Die zum chinesischen SAIC-Konzern gehörende Automarke MG will innerhalb der nächsten zwölf Monate damit beginnen, Elektroautos mit Festkörperbatterien auszustatten. Das kündigte ein Vertreter der Muttergesellschaft an.
Yu Jingmin, Executive Vice President von SAICs Pkw-Geschäft, erklärte auf der Chengdu Motor Show in China, dass die neue Festkörperbatterie-Technologie, die von SAIC entwickelt worden sei und mit anderen SAIC-Marken geteilt werde, bald in einem MG-Modell eingeführt werde. Welches Modell das sein wird, spezifizierte er nicht. Die Vorstellung stellte er für das zweite Quartal kommendes Jahres in Aussicht.
Damit beschleunigt MG den bisher geplanten Zeitplan für die Einführung von Festkörperbatterien. Die Marke wäre bei Erfolg einer der ersten Volumen-Autobauer, der die Technologie in Serienfahrzeugen verbaut. Batterien mit festem statt flüssigem Elektrolyt gelten als insgesamt leistungsfähiger als die bisher üblichen Energiespeicher, insbesondere aber auch als sicherer.
Die MG-Schwestermarke IM Motor hat schon die neue Limousine L6 mit Festkörperbatterien der ersten Generation vorgestellt. Sie ist in einer Partnerschaft zwischen SAIC und dem chinesischen Batteriespezialisten Jiangsu Qingtao entwickelt worden. Die „Lightyear“-Batterie von IM bietet laut Autocar eine mehr als doppelt so hohe Energiedichte im Vergleich zu einer bestehenden Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie (LFP). Mit einer Kapazität von 133 kWh ermögliche sie dem L6 eine offizielle Reichweite von 673 Meilen (1083 km) im eher unrealistischen chinesischen CLTC-Testzyklus.
Die Lightyear-Batterie ist laut IM Motor in der Lage, sein neuestes Modell mit einem Hochleistungs-Schnellladegerät in 12 Minuten für eine Reichweite von bis zu rund 400 Kilometern aufzufrischen. Zu der ersten Festkörperbatterie von MG sind bisher keine Einzelheiten bekannt. Laut Autocar gibt es aber Hinweise darauf, dass sie den gleichen Flüssigkeitsanteil von fünf Prozent haben wird wie die von IM Motor verwendete Batterie und mit einer 800-Volt-Elektroarchitektur arbeitet.
Zuvor hatte SAIC erklärt, dass „Solid-State“-Batterien langfristig Kosteneinsparungen von bis zu 30 Prozent gegenüber den aktuellen LFP-Batterien mit flüssigem Elektrolyt ermöglichen sollen. Dazu will das Unternehmen die Produktion entsprechender Akkus über seine diversen Marken hinweg hochfahren.
EVrules meint
Aus China kommen immer wieder „Wunderankündigungen“ jedoch zeigte sich bis heute keine dieser Technologiedurchbrüche oder es wurde nach und nach relativiert.
Wunderrechweiten nach CLTC sind genauso kritisch zu hinterfragen, wie „ab nächstem Jahr kommen Festkörperzellen!“.
Egon Meier meint
Alle möglichen Konzerne kündigen Feststoffakkus für irgendwann an.
keiner hat konkrete Daten .. es ist alles warme Luft.
Ich denke immer an Toyota und die Olympiade 2020
Das MG irgendwas innovates auf den Markt bringt ist jetzt völlig unwahrscheinlich? Dieser Billigheimer und Minderleister??
Hauptsache die Presseabteilung macht Dampf .. immer wichtig ..
Future meint
Innerhalb von 12 Monaten ist jetzt nicht irgendwann.
Einfach nochmal den Text von ganz vorne lesen. Ganz in Ruhe.
Gernot meint
Unter der Marke „MG“ werden die Autos von Roewe im Ausland vermarktet. Roewe gehört zu SAIC. SAIC ist der mit Abstand größte Autohersteller in China und SAIC ist staatlich. Deswegen wurde für die in der EU auch ein besonders hoher Strafzoll von 37,6% festgelegt. Wenn es bei diesem Strafzoll bleibt, dürfte MG hier ziemlich erledigt sein. Die Autos sind technisch nur mittelmäßig. Das Design auch. MG verkauft im Export vor allem über den günstigen Preis. Wenn es bei 37,6% Zoll für SAIC/MG bleibt, dann ist deren Geschäftsmodell hierzulande sicherlich komplett hinfällig.
Und ansonsten muss man erst mal abwarten, was an Details zu der Batterie bekannt wird. Neuerdings wird einiges als Festkörper-Batterie vermarktet, was nicht wirklich eine Festkörperbatterie ist. Und bislang haben eigentlich alle größeren Hersteller Probleme mit der Haltbarkeit/Zyklenfestigkeit und Festkörperbatterien sind u.:A aufgrund des hohen Lithiumanteils pro kWh teurer als LFP und NCM. Wenn man sich die größere Energiedichte mit kürzerer Lebensdauer erkauft, ist das für kaum jemanden interessant.
Ich will das damit nicht alles schlecht machen. Es kann ja sein, dass die einen Durchbruch geschafft haben, aber bislang gibt es nur ein bisschen Marketing-Blabla und man kann das noch nicht seriös beurteilen.
ID.alist meint
Chinesen und deren merkwürdigen Leistungsangaben.
400 km in 12 Minuten nachladen, das sieht schnell aus, aber 400km sind nur 37% der angegeben Reichweite,d.h. 12 Minuten gelten für 10-50% oder 30-70%, was nicht mehr sooo schnell ist, schaffen schon ein paar Autos ohne SolidState-Batterien.
Übrigens das Auto hat kein „Hochleistungs-Schnellladegerät“ sondern nur 2 dicke Kabeln, oder lädt es 400 km an der AC Säule? ROFL
Futureman meint
Die Entwicklung geht immer schneller. Reichweiten, die vor 10 Jahren undenkbar waren sind heute schon Standard.
In 10 Jahren wird 1000km kein Problem sein. Wer es allerdings braucht, ist eine andere Sache. Gleichzeitig werden die Akkupreise mindestens um 50% fallen. Damit werden Verbrenner im Verhältnis unbezahlbar.
M. meint
Größtenteils Zustimmung.
Was die Akkugröße angeht, hängt es nach wie vor viel mit dem Lade- und Nutzungsprofil zusammen.
Wer zu Hause laden kann und kaum mehr als 200 km Einsatzradius hat, wird die allergrößten Batterien kaum brauchen.
Wer zu Hause oder beim AG eben nicht laden kann (und oft sind Lösungen wie Bordsteinladen oder Laternenladen eben mittelfristig nicht verfügbar), der wird froh sein, nicht alle 2, 3 Tage an der Ladesäule zu stehen – und das meist zu höheren Preisen.
Id7plus meint
1000km braucht keiner aber einen 100er Akku.
Den allerdings gibt es schon extrem lange :)
Wenn Eautos brsuchbar (100er Akku) und bezahlbar werden kauft die jeder. LOGISCH.
Bisher gab es viele halbe Akkus zum doppelten Verbrennerpreis. Das kauft wie man nachlesen kann halt keiner.
Besser-BEV-Wisser meint
Die Ankündigungen zu konkreten Produkten mit Solid-State (oder zumindest semi-Solid-State) häufen sich.
Gerade erst Toyota, jetzt SAIC, vor ein paar Wochen VW/QuantumScape und BYD.
Mal schauen wer das rennen macht und den ersten echten fahrbaren und ladbaren Prototyp von „neutralen“ Pressevertretern testen lässt.
Leider hört man wenig von BMW & Mercedes dazu. Auch Tesla scheint nicht im rennen zu sein…
ID.alist meint
Wenn Du wissen willst was Mercedes und BMW zu den Thema machen brauchst Du nur hier bei der Suche danach suchen, da gibt es genügend Info, leider nicht so Werbewirksam.
Tesla kämpft noch mit der Trockenkathode.
MichaelEV meint
„Tesla kämpft noch mit der Trockenkathode“
Und andere stecken bei der Trockenbeschichtung noch in den Kinderschuhen, werden erst in einigen Jahren dort sein wo Tesla gerade zu kämpfen hat.
Egon Meier meint
Tesla kriegt nicht mal die Nasskathode hin. Oder wie ist es mit dem Hochlauf der 4680-Zelle???
Oder dem FSD für 2017 .. ganz bestimmt ..
Oder mit dem abgerissenen Heck des ct?
Teslas Ankündigungen sollten wir mal mit ganz spitzen Fingern anfassen.
Und selbst wenn vorgestellt wird sollte man mindestens 3 Jahre warten ..
MichaelEV meint
Der Kern der eigenen Zelle war immer die Trockenbeschichtung. Ein Hochlauf mit Nasskathode war niemals geplant. Wieso sollte Tesla etwas nicht hinkriegen was sie nie vorhatten? Absurde Argumentation…
Wer ist weiter als Tesla bei der Trockenbeschichtung (bei FSD frag ich erst gar nicht, da steht ihr wie der Ochs vorm Berg)?
Kaiser meint
VW ist weiter bei der Trockenbeschichtung.
Mäx meint
@Kaiser
Na dann führ mal aus.
Woher weißt du wie weit VW ist, woher weißt du wie weite Tesla ist?
Woher die Kompetenz den Fortschritt bewerten zu können?
MichaelEV meint
Kaiser, ihr seid echt lustig mit euren alternativen Fakten.
VW wird 2-3 später an der Stelle sein, wo Tesla jetzt gerade ist (und auch nur wenn es planmäßig verläuft)
Kaiser meint
Stand doch bei next mobility.
Trockenbeschichtung, VW überholt Tesla bei der Batteriefertigung.
Mäx meint
VW Technikvorstand sagt: VW ist weiter als Tesla
Na Mensch…das ist ja eine Überraschung.
Tesla sagt von sich selber auch, sie haben es geschafft.
Hast du mehr als die Überschrift gelesen?
VW sagte in dem Artikel aus 2023, es dauert noch 2 Jahre und weiter Einsatz ab 2026 (ID.2?).
Nun können wir also bis 2026 schauen, wer schneller ist.
Vermuten kann man vieles, du tust aber so als stünde es fest.
David meint
Das ist alles Semi-Solid. Hatte Mercedes bereits vor vier Jahren im Serienbau vorgestellt. Mercedes eCitaro. Wie gut und wie günstig diese Zellen jetzt sind, weiß man nicht. Nio hat ja eine Preisidee von 50k für ihren 150er Akku gegeben. Und in Europa gibt es ihn immer noch nicht. Deshalb muss man sich schon wundern, wenn ausgerechnet MG sie bringt. Sie haben ja eher untere Mittelklasse im Angebot.
Future meint
MG gehört ja zu SAIC. Da ist VW auch dran beteiligt. Insofern könnte es ja sein, dass VW von den Zellen etwas abbekommt. Wer weiß schon, ob die eigene Einheitszelle von VW in 2 Jahren wirklich kommt und dann wettbewerbsfähig ist. Aber mit den SAIC-Festkörper-Zellen wäre VW schon mal ganz vorne dabei.
Torsten meint
Gut sind sie schonmal nicht und Mercedes kauft die auch nur zu -> Stichwort Bolloré.
Die versprochenen Vorteile (Reichweite) werden meiner Kenntnis nach nicht erfüllt, dafür gibt’s dicke Nachteile obendrauf (ständiges Konditionieren, nicht schnellladefähig).
Thomas Claus meint
Toyota redet seit Jahren von der Festkörper Batterie und die Chinesen bauen sie. Auch wenn sich toyota noch ganz gut hält mit den Hybriden, wird es in Zukunft wohl schlecht für sie aussehen.
LOL meint
dann muss der Affe wieder raus … „nichts ist unmöglich“
Id7plus meint
So ganz langsam kommen die ersten Feststoffakkus wie vorhergesagt.
Über die brennbaren und kleinen halben Akkus von heute lacht bald jeder.
Cupra meint
Nur das diese Akkus eigentlich keine Festkörperbatterien sind wie sie vor 5-10 Jahren durch die Medien gegeistert sind und geplant waren. Wir reden dann hier eher über einen Gelförmigen Elektrolyt und nicht einem Flüssigen.
henry86 meint
Ich hab gerade noch einen smart fortwo gekauft (17 kWh Batterie, Jahreswagen, 12 000 €).
Ich lache darüber gar nicht. Hätte ich gerne einen doppelt oder dreifach so großen Akku? Gerne. Aber dann hätte ich einen fast Neuwagen mit Vollausstattung auch nicht für 12 000 bekommen.
Von daher bin ich sehr Happy mit dem Auto. Da es auch mein erstes Auto überhaupt ist, hab ich auch nicht das Gefühl, zu wenig Reichweite zu haben, weil ich es gar nicht anders kenne.
BEV meint
Hauptsache wir lachen bald über die Dieselfahrer ..
da gehört aber noch mehr dazu als eine Batterie
ID.alist meint
Wieso soll man über jemand lachen?
Wieso sollte Mobbing ein gutes Mittel sein um E-Mobilität voranzutreiben?
Ich wundere mich nicht wenn die Menschen keine Lust auf E-Mobilität haben. Ich weiß die andere Seite ist schlimmer, aber ich muss mich nicht auf deren Niveau herabsetzen.
BEV meint
ich greife nur die Worte des Vor-Schreibers auf und das ist nicht wörtlich zu verstehen … eher „warum haben wir das nicht schon immer so gemacht?“
BEV meint
Heute „lacht auch jeder“ über die Brieftaube oder die Postkutsche
BEV meint
.. oder das FAX ;-)
South meint
Nö, billiger Quatsch. E Autos brennen sogar heute viel weniger als die jetzigen Verbrenner. Und E Autos können mittlerweile ohne Probleme mit Wasser gelöscht werden. Zum Vergleich beim Verbrenner muss dagegen häufig Schaum verwendet werden.
Nachteil bei E Autos ist tatsächlich die Vermeidung einer Sekundärentzündung und da müssen sie min. 24h sicher gelagert werden. Aber auch das ist kein so großes Thema mehr…. da gibt es mittlerweile einige bessere Möglichkeiten.
In Kürze. E Autos brennen weniger und die Lernkurve bei der Behandlung von solchen Bränden war steil. Deshalb ist es da mittlerweile sehr ruhig um das Thema geworden…
South meint
… also Maike, über das einzige was die Leute lachen… sind deine unfundierten Kommentare…und das nicht bald, sondern schon heute. ;-)