Im Seat-Konzern hat derzeit die junge Marke Cupra Vorrang bei reinen Stromern. Auf den Kompaktwagen Born folgt im nächsten Jahr neben dem SUV-Crossover Tavascan der Kleinwagen Raval. Aber auch Seat soll ein elektrisches Auto erhalten, laut einem Bericht das erschwinglichste Modell mit Batterieantrieb der spanischen Volkswagen-Tochter.
Der Chef von Seat und Cupra, Wayne Griffiths, bestätigte laut Autocar, dass ein solches Modell in der Zukunft wahrscheinlich sei. Die Zukunft des Konzerns, die über das heutige Angebot an Seat-Modellen hinausgehe, werde Gestalt annehmen, wenn kostengünstigere Elektroautos rentabel hergestellt werden können.
Den Worten des Managers nach ist ein Modell für 20.000 Euro vorgesehen. Griffiths sagte, dass sich die Seat-Gruppe auf absehbare Zeit weiter auf Cupra konzentrieren werde, da es profitabler sei. Der Fokus werde aber auch wieder auf Seat liegen, wenn die Elektrifizierung die niedrigeren Preissegmente erreiche und es eine entsprechende Nachfrage für solche Produkte gebe.
Seine Priorität sei Profitabilität, betonte der Seat-Chef. Die Muttergesellschaft Seat SA habe im vergangenen Jahr 625 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet, „wobei die Hälfte unseres Umsatzes auf Cupra entfällt und die Rentabilität höher ist als bei Seat“. Cupra habe dazu beigetragen, die Gewinnspanne des Konzerns auf 4,4 Prozent zu steigern und mache nun fast 50 Prozent des Volumens der Seat SA aus.
Gerüchte, dass Seat als Automarke vor dem Aus steht, haben laut Griffiths keine Substanz. „Es gibt Platz für beide Marken und das eine schließt das andere nicht aus. Aber manchmal muss man Prioritäten setzen, um das Unternehmen, die Arbeitnehmer und die Zukunft zu retten.“ Cupra werde dabei immer oberhalb des Massenmarktes, aber nicht in Premiumsegment positioniert. Ein Modell für 20.000 Euro passt demnach nicht zu der Marke.
Cupra ist federführend bei der Entwicklung einer 25.000 bis 30.000 Euro kostenden Serienversion der Studie UrbanRebel mit dem Namen Raval, des kommenden kleinen VW ID.2 sowie des höhergelegten VW ID. 2X und des Skoda Epiq. Die Elektroautos nutzen eine vereinfachte Version der MEB-Architektur und sollen alle ab 2026 im Werk Martorell von den Bändern rollen. Die Entwicklung und Produktion dieser Modelle sind Teil einer 10-Milliarden-Euro-Investition des Volkswagen-Konzerns in Spanien, die auch eine neue Großfabrik in Valencia umfasst.
Werner Mauss meint
Seat und Skoda sind tot, man versucht es lediglich mit immer neuen Hinhaltemeldungen hinauszuschieben. Im Gegensatz su den Chinesen völlig unwirtschaftlich und die Produkte überteuert, wie alles aus dem Mutterkonzern.
Giuseppe Spirelli meint
Absolut richtig Werner! Cupra spricht eher die Prolls an. Und sie fühlen sich bei 4% Marge super.
Michael meint
Da frage ich mich was in dem Konzern im Hintergrund so alles läuft, dass man nun (nach Jahren) zu der bahnbrechenden Erkenntnis kommt, dass Seat auch bei Elektrofahrzeugen die preislichen Einstiegsmodelle bringt..
Überlänge meint
Seine Priorität sei Profitabilität, betonte der Seat-Chef. -> Warum sagt er das öffentlich? Damit wir unsere Erwartungen ans Produkt schonmal runterschrauben und dann nicht enttäuscht sind?
Egon Meier meint
Weil Profitabilität essentiell für die Konkurrenzfähigkeit und das Überleben des Unternehmens ist.
Das Gegenteil kann man schön bei Nissan sehen: Keine Profitabilität, kein Geld für Neuentwicklungen, das Ende (zumindest bei BEV) naht: in 4/24 in Deutschland BEV-Marktanteil 0,15% (44 Fzg zugelassen)
Das nähert sich auch bei Renault. Billig und dann das Ende
M. meint
Letztlich wird ein Unternehmen nur überleben, wenn es profitabel ist.
Das ist immer so, außer man hat externe Geldgeber mit sehr tiefen Taschen.
Daher ist das auch MEIN Anspruch an ein Unternehmen, sonst könnte man ja aktuell zu einem Fisker greifen, die Autos gibt es günstig. Nur niemanden, der in einem Jahr Ersatzteile bereitstellt, wenn diese Firma vorher bankrott geht.
Insofern nicht verwunderlich, sondern eine Selbstverständlichkeit.
Jorge Faveli meint
Das sehr ich nicht so. Cupra Challenger is super! Spreitzfinger raus, gell !
RTFM meint
Seat hatte mit dem Mii electric ja bereits ein preisliches Einstiegsmodell. Das war aber ohne Förderung rund 25.000€ teuer und trotzdem hat man kein Geld damit verdient.
Wenn man das Segment bedienen wollte, würde er sich vermutlich immer noch verkaufen, aber erstens hat man die Stückzahlen sehr konservativ geplant und zweitens ist er wie seine Geschwister nicht mehr auf Stand der geforderten EU Richtlinien zur Cybersicherheit.
M3P_2024 meint
Irgendwie passt da was nicht: VW-Markenchef: „20.000-€-Stromer noch nicht beschlossen“ vs. „Seat plant 20.000-Euro-Elektroauto“
Hatten die noch kein Meeting zusammen?
Tim Leiser meint
VW marke ist ja nicht Volkswagen Konzern
Stefan meint
Von VW ist noch kein 20.000 EUR-Stromer als Nachfolger des VW e-up beschlossen.
Bei Seat kann es aber einen geben.
David meint
Die Entscheidung ist ja auch noch nicht getroffen. Aber die Entwicklungsarbeit ist quasi abgeschlossen und es geht jetzt um die Umsetzung der Produktion. Man prüft vier Szenarien. Denn man muss hohe Stückzahlen erreichen. Sollte eins der vier Szenarien greifen, dann wird das preisgünstigste Modell im VW Konzern als SEAT starten. Mehr ist nicht gesagt. Aber auch nicht weniger, denn SEAT als Marke ist für viele schon tot gewesen.
David meint
Seat ist tot, es lebe Cupra!
E.Korsar meint
Wenn ein Kleinstwagen bei VW (Konzern) kommt, dann würde ich auch einen Drilling wie bei e-Up, Citigo e iV & Mii electric erwarten – also 3 Marken. Ohne VW (Marke) wäre schon seltsam.