Das US-Start-up Lucid ist mit der Edellimousine Air in den Markt gestartet. Als Nächstes kommt das Luxus-SUV Gravity, das wohl ebenfalls nach Europa exportiert wird. Später will Lucid auch ein erschwinglicheres Mittelklasse-Modell anbieten – dazu gibt es aktuelle Äußerungen von CEO und Technikchef Peter Rawlinson.
Rawlinson deutete gegenüber Autocar einen Einstiegspreis von „etwa 50.000 Dollar“ an. In den USA werden Autopreise vor Steuern angegeben, nach aktuellem Stand würde ein mittelgroßer Lucid hierzulande also umgerechnet circa 45.300 Euro zuzüglich Steuer kosten. Aktuell bietet die Marke in Deutschland die große Limousine Air ab 109.000 Euro an.
Mit den Premiummodellen Air und Gravity wird Lucid nicht auf allzu große Stückzahlen kommen. Genau das ist aber das grundsätzliche Ziel: „Wir müssen auf Volumen setzen, denn das ist es, worum es uns geht“, sagte der CEO. Er erklärte, dass das Unternehmen wegen der Kosten, die mit der Gründung eines neuen Autounternehmens verbunden seien, zuerst High-End-Modelle auf den Markt bringen müsse.
Das neue Mittelklasse-Elektroauto der Marke ist laut Rawlinson „ein paar Jahre entfernt, aber nah“. Es dauere dreieinhalb Jahre, ein Auto zu realisieren – und Lucid habe bereits angefangen. Mit dem dann kompaktesten Elektroauto in seinem Programm möchte Lucid Branchenprimus Tesla angreifen, bei dem Rawlinson früher Chefingenieur für die Oberklasselimousine Model S war.
„Die Mittelklasse-Baureihe wird ganz klar ein Tesla-Konkurrent sein – Model 3, Model Y. Das ist das erste Mal, dass ich das sage: Wir werden in diesem Markt konkurrieren – Familienauto in großen Stückzahlen“, sagte der Lucid-Chef. Man habe die fortschrittlichste Technologie, mit der Elektroautos mit kleineren Batterien weiter fahren können. „Die Batterie ist der kostenintensivste Teil eines Elektroautos. Wenn man also eine bestimmte Strecke mit weniger Batterie fahren kann, kann man das Auto billiger herstellen als jeder andere“, so Rawlinson.
Egon Meier meint
Wenn ich mir so ansehe, was Lucid an Geld verbrennt und am Markt nicht voran kommt, kann ich mir kaum vorstellen, dass irgendwelche Investoren bereit sind, der Firma eben mal ein paar Milliarde für solch ein Projekt zu überlassen.
nie wieder Opel meint
Doch. Für manche Geldberge (Fonds) ist der Zwang, das Geld zu verbrennen, extrem hoch. Klingt paradox, ist aber so.
Man lese sich mal in die SEB-Immoinvest-Story rein. Die haben den Fehler gemacht, an ihrem eigenen Geld zu ersaufen. Dann lieber verbrennen und überleben.
alupo meint
Solange es Auspuffautos gibt verdient Saudi Arabien sehr viel Geld. Und damit können sie auch genau so lange Lucid am Leben erhalten, egal wie hoch deren Cashbedarf aufgrund des mangelnden eigenen Free Cash Flows ist.
Andi EE meint
Von Rawlinson hab ich mal viel gehalten, aber unter diesen super Bedingungen (SA staatliche Finanzierung) scheint in der Produktion sich kaum was zu verbessern. Man schafft es nicht, diese Fahrzeuge günstiger und schneller zu produzieren.
Es ist sicher eine Mutmassung von mir … aber Rawlinson ist nicht einer wie Musk, der der Produktion die gleiche Priorität wie dem Design und der Konstruktion einräumt. Sonst gäbe es doch all die Probleme nicht. Im Lucid ist jedes Schälterchen mit top Design ausgestattet, dass das aber ein x-faches kostet wie es z.B. Tesla löst, scheint irgendwie im Designprozess nie ein Problem gewesen zu sein. „Das lösen wir später, gut aussehen muss es“, so kommt es mir vor. Bei Tesla läuft es ganz anders, Design, Konstruktion und Produktion gehen immer Hand in Hand. Nichts wird ohne Einfluss vom anderen einfach so durchgeboxt.
Wirklich gut haben mir die Videos von Munro (Cybertruck) gefallen, wo man den Respekt zwischen den Verantwortlich von Design, Konstruktion, 48V, Batterie und Produktion gut nachempfinden konnte. Wie sie das Fahrzeug nochmals ändern, wenn es in der Produktion nicht optimal ist und umgekehrt auch (Franz, Lars …). Denke das ist die Basis für den Erfolg von Tesla, dass diese Bereiche stark verbunden sind und einander zuarbeiten. Bei Lucid hab ich das Gefühl, dass man ein megageiles Fahrzeug designt und dann die Produktion mit all diesen aufwändigen Dingen im Regen steht und eigentlich nur miserabel abschneiden kann.
Andi EE meint
Ah ja, ganz vergessen, 50’000$ Pkw von Lucid, halte ich für komplett illusorisch mit diesem CEO. Für mich mittlerweile ein Schaumschläger im Quadrat. Alles völlig subjektiv, versteht sich.
Frank von Thun meint
Wer Geld für ein Tesla hat aber ein anderes Auto nimmt, bezahlt immer noch mindestens 10000.00 Euro zu viel. Wo sind denn alle die „Tesla-Killer“ – dreimal blub blub und weg.
Selber Preis und selbe Leistung, nur das bringt mich zum überlegen.
Tommi meint
Das ist doch wieder so ein Geschwätz eines Tesla-Fanboys. Ein Tesla ist nicht das perfekte Auto. In vielerlei Hinsicht ist es sehr gut. Insbesondere die Eigenschaft als Elektroauto.
Ich glaube gerne, dass es für einen Tesla-Fanboy schwer zu glauben ist, dass das Auto Schwächen hat, aber es ist so. Und diese Schwächen halten manche Menschen davon ab, einen zu kaufen. Die bezahlen dannn lieber mehr, um diese Schwächen nicht zu haben.
alupo meint
Wenn jemand in seinem Kommentar von Teslafanboys spricht weiss man dass er ein Teslahater ist.
Ich weiss nicht was besser ist ;-).
Futureman meint
Der Weg ist eigentlich richtig. Bisher hat sich alles im Automobilbereich von der Oberklasse kommend bis zur Unterklasse durchgesetzt (Klima, Navi etc.)
Allerdings ist dieser Zug bei E-Autos vor über 10 Jahren gestartet. Und Lucid legt da eher Deutsche Bahn Tempo vor. Die Asiaten hingegen können schnelle Züge…
nie wieder Opel meint
Ein zweites Lagerfeuer, weil das erste zum Geld verbrennen nicht groß genug ist?
Dagegen sind ja die anfänglichen Verluste von Tesla fast Klimpergeld. Aber okay, sich Tesla als Konkurrenz auszuwählen ist zumindest mal nicht ambitionslos.
Powerwall Thorsten meint
The competition is coming – again and again and again ………
nie wieder Opel meint
Aber hey, komm, die Übergabe der Lucid-Fahrzeuge an die erlauchte Kundschaft ist schon sehr elitär, das muss man denen mal lassen.
Dagegen ist Tesla-Parkhaus-Fließbandabfertigung eher unter Aldi-Niveau. Und es wird jedesmal unpersönlicher, wurde mir berichtet.
Powerwall Thorsten meint
Ja, wer sich für solchen Klimbim begeistert, der soll den Preis dafür auch bezahlen.
Unser BMW i3 war auch unter einem silbernen Geschmeide verhüllt in der Übergabehalle, welches meine Frau dann wegziehen durfte……
Wer das braucht……
Tesla-Fan meint
Auf meinem Model 3 lag auch noch eine rote Schleife bei der Übergabe. 😎
nie wieder Opel meint
Ford fand ich am besten. Die haben die Kisten auf den Hof geliefert, kamen kurz zur Unterschrift hoch – fertig. Wie bei einer ganz normalen Warenannahme. Ich stelle mir vor, der Spediteur würde jedesmal so ein Primborium wie Opel machen wenn er liefert, nur weil 50k€ auf der Palette sind. Mit Blumenstrauss und Foto. 🥱