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Stromer-Hersteller BYD: „Unser Erfolg ist nicht auf die Subventionen zurückzuführen“

29.02.2024 in Autoindustrie, Politik von Thomas Langenbucher | 6 Kommentare

BYD-Dolphin-2023-1-1

Bild: BYD

Die EU berät im Rahmen einer Antisubventionsuntersuchung zum Schutz der heimischen Hersteller über Strafzölle für Elektroautos aus China. Der chinesische, seit Ende 2023 weltgrößte Hersteller von Elektroautos BYD sieht jedoch nicht die Unterstützung der Regierung als treibenden Faktor seines Angebots.

„Unser Erfolg ist nicht auf die Subventionen zurückzuführen, sondern darauf, dass wir über eine einzigartige Technologie verfügen . . und unsere Managementeffizienz ist hoch“, sagte Michael Shu, Europachef von BYD, laut der Financial Times. Man habe viel früher und viel mehr in diese Technologie investiert als die Konkurrenz.

EU-Politiker sehen die Subvention chinesischer Hersteller in ihrem Land als unfairen Vorteilen gegenüber anderen Unternehmen. Es könnten deshalb Strafzölle auf Elektroautos aus China erhoben werden. „Der Preis dieser Autos wird durch riesige staatliche Subventionen künstlich gedrückt – das verzerrt unseren Markt“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im letzten Jahr. Das sei nicht akzeptabel. Die Weltmärkte würden von billigeren chinesischen Elektroautos „überschwemmt“.

Die Produktionssubventionen, die BYD von China erhält, seien „sehr begrenzt“, sagte Europachef Shu der Financial Times in einem Interview auf dem Genfer Auto-Salon.

Automobilhersteller wie Renault und Stellantis haben davor gewarnt, dass eine Welle billigerer chinesischer Modelle die von europäischen Unternehmen produzierten Fahrzeuge unterbieten wird. BYD-Manager Shu meinte zur etablierten Industrie: „Sie haben Angst, dass sie keine wettbewerbsfähigen Preise anbieten können.“

BYD hat in Europa bereits eine Reihe von Autos eingeführt, dabei setzt der Konzern vorrangig auf vollelektrische Modelle. Die von einigen erwarteten Kampfpreise gibt es noch nicht, die Chinesen haben aber etwa in Deutschland zuletzt deutliche Preisnachlässe gestartet. Die Kosten des Unternehmens würden „immer niedriger“, je mehr Autos es produziere, erklärte Shu. BYD hat auch ein eigenes Schiff für den Transport von Fahrzeugen von China nach Europa in Betrieb genommen, was die Kosten weiter senkt.

Strafzölle könnten die Geschwindigkeit der Expansion von BYD nach Europa beeinträchtigen, so Shu, man treffe aber „einige Vorbereitungen . . wir werden unser Bestes tun, um den Verkaufspreis der Produkte auf dem Markt zu stabilisieren“. Die Preise stabil zu halten, sei „sehr wichtig für die langfristige Beziehung zu den Kunden und das Markenimage“.

Höhere Zölle könnten das Unternehmen dazu veranlassen, die geplante Kapazität einer in Ungarn entstehenden E-Auto-Fabrik zu erhöhen, um die Zahl der importierten Autos zu reduzieren.

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Via: Financial Times
Tags: China, FörderungUnternehmen: BYD
Antrieb: Elektroauto

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Über den Autor

Thomas Langenbucher ist Experte für Elektromobilität mit beruflichen Stationen in der Automobilindustrie und Finanzbranche. Seit 2011 berichtet er auf ecomento.de über Elektroautos, nachhaltige Technologien und Mobilitätslösungen. Mehr erfahren.

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. alupo meint

    02.03.2024 um 22:24

    Die Behauptungen über chinesische Staatssubventionen an chinesische Autobauer habe ich nun schon gefühlt hundert Mal gehört und ich halte sie durchaus für glaubwürdig.

    Es ist aber nun auch mal an der Zeit, dass dafür Beweise geliefert werden. Oder gibt es die Subventionen und somit die Beweise etwa gar nicht, zumindest nicht in einer relevanten Größenordnung?

  2. Forster meint

    01.03.2024 um 11:19

    Herr Shu von BYD sollte gegenüber der KP China etwas dankbarer sein: „Nach Schätzungen der Beratungsfirma AlixPartners gab es in China zwischen 2016 und 2022 staatliche Subventionen für elektrische und Hybrid-Fahrzeuge in Höhe von 57 Milliarden Dollar.“ Im Vergleich dazu wurden die letzten Jahre jeweils 3 Millarden Euro an Bafa Subventionen in Deutschland an E-Auto Käufer gezahlt.

  3. ZastaCrocket meint

    29.02.2024 um 13:55

    „Unser Erfolg ist nicht auf die Subventionen zurückzuführen, sondern darauf, dass wir über eine einzigartige Technologie verfügen . . und unsere Managementeffizienz ist hoch“, sagte Michael Shu, Europachef von BYD, laut der Financial Times. Man habe viel früher und viel mehr in diese Technologie investiert als die Konkurrenz.

    Genau, subventioniert durch den chinesischen Staat! Zusätzlich ermöglicht durch subventionierte Energie und billige Arbeitskräfte. Ach ja, nicht zu vergessen den Technologieausverkauf der westlichen Welt, die auf Management-Ebene angenommen hat, China würde für immer die Werkbank der westlichen Welt bleiben. Aber fleißig waren sie in China. Das muss man neidlos anerkennen.

  4. Steffen meint

    29.02.2024 um 11:26

    Shu, dass sagen Sie doch mal, wie viel BYD vom chinesischen Staat bezuschusst wird!

  5. Envision meint

    29.02.2024 um 10:35

    Sie können – sehr gute – günstige LFP Akkus entwickeln und bauen.

    Bei den Autos selbst aber nix besonderes und in Europa sind sie dafür das sie mit den billigsten Akkukosten der Welt antreten eigentlich zu teuer – man müsste die Konkurrenz deutlich unterbieten (können) habe den Seal mal im Visier gehabt, aber der Funke/Business Case wollte nicht überspringen, wohl eher schwache Autobahn Assistenz und Wiederverkauf auch so eine Sache.
    BTW: Der neue elektrische Mercedes CLA soll ja angeblich BYD LFP Akkus erhalten, das ist dann schon wieder interessanter.

  6. Rene meint

    29.02.2024 um 09:20

    Welches Markenimage? Es ist schon ein bisschen lustig zu sehen, dass sich jedes Unternehmen, vom Start up bis zur neuen Ökobäckerei, ein Markenimage zuschreibt, welches a) nicht existiert und b) weitgehend irrelevant für den Kunden ist. Hersteller mit richtigem Markenimage sei es Tesla, BMW oder ein Kleidungshersteller pflegen sowas aber betonen es nicht.
    Mr. Shu sollte sich weniger darauf konzentrieren seinem Unternehmen etwas anzudichten, was nicht da ist, als viel mehr darauf seine Verkaufspreise um 10.000€ zu senken. Dann läufts auch endlich.

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