Die Hyundai Motor Company (HMC) und die Škoda Group haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Zusammenarbeit beim Aufbau eines Ökosystems für Wasserstoffmobilität aufzunehmen. Die Škoda Group ist nicht mit Škoda Auto zu verwechseln. Zu ihren Produkten gehören keine Pkw, sondern insbesondere Züge, aber auch Busse, darunter elektrische.
„Unsere Partnerschaft mit der Škoda Group zielt darauf ab, die Einführung von Wasserstoff zu beschleunigen, was zur Weiterentwicklung der Wasserstofftechnologie und zur Klimaneutralität auf den globalen Märkten, einschließlich der Tschechischen Republik, beitragen würde. Gemeinsam mit der Škoda Group streben wir danach, das schnell wachsende Wasserstoffgeschäft anzuführen, indem wir positive Synergien zwischen unserer Brennstoffzellentechnologie und den Mobilitätsprodukten und -projekten der Škoda Group schaffen“, erklärt Ken Ramírez Executive Vice President und Head of Global Commercial Vehicle and Hydrogen Business der Hyundai Motor Company
„Wir glauben, dass Wasserstoff neben energieeffizienten Lösungen eine wesentliche Rolle bei der Transformation der Mobilität für eine nachhaltigere Zukunft spielen wird. Unsere Zusammenarbeit mit der Hyundai Motor Company zielt darauf ab, über nationale Grenzen hinauszublicken und breitere Märkte zu erschließen, in denen diese Technologien einen größeren Einfluss haben können. Durch die Zusammenarbeit können wir innovative, umweltfreundliche Lösungen in das globale Mobilitätsökosystem einbringen und sauberere Energie in den Bereichen fördern, in denen sie am dringendsten benötigt wird“, so Petr Novotný CEO der Škoda Group.
Die Absichtserklärung umfasst eine Studie über die Einführung von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen und -technologien, eine Studie über die Einführung energieeffizienter Lösungen für Mobilitätsprojekte und -produkte sowie die Erkundung von Möglichkeiten des Wasserstoff-Ökosystems und der Wertschöpfungskette über die Mobilität hinaus.
„Wichtige Säule für eine nachhaltige Gesellschaft“
Die Partner sind der Ansicht, dass Wasserstoff eine wichtige Säule für eine nachhaltige Gesellschaft darstellt, angefangen bei der Mobilität. Im Rahmen der Absichtserklärung wollen sie die Möglichkeit prüfen, dass Hyundai sein Brennstoffzellensystem und seine Brennstoffzellentechnologie zur Verfügung stellt „und so zur Beschleunigung der umweltfreundlichen Mobilität in den globalen Märkten beiträgt, in denen die Škoda Gruppe tätig ist, einschließlich der Tschechischen Republik“.
Darüber hinaus wollen die Hyundai Motor Company und die Škoda Group Machbarkeitsstudien für Brennstoffzellen-Systemanwendungen durchführen, die über die Mobilität hinaus einsetzbar sind. „Durch die Nutzung seines globalen Know-hows und seiner Erkenntnisse beim Betrieb verschiedener Wasserstoffanwendungen – sowohl im Mobilitäts- als auch im Energiesektor – ist Hyundai bereit, eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der Energiewende zu spielen“, heißt es von den Südkoreanern.
Die Hyundai Motor Group engagiert sich unter dem Dach ihrer Marke HTWO für den Aufbau einer „Wasserstoffgesellschaft“. Die HTWO umfasst die Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften der Gruppe und deckt laut dem Konzern jede Stufe der Wasserstoff-Wertschöpfungskette ab. Hyundai Motor Manufacturing Czech (HMMC) in Nošovice wurde 2008 gegründet und verfügt über eine jährliche Produktionskapazität von 350.000 Fahrzeugen. „Das Werk gilt als eine der modernsten Automobilproduktionen in Europa und war gleichzeitig die größte ausländische Investition in Tschechien“, so Hyundai.
Andreas V. meint
Haben die keine sinnvollen Hobbies??
Stefan meint
Es geht hier auch um Güterzug-Lokomotiven auf nicht elektrifizierten Strecken und Ersatzfahrzeuge, wenn Oberleitungen mal ausfallen oder repariert werden sollen.
In Triebfahrzeugen (wo die Antriebe im Personenwaggon stecken) ist genug Platz für Akkus auf Strecken um die 100 km.
In einer Lokomotive eher weniger – je nach Last reicht es dann nur für 20 km oder weniger.
Bei Strecken mit wenig Verkehr ist eine Oberleitung oft zu teuer.
Thomas meint
Schön und gut. Was aber auf jeden Fall noch viel teurer ist in den genannten Fällen: Wasserstoff.
M. meint
Ich überlege mir gerade mögliche Einsatzszenarien.
Bisher habe ich nur eins gefunden: Reisebusse.
Die fahren (wenn sie die „Urlauber“ quer durch Europa kutschieren) gerne 4-stellige Strecken ohne nennenswerte Pausen – dass der Fahrer zwischendurch übernachtet oder auch nur 1 Stunden so rumsteht – man kann sich leicht vorstellen, dass das keine Lösung ist. Daher Doppelbelegung und Fahrertausch. Die Fracht kann ja eh schlafen, die will nur irgendwann mal ankommen…
Also, da könnte ich es mir vorstellen, falls man 1500 km Reichweite realisieren kann. Das wären rund 80 kg Wasserstoff. Weniger wird schwierig, wenn man die H2-Tankstelleninfrastruktur in Europa so anschaut. Selbst mit Verdoppelung/Verdreifachung wäre das noch eng.
Nur, ob man dafür den ganzen Kram aufbaut? Für Reisebusse?
Was gibt es noch?
volsor meint
Ich hab hier mal ein paar Zahlen Wasserstoffverbrauch bei Bussen.
Technische Daten CITARO Fuel-CELL
Wasserstoffmenge: 35 kg bei 350 bar
Reichweite: bis zu 250 km
Wasserstoffverbrauch: 10-14 kg / 100 km.
Da werden die 80kg nicht für 1000km reichen.
Jeff Healey meint
Ich stelle mir gerade vor, was das so für ein Gefühl ist, auf 80Kg Wasserstoff zu sitzen.
„Eine himmlische Busreise“ bekommt da eine ganz neue Bedeutung für mich. Zeppelin Hindenburg ist wohl schon zu lange her?
Mark Müller meint
Unter, nicht auf.
M. meint
Ah!
Danke für die Daten!
Wobei ich glaube, dass der dank weniger Anfahrvorgänge schon etwas sparsamer sein könnte als ein Citybus. 14 Kg sind immerhin 462 kWh brutto, bei 65% Wirkungsgrad also 300 kWh elektrisch. Das ist schon erheblich mehr als ein 40 Tonner eLKW braucht. Da sind es 100 bis 130 kWh / 100 km – zwar bei „85“, nicht bei „100“, von daher müsste man schon auf 150 kommen können – 7 kg / 100 km, oder knapp drüber.
105 für 1500 km. Aber das ist bei nur 350 bar (danke für den Hinweis, das hatte ich vergessen,m ich hatte die 700 vom PKW im Kopf) natürlich ausgeschlossen.
Das wären 3,33 m³. Das kannst du knicken :-)
Ja… dann fällt der Reisebus also auch erstmal weg.
Und jetzt, liebe H2-Freunde?
Yogi meint
Das wachsende Waserstoffgeschäft ist so wachsend, dass sich Shell auch gerade aus einem H2 Pipelineprojekt zurück zieht.
Andreas meint
Die ausgelaufene Partnerschaft in Norwegen?
Shell konzentriert sich da wieder brav auf das normale Gasgeschäft.
Die Hoffnung liegt auf der 2 Euro/kg Wasserstoffpipeline aus Afrika kommend.
Deine Mudder meint
Dieses Skoda baut Lokomotiven und Züge und hat mit VAG meine ich nichts zu tun.
Mäx meint
Das steht aber auch direkt im ersten Absatz ;)
Futureman meint
Und selbst bei Zügen hat sich das Thema Wasserstoff wohl erledigt. Siehe die Zuverlässigkeit bei den wenigen Testzügen in Norddeutschland. Bis das zuverlässig klappt, liegen Akkupreise bei einem Zehntel von heute und sind damit wesentlich wirtschaftlicher.
David meint
Fachleute empfehlen lange eine hybride Lösung in dem Sinne, dass der erste Kilometer hinter einem Bahnhof elektrifiziert ist und der dann beschleunigte Zug rollt den Rest der Strecke mit Energie aus dem Akku und rekuperiert bei der Einfahrt in den nächsten Bahnhof, so dass der Akku kaum nachgeladen werden muss.
Mark Müller meint
Eine Mangellage in der Pionierzeit einer Technologie aufgrund eines Unfalls und dann hat sich das Thema erledigt?
Futureman meint
Wasserstoff wird bereits seit 30 Jahren als marktreif beschrieben. Eine Pionierzeit ist also schon lange vorbei.
Der Unfall zeigt aber die große Anfälligkeit des Systems. Ähnliches ist in Skandinavien an einer Tankstelle passiert, kurz darauf waren alle geschlossen.
Bei einigen anderen Techniken (Hindenburg, Concorde) reichte auch ein großer Unfall. Zum Glück waren die Unglücke beim Wasserstoff (noch nicht) so heftig.
Steffen meint
+1
EV1 meint
@Mark Müller
Das ist schon geschehen. Nach dem Unfall in Leuna müssen immer mehr H2 Tankstellen ihren Betrieb einstellen. Siehe die Übersichtskarte von H2.Live.
South meint
Die Forschung an H läuft schon seit mehreren Jahrzehnten und es ist technisch kein Problem ein H Fahrzeug zu bauen. Und selbst wenn wir nochmal viele Jahre und Geld in die Forschung stecken würden, da kommt nicht mehr heraus.
Die Technik ist nicht in einer Pionierzeit, die Technik ist schlicht zu teuer und zu komplex. Im Grunde haben die E Fahrzeuge die H Fahrzeug technisch wie wirtschaftlich die letzten Jahre schlicht überholt…. für einige Hersteller ist das bitter, weil zwar gute Patente, aber vermutlich zum großen Teil verschwendete Kosten…
Mark Müller meint
Der aktuelle Weltrekord für BEV-Zug liegt bei etwa 200 km, der für FCEV-Zug bei etwa 2’000 km. Beide kürzlich aufgestellt von der Schweizer Firma Stadler.