Durch den „Umweltbonus“ waren viele Elektroautos unter dem Strich im Vergleich mit Benzin- und Dieselfahrzeugen das bessere Angebot. Nachdem die Kaufprämie Ende vergangenen Jahres frühzeitig eingestellt wurde, sind Stromer in der Anschaffung nun einige Tausend Euro teurer. Der ADAC hat dies zum Anlass genommen, einen aktuellen Kostenvergleich zu erstellen.
Nehme man alle Kosten eines Autos zusammen, vom Kaufpreis über sämtliche Betriebs- und Wartungsaufwände bis zum Wertverlust, schnitten Elektroautos je nach Modell häufig, aber nicht immer besser ab als Benziner oder Diesel, so der Autoclub. Das sei das Ergebnis einer Vollkostenberechnung, bei der E-Autos mit ihrem in Ausstattung und Motorleistung vergleichbaren Verbrenner gegenübergestellt werden.
In die Kostenberechnung des ADAC fließen alle Aufwendungen ein, die beim Autofahren anfallen. Dazu gehören Versicherung, Kfz-Steuer, Ausgaben für Wartung und Reparaturen, Reifenverschleiß, Kraftstoff-/Stromkosten und eine Pauschale für die Wagenwäsche/Wagenpflege. Grundlage aller Berechnungen ist eine durchschnittliche Haltedauer von fünf Jahren mit einer Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometern. Es werden die durchschnittlichen Kraftstoffpreise der letzten drei Monate herangezogen.
Der ADAC hebt drei Beispiele hervor, die zeigen, wie sich die Kosten von Benzinern, Dieseln und Elektroautos in der Gesamtrechnung unterscheiden. Demnach ist die elektrische Mittelklasse-Limousine BMW i4 meist günstiger als ähnliche Verbrenner-Modelle der bayerischen Premiummarke. Den Kleinwagen Fiat 500 fährt man dagegen günstiger, wenn er mit Mildhybridantrieb ausgerüstet ist. Der Elektro-Kompakte VW ID.3 verursacht dagegen weniger Kosten als ein vergleichbarer Golf.
Der ADAC hat auch berechnet, welche Antriebsart bei steigenden Strom- und Spritpreisen mit Blick auf die Kosten die bessere Wahl wäre. Diese und weitere Ergebnisse seines Kostenvergleichs hat der Automobilclub hier (PDF) veröffentlicht.
Powerwall Thorsten meint
Was der ADAC und einige Kommentatoren offenbar nie in ihren Kopf bekommen werden:
Es geht nicht immer nur ums Geld im Leben!
Warum sonst würde z.B. der Markt für „spinnertes“ Biogemüse immer stärker wachsen – warum bezahlen informierte Menschen für Demeter Gemüse gerne noch etwas mehr, als für Bio Bio?
Warum ist Eltern die Zukunft des Planeten öfter wichtiger als Singles?
Denken hilft – meistens jedenfalls
;-)
Yoshi meint
Genau richtig. E-Autos haben ihre Vorzüge für die manch einer gerne auch mehr bezahlt.
Aber genauso gibt’s Käufer für Ford Mustang und co, der satt 4-stellig pro Jahr teurer in Unterhalt ist als ein gleich schnelles E-Auto. Oder dass es die 911er zb immer noch als Handschalter gibt – etliche Käufer würden Aufpreis zahlen und diese Autos manuell schalten zu können.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ein E-Auto manuell schalten?! Was ist denn das für ein Schwachsinn.
Yoshi meint
Wäre mir neu dass es den 911er als E-Auto gibt. Simulierte Schaltvorgänge scheinen aber zumindest bestimmte Käufer anzusprechen, genauso wie künstliches Brumm-Brumm.
Beim Taycan kannst du Aufpreis zahlen damit er noch anders und lauter Brumm macht und offenbar tun das auch einige.
nie wieder Opel meint
Alle meine Privatautos sind mit Schaltgetriebe. Konnte ich mir nicht aussuchen, gab es nur so.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@ nie wieder Opel:
Ich fahre seit 1980 ausschließlich Automatik. Auf welchem Planeten lebst du so?
nie wieder Opel meint
1980?
So junge Autos habe ich nicht. Bin gerne auf Auktionen, die etwas älteren Modelle, da werde ich leider zu schnell schwach.
Völlig kontrovers dazu, PKW der Firma alles nur noch Tesla.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Sehr schön, dann habe ich das jetzt wohl richtig verstanden.
Ich selbst habe nur einen alten Heinkel-Roller aus längst vergangenen Zeiten, leider nicht betriebsbereit. Seit 8 Jahren bin ich nur noch mit BEV unterwegs.
Gerd Heinrich meint
Alles Wehen einer ultraschweren Geburt in Deutschland sich einzugestehen dass Elektroautos höhere Leistungen (PS, Drehmoment) haben, sicherer fahren (Straßenlage, Reaktionsfähigkeit) besser für die Umwelt sind ( nicht nur CO2 sondern auch lokaler Smog) und am Ende der Story auch noch günstiger werden als Verbrenner.
Vermutlich braucht es die erste große Pleite bis die Deutschen endlich ihre eigene Industrie in der Transformation stützen und Elektro in Massen kaufen.
EVrules meint
Wir müssen unterscheiden bei Entscheidungen aus reiner Wirtschaftlichkeit und solchen die getroffen werden, weil man etwas eben haben möchte.
Im ersten Fall ist es ein reines Zahlenspiel, dass zur Entscheidung führt, beim zweiten Fall, kann es wirtschaftlich sein, muss es jedoch nicht.
Max meint
Dann Fang mal damit an.
Engelbert.Montagne meint
Wenn in Afrika 500×10⁶ Menschen, die noch nicht wissen was Strom ist, mal mitbekommen, welche Vorteile ein Lichtchalter und ein Elektroherd haben war’s das mit unseren Einsparungen am C0 global gesehen. Die Welt kann man nicht in Deutschland retten und das Geschwafel von wegen den Kindern kann man lassen. Wenn die Welt nur über verringerten CO2 Ausstoß retten wollte, müsste man dort anfangen wo man mit dem geringsten Kapitaleinsatz den größten Erfolg in der Reduzierung der Gesamtemmision erreichen kann. Und das ist nirgends in. Deutschland. Was wir an fossilen einsparen erfreut die zukünftigen Lichtschalter Besitzer. Wir fahren und da konzeptlos in eine Ecke und Opfern wirkungslos unseren Wohlstand bis wir kein Geld mehr haben globale Ziele zu unterstützen. Dass man auf Dauer nur ausgeben kann was man hat und Investitionen auf Pump auch Ertrage in der Zukunft liefern müssen, ist bei dieser unterbelichtet Ampelfraktion zu wenig bekannt. Schönwetterpolitik auf Pump. Man wollte doch vermeiden dass diese verloren und verlogenen Zuschüsse aus dem 60×10⁹ Fonds bezahlt werden. Warum nur??
Mike meint
Ich glaube, da war der ADAC etwas voreilig. Man könnte auch annehmen, dass sie vielleicht absichtlich nicht gewartet haben, bis die Hersteller reihenweise ihre Preise nach unten anpassen, wie es jetzt offenbar beginnt.
Yoshi meint
Krass, selbst der ADAC hasst BEVs so sehr dass es nötig hat Studien in die negative Richtung zu lenken.
Wäre doch besser wenn solche Studien z.b. die DUH durchführt, dann können sich alle in ihrer Blase gegenseitig auf die Schulter klopfen und in ihrer Meinung bestätigen.
Nils P. meint
Meiner Meinung nach sind einige Vergleiche Unsinn. Wer einen Ford Mustang möchte kauft kaum einen Kuga Hybrid nur weil der Professor Kilometer billiger ist. Ebenso ist der Kia EV 6 z. Bsp. eine persönliche Entscheidung zu einem tollen Design.
Nils P. meint
Schade wieder ein Fehler durch Onlinekorrektur. Bitte Professor streichen.
Vanellus meint
Kleiner Rat an alle, nicht nur an dich: Vor dem Abschicken nochmal durchlesen, ob man nicht Unsinn geschrieben hat oder Unverständliches.
South meint
Also 44ct je KW und keine Berücksichtigung der THG sind wahrlich kein Bonus für die Berechnung der E Autos. Aber wir immer. So eine Rechnung ist individuell. Wer zuhause oder in der Arbeit zum Normaltarif laden kann oder gar eine PV besitzt und mehr als 10Tkm im Jahr fährt, da sollte sich ein BEV grob rechnen. Klar. Bei der Modellwahl sollte man aufpassen, einige Hersteller versilbern immer noch E Autos.
nie wieder Opel meint
Unklar ist auch, ob der ADAC-Beitrag + Schutzbrief und Verkehrsrechtschutz berücksichtigt wurden.
Vanellus meint
44 ct pro kW??? Seit wann bezahlt man Kilowatt?
Vermutlich meintest du kWh, also die Kilowattstunde. Bitte schreibt verständlicher und bürdet dem Leser nicht diese Dechiffrierarbeit auf. Ist echt lästig.