Die BMW M GmbH hat im August 2022 Testfahrten mit einem Erprobungsfahrzeug für Antriebs- und Fahrwerksregelsysteme gestartet. Zum Einsatz kommen ein aus vier E-Maschinen bestehendes Allrad-Antriebssystem und eine integrierte Fahrdynamikregelung. Das Fahrzeug wurde mittlerweile überarbeitet und könnte laut einem Bericht eine Vorschau auf einen kommenden elektrischen i4 M geben.
Der aktuelle Stand des Elektroautos wurde kürzlich bei Tests fotografiert. Der Prototyp weise einige Änderungen auf, berichtet Carscoops. Dazu gehörten ein neuer Frontsplitter und dreieckige Klappen. Das Modell habe auch eine neue Tarnlackierung sowie eine neue Motorhaube. Hinten weise das E-Auto eine neue Heckspoilerlippe und einen überarbeiteten Stoßfänger mit Kohlefaserakzenten auf. Scheinbar werde auch ein aktualisiertes Bremssystem mit roten Bremssätteln und größeren Scheiben verwendet.
Die Fotografen vermuten, dass es sich bei dem Fahrzeug nicht um ein Experiment oder ein Modell auf Basis von BMWs kommender Elektroauto-Architektur „Neue Klasse“ handelt, sondern um einen Prototyp für einen geplanten i4 M.
Unter anderem mit dem i4 M50 gibt es bereits erste batteriebetriebene M-Modelle. Bisher handelt es sich allerdings nur um etwas sportlicher ausgelegte Varianten von BMW-Baureihen. Künftig wird BMW M auch eigene Vollstromer bauen.
Um die für zukünftige Elektro-Hochleistungs-Sportwagen konzipierte Antriebs- und Fahrwerkstechnik zu testen, entwickelten die BMW-M-Ingenieure einen Versuchsträger auf Basis des i4 M50. Das jetzt offenbar überarbeitet auf den Straßen fahrende Coupé weist neben neuer Antriebstechnik eine modifizierte Karosserie mit weit ausgestellten Radhäusern auf, die die Integration von speziell angefertigten Vorder- und Hinterachskonstruktionen ermöglicht. Vorne verfügt das Fahrzeug über ein aus der Baureihe M3/M4 adaptiertes Karosseriestrebenkonzept für hohe Torsionsteifigkeit in besonders dynamischen Fahrsituationen.
Den Kern des laut BMW M „revolutionären High-Performance-Antriebs“ bildet ein elektrisches M-xDrive-Allradsystem mit vier E-Motoren. „Aufgrund der Tatsache, dass alle vier Räder von jeweils einem Elektromotor angetrieben werden, ergeben sich vollkommen neue Möglichkeiten für eine jederzeit bedarfs- und situationsgerechte, grenzenlos variable, extrem präzise und zugleich sehr schnelle Verteilung des Antriebsmoments“, heißt es. Für den Fahrer bedeute dies, „dass auch unter extrem anspruchsvollen Bedingungen, etwa in hochdynamischen Situationen oder bei widrigen Fahrbahnverhältnissen, völlig neue Performance-Eigenschaften erlebbar“ werden.
peter w. meint
wann endlich läßt bmw die häßliche 3er karosse (gefühlt 30 jahre alt) hinter sich und bringt einen nachfolger für i8 und m1??
Jörg2 meint
So kämpft jeder um seine Daseinsberechtigung.
Mit den BEV ist es vorbei mit „Brrrummm Brurrummm“ im Stau und an der roten Ampel. Und selbst das Normal-BEV hat nun Fahrdynamikmöglichkeiten, die sehr weit oberhalb des Notwendigen liegen.
Die Luft für M, AMG etc. ist erheblich dünner geworden.
David meint
Das Gegenteil ist der Fall. Die sportlichen Modelle scheinen den Kunden einen Extrataler aus der Tasche leiern zu können und der Aufwand ist beim Elektroauto gering. Daher scheint Tesla als Copycat jetzt auch auf den Zug aufspringen zu wollen und arbeitet an einer neuen Version des Model 3 Performance im Stile eines Mini-Plaid. Das zeigt, in dem Thema ist Musik drin.
Ob es bei Tesla erfolgreich wird, ist eine ganz andere Frage. Da sind ja wohl schon wieder massive Fahrwerksschwierigkeiten beim Facelift aufgetreten. Wie nextmove richtig einordnet, ist das nichts ungewöhnliches bei Tesla. Nur fürchte ich, wenn man eine sportliche Version teuer verkaufen möchte, ist das Gift.
Jörg2 meint
Dann bestätigst Du im Kern, dass dieses Geschäftsfeld zunehmend von den „einfachen“ BEV-Anbietern übernommen wird.
Ich wusste bisher nicht, dass M, AMG… in die Fließbandmassenproduktion eingestiegen sind.
Hättest Du die jeweiligen Jahresstückzahlen deren Topmodelle zur Hand? Schwimmen die also im großen Massenteich oder fliegen doch eher in sehr sehr dünner Luft?
Und: Könntest Du noch kurz erläutern, wie man(n) mit den Dingern „Bruuummm Bruummm…“ macht?
M. meint
Die Dinger müssen gar nicht brummbrumm machen. Auch beim M50 ist das eine Sonderausstattung. Also, wenn man es nicht will, hat man es auch nicht.
Die Autos fallen übrigens auch vom Band. Wirklich!
Im Falle von „M“ ist der i4 M50 das bisher meistverkaufte Modell.
Da ist die Luft für „M“ oder „AMG“ nicht dünner als früher.
Jörg2 meint
M.
Das es unter allen M einen gibt, der am meisten verkauft wurde, sagt recht wenig über die absolute Zahl dieser Fahrzeuge.
M. meint
Jörg,
dass die Fahrzeuge eher im oberen Preisbereich ihres jeweiligen Segmentes angesiedelt sind, begrenzt die pure Anzahl natürlich – schafft aber nette Margen, da ja ziemlich viel von der Stange kommt und alles auf dem gleichen Band läuft – selbst Alpina sind vom BMW-Band gelaufen und bekamen anschließend ihre „Anpassungen“.
Mir ging es darum: ein Elektroauto ist das bestverkaufte Auto der M GmbH, auch wenn die absoluten Zahlen kleiner sind als bei der AG.
Daher kann ich nicht erkennen, warum diese GmbH wegen BEV Schaden nehmen sollte.
Dass die kleinere Stückzahlen haben, das war immer schon so und nicht anders geplant.
M. meint
Es würde mich ehrlich gesagt überraschen, wenn BMW tatsächlich noch ein echtes Sportmodell auf der Basis des G26 bringen würde.Die Laufzeit wäre kurz und die Aufwendungen, gerade was die thermische Stabilität angeht, sind für ein solches Übergangsmodell doch hoch.
Aber lassen wir uns überraschen. Vielleicht will man nur Porsche ärgern.
Preislich würde ein „i4M“ sicher unter einem gleich starken Taycan liegen (müssen), und Fahrwerke kann man bei BMW auch.
Ich glaube trotzdem, dass das hier eher ein Entwicklungsträger für die „Neue Klasse“ ist. Bei einer Konstruktion von Grund auf kann man solche „Eskapaden“ besser einplanen.
4 Motoren ist übrigens etwas, was ich mir im Pickup- und Geländewagenbereich gut vorstellen könnte. Das macht Sperrdifferenziale überflüssig, das ist wohl etwas, woran ein jüngst auf den Markt gekommener E-Pickup noch scheitert, wie manche Offroad-Videos vermuten lassen.
brainDotExe meint
Ja, sehe ich ähnlich.
Der G26 (inklusive i4) soll bis Mitte 2028 gebaut werden, dieses Jahr steht das Facelift an.
Ich denke nicht, dass für diese kurze Restlaufzeit noch ein umfangreicher Umbau hin zum richtigen M Modell stattfinden wird.
Der Nachfolger auf Basis der neuen Klasse in 2028 wird sehr wahrscheinlich ein richtiges M Modell bekommen.
Ich lasse mich aber auch überraschen, vielleicht haut BMW einen i4 M auf Basis des G26 als Halo Produkt raus.
Mäx meint
Eine Möglichkeit wäre, den i4 M aufzubauen, bevor man die tatsächlichen M3/M4 elektrifiziert, um die Fans etwas anzufixen bevor es den Liebling erwischt.
Also einen i4M Richtung 2026 und M3/M4 BEV Richtung 27/28.
So richtig vorstellen kann ich es mir aber nicht aufgrund der Zeitschiene.
Die andere Möglichkeit ist eben ein reiner Technikträger für eben genau jene M3/M4 oder auch ein völlig anderes Fahrzeug (BEV M8 Nachfolger oder ähnliches).
M. meint
Ich verstehe einen i4M mit 4 Motoren durchaus als ein M3/M4 BEV. Von der puren (Peak)Leistung liegt der M50 ja schon drüber, ein „M“ würde auch bei den Fahrleistungen darüber liegen – der M50 ist ja eher auf M340i-Niveau.
Nur so heißen wird es nicht, selbst wenn es noch auf Basis G26 kommen sollte.
Der elektrische M3/4 wird mit Sicherheit auf Basis der neuen Klasse kommen.
Was ich mir vorstellen kann: dass ein noch ein paar Upgrades für den i4 geben wird. Irgendwann vielleicht eine neue Batterie, bessere Kühlung, beim M50 eine bessere Leistungsverteilung zw. beiden Motoren im „Normalbetrieb“, da gibt es ja noch Potential.
brainDotExe meint
Ist halt die Frage wie viel Aufwand man noch in den G26 steckt.
Vielleicht noch die Gen6 Motoren und Akkuzellen als „Retrofit“ unterbringen, das wird aber wahrscheinlich nicht zum Facelift dieses Jahr kommen.
Der G60 hätte es aber eher nötig, der muss noch länger durchhalten. Der G26 wird ja Mitte 2028 von der neuen Klasse abgelöst, der G60 hat noch bis 2030/31.
M. meint
G60 ist ja auch quasi neu. Dessen Nachfolger wird nicht zu den ersten Modellen gehören, die auf Basis „neue Klasse“ kommen.
Das erste soll wohl ein Mittelklasse-SUV sein, also etwas in X3-Größe (G01). Der hat ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel, Facelift war auch schon.
Da reichen aber 2 Motoren ;-)
David meint
Wen wundert, dass auch BMW ein wirklich performandes Elektroauto bringt? Der M50 war ja eher ein Kompromiss, um die Verbrenner nicht zu beschädigen. Das war das Konzept aller OEM, aber damit ist langsam Schluss. Porsche ist mutig vorangegangen. Aber der Gedanke ist nicht neu, AMG hatte sich die 63 für die Elektroversionen schon länger gesichert. Da wird also bei BMW zumindest ein Sondermodell kommen, das nicht nur längsdynamisch ein neues Kapitel aufschlägt.