Dacia hält daran fest, dass vorerst das kleine SUV Spring das einzige Elektroauto im Programm bleibt. So ist laut den Rumänen derzeit keine batteriebetriebene Version des Kleinwagens Sandero geplant – und auch kein Hybrid.
Dacia werde den Sandero erst dann elektrifizieren, wenn der reine Verbrennungsmotor für die Kunden „ein Problem“ wird, berichtet Autocar. Der Verkaufsschlager wird demnach vorerst weiter nur als Verbrenner und mit Gasantrieb verkauft.
Dacias Vertriebs- und Marketingchef Xavier Martinet sagte dem Autoportal, dass die Beibehaltung des Verbrennerantriebs ein wichtiger Faktor für die Zugänglichkeit des Sandero sei. Das Unternehmen plane nicht, Hybrid- oder Elektro-Varianten auf den Markt zu bringen, solange es nicht sicher sei, dass die Marktnachfrage besteht.
„Wenn wir einen elektrischen Sandero zu gegebener Zeit auf den Markt bringen müssen, lautet die Frage nicht: Was können wir technisch tun? Es geht vielmehr darum, wann wird es von den Kunden wirklich gefordert, verlangt? Wann ist es ein Problem, kein Elektroauto zu haben?“, so der Manager. Das Gleiche gelte für den Hybridantrieb.
Auf der technischen Seite sei die Frage eher: „Wollen die Kunden heute mehrere tausend Euro oder mehrere tausend Pfund für einen Hybrid bezahlen? Und die Antwort lautet heute: nicht so sehr.“
Der Sandero ist das einzige Modell in der Dacia-Produktpalette, das nicht über eine elektrische Option verfügt. Den Jogger und den Duster gibt es mittlerweile jeweils auch mit Hybridantrieb. Der Sandero teilt sich die Architektur mit dem Clio der Konzernmutter Renault, der als Hybridfahrzeug erhältlich ist. Im Sandero würde dieser Antrieb laut Martinet jedoch die Wertpositionierung gefährden und möglicherweise seine Attraktivität beeinträchtigen.
Durch den Verzicht auf einen Hybridantrieb fielen die Investitionen in den Sandero geringer aus, erklärte Martínez. Davon profitierten die Kunden. Laut Dacia sorgt zudem der reine Benziner Sandero SCe 65 auf 124.000 Meilen (200.000 km) für genauso viele CO2-Emissionen wie die nächste Generation des Duster-Hybrids. Das sei auf geringere Emissionen bei der Materialbeschaffung für das weniger komplexe Modell zurückzuführen.
Thomas Hierzberger meint
Ich fahre jetzt einen Sandero seit einem Jahr. Tolles Auto. Als Benziner stimmig und funktional.
Es wird für den Preis leider nie ein Elektroauto geben mit ordentlicher Reichweite. Der Dacia Spring ist ein Witz.
Der Renault R5 wäre meiner Meinung das erste langstreckentaugliche Auto, welches vielleicht über einen langen Zeitraum günstiger ist
Christian meint
Wieso soll der R5 langstreckentauglicher sein als die Zoe?
EVrules meint
Allemal deutlich besser als die Zoe, mit DC 100kW und Akku-Vorkonditionierung. Wie es dann real aussieht, wird sich vmtl. grob an der MéganE ablesen können und an den Fahr-Berichten ab Herbst dann.
Gunnar meint
„Es wird für den Preis leider nie ein Elektroauto geben mit ordentlicher Reichweite.“
Erhelle uns. Du scheinst den technologischen Fortschritt in der Akkuentwicklung der nächsten 10 – 20 Jahre schon bestens zu kennen.
Thomas Claus meint
Nie ist vielleicht etwas weit gegriffen. Ich würde sagen in den nächsten 5 Jahren ist dies ausgeschlossen.
EVrules meint
Für den Zeitraum 2030 werden Zellpreise von 80USD/kWh prognostiziert, wo man 2023 bei 140USD/kWh lag (BloombergNEF).
gradz meint
@Thomas Claus 5 Jahren sind leider zu kurz. Nach 2035 ist realistischer.
R. D. meint
Ich denke Dacia ist die falsche Marke um beim Thema BEV vorne mitzuspielen, der typische Dacia Kunde macht da eben nicht mit. Beim Spring „musste“ Dacia einspringen, da dieses Auto für Renault nicht passte, dazu ist das Auto zu wenig wertig gemacht. Nun übernimmt Renault das Thema BEV wieder mit dem R5, für dessen Basispreis bekommt ein Dacia Kunde zwei Sandero.
Daher, Dacia wird folgen wenn BEV beim Preis bei Verbrenner angekommen sind und Kunden bereit sind dafür auf Reichweite zu verzichten (was in DE noch lange dauern wird), oder bis das Verbot 2035 vor der Türe steht.
Thomas Claus meint
Für das Modell wohl die richtige Entscheidung. Es würde wohl auch am Preis gegenüber einem Spring nicht wirklich günstiger werden.
Eichhörnchen meint
Was für mich nicht plausibel ist, das die Beschaffung und Verarbeitung von ca. 10-12 Kg Lithium zu einer Auto Batterie mehr Impact auf die Umwelt haben soll als die Förderung, Transport, Raffinerie/Verarbeitung und anschließende Verbrennung von 15 – 20.000 Kg Benzin/Diesel soll.
U n d am Ende der Nutzungsdauer sind die 12Kg Lithium unverändert noch da. Der Sprit hat sich in 20 – 30.000 kg CO2 verwandelt.
Für Deutschland ist es auch absolut unverständlich auf fossile Energie zu setzen, wir haben keinen ÖL und Gas als Rohstoff, muss alles von unseren Gegnern aus Russland/Iran teuer importiert werden.
=> Sonne und Wind sind unsere Zukunft, die Produkte zur Nutzung (Batterien, Windräder, PV Anlagen, Elektrolyseure, H2 Gaskraftwerke, Wärmepumpen, E-Autos usw.) sind unsere wirtschaftliche Perspektive. Packen wir es an, in einer freiheitlichen, offenen, Demokratie !
gradz meint
@Eichhörnchen darum geht es doch gar nicht. Mit Kraftstoff lässt sich MEHR Geld verdienen.
Um die Umwelt geht es beim Auto grundsätzlich nicht. Außer der „dumme“ Kunde gibt mehr Geld für Greenwashing aus.
South meint
Nö. E Autos sind durch fundierte wissenschaftliche Studien nachgewiesen, deutlich umweltfreundlicher….
libertador meint
Es wird auch nicht der Sandero mit einem BEV verglichen, sondern der Sandero mit einem Duster-Hybrid. Ein Benzin-Kleinwagen(Sandero) verursache Emissionen wie ein Hybrid-Kompakt-SUV (Duster). Ob das jetzt für den Sandero spricht sei mal dahingestellt.
EdgarW meint
libertador und für einen Hybrid sind wieder eine (wenn nicht Plug-in natürlich sehr kleine) Batterie, ein oder zwei E-Motoren/Generatoren (je nach Hybridsystem), Kabellage, Leisgunselektronik nötig. Die Batterie muss vor allem eine extrem viel höhere Leistungsdiche haben, als in einem preiswerten BEV, da aus z.B. 2 kWh dennoch Leistungen im mittleren zweistelligen kW-Bereich abrufbar sein müssen; zumindest kurzfristig bedeutet das zweistellige C-Raten.
EdgarW meint
Eichhörnchen, natürlich vollkommen richtig. Obendrein wird nie gegengerechnet, wie viele Materialien für die Verbrennungsmotoren-Fertigung und Abgassysteme etc draufgeht, zumal an beiden Stellen hochspezialisierte Metall-Legierungen und seltene Materialien wie Platin zum Einsatz kommen, welches obdenrein zum Teil während der Lebenszeit eines Katalysators schlicht verloren geht.
Und noch eine Kleinigkeit: Bei der Raffinierung vn Benzin und Diesel fallen giftige Abfallstoffe an, die gern im Raffinad-Rest Schweröl verbleiben und dann auf hoher See in die Atmosphäre geblasen werden.
Wobei 12 kg für einen 80kWh-Akku reichen, ein 40er benötigt nur 6. Und die Energiedichten nehmen zu, es wird also immer weniger Material pro kWh benötigt – oder als Zwischenschritt mehr weniger kritisches, wie im Fall von LFP- und Natrium-Ionen-Akkus. In letzterem Fall ist’s dann nur noch Kochsalz statt Lithium.
Christian meint
Wenn Du Verarbeitung von Lithium schreibst liegst Du richtig. Die Herstellung der Kathode für die Batteriezelle ist wohl sehr energieintensiv. Siehe Bloch video auf youtube von gestern.
banquo meint
Absolt richtig: no transformation=no future
Jeff Healey meint
Danke @Eichhörnchen,
so ist es.
Eine Gemeinschaft, frei von fossilen Brennstoffen, und den damit verbundenen Abhängigkeiten und Kosten, kann nur in unser aller Interesse sein. Viele Menschen haben diese Chance leider noch nicht begriffen. Wobei man fairerweise sagen muss, das der Weg dahin auch nicht so einfach ist.
Optimistisch Alternative meint
Das liest sich wie eine Wahlkampfrede einer Partei die es hoffentlich bald nicht mehr gibt .. Seit wann ist Russland unser Gegner? Also ich schätze mal das ca 15 – 20 Mio Deutsche das ebenfalls so sehen. Dann als nächstes schreiben Sie: Packen wir es an, in einer freiheitlichen, offenen, Demokratie !… Was haben Sie denn heute zum Frühstück im Tee gehabt? Was wollen Sie denn persönlich in diesem Land noch anpacken? Haben sie sich schon die Hände eingecremt?
South meint
Hahaha. Geil. “ der reine Verbrennungsmotor für die Kunden „ein Problem“ „. Ja, dass nenne ich mal erfrischend (fast) ehrlich, wenn man noch „Kunden“ durch „uns“ ersetzt…. Die alte Lobby ist zurück … the empire strikes back… die Umstellung ist fast im Bilderbuch … oder eher Drehbuch…
BEV meint
Es gibt Kunden für günstige BEVs, es gibt nur keine günstigen BEVs in Europa.
Solang der BEV nicht genau so günstig wie der Sondero Verbrenner ist, wirds schwierig.
Jeff Healey meint
Ich möchte dazu nach meiner persönlichen Einschätzung präzisieren:
Es gibt keine günstigen und gleichzeitig GUTEN BEV‘s in Europa.
Mike meint
Ich denke, die meisten Dacia-Käufer haben eher wenig Einkommen und leben deshalb eher zur Miete. Als Mieter hat man meist noch keine Lademöglichkeit und deshalb erfordert ein BEV da eher noch viel mehr Kompromissbereitschaft als ein Verbrenner.
Thorsten 0711 meint
Mike
Oder sie wollen einfach nicht soviel Geld für ein Auto ausgeben. Für mich war es jedenfalls keine Frage 22000€ für einen Jogger oder 40000+ für einen halbwegs vergleichbaren BEV auszugeben.
Für meine Kurzstreckenfahrerin zu Hause sieht das anders aus. Meiner Frau habe ich einen Wechsel von Twingo zu ZOE empfohlen und sie ist sehr zufrieden damit. Für mich ist das auch sehr praktisch da ich diese für Kurzstrecke mitbenutzen kann.
elektromat meint
Ich brauch einen 7 Sitzer mit AHK unter 35.000,-€ gibts den kommt der Lodgy weg. Bisher gibts das nicht.
Wie ich schon zu beginn der E-Mobilität gesagt hatte als es hieß die Autos kauft ja eh keiner.
Was nicht gebaut wird kann ich nicht kaufen. Der Lodgy ist mein letzter Verbrenner. Sollte er früher als gedacht weg kommen (unfall oder was auch immer) Dann würde er durch ein BEV ersetzt werden auch wenn es bis da keinen 7-Sitzer + AHK gibt. Ich müsste dann nur ein paar Dinge anders regeln. vermutlich AHK erstmal weg. Der MG meiner Frau hat zur Not eine für 500kg. Würde erst mal auch gehen und zur Not am Baumarkt mal nen Sprinter leihen. Familienurlaub ist momentan Lodgy + AHK fürs Gepäck. Das würde dann schwieiger werden.
EdgarW meint
elektromat 7-Sitzer klingt, als könntest Du im eigenen Haus wohnen oder zumindest eine eigene Lademöglichkeit nutzen. Ich weiß nicht, ob Du eventuelle Einsparungseffekte enberechnet hast, diese können aber natürlich gegeben sein. Obendrein, meine PV erwirtschaftet – bis auf Einspeisevergütung ohne Förderung – den Strom inklusive 2/3-Finanzierung zu 10¢/kWh; falls möglich, zB passende (Dach)flächen vorausgesetzt. Der Strom steht natürlich nicht immer zur Verfügung, wenn geladen werden muss, aber er verrechnet anteilig immer die Energiekosten.
EdgarW meint
Noch was, einen 7-Sitzer gibt’s laut Neuwagen-Vermittler vom deutschen Händler immerhin ab etwas unter 40.000€, den Toyota Proace City Verso Electric auf der Stellantis-Plattform mit natürlich nicht üppigem 50 kWh-Akku. Und das mit kaum Rabatt; Listenpreis: 40.150€ für den 7-Sitzer. Anhängelast: 1.000 kg.
BEV meint
FALSCH! … der typische Dacia Faher will einfach fürs Auto nicht viel Geld ausgeben, weil das Auto nur ein Beförderungsfahrzeug ist und kein Gegenstand um sich selbst oder den Nachbarn irgendetwas zu beweisen.
Ich kenne Dacia-Fahrer, die haben mehr als Genug Garagen und Geld um ich jegliche Autos unterstellen zu können.
Nicht immer alle in einen Topf werfen.
Ich hätte auch gern ein BEV als Zweitwagen, das aufs wesentliche reduziert ist und das mit solider Technik.
Jeff Healey meint
Das hätte ich auch gerne. Der Dacia Spring ist meiner Meinung nach ab 110 Km/h leider nur noch etwas für Todesmutige.