendwie als Gebrauchtwagen verscheppert werden. Beweise habe ich dafür aber nicht.
Selber bin ich auch kein guter Kunde der Autoindustrie: Seit über 12 (!) Jahren fahre ich einen kleinen elektrischen C-Zero, immer noch mit dem Original-Akku.
Da hätte ich mir gewünscht, dass es mal einen Tausch-Akku mit doppelter Kapazität gibt. Interessiert aber keinen Hersteller!
Wollen wir auch nur ansatzweise nachhaltig werden, oder auf „Teufel komm raus“ unsinnige Produkte produzieren? Und nein, ich bin kein Grüner!
Jeff Healey meint
Der C-Zero und die baugleichen Peugeot und Mitsubishi haben mich auch sehr interessiert und lange Zeit gedanklich beschäftigt:
Intelligentes Design, ausgeklügelte Aerodynamik und hervorragende Raumausnutzung bei kleinstem Außenmaß: Eigentlich vollständig ausreichend für meine Alltagsanforderungen an einen Zweitwagen. Leider war die Akkukapazität für meine tägliche Nutzung zu gering ausgelegt.
Fünfzig Kilometer mehr Reichweite, um für die Wintermonate einen Reichweiten-/Sicherheitspuffer zu haben, und ich wäre längst E-Fahrer. Berichte über extrem teure Ersatz-Akkus und frühe Degradation der Akkus bei manchen C-Zero Besitzern haben mich zusätzlich vom Kauf eines gebrauchten Exemplars zurückgehalten. Ich würde mir sehr eine „after-Market“-Umrüstung dieser Fahrzeuge mit langlebigen LFP-Zellen wünschen, aber das wird nur ein Wunschtraum bleiben. Diese Ultra-kompakten City- und Landstraßen-Hüpfer haben zu Recht ihre Fangemeinde.
Es ist eigentlich der Urmeter des intelligenten Gegenentwurfs zu den ganzen „2-Tonnen-plus-X“ Fahrzeugen unserer, meiner persönlichen Meinung nach, allzu verschwendungssüchtigen Zeit.
Ich wünsche Ihnen noch viele weitere zufriedene Jahre mit Ihrem C-Zero.
KritGeist meint
🎉👍😎
Oswaldo meint
Zitat:
Als Nächstes bringt Hyundai hierzulande Ende dieses, Anfang des neuen Jahres die mittelgroße Limousine Ioniq 6 zum Preis von 43.900 Euro zu den Händlern.
Ah okay; und was fahre ich dann schon zufrieden seit Juni 23??
Habe ich wohl einen Erlkönig von Hyundai 🤣
Robert Quek meint
Peinlich, dass die Redaktion/Moderation so etwas nicht sofort dann korrigiert.
ecomento.de meint
Korrigiert.
VG | ecomento.de
hu.ms meint
Das problem haben alle BEV-hersteller in den segmenten A und B:
Je kleiner das auto, desto größer der kostenanteil des akkus und desto größer der preisunterschied zu gleichgrossen stinkern.
Warum gibts immer noch keinen kleineren tesla für 30K und warum baut VW extra eine neue fabrik in spanien für den ID.2all ?
Theo Arol meint
So ist es.
Und der ID.1 – oder wie auch immer er heißen wird – kommt vielleicht sogar aus noch stärkerem Billiglohnland. Da ist sogar Spanien ein zu lohnintensives Parkett.
EVrules meint
Gerüchten zur Folge könnte es sogar aus dem „Billiglohnland“ Frankreich stammen, sofern Substanz hinter dem Hören-Sagen des Handelsblatt steckt, dass VW Kontakt zu Renault suchte, bzgl. einer Kooperation der neuen Twingo-Plattform AmpR Small.