Das Auto hat für eine Mehrheit (54 %) der jüngeren Autofahrer in Deutschland (bis zu 34 Jahren) den Rang eines Statussymbols. Das ist eine zentrale Erkenntnis der repräsentativen Mobilitätsstudie, die das Marktforschungsinstitut Infas im Auftrag des Zulieferers Continental in Deutschland, China, Frankreich, Japan und den USA im August 2024 durchgeführt hat.
Generell ist es für 84 Prozent der Autobesitzer unabhängig vom Alter in Deutschland wichtig, einen Pkw zu besitzen. Für Einkäufe und andere Erledigungen ist es für knapp 90 Prozent ein Muss. Besonders junge Menschen hierzulande begeistern sich mehrheitlich für technologischen Fortschritt im Auto und freuen sich auf die neuen Beschäftigungsmöglichkeiten wie Lesen, Spielen oder Arbeiten, die selbstfahrende Autos künftig bieten werden (51 % der 25- bis 34-Jährigen).
Neben dem autonomen Fahren findet bei ihnen künstliche Intelligenz (KI) in Form digitaler Sprachassistenten großen Anklang. Ein vergleichbarer Zuspruch ist in den vier weiteren Befragungsländern der Studie zu erkennen. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Resonanz auf neuartige Technologien wie für automatisiertes Fahren, große Displays und KI im Auto zwischen den Generationen und auch im Ländervergleich teilweise sehr unterschiedlich ist. Daher zielen unsere Entwicklungen auf speziell zugeschnittene Lösungen ab – marktspezifisch, maßgeschneidert und modular“, so Continental-Vorstandsmitglied Philipp von Hirschheydt.
Die Studienergebnisse verdeutlichen auch den Status quo in der Entwicklung hin zu einer emissionsärmeren Mobilität. Hier wird vor allem deutlich, dass die Akzeptanz rein elektrisch angetriebener Autos weiterhin gering ist. Hierzulande sind es drei Prozent aller Autobesitzer, die über ein E-Auto verfügen. So glaubt in Deutschland nach wie vor etwas mehr als ein Drittel der Befragten, die heute noch kein elektrisches Fahrzeug besitzen, dass ihr nächster Pkw ein reines E-Auto wird (39 %, zum Vergleich 2022: 34 %).
Länderübergreifend fällt der hohe Zuspruch für den Hybridantrieb auf. In Deutschland (48 %) und den USA (47 %) kann sich knapp die Hälfte der Befragten ohne E-Auto vorstellen, als nächstes ein Fahrzeug mit der Kombination aus Verbrenner- und Elektromotor zu kaufen. In China sind es bereits fast neun von zehn Befragten (86 %). In Deutschland sind Jüngere zwischen 25 und 34 Jahren mit einem Anteil von 68 Prozent – auch im internationalen Vergleich – besonders stark an E-Autos interessiert.
Die Studie dokumentiert ein überdurchschnittlich großes Interesse der Hybridfahrer in Deutschland an der reinen Elektromobilität. So äußern 43 Prozent der Befragten, die derzeit ein Fahrzeug mit Kombiantrieb aus Verbrenner- und Elektromotor nutzen, dass ihr nächstes Auto mit Sicherheit ein Elektroauto sein wird. Wer mit einem Benzin- oder Dieselfahrzeug unterwegs ist, ist für einen solchen Umstieg deutlich weniger offen (12 bzw. 19 %). Hinzu kommt, dass eine deutliche Mehrheit (58 %) der Hybridfahrer damit einverstanden wäre, ein Elektroauto ohne staatliche Unterstützung zu erwerben.
48 Prozent der Befragten, die ohne Elektro- oder Hybridauto unterwegs sind und für die derzeit kein E-Auto infrage kommt, ziehen als nächstes Auto einen Hybrid in die engere Wahl.
Unterschiedlich großes Interesse an E-Autos
Während in China, so die aktuellen Zahlen der Continental-Studie, Elektroautos einen signifikanten Anteil (10 %) an der Pkw-Flotte der Befragten ausmachen, fahren in Deutschland nur drei Prozent der Befragten einen reinen Stromer und 91 Prozent einen Pkw mit Verbrennungsmotor (China: 80 %).
Das Potenzial für einen höheren Absatz von E-Autos hierzulande ist vorhanden, vor allem innerhalb der Altersklasse 18 bis 34 Jahre: Hier halten es rund zwei Drittel (64 %) der Befragten für sicher oder wahrscheinlich, dass ihr nächster Pkw ein reiner Stromer sein wird – eine Tendenz, die sich in der nachfolgenden Generation kontinuierlich abschwächt.
Der Blick auf die altersabhängige Haltung zur Elektromobilität zeigt: Wie viele andere technologische Entwicklungen übt auch die E-Mobilität auf jüngere Autofahrer größere Anziehungskraft aus als auf ältere. Sie sind dafür eher zum Verzicht auf Subventionen bereit: Für 50 Prozent der 25- bis 34-Jährigen kommt der Kauf eines E-Autos ohne staatlichen Zuschuss infrage – unter den Älteren ab 45 nimmt die Bereitschaft zur kompletten Eigenfinanzierung deutlich ab.
Dass zwei Drittel der Befragten in Deutschland die Anschaffung eines E-Autos an eine staatliche Förderung knüpfen, ist Ausdruck der Bedenken, nachhaltige individuelle Mobilität nicht aus eigener Kraft finanzieren zu können. 71 Prozent der Befragten in Deutschland sorgen sich grundsätzlich, dass aufgrund steigender Energiepreise die Mobilität nicht mehr erschwinglich ist.
Knapp drei Viertel (73 %) der Befragten sind der Meinung, dass die Kosten für umweltfreundliche Autos sinken müssen. Regulatorische Eingriffe wie ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen werden akzeptiert (62 %), sofern sie nicht zu Preissteigerungen führen. Weniger preissensitiv sind jüngere Befragte: Sie sind deutlich stärker bereit, Aufpreise für umweltfreundliche Autos zu zahlen, insbesondere wenn diese in Produktion und Betrieb vollständig klimaneutral sind (40 % der 18- bis 24-Jährigen gegenüber 13 % der 45- bis 54-Jährigen).
Thomas meint
Leider hat sich bei uns im Fahrzeugpool (drei Familien) auch die Fraktion „Hybrid“ durch gesetzt.
Real sieht das nun so aus, dass unser Hybrid PKW andauernd am Ladegerät hängt, weil jeder so viel elektrisch wie möglich fahren möchte. So von wegen Sorge um die Haltbarkeit des Akkus … ;)