Der chinesische Autohersteller BYD zieht den Bau eines zweiten Montagewerks in Europa im Jahr 2025 in Betracht. Das sagte der europäische Geschäftsführer Michael Shu laut der Nachrichtenagentur Reuters.
Shu bestätigte zudem, dass das Unternehmen ein kostengünstiges Elektroauto auf der Grundlage seines chinesischen Modells Seagull nach Europa bringen werde. Die europäische Version des Stromers solle weniger als 20.000 Euro kosten.
BYD wolle bis 2030 ein führender Hersteller von Elektrofahrzeugen in Europa werden, erklärte Shu. „Wir sind zuversichtlich, dass wir bis 2030 eine führende Position einnehmen können.“
BYD hatte Ende 2023 angekündigt, ein Elektroauto-Werk in Ungarn zu bauen und damit der erste große chinesische Autohersteller mit einer Produktionsbasis in Europa zu werden.
Nach dem Markteintritt in Europa im Jahr 2021 bietet BYD hierzulande mittlerweile die kompakten und mittelgroßen Modelle Atto 3, Dolphin und Seal sowie die Oberklasselimousine Han EV und das große SUV Tang EV an.
Im letzten Jahr verkaufte BYD in Europa 15.644 Autos, das sei „eine gute Zahl“, so Shu im März. Man fange gerade erst in Europa an und entdecke, wie die Verbraucher hier auf die BYD-Technologie, -Produkte und -Dienstleistungen reagieren. Für Europa insgesamt plane der Konzern, einen Marktanteil von fünf Prozent an den Verkäufen von Elektroautos zu erreichen, bevor die Produktion in Ungarn beginnt.
Wenn BYD in Europa produziere, werde es „den Kunden näher sein, schnellere Lieferungen anbieten und die Menschen werden uns mehr vertrauen“, so Shu. Es sei das Ziel, „ein europäisches Unternehmen zu werden, und nicht ein chinesisches Unternehmen, das in Europa Geschäfte macht“. Die Produktion in Ungarn soll vor 2026 beginnen und ausschließlich Elektroautos mit in dem Land hergestellten Batteriepacks umfassen. Losgehen soll es mit einer Kapazität von 150.000 Einheiten pro Jahr, die auf 300.000 verdoppelt werden könnten.
Nik meint
Die europäischen Autohersteller haben es ja verschlafen rechtzeitig mit der E-mobilität heranzugehen. Jetzt ist es bereits zu spät. Ich bedauere es keine Sekunde, obwohl sich jeder Europäer schämen müsste. Die Chinesen haben es verdient zum Weltmarktführer in der E-Mobilität zu werden. Gratulazion!
alupo meint
Nach den vielen erst kürzlich verkündeten Rückziehern oder Verzôgerungen der deutschen und auch europäischen Autohersteller finde ich es inzwischen gut dass die Chinesen in Europa „so richtig Gas geben“.
Dass ich einmal gezwungen bin so zu denken finde ich traurig.
Wichtig ist aber auch, dass Teslas preisgünstigere Modell nun schneller als ursprünglich geplant kommen wird, wenn auch zuerst in Nordamerika. Aber die Chinesen helfen gerne, diese Lücke im europäischen Angebot zu schließen, dankeschön.
Tadeky meint
Chevrolet Spark lässt grüßen nur vor 10 Jahren. Dreiste Kopie des Chevrolet Spark.
Nostradamus meint
BYD Seagull ist ein schönes und optisch sportliches Kleinauto! Beschleunigung von 13 s von 0 auf 100 ist nicht zeitgemäß, ich hoffe auf eine Variante mit der stärkeren Motorisierung und nicht wesentlich teuer. Für die europäischen Hersteller ist Westeuropa ein teures Gebiet, also, es ist zu erwarten, dass BYD für die neue Fabrik ein Land auf der östlichen Seite Europas auswählt.
MiguelS NL meint
“nicht zeitgemäß”
Kannst du uns den Link geben zu den Daten des Modells dass in zwei Jahren gebaut wird?
Kann’s du uns die westlichen Modelle auflisten die zeitgemäss unter 20.000 Euro kosten die in weniger als 13 Sekunden beschleunigen?
Hier die Fakten
Angebot der westlichen Autoindustrie
VW Polo 1.0 80 PS : 15,5 Sek
Skoda Fabia 1.0 80 PS : 15,5 Sek
…
sehr zeitgemäß
André meint
Man kann natürlich die zwei anderen Motoren mit 70kw(11,2sek.) und 85kw(9,8sek.)
ausblenden.
Die bietet Volkswagen für den Polo auch an.
David meint
BYD hat bis jetzt nicht einmal das erste Werk gebaut. Und wenn man sieht, wie sie ihre Karren zum Billigstleasingzins verschleudern, aber trotzdem kaum wer bestellt, wüsste ich nicht, was ein Werk in Europa daran ändert.
Future meint
Jaja, so wurde in Europa damals auch über die Einführung der japanischen »Karren« geschimpft. Und heute kennt jeder Toyota. So wird es auch mit BYD kommen. Für Volkswagen könnte das zu einem Problem werden, nicht nur im wichtigen chinesischen Markt.
Spock meint
Ich fände es gut, wenn BYD auch Deutschland für eine weitere Produktionsstätte ins Kalkül ziehen würde.
David meint
In Grünheide könnte übernächstes Jahr eine bereits voll erschlossene Liegenschaft frei werden…
Powerwall Thorsten meint
Nach dem, was hier sogenannte „Umwelt ???Aktivisten“ gerade abziehen ?
Im Leben nicht !
Der Wirtschaftsstandort Deutschland schafft sich gerade wirklich selber ab – schade auch.
Andreas meint
Wenn sie aus Ost-Europa kommen, können sie wenigstens nicht mehr auf dem Seeweg verschimmeln oder in Häfen die Reifen plattstehen.
David meint
Stimmt. Dann blockieren sie auf Transportern LKW-Rasthöfe.
Rene meint
Danke – Herr Orban bietet ein ideales Einfallstor für die Chinesen in Europa an (und mit der Atomkraft für die Russen).
Horst Krug meint
Victor Orban Ungarn will, soweit ich weiß, drei neue Autofabriken bauen lassen in Ungarn von den Chinesen zusätzlich Batteriewerke in Ungarn, Ungarn bekommt russisches Öl und Gas zu Vorzug, Konditionen, und mit der Ukraine beteiligt sich Ungarn nicht. Ungarn arbeitet für Ungarn und die Chinesen sind die besten Freunde.
Der chinesische Stadtpräsident war letzte Woche in Ungarn. Mit seiner 747 ganz große Veranstaltung habe ich mir genaustens angeschaut.
Es gibt in Ungarn auch Fachkräfte genügend 10 % ist der Steuersatz und es ist ein Paradies für Unternehmer.
Kasch meint
Exakt, Ungarn hat Interesse an Weltwirtschaft. Biden hat gerade den Zoll auf chinesische Produkte teils über 100% angehoben. Wie weit wird wohl Brüssel Srafzölle auf chinesische Produkte anheben ? Wie lange interresiert sich Orban überhaupt noch für kollektiven Westsuizid seiner Nachbarn ? Fragen über Fragen !
Steffen meint
Ja, Korruption in Ungarn wie in Russland, Diktatur in Ungarn wie in China (oder Russland). Super Endergebnis. :-(
Kasch meint
Korrektur: „vervierfacht, auf Gesamtzoll über 100%“, neben BEVs auch auf nahezu einzig wirtschaftlichen Akkuzellen der nahen Zukunft von BYD und CATL.
Rene meint
Ja, ein Paradies für Unternehmer, die Viktor Orban nahestehen – lesen Sie den letzten Spiegel, wie Orban andere europäische Unternehmen wie z.B. Spar etc. aus dem Land mit speziellen Steuern vertreiben will, um diese für seine eigene Mafia übernehmen zu können
B.Care meint
Na sowas, der Chinesische Präsident fliegt also ein US Produkt von Boing, warum kein eigenes Fabrikat? ;-)
Werner Mauss meint
Ein Muster zu kaufen und zu studieren geht schneller als borniert alles selber zu machen um dann festzustellen daß man nix kann. Von Anderen lernen ist nur für den Überheblichen ein Problem.
B.Care meint
Ein Chin. Sprichwort sagt “ Kopieren geht über Studieren „
Kasch meint
Wer glaubt, von China könnte man preiswert beziehen was man benötigt, und was einem nicht passt, mit irrwitzigen Strafzöllen belegen zu können, der ist aber gewaltig auf einem Holzweg ! Die europäische Industrie warnt Brüssel hoffentlich erfolgreich vor diesem wirtschaftlichen Kopfschutz nach dem Vorbild der USA.
Future meint
@ Rene: BMW baut ja gerade sein nach eigenen Angaben modernstes neues Werk für die Neue Klasse auch in Ungarn. In Deutschland sind neue Autofabriken wohl nicht mehr so gern gesehen, wie man am letzten Wochenende ja gerade mal wieder erleben konnte. Immerhin hatte BYD ja anfangs auch mal die stillgelegte Fabrik von Ford in Saarlouis in der Auswahl.
Reden die Chinesen in China eigentlich auch so negativ über deutsche Fabrikate, wie Sie das gerade über die chinesichen Autos machen, Rene?
MiguelS NL meint
Die 20.000 Euro Versionen des Citroën C3 und Fiat Panda werden bis dahin (2026) auch kommen. Renault und Dacia auch.
Jeff Healey meint
Der e-C3 soll nach Aussage von Stellantis sogar schon Anfang 2025 ausgeliefert werden.
MiguelS NL meint
Danke.!
“ Wie bereits angekündigt, wird die Einstiegsversion e-C3 YOU 23.300 Euro kosten. Wer mehr will, kauf den e-C3 MAX und zahlt 27.800 Euro. Ab 2025 soll eine noch günstigere Version kommen, die nur noch 19.990 Euro kostet. Der Hersteller hat angekündigt, dass im Frühsommer 2024 mit den ersten Auslieferungen zu rechnen ist.”
C a r w o w
Jeff Healey meint
Ja, Dankeschön, das meinte ich.
Ich hatte nur vergessen zu präzisieren, das der günstige e-C3 (für knapp 20K) sogar schon im Frühjahr 2025 kommen soll.
Danke nochmals für die Bestätigung.