Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat neue Steuervorteile für Elektroautos angekündigt. „Aktuell bereiten wir weitere Steuererleichterungen für E-Autos im Rahmen der Wachstumsinitiative vor“, sagte der Grünen-Politiker laut der Nachrichtenagentur dpa. Das Bundeskabinett wolle in Kürze darüber beraten, hieß es aus Ministeriumskreisen.
„Die Autoindustrie ist ein Eckpfeiler des Industriestandorts Deutschland, und das soll auch so bleiben“, sagte Habeck. Die großen Autobauer und ihre Zulieferer seien gute Arbeitgeber für viele Beschäftigte, Wohlstandsmotor und Innovationstreiber über Branchengrenzen hinweg. Die Transformationsanstrengungen für die Autoindustrie seien „aktuell enorm“. Deutsche Unternehmen müssten im internationalen Wettbewerb mithalten.
„Entscheidend als Standortfaktor ist da auch die langfristige Planungssicherheit“, so Habeck. Diese werde durch die EU-Vorgabe geschaffen, nach der ab 2035 nur noch CO₂-neutrale Fahrzeuge neu zugelassen werden dürfen. „Wer wie Friedrich Merz (CDU) und Markus Söder (CSU) die Rücknahme propagiert, verspielt Verlässlichkeit und zeigt, dass er wenig von Zukunftsfähigkeit versteht“, kritisierte der Wirtschaftsminister.
Die Neuzulassungen für Elektroautos in Deutschland gehen seit Monaten zurück. Im August wurden 27.024 Elektroautos neu zugelassen – fast 70 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Der Marktanteil der E-Autos lag damit bei knapp 13 Prozent. Neben hohen Preisen ist Experten zufolge insbesondere auch die 2023 ausgelaufene staatliche Förderung beim Elektroauto-Kauf ein Grund für den Rückgang.
In dem der dpa vorliegenden Gesetzentwurf heißt es, die Bundesregierung habe sich zum Ziel gesetzt, die Elektromobilität in Deutschland deutlich voranzubringen. „Für eine erfolgreiche Umsetzung dieses Ziels bedarf es auch weitreichender steuerlicher Maßnahmen.“ Konkret gehe es darum, für Unternehmen rückwirkend zum 1. Juli 2024 eine Sonder-Abschreibung für neu zugelassene vollelektrische und vergleichbare Nullemissionsfahrzeuge einzuführen. Außerdem solle bei der Dienstwagenbesteuerung für E-Fahrzeuge der Deckel für den Brutto-Listenpreis von 70.000 auf 95.000 Euro angehoben werden.
Die Regelung soll ausschließlich neu angeschaffte, rein elektrisch betriebene Fahrzeuge umfassen. Sie soll für Anschaffungen im Zeitraum von Juli 2024 bis Dezember 2028 befristet eingeführt werden. „Die temporäre Begrenzung setzt Anreize für zügige Investitionsentscheidungen.“ Die Steuermindereinnahmen werden im Gesetzentwurf für das Jahr 2024 als geringfügig bezeichnet. 2025 werden sie auf 480 Millionen Euro beziffert, sie sollen bis 2028 auf 540 Millionen Euro steigen.
EUpueberzeugter meint
Besser wäre die MwSt für E Autos bis 60000€ streichen und die der Verbrenner erhöhen. Kein Minus beim Fiskus. Mehr Zulassungen von E Autos und reduzierter Verkauf bei Verbrenner außerdem werden kleinere und Kompakte gefördert und übermäßig teure BEV werden sowieso nur von Unternehmen oder gutbetuchten gekauft. Da muss nichts subventioniert werden. Aber das ist nur eine Idee von mir die die Lobby wohl nicht umsetzen wird. Wir sind ja nicht in den nordischen Landen.
Frank von Thun meint
EUpueberzeugter meint „Besser wäre die MwSt für E Autos ………..“
Warum so gierig, es genügt die Mwst auf 7% zu senken.
So bekommt jeder etwa die Hälfte und beide Seiten sind glücklich.
Dies könnte ab sofort gelten und ist kein Bürokratie-Monster.
bs meint
So ein Hickhack. Jedes neue Regelungen. Mal Geld, mal Steuervorteil, mal eAuto, mal Technologieoffen, und alles nur Temporär weil Regelungen von den einen auf den anderen Tag wieder eingezogen werden können. So ein Chaos.
Inhaltlich natürlich eine Katastrophe. Teuerste Autos bevorzugt, und auch nur steuerliche Vorteile. Nix kleine Autos vorantreiben, nix für alle das gleiche.
Mike meint
Und dabei könnte man ja eine Förderung verwenden, die den Steuerzahler nichts kostet: 0,5% für PHEV streichen und für ICE auf 1,5% erhöhen.
hu.ms meint
Eigentlich sollten nur BEV bis 30.000 € gefördert werden, weil bei den kleinen modellen der anteil des akkus überproportional auf den kaufpreis wirkt und genau das durch die förderung ausgeglichen werden sollte.
Einfach einen kaufbonus für diese BEV, finanziert durch eine zulassungssteuer für verbrenner mit mehr als 150g co2/km oder gestaffelt je mehr emission desto mehr steuer.
Id7plus meint
Die Industrie hat gesprochen. Endlich gibt es eine Förderung für Fahrzeuge über 70k :).
Das wird der Umwelt sicher helfen.
Damit wird es nun offenbar erst nach 2035 Eautos für die breite Massen geben.
Gut das ich vor 10 Jahren meine Bestandsfahrzeuge mit Mike Sanders behandelt habe und extrem güstig und sofort lieferbare original Ersatzeile bekommen kann.
In China dagegen wurden 10k Eautos gefördert.
BEV meint
der Steuervorteil für Hybride muss unbedingt abgeschafft werden, dann siehts auch anders aus
EVrules meint
Wenn du mir nun sagst, wo Hybride (HEV) einen Steuervorteil haben, wäre ich dankbar.
Peter Wulf meint
Es ist eine grosse Sauerrei das riesige breite hohe Dienstwagen die jetzt schon ein Fluch für deutsche Innenstädte Parkplätze andere Verkehrsteilnehmer wie Fussgängern Radfahrer alte und junge Menschen sind weit sie überall bei Kreuzungen Zebrastreifen Fussgängerüberwege durch ihre Höhe Breite Länge die Sicht behindern versperren. Unfallgefahr.
Statt diese Monster sollten lieber die normalen pendelnden Arbeitnehmer die zu jeden Tageszeit auf ihr Auto angewiesen sind kaufprämien erhalten.
Es wären dann auch feste Poller an jeder Kreuzung zum absperren von ca 5m bis Kreuzung notwendig damit nicht die Übersicht zugeparkt wird. In Benelux Frankreich Italien etc üblich ausser in Deutschland.
Für Dienstwagen werden weder Mehrwertsteuer bei Kauf fällig Ferner alle Betriebskosten abgesetzt.
Gleichzeitig werden im sozialen Bildungsbereich Mittel für alleinerziehende Gesundheit gekürzt.
“ der Teufel scheißt wieder auf den dicksten Haufen “ alle die schon viel Kohle verdienen werden noch belohnt
Keiner hat die deutsche Automobilindustrie aufgefordert immer grössere längere teure Dienstwagen zu bauen in denen zu 90% nur 1 Person zur Arbeit fährt dort 8 bis 10std rumsteht. Ggf benutzen ihn auch Ehefrauen die mit den riesigen SuV überfordert sind und Strasse blockieren weil die sich nicht in Parkhäuser trauen
Wie in der Berlin inzwischen üblich seit der neuen autofreundlichen CDU weil Wähler aus den Grünen Villen Vororten mit grossen SUV in der innstadt kostenlos zum shoppen parken wollen.
Thomas Claus meint
Da hat sich unser Wirtschaftsminister aber schön ins Zeug gelegt. Hätte die FDP nicht besser hinbekommen.
Dagobert meint
Ich weiß ja nicht was andere so für Dienstwagen Budgets haben, aber über 70.000 € fährt nicht mal unser Geschäftsführer – Er hält das für geschmacklosen Umgang mit dem Geld unserer Kunden.
Mein Budget liegt bei ca. 55.000 € und ich fühle mich im fast voll ausgestatteten Skoda Superb sehr wohl.
BEV meint
so viel Geld für einen Stinker ?
Gerry meint
…da gäbe es wirklich bessere Alternativen👍.
David meint
Verachtenswert, dass du einen Verbrenner gewählt hast. Um Geschäftsführer zu sein, braucht man keinen bestimmten Umsatz. Das ist jeder Krauter in einer subalternen Bude. Ich kann dir sagen, bei den guten Unternehmen, also Konzernen und Top-Mittelständlern in Deutschland ist das Verhältnis zwischen Anschaffungspreis des Dienstwagens und dem Gehalt jeweils brutto im Durchschnitt etwa 1:3. Die Spreizung beginnt bei etwa 1:2. 95k ist jedenfalls ein Budget, das viele haben.
Yoshi meint
„Verachtenswert“ ist daran gar nix 😂
Steffen meint
Mein Superb iV hatte vor über drei Jahren schon BLP 60.000 €. Nächstes Jahr wird’s mit dem ID.7 70 K€ oder 75 K€, je nach Batteriegröße. Ja, fast volle Ausstattung. Läuft über Gehaltsumwandlung…
Dagobert meint
Wem das so viel Geld wert ist soll machen was er will. Aber ich wandel für einen Dienstwagen doch nicht einen Teil meines Gehalt und reduziere damit auch noch meine Rente. Ich nutze mein Budget und führe Fahrtenbuch. So kostet mich der fast voll ausgestattete Superb L&K keine 150 € Netto im Monat „All-in“.
Jeff Healey meint
Diese Förderung ist wieder einmal eine Subvention entlang des Produkt-Portfolios unserer heimischen Premium Hersteller, und geht wieder einmal an den Bedürfnissen der breiten Masse vorbei.
Das Thema Verbrenner-Malus (für überdurchschnittlich leistungsstarke Verbrenner) und E-Auto Bonus (für E-Fahrzeuge bis 25tEuro) ist in Deutschland offensichtlich eine heilige Kuh, sprich, darf nicht angerührt werden.
Gernot meint
Es ist schon ein bisschen komplizierter. Rund 70% alle PKW-Neuzulassungen sind in Deutschland gewerbliche Zulassungen und in den höheren Segmenten ist der Anteil noch höher. Das kann man ja grundsätzlich kaputt finden. Ebenso kann man die grundsätzliche steuerliche Subventionierung von Firmenwagen in D völlig fehlgeleitet finden. Aber die deutsche Autoindustrie ist darauf ausgerichtet und man kann das alles kurzfristig nicht ändern. Sonderabschreibungen sind dann schon ein Mittel, das wirkt. Am ehesten kann man dagegen an argumentieren, dass das zu Vorzieheffekten führt und dann wieder ein Loch droht, wenn die Sonderabschreibungen auslaufen.
Nils P. meint
Man kann die Elektromobilität auch fördern indem staatliche Institutionen nichts anderes mehr für Ihre Fuhrparks bestellen können.
McGybrush meint
Im ersten Schritt würde ich die Obergrenze von 80.000Eur für Steurvorteile komplett aufheben und den Steuersatz für Geringverdiener anheben.
Dazu alles unternehmen was den Strompreis in die höhe treibt. Als günstige Stromerzeugung wie Kernenergie weierhin abschaffen. Als da findet sich noch einiges.
Und alles was Sinnlos und teuer ist den Leuten aufzwingen.
Man hat in der Vergangenheit vieles falsch gemacht. Kein Wunder das viele das Elektroauto ablehnen.
LOL meint
“ günstige Stromerzeugung wie Kernenergie “
AAAAAAAAAH …. HILFE
Jeff Healey meint
Da bin ich „Team LOL“:
Das mit der „günstigen Stromerzeugung durch Kernenergie“ würde ich noch einmal überdenken…
Florian Schier meint
Atomkraftwerke bauen oder wieder anschalten ist bestimmt eine tolle Idee. Das AKW Hinkley Point C in England wird 30 Milliarden Euro kosten (wenn es denn jemals fertig wird) und die kWh wird 15 Cent kosten. Viel Spaß mit der Illusion…..
hu.ms meint
Und die 30.000 jahre strahlenden abfälle dann bitte in McGybrushs garten lagern.
Jörg2 meint
Förderung entlang den Produktangeboten der deutschen Autoindustrie. Reine Industrieförderung.
Sollte das Förderziel eher „umweltschonende Elektromobilität“ sein, dann müsste der Bürger/Steuerzahler, mit Blick auf seine Kaufkraft, gefördert werden.
Thorsten 0711 meint
„Außerdem solle bei der Dienstwagenbesteuerung für E-Fahrzeuge der Deckel für den Brutto-Listenpreis von 70.000 auf 95.000 Euro angehoben werden.“
Super, dann können die Geringverdienenden ja zukünftig die Firmenleasingrückläufer der Besserverdienenden günstig erwerben.
Ein Win-Win-Win-Win für alle. Also Porsche, Mercedes, BMW und Audi.
F. K. Fast meint
IMHO wäre eine andere Art der Förderung hilfreicher: am unteren Einkommensende ansetzen, wie bspw. in Frankreich. Nicht jeder bekommt eine Förderung, sondern nur jemand, der ein niedriges Einkommen nachweisen kann.
eBikerin meint
Keine Ahnung wie das in Frankreich ist, aber in D kaufen Leute am unteren Einkommensende keine Neuwagen. Wie auch? Da müsste man ja das Auto quasi verschenken.
Nils P. meint
In Frankreich sind die Einkommenssituation und die Staatsfinanzen nicht besser als in Deutschland. Die Franzosen haben aber mehr Spaß an Innovationen.
BEV meint
es gibt Neuwagen für unter 20.000 Euro .. kein Problem
in Frankreich werden insbesondere kleine Autos begünstigt und sehr schwere Autos sind steuerlich benachteiligt, so solls sein
eBikerin meint
Wenn du am unteren Einkommensende bist – dann kaufst du auch kein Auto für 20K. Dann kaufst du gar keinen Neuwagen. Weil dir nämlich kaum Geld übrig bleibt – und einen Kredit bekommst du auch nicht.
BEV meint
ein eBike ?
Yoshi meint
In Frankreich lief das über Leasing, wurde aber aufgrund des großen Andrangs wieder ausgesetzt. Bürger der unteren Einkommensklassen konnten ein neues Bev für 100€ (diverse kleine Modelle) bzw 150€ (diverse größere Modelle) Am Monat leasen. Hierzulande undenkbar, hier werden Haushalte subventioniert die es eigentlich nicht nötig haben, die sich dann per PV mit günstigem Strom versorgen während die unteren Einkommensklassen zunehmend weder ein gebrauchtes Bev noch den steigenden Spritpreis bezahlen können. Und dann gibt’s bei der Wahl nächstes Jahr lange Gesichter, weil sich 3-4 Parteien mit z.t. völlig unterschiedlichen Zielen zusammentun müssen, um eine Regierung bilden zu können.
David meint
Völlig richtig, mit Armen kann man keine Schlüsselindustrie stärken.
Jeff Healey meint
Bitte zwischen den Begriffen „Arme“ und „Einkommensschwache“ unterscheiden….
Arme werden sich generell keinen PKW leisten können.
Einkommensschwache unter gewissen Rahmenbedingungen aber schon.
Frank von Thun meint
Doch, in den autofreien Innenstädten wird die Kaffee- und Bier-Industrie gestärkt.
So sehe ich das Täglich :-)
F. K. Fast meint
Genau deshalb wird (wurde?) in Frankreich ja Leasing für Einkommensschwache gefördert.