Nach der Neuauflage des Renault 5 als Elektroauto wollen die Franzosen darunter die nächste Generation des Kleinstwagens Twingo mit reinem Batterieantrieb auf den Markt bringen. Dabei könnte die Marke mit Konkurrenten kooperieren.
Renault steht laut der Automobilwoche mit Volkswagen und anderen Autobauern in Gesprächen über die gemeinsame Nutzung einer neuen Plattform für einen besonders günstigen elektrischen Kleinwagen. Dies habe Vorstandschef Luca de Meo am Rande des Genfer Auto-Salons gegenüber Journalisten bestätigt.
„Wir haben gute Kontakte zu Volkswagen“, wird de Meo zitiert. Es gehe um die Plattform für den Elektro-Nachfolger des Twingo. Das vor wenigen Monaten mit einem Entwurf (Artikelbild) bekannt gegebene Projekt stehe für alle interessierten Partner prinzipiell offen. „Wir haben die Plattform. Jeder, der sich daran beteiligen will, kann sich melden.“
De Meo betonte, dass die neue Plattform unabhängig von möglichen Partnern fertig entwickelt werde. Das wolle man möglichst schnell tun.
Der Twingo wurde als Verbrenner entworfen, seit einigen Jahren gibt es ihn auch mit Elektroantrieb. Der neue Twingo Electric kommt nach den von Renault veröffentlichten ersten Entwürfen ebenfalls als Kleinstwagen auf die Straßen. Das Design wird moderner und glatter. Das Modell wird in Europa hergestellt und soll 2025 starten. Neben einem Einstiegspreis von unter 20.000 Euro stellt der Hersteller auch niedrige Unterhaltskosten durch einen geringen Stromverbrauch in Aussicht.
Der kommende Kleinstwagen werde rund 40 Prozent günstiger sein als bisherige Konzepte für vergleichbare Elektroautos, sagte de Meo. Für Europas Autoindustrie sei es von größter Bedeutung, ein günstiges Einstiegsmodell im Elektrobereich anbieten zu können.
Auch Volkswagen hat ein modernes Elektroauto für unter 20.000 Euro in Aussicht gestellt. Allerdings betonen die Wolfsburger, dass es dafür noch Herausforderungen zu meistern gebe. Zuerst bringt das Unternhemen daher zur Mitte des Jahrzehnts ein Elektroauto, dass als Wettbewerber des Renault 5 um die 25.000 Euro kosten soll.
Anti-Brumm meint
Viele Optionen aus Europa bleiben Renault allerdings nicht.
Stellantis alleine hat so viele europäische Marken mit potentiellen Klein(st)wagenmodellen, die werden sichs eher selbst richten mit ihren eigenen Skaleneffekten.
VW wird wohl auch sein eigenes Süppchen kochen wollen, aber wer weiß, wie verzweifelt man in Wolfsburg ist.
Holger meint
Der BYD Dolphin Mini (glaube international Seagull) ist jetzt hier in Brasilien auf den Markt gekommen. 345km WLTP. Listenpreis ca. EUR 21.000. Bei den hohen Steuern hier wäre das eher so 18.500 in Deutschland
Jeff Healey meint
Ja, international Seagull. Wie hoch sind denn die Steuern in Brasilien? 18.500,-€ für den Seagull in Deutschland wäre schon mal gut.
Gunnar meint
345 WLTP km sind wohl zu optimistisch. Das Fahrzeug für Brasilien hat einen 38kWh-Akku und soll nach brasilianischem Standard 280 km weit kommen.
Jeff Healey meint
…was vielen Berufs-Pendlern, Rentnern, Zweitwagen-Haltern etc. in Deutschland durchaus genügen würde…
Dacia Spring und VW eUp haben hier auch ihre Freunde, mit weniger Reichweite als der BYD Seagull.
Holger meint
345km WLTP so angegeben. Und hier erreicht man mehr als WLTP. Realistisch hier eher 380-400km. Wetter und keine Autobahn. Das höchste was ich hier fahre sind 100km/h, Temperatur immer zwischen 25 und 28 Celsius das ganze Jahr
Egon Meier meint
Mir wird ganz übel bei der Vorstellung, dass VW sich diese traurige Truppe von Renault als Partner ans Bein bindet.
Die müssten doch reichlich Koopertionspartner in China haben, die eine gute Plattform für Kleinstwagen bieten können.
Yoyo meint
Egon, lies doch bitte nichts mehr über Renault. Und auch nicht kommentieren!
Du bekommst noch Schnappatmung und Deine heile Scheinwelt bricht weg….
Und sollte die V.A.G.-Truppe das auch noch wahr macht und sogar einen Skoda mit der Renult-Plattform verkauft, besuchen wir Dich im Krankenhaus und bringen Dir ein Modellauto mit.
Deal?
EVrules meint
Nun die operative Marge war bei Renault-Dacia zumindest besser, als bei VW.
Vielleicht sollten wir es anders herum sehen, dass man lieber nicht mit „der traurigen Truppe“ von VW zusammenarbeiten sollte?
Tt07 meint
Na Egon, da holt Dich die bittere wohl Wahrheit ein…ist vllt die Strafe von ´oben’ für all die Verunglimpfung die Du Renault zuteil hast werden lassen..
David meint
Bei VW kommt die universelle MEB/SSP an den Grenzen an die Grenzen. Ein klassisches Problem aller Architekturen. Nach oben ist das bei VW kein Problem, da kann man die Plattform wechseln, nach unten nicht. Will sagen, für das Segment um 20k ist die MEB zwar machbar, aber etwas teuer. Eine Eigenentwicklung macht andererseits für den VW-Konzern keinen Sinn, ihr Kundensegment ist die Kompaktklasse.
Für Marken, deren Kundenschwerpunkt im Einstiegssegment liegt, macht dagegen so eine Entwicklung Sinn. Zum Beispiel für Renault mit Dacia. Also wäre eine Zusammenarbeit grundsätzlich sinnvoll. Nur muss sich das preislich deutlich lohnen, denn eine Kooperation macht immer Ärger und generiert damit versteckte Kosten, die man nicht unterschätzen darf.
gradz meint
@David den SSP gibt es noch nicht :) :)
Bisher verdienen die Hersteller extrem gut wozu also günstige Autos wie z.B. in China anbieten?
GrußeinesNiedersachsen meint
VW teilt seine Macht nicht!
jedenfalls nicht auf Dauer. die meisten Kooperationen enden,
wenn der Partner seine Schuldigkeit getan hat und dessen KnowHow und Finanzen ausgesaugt sein.
Gunnar meint
Ein VW eUP Gen3 auf Basis des neuen Twingos, das wäre doch was. VW und Renault sollten sich das ernsthaft überlegen. Gibt viele Argumente, die dafür sprechen.
M. meint
Der neue Twingo?
Gibt es News dazu?
Kommt der auf der R5-Basis? Soweit auseinander können die ja nicht sein!?
M. meint
Edit: ich meine nicht die Info vom 16.11. (Link oben), sondern was konkretes.
ID.alist meint
Glaube nicht, dass der Twingo auf die AmpR-Small basiert. Die Aufhängung der Hinterachse ist viel zu kompliziert/teuer für so ein Auto, außerdem passt die Breite nicht.
Aber es kann sein dass ein AmpR-City(von mir erfundener Name) Plattform vieles von der AmpR-Small übernimmt.
M. meint
Wenn die Platform nicht völlig platt ist, erlaubt sie auch eine Verbundlenkerachse. Bei VW war das oft die Achse für die Basismodelle, während höhere Motorisierungen Multilenker bekamen.
Bei reinen Fronttrieblern kein Problem.
Und ein paar cm in der Breite sind wohl auch drin. Hoffe ich einfach, sonst kann Renault alleine wirklich einpacken. Zwei Plattformen für Fahrzeuge so ähnlicher Größe wäre schon Wahnsinn.
EVrules meint
In der Präsentation des „Ampere Capital Market Day“ wurde die AmpR-Small Plattform für den Twingo erwähnt.
Ob es bei der Einzelradaufhängung bleibt oder eine Verbundlenker-Hinterachse kommt (AmpR-Small ist ja CMF-B / Clio, Sandero, …) sei mal dahingestellt.
Eugen P. meint
Geely würde sich doch anbieten, Mercedes und Geely sind eng verbandelt und Mercedes und Renault auch.
M. meint
Es ging um eine Art „Airbus“, also ein europäisches Konsortium.