Am 23. Februar 2024 ist die novellierte Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungs-Verordnung (Pkw-EnVKV) in Kraft getreten. Die Pkw-EnVKV regelt, wie Verbraucher von Händlern und Herstellern über technische und ökonomische Fakten eines Pkw-Neuwagens und seines Betriebs informiert werden müssen. Das Ziel der Novelle sei eine deutlich verbesserte und um weitere wichtige Angaben ergänzte Verbraucherinformation, teilt das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) mit.
Wirtschaftminister Robert Habeck: „Die verbesserte Kennzeichnung von neuen Pkw bringt mehr Transparenz beim Autokauf. Künftig müssen die absoluten Verbrauchs- und Emissionswerte auf Basis des realitätsnäheren WLTP-Prüfmessverfahrens angegeben werden. Das neue Pkw-Label informiert zudem über die Energiekosten und erstmals auch über die CO₂-Kosten der Fahrzeuge. Die verbesserte Kennzeichnung ermöglicht eine informierte Kaufentscheidung, die das Klima schützt und den Geldbeutel schont.“
Anlass für die Novellierung ist die europaweite Umstellung des Prüfmessverfahrens zur Ermittlung der Verbrauchs- und Emissionsangaben von Pkw: Vom früheren NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) wurde EU-weit auf das WLTP-Verfahren (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure) umgestellt. Mit der Novelle werden die europarechtlichen Vorschriften nun in deutsches Recht überführt.
„Das BMWK hat entschieden, in diesem Zuge auch die Transparenz und die Information für Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich zu erhöhen. Zudem werden anspruchsvollere CO₂-Klassen für Pkw eingeführt“, so das Ministerium in einer Mitteilung.
Zukünftig werden Pkw-Neuwagen ausschließlich mit Werten nach WLTP gekennzeichnet. Dieses Prüfverfahren soll realitätsnähere Energieverbrauchs- und CO₂-Emissionswerte liefern. Zudem sind nun Emissionsklassen auf Basis der absoluten CO₂-Emissionen vorgesehen – das Gewicht des Fahrzeugs spielt keine Rolle mehr. Farblich gekennzeichnete CO₂-Klassen zeigen auf einen Blick, wie viele CO₂-Emissionen ein Pkw im Vergleich zu alternativen Modellangeboten ausstößt.
Auch Stromer betroffen
Außerdem wird für jede Antriebsart beziehungsweise jeden Energieträger ein eigenes Label eingeführt. Erstmals werden jetzt auch Verbrauchsangaben für vier unterschiedliche Fahrtmodi eingetragen. Für Elektro-Fahrzeuge (BEV) und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge (PHEV) werden zusätzlich der Stromverbrauch und die elektrische Reichweite angegeben.
PHEV haben einen kombinierten Antrieb mit einem Verbrennungs- und einem Elektromotor. Das neue Pkw-Label sieht für sie erstmals eine doppelte Klassen-Kennzeichnung vor. Ein Pfeil weist auf die CO₂-Klasse für den offiziellen Durchschnittswert der CO₂-Emissionen hin, ein zweiter Pfeil zeigt auf die CO₂-Klasse im reinen Verbrenner-Betrieb mit entladener Batterie.
Das Pkw-Label informiert außerdem über die jährlichen Energiekosten bei einer Laufleistung von 15.000 Kilometern und über die aktuelle Kfz-Steuer des neuen Pkw. Auf der Informationsplattform „alternativ mobil“ der Deutschen Energie-Agentur soll zudem zeitnah ein Pkw-Verbrauchskostenrechner bereitgestellt werden, der anhand individueller Parametereinstellungen eine flexiblere und genauere Berechnung des Energieverbrauchs und der möglichen CO₂-Kosten alternativer Pkw-Modelle ermöglicht.
gradz meint
@Yoshi im Schnitt sind die Autos 10 Jahre alt also 50% sind 10 Jahre und ÄLTER.
Richtig ist das Firmenneuwagen nach 3 Jahren entsorgt werden weil es der Steurzahler bezahlt.
Tom meint
Der Steuerzahler bezhalt meinen Firmenwagen welcher nach 3 Jahren verschrottet wird?
Erzähl mal mehr!….
KritGeist meint
Über Dienstwagen-Bonis & Dieselrabatte finanzieren wir alle mit.
Verschrottet werden die Fahrzeuge natürlich nicht, sondern weiterverkauft.
Kai Knüller meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Yoshi meint
Ich habe mir den Vergleichsrechner der Gesamtkosten auf der genannten Internetseite Mal angesehen.
Die Voreinstellung dort sind 10 Jahre Haltedauer und 15.000 km pro Jahr, so lange durften die wenigsten ihr Auto fahren.
Bei Bev und Kompaktklasse: Verbrenner deutlich günstiger. Mittelklasse und SUV: Bev etwas günstiger. Wählt man eine kürzere Haltedauer oder weniger Laufleistung, verschiebt sich das Bild über alle Klassen deutlich zu Gunsten der Verbrenner.
Hinter der Seite steht das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Mir stellt sich folgende Frage: können auch die Mitarbeiter des Ministeriums nicht rechnen, oder wollen die ins die BEVs auch schlecht reden?
EdgarW meint
Bei VW im KOnfigurator bereits zu finden; eingeführt modellweise seit 1-2 Monaten.
Z.B. ID.3 Move Standardausstattung:
Kurzstrecke (niedrig): 11,7 kWh/100 km
Stadtrand (mittel): 12,1 kWh/100 km
Landstraße (hoch): 13,7 kWh/100 km
Autobahn (Höchstwert): 19,5 kWh/100 km
Kraftstoffverbrauch (kombiniert): 15,1 kWh/100 km
Elektrische Reichweite innerorts (EAER city): 542 km
Elektrische Reichweite (EAER): 428 km
Ja, bei 20-25°C ermitelt, aber WLTP gilt halt für ganz Europa.
Am Autobahnwert kann man ganz gut erkennen, dass das einer halbwegs vernünftig gefahrenen Realität schon recht nahe kommt. In der Wikipedia sind die Zyklen aufgeschlüsselt; der Extra-High-Abschnitt kommt zB auf maximal 131,3 km/h mit einem Durchschnittswert von 94 km/h. Das sind Werte, die ich auf der AB im Wahrsten Wortsinne durchaus auch erfahre – in meinem Fall stell ich den Tempomat meist auf 125 km/h, das sind ~120 km/h real. Beim Überholen wird’s dann mal etwas mehr, insgesamt kommen häufig aufgrund Verkehr und Baustellen auch Werte zwischen 90 und 100 km/h heraus.
Wer schimpfen will: Ich bin so auch bereits mit meinen vorherigen Verbrennern gefahren; zunächst im Mercedes 300 TD Turbodiesel (ja, die Bezeichnung ist korrekt), dann im Octavia Combi 1,4 TSI DSG (auch das zweite „C“ ist korrekt), und seit 5+ Jahren im Ioniq Elektro. Bei sehr wenig Verkehr werden aus den 95 dann auch mal 105 km/h im Schnitt, aber kaum mehr.
Hans Meier meint
Sorry aber die Werte wieder… Autobahn mit 19,5? Kurzstrecke 11,7?… rechne bei allen Werten noch 5,0kWh dazu, dann stimmts in etwa mit Realverbräuchen. EPA-Verbräuche sind schon lange die Einzigen die für Kunden einigermassen Sinn machen, die anderen waren schon immer primär für die Industrie zum Schönrechnen, tschuldigung Vergleichen da. Egal ob NEFZ oder jetzt WLTP. Spritmonitor zeigt immer immer recht gut die Alltagswerte und ehrlich, die meisten Modelle unterscheiden sich kaum, viel weniger als bei „Flüssigtreibstofffahrzeugen“.
Andreas V. meint
Hast Du Ahnung, oder willst Du nur die Kommentarspalte mit Unmengen an Wörtern füllen?
Fritzchen meint
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