Toyota setzt weiter auch auf Wasserstofftechnologie als Antriebsart der Zukunft. Das umfasst Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge wie mit Wasserstoff betriebene Verbrennungsmotoren. Der Fokus liegt dabei vorerst auf Nutzfahrzeugen, nicht mehr auf Pkw.
„Für den Schwerlastverkehr werden wir andere Lösungen als batterieelektrische Fahrzeuge brauchen, und Wasserstoff könnte die richtige Lösung sein“, sagte Toyotas Wasserstoff-Chef in Europa Thiebault Paquet gegenüber Autocar. „Wir müssen die Infrastruktur und das Produkt zur gleichen Zeit entwickeln, was derzeit geschieht. Was wir vermeiden müssen und was wir vielleicht falsch gemacht haben, ist, dass wir Angebot und Nachfrage nicht berücksichtigen. Daraus haben wir gelernt, und ich denke, wir können die Geschichte wieder aufbauen.“
Die Schwerindustrie wird laut dem Manager eine große Nachfrage nach Wasserstoff haben, das so steigende Volumen könne dann zur Nutzung für andere Anwendungen, wie Nutzfahrzeuge und Pkw, beitragen. „Die Unternehmen, die Wasserstoff entwickeln, machen keinen Unterschied zwischen Wasserstoff für den Verkehr und Wasserstoff für die Industrie; das ist alles Teil ihrer Skalierung. Wasserstoff wird also kommen, davon sind wir überzeugt“, erklärte Paquet.
Zur Kritik an der Ineffizienz von Wasserstoff im Vergleich zu Batterien sagte Paquet, dass Strom nur relativ nah am Ort seiner Erzeugung genutzt werden könne, während flüssiger Wasserstoff leicht zu transportieren sei. Er fügte hinzu: „In Europa werden wir immer importieren müssen, aber es gibt Regionen auf der Welt, die grünen, erneuerbaren Wasserstoff in Hülle und Fülle erzeugen können, und wir können diesen leicht in Gebiete transportieren, die sich nicht vollständig selbst versorgen können.“
Toyota hat derzeit in zweiter Generation die Limousine Mirai mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektroantrieb im Programm. Da die Nachfrage nach solchen Autos aber nicht wie erwartet deutlich gestiegen ist, verlagert der Konzern den Fokus von Pkw auf Nutzfahrzeuge. „Wir haben den Mirai ausprobiert, waren aber nicht erfolgreich“, räumte Technikchef Hiroki Nakajima im letzten Jahr ein. „Es gibt nur sehr wenige Wasserstofftankstellen und sie sind schwer zu realisieren, daher ist der Mirai kleiner im Volumen.“ Für mittelgroße Lkw sei es „einfach“, ein Tankstellennetz bereitzustellen, „da die Fahrten hauptsächlich von A nach B gehen“.
Toyota wolle die Entwicklung von Wasserstoff-Pkw nicht aufgeben, betonte Nakajima. Das Unternehmen suche nach Möglichkeiten, Komponenten wie die Brennstoffzellen und die Wasserstoff-Tanks zu verkleinern, um die Technologie für verschiedene Fahrzeugtypen einsetzbar zu machen und ihre Attraktivität zu erhöhen.
Powerwall Thorsten meint
Wollt ihr wirklich immer wieder aus Neue eure Lebenszeit mit den immer wieder selben Müllers dieser Welt verschwenden?
Die Zukunft im PKW Bereich wird das BEV werden und im überwiegenden Teil des LKW Bereichs mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch.
Da können auch die Sperlinge pfeifen so laut sie wollen.
Die Spatzen auf den Dächern sind um ein Vielfaches glaubwürdiger.
kritGeist meint
Eine recht unfangreiche Doku und von allen Seiten betrachtet, einschließlich Zukunftsaussichten und – wünsche:
https://www.ardmediathek.de/tv-programm/66bb20c42970e70793f64aea
EV1 meint
Schaut Euch mal die aktuelle Landkarte von H2 Mobility an. Sehr viele Tanksäulen sind außer Betrieb mit folgender Begründung:
„Auf Grund eines Unfalls an der Wasserstoffabfüllung in Leuna ist es uns derzeit nicht möglich Wasserstoff kontinuierlich und verlässlich an der Tankstelle bereit zu stellen. Ersatzlieferungen sind wegen der entstandenen Mengenverknappung im Markt und der großen Entfernungen zu anderen Quellen nur bedingt bis nicht möglich. Wir haben eine Force Majeure Situation. Wir bemühen uns nach Kräften um Lösungen an einzelnen Tankstellen. Wir bitten die Situation zu entschuldigen.“
Es gibt eine Havarie und ein dutzend Tanksäulen sind außer Betrieb. Sehr zuverlässig diese Wasserstoff.
Besser-BEV-Wisser meint
Hab neulich mit einen Testingenieur bei BMW gesprochen.
BMW: „Hat zwar 400 PS aber fährt sich ziemlich Lahm“
Ich: „Warum?“
BMW: „Die Puffer-Batterie kann nur kurzzeitig soviel Leistung abgeben. Da die recht klein ist.“
Ich: „Dann muss man diese halt größer machen!?“
BMW: „ha, dann wärs ja ein E-Auto! [BEV meinte er damit]“
:-) :-)
kritGeist meint
😂👍
Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besinnung.. Oder so 😜
THeRacer meint
… ich bin froh nicht mehr mit stinkenden, giftigen, hochexplosiven Flüssigkeiten oder Gasen herumhantieren zu müssen. Mir reicht meine Schukosteckdose daheim als „Tankstelle“.
Nostradamus meint
„Wasserstoff wird kommen, davon sind wir überzeugt“
Das ist eine klare Ansage eines echten Technikers und Businessman, der keine tappige deutschen und EU-Politiker wie auch keine verrückten deutschen Grünen am Hals hat! Weitere Diskussion auf dieses Thema ist für die Amateure und Analphabeten nicht geeignet.
Steffen meint
Überzeugungen können fehlen. Schon mancher wurde von der Realität eingeholt und überrollt.
Mäx meint
Also ich bin mir sicher, fast niemand bezweifelt, dass Wasserstoff einen wichtigen Teil in der Energiewende und Sektorenkopplung spielen wird.
Die Frage ist ja nur, ob es wirklich so verfügbar sein wird, dass eine Anwendung auf der Straße tatsächlich wirtschaftlich wäre.
Daran kann man definitiv Zweifel anbringen.
Und das hat nichts mit EU oder dEn GrÜnEN!1!11! zu tun.
MichaelEV meint
“ definitiv Zweifel anbringen“
Das sind keine leichten Zweifel, für H2 im Verkehr spricht doch absolut gar nichts.
Gestern gab es ne Sendung zum Thema Wasserstoff. Glaub der bisherige Verbrauch an Wasserstoff ist bisher zu 5% durch grünen Wasserstoff abgedeckt (quasi nichts). Wenn das in ferner Zukunft abgedeckt ist, hat die Industrie (z.B. Chemie, Stahl) einen unendlichen Bedarf. Bei eFuels wäre der erste sinnvolle Schritt auch Ammoniak in rauen Mengen für die chemische Industrie.
Wenn die Industrie auch nur halbwegs abgedeckt ist, fährt der Verkehr schon lange überwiegend rein elektrisch.
Die Grünen sind für Wasserstoff an den richtigen Stellen und gegen die populistische Ausschlachtung von Wasserstoff für Themen (Verkehr, Heizung), wo Wasserstoff irrelevant und sinnlos verschwendet wäre.
Elvenpath meint
Wer von „verrückten Grünen“ schwadroniert, ist ein Hetzer und zeigt, dass er an einer sachlichen Diskussion nicht interessiert ist.
Gerry meint
Das ewige Wasserstoffgeblubber ist Teil der Verzögerungstaktik von Toyota. Immer nach dem Motto, kauft jetzt noch Hybrid und Verbrenner, denn schon bald kommt dann das tolle H2-Auto.
Wer diesen Käse glaubt ist selber schuld.
THeRacer meint
… so sieht’s aus. Nichts als Nebelkerzen um das eigene Unvermögen zu verschleiern und Entscheidungen zu verunsichern.
Elvenpath meint
Richtig. Toyota ist da Spezialist. Mal reden Sie von Wasserstoff, mal von Wundermotoren, mal von Festkörperakkus. Das alles hat nur ein Ziel: Die Menschen davon abzuhalten jetzt ein BEV zu kaufen.
Ich prophezeie den japanischen Autobauern mit ihrer Verweigerungshaltung gegenüber Akkufahrzeugen eine ganz schwere Zukunft. Ein guter Name aus Verbrennerzeiten zählt bei den jungen Menschen nichts. Besonders in China.
Bernd Vöhringer meint
Warum macht es Toyota eigentlich nicht wie seinerzeit Tesla? 2014 gab es auch noch kein Ladenetz für Strom, das hat Tesla aufgebaut um ihre Fahrzeuge zu verkaufen. Das kann doch Toyota auch machen anstatt sich dauernd zu beklagen dass das niemand anderes macht.
Franky meint
Wasserstoff würde die Vorteile von E-Auto und Verbrenner kombinieren.
Bleibt das Henne-Ei Problem Verfügbarkeit-Preis.
eCar meint
Wasserstoff bringt absolut NUR Nachteile beim PKW. Bitte korrekt recherieren und dann posten.
Mark Müller meint
Dann ist z.B. das schneller Nachladen auch ein Nachteil?
Oder das kleinere Gewicht?
Wer sollte jetzt da zuerst korrekt recherchieren?
M. meint
oder die TÜV-Überprüfung der Drucktanks… gleich 3x…
Stromspender meint
Um wie viele Kilo ist der Toyota Mirai 2 denn leichter als ein Tesla Model 3?
Und wie viel schneller tanke ich mit einem Brennstoffzellenfahrzeug, wenn ich 25 Minuten bis zur nächsten Wasserstofftanke fahren muss (nein, die Tanke liegt nicht auf meinem Weg)?
Ben meint
Was meinst du mit kleineres Gewicht ???
Mit knapp 2t wiegt der Mirai 2 so viel das Model Y
Und wo ist der Vorteil beim 5min schnellen laden(falls alle Sterne richtig stehn)
Wenn die nächsten 2 Tankstellen jeweils 45km von zu Hause entfernt sind ?
Richard Himmelberger meint
Solange man Überkapazitäten beim strom im sommer hat,sollte man sich schon langsam Gedanken machen den „Überstrom“ in Wasserstoff zu speichern.
eCar meint
Nein. Wasserstoffelektrolyse lohnt sich nur bei lückenlosen permanenten Überkapazitäten. Und diese gibt es derzeit noch nicht und wird es in den nächsten 20 Jahren auch nicht geben. Zur Zeit macht es eher Sinn die Überkapazitäten in Akkus zu speichern um die Überkapazitäten auch bei Flaute verwenden zu können.
eCar meint
Nein lieber Herr Müller,
ich habe die Mirai 2 beim Tanken zugesehen. In Berlin eine Shelltankstelle an der Rothenberger Straße gibt es eine Wasserstofftankstelle. Die haben ewig gebraucht, bis die wegkamen. Die Tankanlage an sich, war ein Verbrechen an die Anwohner neben an. Immer dann, wenn wieder Druck aufgebaut werden musste, machte diese einen Höllenlärm, so laut wie eben eine Harley ohne Auspuffanlage. Nein mein lieber, lass diesen Unsinn!
Elvenpath meint
Nein. Der große Vorteil von Akkufahrzeugen ist die Effizienz. Da kommt Wasserstoff bei Weiten nicht ran.
South meint
Oder die Henne fällt diesesmal mangels Ei aus …. ;-)
In Summe ist das H Auto viel Nachteiliger und das obwohl viele mehr Jahre Entwicklung drin stecken … H Auto teurer, Tanken teuerer, keine (komplexen 700bar) H Tankstellen, kein H verfügbar und H ist deutlich gefährlicher. Und H wird erstmal in vielen anderen Verwendungszwecken benötigt, in denen es keine Alternative gibt.
Fazit. Selbst wenn wir alle diese „Problemchen“ überwinden könnten (was derzeit nicht absehbar ist), kommen H Autos viel zu spät.
Franky meint
Das ist es. Man hat sich auf Akkus verständigt, mit all ihren Nachteilen wie Ladedauer, Verschleiß und Rohstoffen. Naja, vielleicht werden Super-Caps ja irgendwann doch Realität. :D
Würde in Wasserstoffherstellung und Brennstoffzellen so entwickelt und geforscht wie in Akkus oder gar Verbrenner, sähe auch die Effizienz ganz anders aus. Die ersten 800 Kg leichten Käfer mit 30 PS brauchten schließlich auch 10L auf 100. ;)
Auch könnte man in H gut überschüssige Energie aus Wind- und Solaranlagen in großen Mengen speichern.
MichaelEV meint
„Auch könnte man in H gut überschüssige Energie aus Wind- und Solaranlagen in großen Mengen speichern.“
Ein Märchen. Mit diesen Betriebszeiten würde sich ein Elektrolyseur niemals rechnen. Stationäre Speicher und variabler Verbrauch (speziell durch BEVs, aber auch viel beim Thema Wärme) sind die Mittel, mit denen man überschüssige Energie in großen Mengen speichern kann.
Tomas Angelus meint
Der Verbrenner hat keinen Vorteil. Keinen einzigen.
Mark Müller meint
Guter Hinweis.
Yoshi meint
Doch, ist in 5 Minuten vollgetankt, fährt 1000 km am Stück und Sportwagenfahrer mögen den Klang.
Ob diese Sicht jeder teilt oder ob jeder das benötigt sei dahin gestellt, aber deine Aussage stimmt nicht.
Elvenpath meint
Lärm macht krank.
Ich kann morgens nicht das Fenster im Schlafzimmer nicht aufmachen, weil draußen einfach ein Höllenlärm von startenden, kalten Verbrennermotoren herrscht. Dann wird noch mit viel Gas rangiert, aggressiv (und damit laut) beschleunigt, weil man es morgens eilig hat.
Du kannst drehen und wenden, wie du es willst: Objektiv ist es Krach und ein Nachteil der Verbrennertechnologie.
Wir sollten uns von einer kleinen Minderheit Motorenfanatiker nicht terrorisieren lassen und uns nicht einreden lassen, es würde sich toll anhören.
Mark Müller meint
Wenn ich höre, dass Toyota nach so vielen Tests und Pilotanwendungen explizit von etwas überzeugt ist, dann würde ich mal davon ausgehen, dass das vermutlich stimmt, ausser ich hätte sehr gute Gegenbeweise.
Vor allem, wenn ich höre, dass auch Firmen wie BMW, Bosch, Hyundai, Daimler, Volvo Truck, Stellantis, etc. (und nun sogar Skoda) auch davon überzeugt sind. Das sind nicht gerade Leichtgewichte; und v.a. deutlich seriöser als gewisse grossschnauzige Wasserstoff-Gegner.
Mäx meint
BMW x5 Hydrogen weniger als 100 Stück
BMW iX 5k in 2023 (BEVs insgesamt in 2024 bisher 190k)
Toyota will 2030 200k Wasserstofffahrzeuge verkaufen, vor allem Nutzfahrzeuge.
Toyota plant aber auch 3,5 Mio. BEVs in 2030 zu verkaufen.
Das gibt irgendwie ein Verständnis wie Wasserstoff gesehen wird, als kleine Nische.
Da muss man sich nichts vormachen.
Steffen meint
Nur davon überzeugt sein reicht nicht. Ich frage mich, ob die nicht bei der Ausstellung waren, wo es einige LKWs für Schwerlast mit 600 km gab. Toyota muss aufpassen, dass sie nicht auch im Schwerlastverkehr die Abfahrt verpassen, danach kommt dann nämlich nichts mehr, wohin man argumentativ und real noch ausweichen könnte (außer Wasserstoff in der Chemieindustrie etc., aber das ist ja nun mal eher nicht ihr Gebiet).
Mark Müller meint
Nur der Vollständigkeit halber: Es gäbe dann da noch Trams, Busse, die Eisenbahn und v.a. den Schiffsverkehr. Eines dieser riesigen Containerschiff nach Shanghai könnte gerade die Batterien für die Strecke laden, dann ist es voll. Halt: Plus ein paar Matrosen mit Feuerlöschern.
M. meint
Da wird man sich aber auch keine Wasserstofftanks aussuchen, eher noch eine andere C-O Verbindung, die weniger Druck benötigt, oder eine flüssige.
Da gibt es ja einige, die in Frage kommen.
Wusstest du, dass es bei 40% aller weltweiten Schiffstransporte um fossile Brennstoffe geht?
Sobald der Zeug weg ist, hat sich ein Teil dieser Industrie ohnehin erledigt.
Steffen meint
Hier in Norddeutschland legen regionale Gesellschaften ihre bestellten H2-Züge auf Eis, weil Wasserstoff nicht da ist und zu kompliziert. Jetzt fahren da BEV-Züge, Strom ist da und einfach zu tanken.
Elvenpath meint
Wasserstoff ist sauteuer. Das könnte sich erst ändern, wenn man ihn in großen Mengen in Ländern in Afrika, oder so produziert. Und das ist noch ganz, ganz weit weg.
Und wenn der Wasserstoff dann kommt, wird er dringend in der Industrie benötigt. Für PKW ist es pure Verschwendung. BEVs sind da klar die bessere, effizientere Alternative und da gibt es noch viel mehr „Schwergewichte“ die davon überzeugt sind.
South meint
@Mark Müller. Du mixt hier einfach Fern LKW und überträgst das auf Autos, als wenn beide das gleiche Profil hätten. Das es H auf Jahrzehnte nicht ausreichend gibt? Das H Tankstellen, der H an sich und H Autos teurer sind? Argumente, Nö. Nur der Hinweis. Toyota kann nicht irren?
Kein Argument, schlicht Anmaßung. Beim Feststoffaccu lag Toyota weit daneben und BMW bei Carbon und keiner verkauft nenneswerte Stücke an H Autos. Könnte da nächste „falsch liegen“ sein ;-)
Auto’s stehen meistens rum, Langstrecken sind Ausnahmen und laden dauert keine Stunde sondern nur noch so um die 15.-20. Minuten. Die Frage ist also, sind dem Autofahren die paar Minuten, die sie nur ein paar mal im Jahr brauchen, wirklich tausende von Euro Wert?
Der ist (vermeindliche) Zukunftsmusik bei H. E Lader aufstellen, was nix anderes ist, als eine überdimensionierte Steckdose, ist um Längen einfacher als eine H Tankstelle, geschweige denn der Transport, die Lagerung, ja erstmal grünen H überhaupt zu haben und zwar in der Menge, dass wir ihn für Autos verschwenden können.
Wir brauchen H, aber sicher nicht für Autos….
South meint
… und BMW redet mittlerweile offen von einer H Nische… auch Toyota baut seine E Kapazitäten mittlerweile deutlich, wenn auch widerwillig, aus …
Übrigens. Wenn wir tatsächlich mal in grünem, billigen H schwimmen, den für Autos übrig haben sollten, der sogar die E Autos in Punkto Kosten schlägt, dann nur her damit. Das wäre ein glücklicher Tag für die Menschheit… allein der Glaube fehlt mir. Bis jetzt sind das nur feuchte Träumer alter Hersteller, um ihr Geschäftsmodell aufrecht zu erhalten….
Mark Müller meint
Ich weiss nicht, ob Ihr das mit dem Transport von Energie in Form von Wasserstoff nicht verstehen könnt oder nicht verstehen wollt.
Es geht um die ‚Abfüllbarkeit‘ von Energie, um sie andernorts zu anderen Zeiten zu verbrauchen. Wasserstoff ist soweit absehbar der einzige Stoff, mit dem man CO2-frei Energie in grösseren Mengen ‚Abfüllen und mitnehmen‘ kann.
Ein PKW kann mit Batterien sinnvoll maximal etwa 100 kWh mitnehmen und braucht dafür im besten Fall eine Stunde, um diese Menge Energie nachzutanken. Ein LKW kann mit Batterien sinnvoll maximal etwa 1’000 kWh mitnehmen und in ca. 1 Stunde wieder nachtfüllen.
Beim Wasserstoff kann ein PKW locker 200 kWh mitnehmen und in max. 10 Minuten nachfüllen. Ein LKW kann locker 2’000 kWh mitnehmen und in 15 Minuten nachfüllen.
Das sind einfach riesige Vorteile und genau darum weiss Toyota, dass es auf jeden Fall kommen wird. Alles andere sind Hochfahr-Probleme eines komplizierten Oekosystems. Das ist aber z.B. beim BEV-LKW-Transport auch so; es werden sehr viele Jahre vergehen, bis man nur schon in Mitteleuropa flächendeckencd an MegaChargern nachladen kann.
Miro meint
und wegen 45 Minuten soll man den riesigen Mehraufwand und Mehrkosten in Kauf nehmen? Wenn ich jemandem sage, dass er das doppelte zahlen soll und er dafür aber in 10 Minuten losfahren kann, was meinst du wieviele dann plötzlich noch n Käffchen trinken gehen?
Mark Müller meint
Du hast recht. Es darf nicht mehr kosten. Genau das weiss Toyota eben auch; die haben die Daten und können ziemlich gut rechnen. Schon in wenigen Jahren werden 25 kWh Batterie und 100 kWh aus der H2-Brennstoffzelle billiger sein als 125 kWh Batterie (leichter und schneller nachladbar sowieso).
Miro meint
Das muss dann aber viel günstiger sein, denn durch den Transport, Wirkungsgrad und die Übertragungsverluste ist die Herstellung immer teurer.
M. meint
Dass ein PKW „200 kWh“ mitnehmen kann, klingt natürlich erstmal wie ein Vorteil, allerdings erledigt der schlechte Wirkungsgrad bei der Umwandlung einen Großteil dieses Vorteils gleich wieder.
Und – diese 200 kWh (in Form von gut 6 Kg Wasserstoff) kommen ja nicht einfach so in den Tank, die müssen auf 700 bar verdichtet werden. Das kostet ja nochmal Energie, die in der Aufstellung gar nicht drin ist.
Und zum Tanken/Laden:
Da gibt es noch Hausaufgaben zu machen, ohne Frage.
Viele Menschen könnten (hätten sie ein BEV) zu Hause laden, wo die Zeit schlicht uninteressant ist. Für die wäre ein FCEV ein Vorteil – aber nur, wenn sie ortsnah tanken könnten.
Können sie das?
Nein, das können sie nicht, und solange sie das nicht können, ist die ganze Diskussion Zeitverschwendung.
Baut doch einfach mal so 8000 H2-Tankstellen in Deutschland, dann sehen wir weiter.
Gefördert wurde das in der Vergangenheit bei Autos wie bei Tankstellen analog zur E-Mobiltät, nur hat es weniger gebracht.
M. meint
Ah, der Fehlerteufel:
„Viele Menschen könnten (hätten sie ein BEV) zu Hause laden, wo die Zeit schlicht uninteressant ist.“
–> Dann gibt es natürlich die, die nicht zu Hause laden können.
„Für die wäre ein FCEV ein Vorteil – aber nur, wenn sie ortsnah tanken könnten.“
Mark Müller meint
Ich frage mich, ob du das richtig verstanden hast. Wenn ich sage, dass ich 200 kWh nutzbare Energie als H2 mitnehme, dann meine ich 200 kWh nutzbar Energie. Dem Elektromotor ist es völlig egal, ob der Strom von einer Batterie oder von einer Brennstoffzelle kommt; er macht in beiden Fällen mit einer kWh genau gleich viel.
Steffen meint
Und die Brennstoffzelle wandelt ohne Verluste H2 in Strom um? Nie im Leben!
„Die Elektrolyse weist einen Wirkungsgrad von 60 bis 70 Prozent auf. Und auch bei der Umwandlung des Wasserstoffs in Strom geht Energie verloren. Der Wirkungsgrad der Brennstoffzelle liegt je nach Anwendung bei etwa 50 Prozent.“
M. meint
Dafür nimmst du aber schon über 12 kg H2 mit, weil du 50% ja verschleuderst. Sagen wir mal, du schaffst 65% – dann musst du nur 9,3 kg mitnehmen.
Ein Mirai hat 5,9 Kg bei 700 bar Druck.
Und hat das Platzangebot eines Golf bei der Größe eines Passat – nur ohne umklappbares Rücksitze.
Willst du einen 5m langen 2-Sitzer bauen? Damit ich an seltenen Tankstellen teuer tanken kann? Wen sollte das interessieren?
Das ist doch absurd.
Mark Müller meint
@ Steffen: Du wirst es wohl nie verstehen.
Steffen meint
@Mark: Das ist vor allem bei dir ausgeschlossen, H2-Lobbyist. Gibt’s dafür Geld?
Futureman meint
Einfache Frage an den Spediteur, könnte es erklären:
Bis du bereit, deinen Fahrer irgendwo hinfahren zu lassen um dort (wenn verfügbar) für das 2-3 fache zu bezahlen damit er dort 20 Minuten einsparen kann oder lädst du einfach bei dir im Depot oder an der Entladestelle günstig auf?
Die Antwort wird eindeutig sind und (bzw. hat schon) über die Zukunft von Wasserstoff auf der Straße entscheiden.
Was zählt, sind die Kosten pro Kilometer. Und da ist und wird in Zukunft noch mehr, der direkte Stromantrieb überlegen sein.
Mark Müller meint
‚direkten Stromantrieb‘ gibt es nur bei der elektrischen Eisenbahn (und beim Staubsauger mit Kabel).
Im BEV-Fall wird die Energie zweimal elektrochemisch umgewandelt. Auch das hat gewisse Verluste. V.a. muss ich aber die Batterie amortisieren – das gibt ziemlich viele Cents pro 100 km. Rechne das mal nach.
Steffen meint
Da die Brennstoffzelle ja vom Himmel fällt – was kostet ein Mirai? Upps, gleich teuer bzw. teurer als ein BEV. Dein Argument ist invalide.
Elvenpath meint
Die Akkupreise sind im freien Fall. Die Skaleneffekte greifen langsam. Akkus werden billige Massenware.
Auf der anderen Seite muss erst eine enorme Infrastruktur für Wasserstoff aufgebaut werden und zwar im Ausland, denn in Deutschland werden wir nicht genug davon produzieren können, da Wasserstoffautos relativ ineffizient sind, verglichen mit Akkufahrzeugen. Im Gegensatz zu dem Verbrauch von BEvs. Die können wir sehr wohl mit heimischen Strom versorgen.
Es huldigen immer noch viele Menschen dem goldenen Kalb, genannt „Reichweite“, aber immer mehr erkennen, dass es ein falscher Gott ist und dass man gar nicht so viel Reichweite benötigt um bequem und zügig zu reisen.
Es soll ein enormer Aufwand betrieben werden, damit lange Strecken (die nur einen kleinen Bruchteil der Fahrten mit PKW darstellen) ein wenig schneller bewältigt werden können. Das ist ineffizient, unintelligent und unnötig.
M. meint
Naja, ehrlicherweise muss man sagen: in Kalifornien wurden die Dinger fast verschenkt.
Da gab es 60% Rabatt (40.000 Dollar) + 15.000 Dollar Tankgutschein. Also in Summe 75.000 Dollar, um das Ding loszuwerden.
So könnte das natürlich klappen, nur nicht für Toyota, sobald die Stückzahlen steigen. Irgendjemand muss das halt bezahlen…
Futureman meint
Energieverlust beim Akku sind ca. 5%, bei Wasserstoff sind es 50%.
Warum gibt es in Deutschland (oder sogar weltweit?) übrigens nicht ein Wasserstoffprojekt, welches ohne Förderung läuft?
Kann sein, das Toyota hofft, das in Deutschland die FDP an die Macht kommt und dann im großen Stil Wasserstoff fördert. Wegen freier Marktwirtschaft und so…
Elvenpath meint
Ich weiß nicht, ob du das mit der Effizienz nicht verstehen kannst, oder nicht verstehen willst.
Du brauchst ein Mehrfaches an Energie für die gleiche Fahrstrecke. Daher ist Wasserstoff viel teurer, als Strom. Es ist einfach eine massive Energieverschwendung, die wir uns nicht leisten können.
Wasserstoff wird für die Dekarboniseirung der Industrie benötigt. Die Kapazitäten werden also vornehmlich dorthin fließen. Den knappen Wasserstoff in PKW zu verbrauchen ist dumm, denn dort gibt es bessere Alternativen.
Zudem können diese Mengen an CO2 nicht im Land hergestellt werden, wir sind dann wieder auf andere Länder angewiesen.
Wasserstoff aus Afrika. Da ist noch NICHTS an Infrastruktur. Bis die aufgebaut ist, dauert es Jahrzehnte. Zeit ist aber auch ein wichtiger Faktor. Und wieder fließen dann gewaltige Geldsummen ins Ausland, und hier fehlt das Geld. Da entstehen goldene Wolkenkratzer und hier verfallen ganze Städte.
Energieträger mit Schiffen über die Weltmeere zu schippern ist so was von umständlich und so was gestern.
Wasserstoff wird sich bei PKW nicht durchsetzen, da die Technologie außerdem viel zu komplex und elitär ist. Akkus sind jetzt schon leicht zu handhabende, wartungsfreie Massenware und werden es in Zukunft noch viel mehr sein. Und immer mehr genießen die Vorteile, zu Hause, oder beim Arbeitgeber laden zu können. Bequemer geht es nicht. Und das ohne Zeitverlust. Genau so setzt sich immer mehr durch, dass man keine riesige Akkus braucht, damit man 1000 km am Stück fahren kann. Das ist schlicht sinnlos.
Laden ist verglichen mit Wasserstoff tanken billiger, einfacher und bequemer.
Der einzige Pluspunkt für flüssige Treibstoffe ist immer nur die völlig überbewertete Langstrecke. Damit man die ein paar Minuten schneller schafft. Und immer mehr Menschen erkennen, dass das einfach sinnlos ist und die vielen Nachteile nicht wert.
Tommi meint
Ich verstehe, dass man ein H2-PKW schneller schneller betanken kann. Die Zahlen stimmen aber nicht so ganz.
Ein PKW lädt heute seinen Akku auf 80% in 15-20 Minuten. Damit hat er so 200-250 km Reichweite geladen. Also keine Stunde.
Im LKW-Bereich sind Megawatt-Charger in Arbeit. Da wird eine Ladepause auch nur noch max 30-45 Minuten benötigen.
Es dauert länger, aber wir wollen doch korrekt sein. „Im besten Fall eine Stunde“ stimmt so nicht.
Thomas meint
„Zur Kritik an der Ineffizienz von Wasserstoff im Vergleich zu Batterien sagte Paquet, dass Strom nur relativ nah am Ort seiner Erzeugung genutzt werden könne, während flüssiger Wasserstoff leicht zu transportieren sei.“
Ganz im Gegenteil ist der Transport von H2 kein Vorteil, sondern ein eklatanter Nachteil. Flüssiges H2 ist nur unter extremen Kostenaufwand und laufenden Verlusten (durch Verdampfung) zu transportieren. Deswegen wird 95% alles heute verbrauchten H2 auch direkt am Ort der Verwendung erzeugt.
Mark Müller meint
Es gibt in Europa heute schon ein paar hundert Kilometer H2-Pipelines und jetzt werden einfach noch ein paar tausend gebaut, bzw. von Erdgas umgerüstet.
Für den Import aus Nordafrika ist auch schon klar, dass die bestehenden 3 Erdgas-Pipelines nach und nach auf H2 umgerüstet werden. Dann wird der Transport von 1 kg Wasserstoff (ca. 20 kWh Nutzenergie) nach von Nordafrika nach Europa weniger als 50 Cents kosten. Das rentiert locker.
Futureman meint
Schon jetzt geht rund 5% des Erdgases im Leitungsnetz verloren. Da Wasserstoff der flüchtigste Stoff der Welt ist, wird der Verlust um ein vielfaches höher.
Falls also wirklich mal irgendwo auf der Welt fast kostenloser Wasserstoff erzeugt wird, warum sollte er dann nicht vor Ort genutzt werden?
Im übrigen hätte ein Anschlag auf eine Wasserstoffpipeline ganz andere Auswirkungen…
Steffen meint
Ganz einfach ein paar tausend Kilometer Pipelines gebaut. Ja klar, warum klappt das bloß nicht mit Stromleitungen?! :-D
PS: Bist du eigentlich von der H2-Lobby, oder warum verteidigst du diesen wirtschaftlich und physikalisch unsinnigen Stuss dermaßen?
Wil meint
Auf der Seite der Bundesnetzagentur findet man dazu Informationen.
„Der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur beginnt in einer ersten Stufe mit der Planung und Errichtung eines Wasserstoff-Kernnetzes.
Mit dem Wasserstoff-Kernnetz sollen derzeit bekannte große Verbrauchs- und Erzeugungsregionen für Wasserstoff in Deutschland erreicht und so zentrale Standorte – wie große Industriezentren, Speicher, Kraftwerke und Importkorridore – angebunden werden. Das Kernnetz soll wichtige Wasserstoffinfrastrukturen beinhalten, die bis 2032 in Betrieb gehen sollen.“
Ein Antrag durch die FNB (Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas) wurde mittlerweile eingereicht.
Insgesamt sieht der Antrag Maßnahmen mit einer Leitungslänge von 9.666 km vor, welche zu rund 60 Prozent auf Umstellungen bestehender Erdgasleitungen basieren. Die zu erwartenden Investitionskosten belaufen sich auf 19,7 Milliarden Euro.
Zur Zeit existiert ein (Gas)Fernleitungsnetz von ca. 40.000 KM und ein Verteilnetz von ca. 555.000 KM.
Jetzt kann man sich mal ausrechnen, was der Umbau kosten wird.
Interessant ist dazu die Frage nach der Finanzierung. Laut BMWK sollen die Wasserstofftransportleitungen grundsätzlich privatwirtschaftlich durch Entgelte der Nutzerinnen und Nutzer bezahlt werden.
„Da es aber zunächst relativ wenige Abnehmerinnen und Abnehmer geben wird, können die anfänglich hohen Investitionskosten in der frühen Hochlaufphase nicht voll auf die Nutzerinnen und Nutzer umgelegt werden. Die Netzentgelte sollen daher gedeckelt werden, damit nicht in den ersten Jahren des Netzaufbaus sehr hohe Entgelte den Hochlauf des Wasserstoffverbrauchs behindern. Die auflaufenden Mindereinnahmen dieser ersten Phase sollen durch spätere Mehreinnahmen ausgeglichen werden, wenn mehr Wasserstoff-Abnehmerinnen und -Abnehmer an das Netz angeschlossen sind.“
Das Beste: „Das Konzept enthält eine subsidiäre finanzielle Absicherung durch den Staat gegen unvorhersehbare Entwicklungen. Dies bedeutet, dass ein aus heute nicht vorhersehbaren Gründen im Jahr 2055 verbleibender Fehlbetrag auf dem Amortisationskonto durch den Bund ausgeglichen würde.“
Dreimal dürfen wir raten, wer am Ende für die ganzen Kosten (die garantiert die geplanten um ein Vielfaches übersteigen werden, da gibt es ja genug Beispiele) aufkommen wird.
50 Cent sind reines Wunschdenken der Wasserstofflobbyisten.
E.Korsar meint
Am 04.10.24 gibt es wieder Wasserstoff an den Tankstellen in Berlin. Diesmal gaaanz sicher.
Yoshi meint
Lesen die von Toyota hier nicht mit?!?!
Die wollen doch nur Fördergelder abgreifen!!!
Ben meint
Für den Pkw und Lkw Bereich stimm des ja auch.
Ben meint
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/28/Einsatzbereiche_sauberen_Wasserstoff.png
Yoshi meint
Das heißt Forschung und Entwicklung sowie Produktion der Fahrzeuge müssen deutlich weniger kosten, als es Förderung dafür gibt. Weil sonst kommt ja kein plus dabei heraus. Ich kenne die Zahlen aus Japan nicht, aber ich glaube in Deutschland ist das ganze ein Minusgeschäft. Warum machen die das dann?
Thomas meint
Sehr gute Frage. Vielleicht weil sie ideologisch verblendet sind? Da kennst Du dich aber besser mit aus, mein lieber Yoshi. Du leugnest ja auch den anthropogenen Klimawandel.
Yoshi meint
Hallo Thomas, ein maximal gewinnorientiertes Unternehmen handelt nicht aus ideologischen Gründen.
Und warum immer diese Unterstellung?
Ich habe dir schon einmal geantwortet, ich habe hier nie den Klimawandel geleugnet.
Ich sage nur, dass die Menschheit zu bequem ist um ihn noch aufzuhalten.
Wenn man der Gegenseite nur noch Falschaussagen unterstellen kann, scheint es knapp mit den Argumenten zu werden.
Elvenpath meint
@Yosho: Auch CEOs sind nur Menschen. Und Herr Akio Toyoda mag E-Autos einfach nicht.
Axel Poeschmann meint
Toyota reitet wider besseres Wissen das gleiche tote Pferd wie die FDP!
South meint
Es ist der kleine Nebensatz, der aufhorchen lässt, „Es gibt nur sehr wenige Wasserstofftankstellen und sie sind schwer zu realisieren,“. H ist nicht leicht zu transportieren, zu lagern und in Tankstellen zu verwenden. Das ist teuer und was auch untergeht viel gefährlicher.
Wir werden auf alle Fälle H brauchen, aber wir können diese auf Jahrzehnte nicht für Autos verschwenden und ganz logisch. H ist viel zu teuer. E Autos sind schlicht viel effizienter.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Und vor 2 Tagen: „Norway’s Equinor scraps plans to export blue hydrogen to Germany“
by Reuters. Zu teuer und zu wenig Nachfrage, Bau der Pipeline gestoppt.
South meint
Auf Dauer wird sich das System durchsetzen, dass mit der Einschränkung Umwelt/Klimaschutz am effizientesten ist. H wird seinen Nischen finden, aber nur dort, wo der Accu nicht geht oder sehr nachteilig wäre. Es geht nicht wie gerne vorgegaukelt wird darum, dass prinzipiell ohne Sinn das E Auto „gewünscht“ wird, es ist auf absehbare Zeit schlicht die Beste Option…
Bei H ist der Nutzen im Auto nicht gegeben. Teure Technik, teuer Tanken und der Mehrwert für das Tanken in fünf Minuten ist schlicht zu schwach für den opulenten Aufpreis…. was ein E Auto in Zukunft in 15 Minuten mal machen wird…
Schwer vorstellbar, dass ein Hersteller mit der Nische leben kann oder sich auf Dauer für die kleine Gruppe mehrere Parallelstrukturen leisten wird….
M. meint
Wasserstoff an sich wird sicher kommen, aber ob er schnell genug kommt, und genug – um neber der Schwerindustrie „mal eben“ noch den Verkehr damit zu stemmen – das sind schon wieder ganz andere Größenordnungen.
Der Toyota-Manager stellt sich das wohl so vor:
Da wird eine Pipeline zur nächsten Eisenhütte gebaut, er baut auf halber Strecke eine Tankstelle und zapft die Pipeline an.
Wetten?
So läuft’s aber nicht, Kollege.
Mark Müller meint
Ziemlich genau so wird es laufen. Ich wüsste nicht, warum nicht. Ist auch sinnvoll.
M. meint
Weil es von dem Zeug nicht genug gibt. Ist das nicht einzusehen?
Heute nicht,
Morgen nicht,
in 2 Jahren nicht
in 5 Jahren nicht
und in 10 auch nicht.
Ja, 2070… wer weiß.
Aber während die Energiespeicherkapazität von Wasserstoff auf alle Zeiten die gleiche bleiben wird,
werden wir das bei Batterien nicht so erleben.
Mark Müller meint
Beim Benzinmotor gab es zu Beginn auch den Einwand, dass die Apotheker gar nie so viel Benzin werden liefern können.
Steffen meint
@Mark Wir können aber keine 30 Jahre mehr warten, denn sonst kommt die Klimakatastrophe noch bevor ich ablebe!
Stromspender meint
Die bei Toyoata denken sich wohl, dass tote Pferd ist noch nicht skelettiert genug, lass es uns weiter reiten…
Strom kann also laut Toyota nicht gut transportiert werden, da fragt man sich schon, warum es mittlerweile in fast allen Ecken der Welt Strom gibt. Wie macht man das bloß?
Hat jemand Infos zur Hand, wie hoch der Verlust beim Transport des flüssigen Wasserstoffs von z.B. Saudi Arabien nach Hamburg ist (Transport bei -253,15 Grad C)? Gibt es schon ausreichend Tanker, die den Wasserstoff transportieren können? Wie kommt der Strom zur Wasserstofftankstelle, um den Wasserstoff auf 350 bzw. 700 bar zu komprimieren? Wir haben doch gerade gelernt, dass das mit dem Strom so ein großes Problem ist.
Yoshi meint
In vielen Ecken der Welt gibt’s den Strom aber alles andere als regelmäßig und verlässlich, selbst in einigen Teilen der USA. Was der Netzausbau kostet, sieht man ja hier in Deutschland schon. Ob das Länder mit aktuell schon instabilem Netz mal eben so gestemmt kriegen?
„Da scheint die Sonne, da ist der Strom umsonst“- alles klar.
Stromspender meint
Kurze Frage: Wie will man denn in einer Region, in der der Strom alles andere als regelmäßig und verlässlich zur Verfügung steht, eine Wasserstofftankstelle betreiben? Dann müsste mindestens ein Teil des Wasserstoffs rückverstromt werden. Und dann braucht es schon wieder mehr als „nur“ eine Wasserstofftankstelle.
Steffen meint
Sehr geil. Mit einem Satz den Yoshi argumentativ zerstört. Mic drop. :-)
Yoshi meint
Nö Steffen, siehe unten und richtig lesen. Ich schreibe da nix von Wasserstoff. Die kippen einfach weiter Sprit in ihre Autos.
Steffen meint
@Yoshi Du argumentierst aber im Kontext Wasserstoff kontra die einzige Alternative Batterieautos – also kann man zwangsläufig annehmen, dass du Wasserstoff hier verteidigst.
PS: Schwarze Gülle zählt nicht, die muss in Zukunft für Autos weltweit in der Erde bleiben.
Yoshi meint
Die schwarze Gülle zählt für dich nicht.
Schon alleine weil sich der Großteil der Autokäufer für ein damit betriebenes Kfz entscheiden ist es anscheinend doch eine Alternative.
Meine Prognose: man überlegt sich auf EU-Ebene, wie man die Plörre Co2-Neutral labeln kann. Schütze x Hektar Wald vorm abholzen und du darfst x Tonnen Sprit Co2-Neutral nennen.
Dann sind alle zufrieden, man muss keine Rolle rückwärts bzgl der aktuellen Regelung machen und niemand belästigt Euch mit dem verhassten Wasserstoff.
Win-Win
South meint
Geil, Yoshi, in den vielen Ecken der Welt wo es keinen Strom gibt, da wird’s bald H Tankstellen geben, weil sie Angst haben, was der Netzausbau kostet ;-)
MichaelEV meint
Ist doch vollkommen absurd bei dezentraler Stromerzeugung von teurem Netzausbau zu reden. Gerade wenn Erzeuger und Verbraucher nah beieinander liegen braucht es keinen teuren Netzausbau.
Ladepark, großen PV-Park daneben, Ladevorgänge sind vor allem tagsüber (sprich Sonne scheint) und ggf. die Lücken mit stationären Speichern füllen. Sehr anspruchslose Aufgabe (speziell wenn es weg vom Jahreszeitenklima hin zum Tageszeitenklima geht). Wasserstofftankstellen sind dagegen um Welten komplexer.
Mit einer Anbindung an ein ggf. vorhandenes unzuverlässiges Stromnetz führen PV und Speicher nebenbei dazu, dass dort die Verlässlichkeit steigt.
Yoshi meint
Leute beruhigt Euch. Ich habe ja nicht gesagt dass sich Wasserstoff da durch setzt. Die werden halt in 50 Jahren einfach weiter Sprit in ihren tank kippen, wie jetzt. Als gäbe es nur die Wahl zwischen Wasserstoff und Batterie, diese künstliche Fußfessel legt außer der EU niemand seiner Wirtschaft an.
South meint
Na, dann, solltest du schon öfters gehört haben. …. Themaverfehlung…. es gibt schon nen Grund warum das hier viele so interpretiert haben ;-)
Und wenn wir schon den Bogen machen. Nö, es braucht nicht unbedingt ein zentrales Stromnetz. In vielen Regionen der Erde ist das gar auch nicht möglich. Nicht nur wegen Armut, sondern allgemein in sehr dünn besiedelten Regionen von Wüsten, ausgedehnte Wälder… . Dezentrale Versorgung ist zwar nicht ganz so effizient, aber durchaus eine Lösung. Das bedeutet aber nicht automatisch, wie von dir mal einfach so dahingesagt, Öl, denn das ist wirklich teuer, sondern da kommt oft auch Wind oder PV mittlerweile oft mit Accu zum Einsatz. Öl ist da eher der Notanker.
Die werden also eher nicht in 50 Jahren das meiste mit Öl machen, sondern schlicht das gleiche nur etwas später… und dezentrale Systeme können sehr umfangreich sein. In Australien hat Musk z.B. mal einen großen Auftrag für Accuspeicher bekommen…
South meint
Und das zeigt auch, dass man nicht immer einfach von E Autos redet, sondern es ist ein Systemwechsel der sich da vollzieht und zentral dabei ist doch gar nicht das Auto, sondern die Accutechnik….
Besser-BEV-Wisser meint
Hab neulich ein interessante Rechnung gesehen die deutlich macht warum sich (Importierter) Wasserstoff nicht durchsetzen kann: KWh-Kosten
– Erzeugung Photovoltaik-Strom In der Sahara: 1ct.
– Daraus Wasserstoff erzeugen (ca. 50% Verlust) –> 2ct.
– Produktionsanlageanlage-Abschreiben (Annahme Gigawatt-Anlage die es noch gar nicht gibt) +2ct –> 4ct
– Verlust bei komprimieren und In Tankerpressen (Ca.25%) ct –> 5ct
– Transport nach Europa (Nordsee) +2 ct –> 7ct.
– In Tank-Lkw pressen und an Tankstelle fahren +2 ct. –> 9ct
– Tankstelle füllen + Tankverluste (20%) –> 11ct.
Das ist die reinen Energiekosten!
Da ist die Enstehungskosten für Wind/Solar aus DE billiger.
Natürlich kammt kommen dann die Kosten für die Anlagen selbst, sowie Steuern, Personalkosten & Gewinne.
—> D.h. Egal wie billig H2 irgendwo in der Welt hergestellt werden kann, durch Verluste und Transport ist es bei uns in DE teuer als selbsthergestelleter Wind/Solarstrom.
Futureman meint
Aber es ist Wasserstoff. Und der zählt als positiv, weil weit in der Zukunft. So muss jetzt nicht direkt etwas gemacht werden. Hat für viele schon Jahrzehnte geklappt. „Leider“ gibt es plötzlich günstige Akkus, auch für LKW. Damit ist das Thema Wasserstoff für Fahrzeuge eigentlich zu Ende.
M. meint
Wenn ich darf… du hast was vergessen (zu erwähnen):
Das sind die Kosten für „1 kWh in Form von Wasserstoff an der Tankstelle“.
1 Kg Wasserstoff „enthält“ aber 33 kWh. Die Umwandlungsverluste hast du oben ja drin.
Also: 33 * 11 ct = 3,43 Euro
Energiesteuer, Mehrwertsteuer, Gewinne, Infrastruktur, Personal… da ist man schnell wieder bei 10 Euro pro kWh, also nicht unter 10 Euro / 100 km.
Und das nur, wenn es genug von dem Zeug gibt.
Sahara heißt auch „ca. 2,5x so viel Sonne wie in Deutschland“.
Umkehrschluss: in Deutschland sollte Sonnenstrom nicht mehr als 2,5x so viel kosten wie in der Sahara – also ca. 2,5 ct. Personal und Speicherkosten kann man nicht komplett vernachlässigen, aber da ja nicht unbedingt ALLE bei einer „Dunkelflaute“ laden müssen, sollten 5-6 ct Produktionskosten drin sein.
Der Rest ist Netzentgelte und Steuern. Aber mehr als 30 ct. muss das nicht kosten, wenn man den Ausbau mal politisch in den Griff bekommen hat.
6 Euro vs. 10 Euro, da ändert sich nichts…
Ruffy Uzumaki meint
In Japan wird man schon einige überzeugen können. Wenn grosse Institutionen und sogar die Regierung (durch Lobby) die Leute dazu animieren, Wasserstoff zu verwenden und dies noch auch als die allheilbringende Lösung propagieren, wird das die Kundschaft finden, aber eigentlich nur, die Elektromobilität verlangsamen, die sich sowieso langfristig durchsetzen wird.
Kein normaler Nutzer der Elektromobilität wird auf die Vorteile verzichten wollen, sobald er einmal richtig elektrisch gefahren ist. Laden beim Einkaufen, laden beim Kinobesuch, laden bei der Pause an der Raststätte, Laden beim Restaurantbesuch und wer Glück hat, Laden bei der Arbeit oder Zuhause. Und sobald es Klick macht „Oh, Wasserstoffautos benötigen ja AUCH eine Batterie und noch VIEL mehr Strom“, dann ist es ein No Brainer.
ざんねんトヨタ
Elvenpath meint
Toyota wirft eine Nebelkerze nach der anderen. Wundermotoren, Festkörperakkus, Wasserstoff… was die nicht alles erzählen, damit die Leute jetzt keine E-Autos kaufen.
Mäx meint
Toyota geht davon aus, dieses Jahr 190k BEV abzusetzen.
Nächstes Jahr sollen es 600k werden.
Mal schauen wie das so laufen wird.
Futureman meint
Das verkauft der Konkurrent BYD im Monat! Ob die Zahlen Toyota helfen, auch langfristig erfolgreich zu sein?
Mäx meint
Naja nicht ganz aber die Tendenz passt (aktuell ca. 150k BEV pro Monat).
Man wird es sehen.
Toyota hat den Vorteil nicht ganz so abhängig von China zu sein wie z.B. VW, aber hat auch mit sinkenden Verkaufszahlen dort zu kämpfen.
South meint
Toyota setzt wirklich nur sehr widerwillig um, aber im Endeffekt kommen sie am Markt nicht vorbei… da helfen auch die xte H Meldungen nix. Gefühlt gibt es mehr Meldungen über H Autos, als H Autos selbst… ;-)
David meint
Der Wasserstoff ist schon da und die Industrie wird ihn brauchen. Die Fahrzeughersteller werden ihn eher nicht brauchen.
Mark Müller meint
Genau, der Wasserstoff wird wegen der Industrie allgegenwärtig sein und die Langstrecken-Fahrzeuge werden ihn in grosser Zahl nutzen, weil er eh schon da ist. Das ist ganz einfach. Alles andere sind Hochfahr-Probleme.
eCar meint
Nein, es wird keine Langstrecken-Fahrzeuge mit H2 geben. Das werden in Zukunft alles BEVs sein.
Mark Müller meint
Der aktuelle Rekord für BEV-Eisenbahn ist im Moment irgendwo bei 200 km, der für FCEV-Eisenbahn irgendwo bei 2’000 km. Beide Rekorde aufgestellt von Lokomotiven der gleichen Firma, dem Zugbauer Stadler.
Was schliesst du daras?
Steffen meint
Hier in Norddeutschland wurden H2-Züge auf regionalen Linien abbestellt und dafür BEV-Züge bestellt. Versorgung ist viel einfacher. Selbst da sieht inzwischen H2 alt aus. Es bleiben nur Industrieprozesse.
Steffen meint
Strom ist wegen der Industrie und Privathaushalten jetzt bereits allgegenwärtig und die Langstrecken-Fahrzeuge werden ihn in grosser [sic] Zahl nutzen, weil er eh schon da ist. Das ist ganz einfach. Alles andere sind Hochfahr-Probleme.
Auch kein Argument für H2, wie du siehst. Überleg‘ dir ein anderes.
Justin Case meint
„aber es gibt Regionen auf der Welt, die grünen, erneuerbaren Wasserstoff in Hülle und Fülle erzeugen können“
Ach so. Na dann.
MichaelEV meint
Und die Regionen haben ja auch zwangsläufig H2O in Hülle und Fülle.
Die Frage wird immer bleiben: Warum indirekt mit komplizierten, teuren und ineffizienten Umweg statt den Strom direkt zu verwenden?