Die Bundesnetzagentur hat neue Zahlen zum Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur in Deutschland veröffentlicht. Am Stichtag 1. März gab es demnach mehr als 100.000 öffentliche Wechselstrom-Ladepunkte (AC) sowie über 25.000 Gleichstrom-Schnelllader (DC).
Insgesamt waren am 1. März 128.517 öffentlich zugängliche Ladepunkte in Deutschland installiert, die 4,52 Gigawatt (GW) Ladeleistung bereitstellen. Bei der vorangegangenen Veröffentlichung der Bundesnetzagentur zum Stichtag 1. Januar gab es noch 123.449 öffentliche Ladepunkte. In zwei Monaten sind also 5.068 Ladepunkte neu ans Netz gegangen.
Die überwiegende Mehrheit des Zuwachses entfiel auf AC-Ladepunkte: Statt 98.216 zum Jahreswechsel waren zum 1. März fast 5.000 Ladepunkte mehr im Bestand (103.226). Die Schnelllader legten von 25.233 auf 25.291 zu.
Die Top-3-Bundesländer sind beim Ausbau nach wie vor Bayern (26.073 Ladepunkte), Nordrhein-Westfalen (23.620) und Baden-Württemberg (22.910) mit jeweils deutlich über 20.000 Ladepunkten. Ein auf Jahressicht überdurchschnittliches Wachstum (+38 % im Schnitt) gab es in Brandenburg (+72 %) und Berlin (+62 %), allerdings auf niedrigerem Niveau. In Brandenburg standen zum Stichtag 3.195 Ladepunkte aller Leistungsklassen zur Verfügung, in Berlin 4.447.
Im Vergleich um 1. März 2023 hat die Anzahl der Schnellladepunkte um 63 Prozent zugelegt: von 15.555 auf 25.291. Innerhalb der verschiedenen Schnelllade-Leistungsklassen hat die Stufe mit 149 bis 299 kW je Ladepunkt am stärksten zugelegt, hier hat sich das Angebot mit einem Plus von 98 Prozent fast verdoppelt. Statt 4.632 gibt es in dieser Klasse nun 9.189 Ladepunkte. Zusammen mit der Top-Klasse von über 299 kW (7.097 LP, +71 %) entfielen über 16.000 Ladepunkte auf das Segment mit über 149 kW.
Die Anzahl der Ladepunktbetreiber ist laut der Auswertung der Bundesnetzagentur rückläufig: Zum Stichtag 1. Januar waren noch 8.186 Betreiber eingetragen, zwei Monate später waren es nur noch 7.994 Firmen. Bisher sei diese Zahl stetig gewachsen, berichtet das Portal Electrive – zum 1.1.2023 seien es noch 5.444 Ladepunkt-Betreiber gewesen. Die drei größten sind EnBW mobility+ (6.637 Ladepunkte), E.ON Drive (4.246) und Tesla (2.626).
Thorsten 0711 meint
So lange öffentliches AC-Laden fast bis zu 100% teurer ist als Zuhauseladen (mit Tibber bis zu 200%) wird man damit nur schwerlich Laternenparker zzm Umsteigen bewegen.
Wenn man von 1,80€ für E5 ausgeht würde auch niemand freiwillig 3,60€ für entsprechendes eFuel bezahlen.
M. meint
Bei unserem Aldi sind’s 29 cent für 11/22 kW AC. Wir haben aber auch einen Netto mit 50 kW DC für 39 cent.
Was zahlst du zu Hause?
Mit Tibber ist das ja immer ein Momentvergleich, sparen kann der, der warten kann.
Kasch meint
Schon so viel Schnarchladeschrott, der meist nur genutzt wird, wenn man den zentralen, kostenlosen Parkplatz haben will ? Daneben lichtumrandete CCS-Stecker, immer mehr in rot, statt grün und blau. Der Zettel „Ausser Betrieb“ scheint nach erfüllten Förderbedingungen inzwischen akzeptiert – früher musste man noch lügen und „Defekt'“ an die Säule kleben. Alles nicht mehr so wichtig – das BEV wird zuhause geladen und für Überlandfahrten nutzt man wieder zunehmend mehr den alten Diesel, da der Betriebsstoff Diesel im Schnitt inzwischen preiswerter ist. Glücklicherweise führt Energiewende im Rest der Welt vielerorts durchaus in wirtschaftlich und umwelttechnisch positive Richtungen.