Renault hat das Konzeptfahrzeug U1st Vision des Gemeinschaftsunternehmens Software République vorgestellt. Es handelt sich um einen Elektro-Transporter, der auf der kommenden „FlexEVan“-Plattform basiert. Ein herausnehmbares Modul kombiniert eine Reihe von vernetzten Diensten für ein mobiles Gesundheitszentrum. Damit soll der Unterversorgung etwa kleiner Städte oder Entwicklungsländer entgegengewirkt werden.
Beim U1st Vision dient ein herausnehmbares Modul als Untersuchungsraum für den Arzt und bietet vernetzte Dienste wie die Fernüberwachung von Vitalparametern mittels Radar oder Lidar.
Zweiundzwanzig Unternehmen oder Agenturen haben sich an dem Projekt beteiligt. Es handelt sich dabei um die sieben Mitglieder der Software République, einer Koalition französischer Unternehmen unter der Leitung von Renault, zu der auch JCDecaux, STMicroelectronics, Dassault und Thales sowie 15 Anbieter von Gesundheitsdiensten gehören.
„Die Software-Welt braucht echte Projekte wie dieses, um die Vision zu vermenschlichen“, sagte Eric Feunteun, COO von Software Republique, laut Automotive News bei einer Medienpräsentation des Konzepts.
Zu den Gesundheitsdiensten, von denen viele ferngesteuert und drahtlos sind, die im U1st Vision angeboten werden, gehören eine Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader, dermatologische Untersuchungen sowie Seh- und Hörtests. Ein Arzthelfer ist immer im Fahrzeug anwesend, während ein Arzt über einen Bildschirm mit dem Patienten interagiert. Der Arzt kann die Vitaldaten in Echtzeit sehen und den Patienten bei Bedarf an einen Spezialisten oder ein Krankenhaus überweisen.
Feunteun sagte, dass die Mitglieder von Software République mit ihrem Fachwissen in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Holografie und virtuelle Realität zu dem Projekt beigetragen haben. So werde zum Beispiel die „digitale Zwillingstechnologie“ von Dassault genutzt, um die optimale Position für das Fahrzeug auf der Grundlage der Verfügbarkeit von Ärzten zu finden.
Die ersten Kunden des Transporters würden kommunale Behörden sein, erklärte Feunteun. Das Konzept des U1st Vision kann laut Renault auch auf andere Anwendungsfälle übertragen werden. Dazu gehörten mobile Fahrradreparaturen, Recyclingdienste oder Notdienste.
Bereits vor fast einem Jahr hat die Software République die Studie H1st Vision („Human First Vision“) vorgestellt, die die Zukunft der Mobilität und dabei vornehmlich den Menschen im Blick habe. Der kompakte Elektroauto-Crossover habe rund 20 Innovationen an Bord, darunter ein neuartiges biometrisches Zugangssystem, ein leistungsfähiges Soundsystem und eine Gesundheitsüberwachung der Insassen, hieß es. Der H1st vision vereine „bahnbrechende Technologien“, die Sicherheit und Wohlbefinden der Insassen steigern sowie die Auswirkungen der Fahrzeugnutzung auf die Umwelt verringern.
Future meint
Ein geniales Konzept. Lösungsorientiert. Elektrisch. Was werden dazu die BürgermeisteriInnen der verlassenen ländlichen Gebiete in Deutschland sagen? Vermutlich will das dort keiner haben, denn worüber sollte man sich dann noch aufregen? Warum denkt sich VW sowas nicht aus. Die französischen Hersteller sind offenbar seit ein paar Tagen in die PR-Offensive gegangen – R5, DS, jetzt das hier. C’est bon.
Solariseur meint
Vermutlich hat man die Rechnung ohne den Arzt gemacht. Es ist ja nicht so, dass die unbeschäftigt rumsitzen und jetzt so ein Vehikel zur Patientengewinnung benötigen.
Nicht wenige Fachärzte in D haben schon komplett Aufnahmestopp, andere extrem lange Wartezeiten. Kaum, dass er sich dann mit so einer Prozedur beschäftigt. Der will eigentlich nur im 5-Minuten-Takt eine Karte durchgezogen haben, um mehr geht es nicht.