Bugatti hat sein neuestes Hypercar enthüllt: den Tourbillon. Als drittes Modell der Reihe nach Veyron und Chiron soll der Supersportwagen erneut die Grenzen des technisch Machbaren verschieben – erstmals mit einem elektrifizierten Antriebssystem.
„Obwohl die Linienführung und die Proportionen von höchster Ästhetik sind, wurde jede Oberfläche, jeder Lufteinlass und jede Öffnung präzise gestaltet, um die enormen aerodynamischen Kräfte eines Fahrzeugs mit über 400 km/h und die thermodynamischen Anforderungen eines V16-Motors, der elektrischen Antriebe und der Batterie unter Höchstleistung perfekt auszubalancieren“, heißt es.
Der Plug-in-Hybrid Tourbillon wird von einem neuen, zusammen mit Cosworth entwickelten V16-Saugmotor mit 8,3 Litern Hubraum angetrieben. Dieser wird kombiniert mit einer vorderen E-Achse mit zwei Elektromotoren und einem dritten E-Motor an der Hinterachse. Insgesamt leistet das Modell 1324 kW (1800 PS), davon 736 kW (1000 PS) aus dem Verbrennungsmotor und 588 kW (800 PS) aus den Elektromotoren. Während der Veyron 1.001 PS aus seinem 8,0-Liter-Motor mit vier Turboladern schöpfte, ist der neue V16 ein reiner Saugmotor.
Die E-Maschinen werden von einer ölgekühlten 800-Volt-Batterie mit 25 kWh Speicherkapazität gespeist, die im Mitteltunnel zwischen und hinter den Passagieren untergebracht ist. Beim E-Antrieb stehen Leistung, Gasannahme und Drehmoment im Vordergrund, das 25-kWh-Akkupaket ermöglicht aber auch eine elektrische Reichweite von über 60 Kilometern. „Dank Allradantrieb und vollständiger Drehmomentverteilung bietet er ultimative Traktion und Agilität“, verspricht Bugatti für den Tourbillon. Mit ihm gehe es in 2,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h und weiter bis 445 km/h.
Der Tourbillon zeichne sich durch eine deutlich verbesserte Performance, ein äußerst leistungsstarkes elektrisches Antriebssystem und ein großes Batteriepaket aus, so die Entwickler. „Dennoch wiegt er weniger als der Chiron, was die beeindruckende Ingenieurskunst hinter dem Tourbillon eindrucksvoll unter Beweis stellt. Dank seiner leichten Konstruktion und dem sofort verfügbaren Drehmoment der Elektromotoren liefert der Bugatti Tourbillon eine außergewöhnliche Performance.“
Durch die Kombination des Hybridantriebsstrangs mit Leichtbauweise, effizientem Packaging und verbesserter Aerodynamik werde der Tourbillon die Emissionen im Vergleich zu seinem Vorgänger deutlich reduzieren und gleichzeitig das Fahrerlebnis verbessern „und die Spitzenklasse der Automobilindustrie auf ein neues Level heben“, so Bugatti.
Der Tourbillon beginnt jetzt seine Testphase. Die ersten Prototypen sind schon auf der Straße, die Auslieferung an die Kunden soll 2026 erfolgen. Insgesamt sollen 250 Exemplare zu einem Startpreis von 3,8 Millionen Euro netto gebaut werden.
Die 1998 von Volkswagen übernommene Luxusmarke Bugatti wird seit 2021 von einem Gemeinschaftsunternehmen der Tochter Porsche und des kroatischen Elektroauto-Start-ups Rimac neu ausgerichtet. 45 Prozent des Joint Ventures Bugatti Rimac gehören Porsche, 55 Prozent der Rimac Group. Porsche wiederum ist mit 22 Prozent an der Rimac Group beteiligt. Als CEO von Bugatti Rimac agiert Mate Rimac, der Gründer und Chef von Rimac.
Lucy meint
Der ist ja recht günstig. Hab mir direkt 2 bestellt
Gibt es für den noch den Umweltbonus?
Justin Case meint
Das bedeutet, dass die Batterie eine discharge-rate von mehr al 23,5C hat. Erstaunlich, welche Leistungsdichte (power nicht energy) technisch möglich ist. Wie lange so ein Teil wohl „überlebt“?
M. meint
…wenn man das Ding voll durchbeschleunigt.
0 – 300 = 10 Sekunden.
Aber wo, abseits einer Rennstrecke, geht das?
Auch dien1/4 Meile ist dann längst durch.
Die meisten dieser Autos sammeln pro Jahr einige Hundert km, wenn sie nicht gleich in die Sammlung wandern, oder ins Wohnzimmer… da ist die ware Herausforderung, die Batterie nicht tiefzuentladen.
Aber dann wird die halt getauscht. Da kostet eine Inspektion sicher 30.000 Euro, wen interessiert da diese Batterie…
David meint
Ferrari hat dafür übrigens ein interessantes Konzept kommuniziert, das hier leider nicht besprochen wurde. Ihr erinnert, sie haben den Teaser für ihr erstes Elektroauto damit eingeleitet, dass sie erst einmal den Preis nannten, 500.000€. Diese bewährte Taktik hatten sie weitergeführt als sie einige Tage später ihr Konzept zur Akkugesundheit vorgestellt hatten: Der Akku wird von Ferrari regelmäßig erneuert und das kostet den Besitzer 7000 € im Jahr. Was ja fast ein fairer Preis scheint.
M. meint
Naja, Ferrari und fairer Preis, das ist wohl subjektiv.
Hier gehts aber um Bugatti.
Den Preis von 7,5 Ferraris ist der Tourbillion sicher wert ;-) , und wenn die Batterie dann 50k€ pro Jahr kostet, schert das auch niemanden.
Ein Chiron zieht „zurückhaltend bewegt“ (was immer das heißt) kaum unter 25 Liter /100 km durch. 50 gehen aber auch. Wer redet da von Geld…
alupo meint
Sehr nachhaltig? Oder doch nicht?
Yoshi meint
Sehr kleiner Einfluss aufs Klima? Oder doch nicht?
M. meint
Nachhaltig oder nicht?
Überlegen wir mal.
Ein Auto hat einen gewissen CO2-Rucksack aus seiner Produktion. Beim BEV ist dieser Rucksack (aktuell) noch höher und wird durch die Einsparungen pro Streckeneinheit wieder eingefahren – bis irgendwann der CO2-Rucksack kleiner ist als beim Verbrenner.
Ein Bugatti hat sicher schon bei der Produktion einen (für einen Verbrenner / PHEV) hohen CO2-Abdruck, da kommt aber sicher mehr aus der „Manufaktur“ als aus der Batterie – die hätte ein BEV aus der Manufaktur also auch.
Zudem wird ein Bugatti nicht im Alltag gefahren, da gibt es wenige mit 50.000 km auf dem Tacho. Über die Strecke führe der also keinen Batterie-Rucksack mehr ein.
Durch die Standzeit ist sogar die Batterie das Problem, wenn man nicht auf den Ladezustand achtet.
So gesehen: ja, nachhaltig.
Braucht natürlich kein Mensch, ist aber doch eines der wenigen „von-oben-nach-unten-verteilen“ Projekte: immerhin verdienen hier normale Menschen ihr Geld mit einem Produkt, für das Millionäre einen absurd überzogenen Preis zahlen.
Andreas meint
Da gibts so ein Video vom Milliardär der 400 km/h auf der deutschen Autobahn gefahren ist (im Verkehr, ohne Absperrung). Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren dazu auch eingestellt.
M. meint
Weil es nun mal formal nicht verboten ist. Es war bisher nicht nötig, 400 km/h zu verbieten, weil es keine Autos gab, die 400 km/h erreichen.
Trotzdem war es hirnrissig.
M. meint
An Unnötigkeit nicht mehr zu überbieten – aufgrund der Ministückzahlen und geringer Laufleistung glücklicherweise auch in seiner Klimabilanz – andererseits ein schönes Stück Technik.
Thorsten 0711 meint
Diese Autos werden eh kaum gefahren. Ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen Bugatti auf der Straße gesehen. Dazu müsste ich wahrscheinlich schon auf einen Treff gehen.
Selbst Lambo und Ferrari sieht man eher selten.
Jedenfalls in Stuttgart, in München sieht das schon anders aus 😁