Die Hyundai Motor Company hat auf der US-Technikmesse CES 2024 in Las Vegas ihre Pläne für ein Wasserstoff-Energie-Ökosystem vorgestellt. „Wir glauben, dass Wissenschaft und Menschlichkeit zwei Seiten derselben Medaille sind. Fortschrittliche Technologie sollte immer auch das Leben der Menschen verbessern. Und sauberer Wasserstoff sollte für alle und überall verfügbar sein und für alles genutzt werden können“, sagte Jay Chang, President & CEO der Hyundai Motor Company.
Hyundai will bis zum Jahr 2050 CO2-neutral werden. In den internationalen Werken sollen bis 2045 sowie in allen Konzernstandorten bis 2050 ausschließlich vollständig erneuerbare Energien eingesetzt werden. Dabei spielt Wasserstoff als Energieträger laut den Südkoreanern eine wichtige Rolle. Schon lange setzt Hyundai auf Wasserstoff, etwa als Hersteller der ersten in Serie produzierten Brennstoffzellenfahrzeuge. Heute hat die Marke eigenen Angaben nach weltweit den größten Marktanteil beim Verkauf von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen.
„Die grüne Energiequelle spielt in der Nachhaltigkeitsstrategie von Hyundai eine entscheidende Rolle, da beim Einsatz von Wasserstoff als Kraftstoff ausschließlich reines Wasser als Nebenprodukt anfällt“, so das Unternehmen. „Darüber hinaus ermöglicht Wasserstoff aufgrund seiner günstigen Speicher- und Verteilungsmöglichkeiten eine Maximierung der weltweiten Nutzung erneuerbarer Energien. Für Hyundai ist Wasserstoff der Weg in eine nachhaltige Zukunft, da er sowohl sauber als auch allgemein verfügbar ist.“
Die Wasserstoffanwendungen von Hyundai gehen über Pkw, Lkw sowie Busse hinaus und umfassen Straßenbahnen, Sondermaschinen, Schiffe, Stromgeneratoren und hochmoderne Luftmobilität. Als einer der größten Wasserstoffabnehmer treibe man die Energiewende voran, erklärt das Unternehmen.
HTWO wird Marke für Wasserstoff-Wertschöpfungskette
Hyundai hat angekündigt, HTWO als Marke für Brennstoffzellensysteme zur Marke für die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette der Hyundai Motor Group weiterzuentwickeln. HTWO umfasse ab sofort die Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften der Unternehmensgruppe und ermögliche die gesamte Wertschöpfungskette für sauberen Wasserstoff, von der Produktion und Speicherung bis hin zu Transport und Nutzung.
„Das Geschäftsfeld von HTWO nutzt die vielfältigen Kompetenzen des Konzerns in verschiedenen Sektoren wie Automobil, Komponenten, Stahl, Bauwesen, Luftverkehr, Schifffahrt, Robotik und Zukunftstechnologien. Dabei konzentriert sich HTWO auf die vier Kernbereiche der Energiewertschöpfungskette: Erzeugung, Speicherung, Transport und Nutzung. Die Tochtergesellschaften des Konzerns bilden entlang der gesamten Wertschöpfungskette ein Wasserstoff-Netzwerk, das die Entwicklung von maßgeschneiderten Lösungen für den gesamten Wasserstoffmarkt ermöglicht“, so Ken Ramírez, Executive Vice President und Head of Global Commercial Vehicle & Hydrogen Business bei Hyundai.
In der Vergangenheit hätten sich Automobilhersteller vor allem auf den Einsatz von Wasserstoff in Fahrzeugen konzentriert, während andere Branchen sich mit Energieerzeugung, -speicherung und -transport beschäftigten. Da dieser Ansatz zu einer langwierigen und schwierigen Energiewende geführt habe, habe man sich zum Ziel gesetzt, durch die Bündelung und Integration seiner konzernweiten Wasserstoffkompetenzen diese Grenzen zu überwinden, so Hyundai. „So wird die Energiewende revolutioniert und der Aufbau einer Wasserstoffgesellschaft beschleunigt.“
Eines der Hauptziele des Unternehmens ist der Aufbau einer „Wasserstoffgesellschaft“ durch die Erschließung neuer Absatzmöglichkeiten für Wasserstoff. Unter der Marke HTWO will die Hyundai Motor Group bis 2035 jährlich drei Millionen Tonnen Wasserstoff absetzen und damit Geschäftsbereiche wie saubere Logistik, umweltfreundliche Stahlproduktion und Stromerzeugung versorgen.
alupo meint
„Darüber hinaus ermöglicht Wasserstoff aufgrund seiner günstigen Speicher- und Verteilungsmöglichkeiten…“
So ein Blödsinn. Das mit Abstand kleinste und leichteste Molekül im Universum läßt sich nur mit erheblichem Aufwand (energetisch und finanziell) speichern.
BASF in Ludwigshafen hat aufgrund ihres Wissems darüber ihren einzigen H2-Speicher am Standort ersatzlos verschrottet (hat etwas länger als geplant gedauert weil sich ein CO2-Kamin daran „anlehnte“ und dieser zuerst was dessen Statik betrifft gesichert werden musste).
Das Lagern von H2 war für den Konzern finanziell einfach nicht mehr vertretbar. Jetzt muss der benötigte H2 just-in-time aus den inzwischen 3 großen Synthesegasfabriken entsprechend der Nachfrage am Standort produziert werden. Selbst ein geplanter kleiner Hochdruck-Pufferspeicher (ich glaube 650 bar) wurde aus finanziellen Gründen bisher nicht gebaut. Dieser sollte Druckschwankungen im 40- und 325 bar Werksnetz glätten.
H2 Lager machen finanziell einfach keinen Sinn. Im großen stationären Bereich nicht und im mobilen KFZ-Bereich erst recht nicht. Die ganzen H2-Experten sollten einfach mal schauen, was das weltgrößte Chemieunternehmen mit über 100-jähriger Wasserstofferfahrung macht.
Es gibt aber bestehende chemische Prozesse die auch in Zukunft nicht ohne H2 auskommen. Und es gibt CO2 vermeidende Einsatzmôglichkeiten von H2 die schnellstmöglichst umgesetzt werden sollten, z.B. weltweit in der Stahlindustrie. H2 hat eine Zukunft, aber es macht Sinn, das situativ zu bewerten.
Andi EE meint
Das Speicherproblem wird minimiert durch …
– den europäischen Energietransfer (nicht überall sind schlechte EE-Bedingungen gleichzeitig)
– durch die Diversität der EE, primär PV, Windkraft, Wasserkraft, Geothermie, …
– durch eine Überproduktion an EE die man easy installieren kann, da die Energiegewinnung günstiger als bei herkömmlichen fossilen Kraftwerken ist.
Es macht keinen Sinn dauernd riesige Speicher anzulegen und die dauernd wieder zu leeren / nutzen … so wie früher. Es reicht im Prinzip ein grosser Gasspeicher oder H2 als Notnagel zu halten und nur dann wirklich anzuzapfen, wenn Obengenanntes nicht genug liefert.
Die Batterien sind dazu da, dass man den Notnagel (Gaskraftwerk) bei kleineren Fluktuationen im Netz, nicht dauernd hochfahren zu müssen. Stationäre Batterien bewähren sich heute schon und sparen den Kommunen viel Geld. Das Wichtigste an der Sache ist, möglichst keine Speicher zu nutzen. Je geringer die Nutzung, desto geringer die CO2-Emission, desto günstiger die Energie / direkter Verbrauch der EE ist die Günstigste Lösung und auf das müssen wir hinarbeiten, sicher nicht abartig viel Speicher bauen.
Andi EE meint
@Mark Müller
South meint
Irgendwie verdreht geschrieben. „„Die grüne Energiequelle spielt in der Nachhaltigkeitsstrategie „. H ist keine Energiequelle, sondern ein Träger und nochdazu in der Erstellung ein energieintensiver, ein Verschwendung. Sowas macht nur in ausnahmenfällen Sinn, das nochdazu für den Autosektor zu verschwenden… aber Hyundai ist trotzdem auf dem richtigen „Dampfer“, es gibt viele sinnvolle Einsatzzwecke ausserhalb des Autos…
Powerwall Thorsten meint
Schon wieder Warteschleife – echt jetzt?
Powerwall Thorsten meint
„ Heute hat die Marke eigenen Angaben nach weltweit den größten Marktanteil beim Verkauf von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen“
Ja und Nokia hat heute den größten Marktanteil an Mobiltelefonen mit mehr als 12 physischen Knöpfen.
Lach …..
Wie schon seit Jahren propagiert – Wasserstoff als Energieträger ja gerne – WENN GRÜN –
Im PKW nein Danke – egal wie grün.
ferchaue meint
@Powerwall Thorsten ich vermute du fährstauch im Winter dein Eauto?
Wenn Ja brauchst du Strom dafür könnte man H2 aus z.B. Afrika nutzen.
Hier in Deutschland läßt sich nicht ausreichend viel grüner H2 erzeugen.
Im Auto will niemand H2. Ich kenne keinen der ein H2 Auto gekauft hat.
Powerwall Thorsten meint
Richtig vermutet – der Winterstrom sollte aber lieber aus regionaler Windkraft kommen – also nieder mit der 10H Regel und auch der Rotmilan wird deswegen nicht aussterben müssen.
Wenn in Afrika überschüssiger grüner Strom zur Wasserstoffproduktion genutzt werden sollte, dann hat Afrika wahrscheinlich erst einmal genug eigene Usecases dafür.
Deutschland muss endlich selber versuchen unnötige Bürokratische Hürden abzubauen, um energetisch möglichst autark zu werden.
Didi meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Yogi meint
Der „sauberer Wasserstoff sollte für alle und überall verfügbar sein“, ….jo in der Realität haben sich die deutschen Erdgas-Dampfreformier gerade eine Studie anfertigen lassen, in der steht, dass die Ausbauziele viel zu ambitioniert sind, die Kosten zu hoch und ein viel kleineres Netz wirtschaftlich wäre….
South meint
… es wird, wie immer im Leben, bei jeder Lösungssuche, Rückschläge oder doch bessere andere Alternativen geben. Haben sich Senkrechtstarter oder Zeppeline durchgesetzt? Wir brauchen eine Lösung, der Ansatz war eigentlich gut, aber die Probleme sind größer, und vielleicht ist Geothermie effektiver…
Nix zu verändern führt zwar zu null Fehler, führt aber auch zu nix .. ;-)
Futureman meint
Zum Glück sehen CATL und BYD das anders und bauen massiv neue Batteriefabriken.
Denn auch dieser Winter hat bisher gezeigt, dass es reicht einige Tage zu überbrücken. Und das klappt schon heute sehr gut mit Akkus, darüber hinaus ist es sofort! umsetzbar und auch für andere Sachen zu nutzen. Dank massenhaft verfügbarer Rohstoffe (statt seltenes Palladium bei Brennstoffzellen) ist die Skalierung auch kein Problem.
Problem könnte nur sein, dass sich wirklich jeder! beteiligen kann und die Energieversorgung in Zukunft in Millionen Händen liegt.
Mark Müller meint
Die Vorstellung, dass man das Speicherproblem der Energiewende mit (herkömmlichen) Batterien lösen könne, passt nur für Leute, die glauben, dass ein paar Nullen zwischen der Zahl und dem Komma keine Rolle spielen.
South meint
Also ich bin da eher bei Futureman. Die Chinesen haben offenbar große Fortschritte bei den günstigen Natriumaccus gemacht und fangen an, dafür Fabriken hochzuziehen. Das Gewicht/kWh spielt stationär, also daheim oder bei einem Windrad etc., eigentlich keine Rolle. Sollte das tatsächlich funktionieren, dann lege ich mir ordentlich einen zusätzlichen Speicher zu. Klar, über den Winter mit der heimischen PV alleine kommt man damit nicht, private Autarkie muss ja gar nicht sein, aber auf die Idee werden viele Betreiber auch kommen und ebenfalls Speicher anlegen. Das hat schon riesiges Potential, Schwankungen rauszunehmen. Zumal eine Vernetzung via Internet technisch heute überhaupt kein Problem mehr ist….
Powerwall Thorsten meint
Stimmt die Ingenieure bei Tesla haben wahrscheinlich alle in Deutschland Mathe gehabt.
Google mal Toni Seba Vortrag Saudi Arabia
Da fällt den Scheichs kurz mal der Unterkiefer runter – aber dann haben sie verstanden.
Die hatten wahrscheinlich keine Mathe in Deutschland