Ford bringt mit dem neu entwickelten E-Tourneo Courier einen vollelektrischen, kompakten Multifunktions-Van auf den Markt. Der Hochdachkombi wird beworben als „Alleskönner für moderne Familien“ mit robustem SUV-Design, einem geräumigen sowie vielseitigen Innenraum und einer Reichweite von fast 300 Kilometern. Das Modell startet Anfang 2025 für 36.000 Euro, Bestellungen werden ab November angenommen.
Die Batterie des neuen E-Tourneo Courier besitzt eine nutzbare Speicherkapazität von 43,5 Kilowattstunden (kWh). Sie ermöglicht gemäß WLTP-Norm eine elektrische Reichweite von bis zu 288 Kilometern. Der E-Motor entwickelt eine Spitzenleistung von 100 kW (136 PS) in Verbindung mit einem Drehmoment von 290 Newtonmetern. Damit können Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 750 Kilogramm gezogen werden.
Der Antriebsbatterie des E-Tourneo Courier kann an einem bis zu 11 kW starken Wechselstrom-Anschluss (AC) oder an einer Schnellladestation mit bis zu 100 kW Gleichstrom (DC) neue Energie speichern. Das Wiederauffüllen der Batterie mit Wechselstrom von 10 auf 100 Prozent dauert den Angaben nach rund 5,7 Stunden. An DC-Schnellladern dort soll das Akkupack in weniger als 35 Minuten von 10 auf 80 Prozent gefüllt sein.
Ein sogenannter L-Modus optimiert die Reichweite durch die Rückgewinnung von kinetischer Energie. Auch „One-Pedal-Driving“ ist möglich: Beim Lupfen des Fahrpedals rekuperiert der E-Tourneo Courier so stark, dass sich zusätzliches Bremsen in der Regel erübrigt. Weitere Programme heißen Normal, Eco, Sport und Glatt. Sie passen neben dem Ansprechverhalten des Fahrpedals die Rückmeldungen der Lenkung den unterschiedlichen Verkehrssituationen und den Wünschen des Fahrers an.
Das neue Elektroauto besitzt ein frei konfigurierbares 12-Zoll-Display in der Instrumententafel. Ein ebenfalls 12 Zoll großer Touchscreen steht bereit für das Kommunikations- und Entertainmentsystem sowie die kabellose Einbindung von Smartphones, das Navigationssystem und weitere, sekundäre Fahrzeugfunktionen. Optional gibt es für Laptops und andere elektronische Kleingeräte eine 400 Watt starke Wechselstrom-Steckdose im unteren Armaturenbereich.
Wie das mit Benzinmotor angetriebene Schwestermodell bietet der E-Tourneo Courier Platz für fünf Passagiere und ihr Gepäck. Zu den Besonderheiten des E-Modells zählt eine neue, flexibel nutzbare Mittelkonsole. Sie kann größere Gegenstände wie Laptops oder DIN-A4-Arbeitsblöcke aufnehmen, lässt sich aber auch unterteilen und dient dann als Becherhalter und Ablage für Schlüssel oder Süßigkeiten.
Noch mehr Staumöglichkeiten bieten ein verdecktes Fach in der Bodengruppe sowie der 44 Liter große „Frunk“. Letzteres Ladeabteil ersetzt den bisherigen Motorraum. Der Kofferraum des E-Tourneo Courier stellt ein Volumen von 1.888 Litern zur Verfügung und nimmt Gegenstände auf, die mehr als einen Meter lang sind. Bei umgeklappter Rückbank wächst die Ladetiefe auf 1.429 Millimeter, das Fassungsvermögen erreicht 2.162 Liter.
Die drei hinteren Sitze lassen sich im Verhältnis 60:40 teilen und fädeln sich bei Bedarf in den Fahrzeugboden ein. ISOFIX-Befestigungen für Kindersitze stehen für die beiden äußeren Plätze bereit. Die seitlichen Schiebetüren erleichtern den Einstieg in engen Parklücken. Der tief positionierte Kofferraumboden vereinfacht das Einladen auch schwerer Gegenstände.
bs meint
„Ein sogenannter L-Modus optimiert die Reichweite durch die Rückgewinnung von kinetischer Energie“
Die wollen jetzt ein standard Merkmal allen elektrisches Autos als besonderes Feature anpreisen? Rekuperation heisst das, und dass muss man nicht erwähnen. Genau so wenig wie nach aussen drehende Türen, Fenster und Lenkrad.
F. K. Fast meint
Unter welchen Bedingungen schafft man mit so einem Trumm bei 43,5kWh knapp 300km Reichweite, wenn ein bekannt sparsamer und windschnittiger Ioniq mit 38kWh 311km weit kommt? Ist schon komisch, dass Ford-Modelle auf dem Papier so niedrige Verbräuche haben.
eBikerin meint
Weil bei WLTP die 130 nur kurz gefahren werden, deshalb. Hat nix mit Ford oder so zu tun, sondern nach dem Meßcyclus.
MiguelS NL meint
„36.000 Euro“
Tolle Entwicklung.
500 km WLTP eine Frage der Zeit und 300 km sind ein guter Anfang.
300 km sind in der Praxis im Schnitt 250 km. Der Urlaub sind da 500 km (200 km + 300 km nachladen) mit insgesamt eine Stunde Pause ( 2 x 30 Min = 2x 150 km) sehr gut machbar, Pausen fürs entspannte Reisen sind im Urlaub sowieso willkommen
eBikerin meint
Sorry Miguel – 500 mit einer Stunde Pause schaffst du mit dem nur wenn du maximal 100 fährst. Wenn überhaupt. Bei Richtgeschwindigkeit dürfte der nach 150km bei 10% sein. Danach 10-80% – dann kommst du wohlwollend wieder 120 km weit. Sind also eher 150 km +120 Km + 120 km – dann bist du aber noch nicht da.
So viel Entspannungspause auf so einer relativ kurzen Urlaubsfahrt braucht wirklich niemand.
BEV meint
solang das alles ist was die Hersteller zu bieten haben, braucht man sich wirklich nicht wundern, wenn es nichts wird und viele gegen das „Verbrenneraus 2035“ sind
das sind noch 10 Jahre, ich sehe das nicht als Problematisch, da wird sich noch viel ändern, das sehen die Leute aber nicht, man sieht nur was heute ist und es gibt viele, die einem darin bestätigen, also ist man auch dagegen
Dagobert meint
Eher ein „Wenigkönner für moderne Familien“.
Erinnert mich auch an die „modern audience“, welche die Entertainment-Branche seit Jahren verzweifelt such und nicht findet…
eBikerin meint
Nö ist ein „Fast alles Könner“ – nur halt die Urlaubsreise sollte man damit entweder so planen dass man nicht weiter als 150 km weit weg fährt – oder eben nicht mit diesem Auto.
BEV meint
ja super Idee .. wirklich
150km das ist bei nicht wenige Menschen sogar die tägliche Alltagsstrecke, da sind wir von Langstreckenfahrten noch weit entfernt … setzt auch noch voraus, dass die Familie nicht weit zerstreut ist, denn sonst wird selbst Oma besuchen ein Problem oder mal in den Zoo fahren, was auch immer
nicht jeder möchte mitten in der Großstadt wohnen
solche Reichweiten hatten andere (kleinere / teurere) Autos schon vor 10 Jahren und das war ein Problem, heute braucht man mit sowas wirklich nicht mehr kommen
das würde ich auch nicht kaufen
hu.ms meint
Wer täglich 150km fährt hat den falschen wohnort oder den falschen arbeitsplatz. Allein die kostbare lebenszeit die da verbraucht wird.
Dagobert meint
Man kann hier nur auf die aktuellen HUK-Zahlen verweisen. Wer auf den Marketing-Bulls*** reinfällt und diesen „Alleskönner für moderen Familien“ kauft, der ist beim nächsten Auto ziemlich sicher wieder beim Verbrenner.
Mit dieser Krücke wird es für mich im Winter schon eng die 80 km zum IKEA in Stuttgart zu fahren und wieder zurück. Da sollte man sich auf der Autobahn hinter einen LKW klemmen, oder muss beten dass bei IKEA die Ladesäule frei ist.
BEV meint
das mag schon richtig sein, aber wer beurteilt das … du ?
weis meinst du wieviele mehr als 50km einfach (mehr als 100km am Tag) z.B. nach München pendeln?
wenn alle, die in München Arbeiten dort wohnen wollten, würde der Großraum eher aussehen wie Chongqing
zum Glück wurde das Hamsterrad vor wenigen Jahren auf den Kopf gestellt und man muss nicht mehr 5 Tage pro Woche da hin, viele haben auch ganz aufgehört oder die Arbeitszeit verkürzt .. man ist mindestens 40% der Tage im Jahr nicht in der Arbeit, bei weniger Arbeitszeit wird das noch mehr
BEV meint
war auf die Antwort von @hu.ms bezogen
eBikerin meint
BEV vollkommen richtig – wollte ich auch gerade schreiben.Bin selber 17 Jahre lang nach München gependelt, bis ich endlich das Glück hatte einen vernünftigen Arbeitsplatz an meinem Wohnort zu finden.
HerrTaschenbier meint
Steht der tourneo nicht auf dem mqb von VW? Wie haben die den jetzt Elektrifiziert?
Michael S. meint
Verbrenner raus, Batterie rein. Zack fertig, elektrifiziert.
eBikerin meint
Alleskönner für Familien – ne leider nicht Ford. Für einen Alleskönner ist die Batterie schlicht zu klein und die Ladeleistung zu niedrig. Schade – ich hatte mal sowas. Ist wirklich super praktisch, nur mit einem Alleskönner muss man eben auch in den Urlaub fahren können. Und dafür ist dann die Autobahnreichweite einfach viel zu gering. Aber in der Transitversion – also für Handwerker die den im Urbanen Raum nutzen ist der schon interessant. Vorallem müsste der dann ein Stück billiger sein, war bei den Verbrennern ja auch immer so.
hu.ms meint
Mit der karosserieform und reichweite klassisches handwerkerauto.
eBikerin meint
Nö – dann heisst der nämlich Transit ;-) Aber klar hast du recht. Da passen die Daten.
BEV meint
aber auch nur für Handwerker mit geringem Radius
auch hier, schau mal auf der Autobahn, welche Kennzeichen die Handwerker haben, die in die Großstädte fahren und stand heute wissen die nicht ob man am Zielort während der Arbeit laden kann
eBikerin meint
Ja passt nicht für alle – aber heir um die Ecke ist der größte Gas -Wasser-Schei.. Installateur. Klar der hat auch Aufträge in München wo es mit dem Auto ohne Nachladen nicht geht – aber 1/2 der Flotte könnte der damit problemlos umstellen.
BEV meint
klar, aber da gibts auch schon genug andere Autos, das ist jetzt nichts bahnbrechendes