Die Markteinführung der chinesischen Marke Leapmotor geht voran. Während die ersten Einheiten des elektrischen Kleinwagens T03 an Kunden ausgeliefert werden, rollt nach und nach auch das Obere-Mittelklasse-SUV C10 in den Handel. Und das deutsche Leapmotor-Team formiert sich laut einer Mitteilung weiter.
Stellantis hat sich an Leapmotor beteiligt und bringt mit dem Gemeinschaftsunternehmen Leapmotor International erschwingliche Elektroautos nach Europa. Leapmotor Deutschland-Chef Martin Resch ist mit dem bisherigen Feedback von Händlern und Kunden zufrieden: „Unser Start in Deutschland ist bisher erfolgreich verlaufen. Wir haben viele Anfragen auf Handels-Seite und auch auf Kunden-Seite spüren wir ein reges Interesse. Besonders positiv stimmt mich, dass drei von vier Kunden, die wegen Leapmotor in den Showroom kommen, vorher noch nie bei einem Stellantis Partner waren. Wir sind überzeugt, dass die Marke Leapmotor das Stellantis Portfolio abrundet und hervorragend ergänzt.“
Wichtig ist laut Resch auch, dass sich das Leapmotor-Team in der deutschen Stellantis-Zentrale in Rüsselsheim am Main zusehends mehr formiert. „Wir bauen ein schlagkräftiges Team auf, um die Marke Leapmotor in Deutschland nach vorne zu bringen. Deutschland ist einer der wichtigsten Märkte bei der internationalen Expansion von Leapmotor – daher haben wir ambitionierte Ziele für den hiesigen Markt.“
Ende September öffnete Leapmotor International, das sich auf den weltweiten Vertrieb von kosteneffizienten chinesischen Stromern konzentriert, die Bestellbücher in Europa. Gleichzeitig zur Gründung des Gemeinschaftsunternehmens vor einem Jahr hatte Stellantis 1,5 Milliarden Euro investiert, um sich mit rund 21 Prozent an Leapmotor zu beteiligen. An Leapmotor International hält der europäische Autoriese 51 Prozent, der Rest gehört den Chinesen.
Aktuell sind deutschlandweit an laut Stellantis rund 40 Handelsstandorten in Deutschland mit dem T03 und dem C10 zwei Modelle verfügbar. Der T03, ein 5-türiger Kompaktwagen im A-Segment mit kombiniert 265 Kilometern Reichweite nach WLTP-Norm und dem Innenraum eines Fahrzeugs aus dem B-Segment, wird ab 18.900 Euro angeboten. Der C10 ist ein D-Segment-SUV mit 420 Kilometern WLTP-Reichweite, das auf der LEAP-3.0-Architektur von Leapmotor mit einer zentral integrierten Elektronik-Konfiguration, Cell-to-Chassis-System und „smartem Cockpit“ fährt. Das SUV ist ab 37.600 Euro erhältlich.
„Wir wollen unseren Fußabdruck im kommenden Jahr deutlich ausweiten und per Ende 2025 bei deutschlandweit rund 120 Handelsstandorten stehen. Damit wollen wir eine gute Basis haben, um unsere ehrgeizigen Wachstumsambitionen zu erfüllen“, so Resch. Weltweit habe Leapmotor International bereits über 200 Händler in 13 Märkten etabliert und strebe nächstes Jahr 500 Verkaufsstellen an.
Beim Wachstum helfen soll auch das kompakte C-Segment SUV B10, das im kommenden Jahr in Deutschland auf den Markt kommen wird. Der B10 basiert auf der LEAP-3.5-Architektur von Leapmotor. „Diese ist eine hochintegrierte Plattform, die hochmoderne Funktionen wie ADAS (Advanced Driver Assistance Systems), ein individualisierbares digitales Cockpit und intelligente Fahrfunktionen bietet“, heißt es. „Der B10 wurde entwickelt, um die Bedürfnisse technisch versierter, umweltbewusster Verbraucherinnen und Verbraucher zu erfüllen, die ein Elektrofahrzeug suchen, das Stil, Leistung und fortschrittliche Technologie vereint.“
Michael meint
Ich verstehe nicht warum ein Autohersteller sich jetzt auf den Import von Autos fremder Hersteller konzentriert. Wollen sie jetzt keine Autos mehr selbst bauen? Ist das das EIngeständnis, dass man als Großkonzern weniger kann als ein 9 Jahre altes Startup?
M. meint
Soweit ich weiß, hat Stellantis kein Werk in China.
Und „China“ oder „Indien“ o.ä. ist schon wegen Lohnkosten gesetzt – das geht hierzulande schlicht nicht.
Das Thema ist doch gerade auch in allen Medien gewesen: deutsch verdienen und chinesisch bezahlen passt auf lange Sicht nicht zusammen, weil das Geld dann eben nach China geht. Davon wird hierzulande aber niemand mehr bezahlt.
Irgendeinen Tod wird man da sterben müssen.
Übrigens: für das Geld dieses kleinen Schnuckels kann man in China fast ein Model Y kaufen (22,5k€ umgerechnet, lt. inside-evs). Jetzt bin ich kein ausgewiesener Fan des Model Y, aber in dem Vergleich könnte sogar ich -fast- schwach werden. ;-)
David meint
Die Nachricht ist also, dass ein Auto in Deutschland ausgeliefert wurde. Ich hoffe, so geht es nicht weiter und es kommt bei jedem weiteren Auto auch eine Meldung. Das könnten Tesla Blogs bei jedem ausgelieferten Model S machen. Da hätte man nicht zu viel Arbeit. Aber ich will nicht abschweifen, sondern meine Gedanken zum Markterfolg dieses Fahrzeugs mit euch teilen: Ich denke, das wird nichts. Damit will ich nicht sagen, das bleibt der einzige Kunde, aber ich vermute, insgesamt wird das kein Fahrzeug, dass wir in den Top 20 der Elektroautos sehen werden. Warum? Weil er ulkig aussieht und ein Preis unter 20.000 € viel weniger Leute triggert als man gemeinhin in diesem Forum annimmt.
Jörg2 meint
„Ich denke, das wird nichts.“
Allein in Frankreich, seit 2023, sind 26.000 Einheiten verkauft.
Yoshi meint
Wenn man von ein Drittel des Kaufpreises als Förderung erhält sieht es aber schon anders aus als wenn man hierzulande 20k auf den Tisch legen muss. In der Preisregion gibt’s dann einiges mehr an Konkurrenz.
Future meint
Am Aussehen und dem Preis kann man ja noch etwas machen. Er soll doch in Polen gebaut werden, dann fällt der Zoll schon mal weg. Eine neue Front wird für Europa bestimmt noch kommen, wenn die bei Stellantis schlau sind.
F. K. Fast meint
Der Wagen könnte erfolgreich sein, weil er keine Stellantistechnik enthält.
David meint
Jetzt müssen wir uns wieder ein paar Wochen das wiedergekäute Wissen von Schlaumeiern ertragen, die auch die Bewertung von ev-clinic gelesen haben…
Yoshi meint
16,3 kWh/100 km und 36 Minuten fürs laden von 30 auf 80%, was daran ist besser als an den Stellantis-Fahrzeugen?
M. meint
Naja, es geht ja nicht um Technik, sondern um die Erzählung, dass wir in Mitteleuropa in der Steinzeit leben und nichts können.
Das muss man nicht mit Fakten untermauern.
Jeff Healey meint
„(…)was daran ist besser als an den Stellantis-Fahrzeugen?“
Der Preis.
Yoshi meint
Naja, schwer zu vergleichen. Stellantis hat nun Mal kein so kleines Auto im Angebot. Sind 20.000€ für einen Leapmotor T03 „besser“ als 25.000€ für einen größeren elektrischen Corsa mit 100 km mehr Reichweite? Oder besser als 29k für einen Frontera?
Für mein subjektives Gefühl ist da eher sogar der Frontera das Modell, wo man sagen kann der Preis ist zwar hoch aber halbwegs nachvollziehbar.
F. K. Fast meint
Der Corsa kostet ab knapp unter 30k Liste (nicht 25k). Wenn du Rabatte mit aufnimmst, solltest du das bei beiden machen.
E.Korsar meint
T03 finde ich schon interessant, aber 52km bis zum nächsten Händler bzw. Vertragswerkstatt ist mir noch ein bissel weit weg. Außerdem befindet der sich in einer Gegend, die nicht zu meinen üblichen Zielen gehört.
Mal schauen wie sich das Händlernetz entwickelt.
M. meint
52 km zum nächsten Stellantis-Händler?
Citroen, Opel, Peugeot, Fiat, Lancia, Alfa,…?
Oder bieten den nicht alle Marken-Händler an?
E.Korsar meint
52km bis zum auserwählten Leapmotor-Stellantis-Händler.
Siehe leapmotor Punkt net/de/dealer.
Scheint nicht so einfach zu sein, als Peugeot-, Opel- oder sonstiger Stellantis-Händler Leapmotor ins Portfolio reinzunehmen. Kenne 2 die sich darum – bisher erfolglos – bemühen.
eBikerin meint
Ach lies doch bitte den Artikel – steht doch da: 40 Standorte aktuell.
Jörg2 meint
120 sollen es werden (Plan).
M. meint
Hab ich überlesen, danke.
Aber perspektivisch sollte das Ding doch bei allen verfügbar sein.
Zumindest würde ich als Vertriebschef das allen Händlern anbieten, die auch sonstige Stellantis-BEV verkaufen.
Jörg2 meint
M
Ich vermute, die altbekannten Vertriebswege über gebundene Händler werden sich ausdünnen (über alle Marken).
Vermutung: Im ersten Schritt wird es eine Verringerung der Händlerzahl geben. Nicht unbedingt der Standorte. Bereits große Händler übernehmen die Kleinen und damit deren Standorte (Geschäftsaufgabe durch Alter oder durch Insolvenzgefahr).
Die Großen haben die Chance, neben dem ungeliebten Agenturmodell, noch ausreichend Geschäft mit Verbrennern und Werkstatt zu machen. Die Mütter werden (mit Zuckerbrot und Peitsche) sich auf die Großen konzentrieren. Vielleicht sind das dann in D bei Stellantis so um die 120 Partner mit in Summe 120+x Standorte (?).
Future meint
Was sagen dazu immer unsere Maklerfeunde: Lage ist alles, oder so ähnlich. Das Autohaus in der Nähe gehört offenbar immer noch zu einer idealen Infrastruktur. Es wird Zeit, dass sich das mal ändert in Zeiten der Digitalisierung.
E.Korsar meint
Wir reden hier über Stellantis. Da muss man schon mal ungeplant zur Werkstatt und alleine wird so ein Leapmotor T03 wohl nicht zum Service fahren. Da macht es schon einen Unterschied, ob man auf dem Weg zur Arbeit das Auto gegen ein Werkstattfahrzeug tauscht und abends wieder abholt oder man 100km zusätzlich an einem Tag rumfährt.
M. meint
Ah, Digitalisierung.
Ok, ich warte dann, bis ich das Auto runterladen kann.
Die Wartung lade ich dann als Update auf das Auto. Reparaturen gehen so sicher auch.
Ich kenne da eine Firma, die hatte früher ihren nächsten Standpunkt von mir aus gesehen in 220 km. Jetzt sind es noch 30 km.
Scheint so, als könne man auch dort nicht zaubern.
Diese Firma kennst du auch.
Future meint
Zum Bestellen braucht es kein Autohaus. Auch nicht für die Auslieferung und die Übergabe. Und wenn mal etwas nicht geht, dann wünsche ich mir, dass der Techniker zum Standort des Autos kommt. Das klappt bei der Miele Waschmaschine oder dem Cowboy Fahrrad doch auch. Da alles was elektrisch ist, viel weniger oft kaputtgeht, müsste es doch auch bei den Autos meistens ohne Werkstatt gehen. So stelle ich es mir in der schönen Zukunft jedenfalls vor. Was meint ihr?
E.Korsar meint
@Future
So eine Waschmaschine fahre ich allerdings nicht so einfach zur Werkstatt wie ein AutoMOBIL. ;)
Jo, so ein Auto kann man auch holen lassen, kostet halt entsprechend. Ob der Kunde das als Einzelrechnung bekommt oder das im Fahrzeugpreis einkalkuliert ist, ändert nichts an der Tatsache, dass es bezahlt werden muss. Für die kleine Reparatur unterwegs oder vor der eigenen Haustür gibt es ja auch schon ADAC und Konsorten. Die Nummer 1 der kleinen Reparaturen ist bei mir die Starterbatterie, die weißen Rauch bläst.
M. meint
„Und wenn mal etwas nicht geht, dann wünsche ich mir, dass der Techniker zum Standort des Autos kommt.“
Ah! Jetzt verstehe ich, warum diese Firma (s.o.) jetzt eigene Werkstätten betreibt: damit die leer stehen!
Ja, das ergibt komplett Sinn.
Verstanden haben die das aber selbst nicht, sonst hätten ja nicht überall Autos auf den Hebebühnen gestanden.
Wird Zeit, dass du da mal für Ordnung sorgst.
Übrigens übergeben die dort auch Autos…
Kaiser meint
Seinen besten Satz hast du überlesen:
“ Alles was elektrisch ist geht viel weniger kaputt “
:-))
South meint
@Kaiser. Da lohnt mal ein Blick in die Studie. Mein E Auto fällt da auch in die Statistik, weil ich zweimal in die Werkstatt und zwar sogar ein bis zwei Tage musste wegen …… Trommelwirbel… Softwareupdate.
Dann hatte ich bei meinem kleinen ID.3 einen Unfall, der E Antrieb war nicht betroffen, aber die Preise für die Teile waren viel teurer. Katsching. Wieder ein dicker Minuspunkt für das E Auto, hat gegnerischer Versicherung bezahlt und Katsching. Wieder ein Softwareupdate
Dann. Gibt es eine große Schwankungsbreite zwischen den Herstellern. Einige Hersteller wie Opel sind viel häufiger betroffen als z.B: BMW.
In Summe war die Studie zwar korrekt, aber wenn mal in die Details schaut, für den Kunden ist das meiste das Schnurzegal. DENN. Schaut man sich die Pannenstatistik an, liegen plötzlich die E Autos weit vorne. Nimmt man die WARTUNG, dann ist das E Auto deutlich mit 35% vorne.
M. meint
@Kaiser:
Grundsätzlich sind E-Motoren schon wartungsärmer als Verbrennungsmotoren.
Der Fehler ist nur zu glauben, dass ein Elektroauto nur aus einem Motor besteht. Viele Teile sind mit denen von Verbrennungsautos identisch und benötigen daher auch genauso viel oder wenig Wartung.
Bremsen altern anders – das könnte man vermeiden, aber das kostet.
Fahrwerksteile altern mit dem Gewicht, also eher als bei Verbrennern.
Unter dem Strich ist das schon weniger Wartung, aber eben nicht KEINE.
Da hilft auch der Verweis auf den TÜV nicht, der schaut sich nur die kongret verkehrssicherheitsrelevanten Punkte an – alles andere kann der ingorieren. Dem ist auch egal, ob das Auto in 3 Monaten überhaupt noch fährt, solange es zum Zeitpunkt der Hauptuntersuchung verkehrssicher war.
Future meint
Alle 2 Jahre wechselt BMW bei mir den Innenraumfilter und die Bremsflüssigkeit, weil das halt so im Serviceplan steht. Mehr gibt es nicht zu tun und ich kann sogar darauf warten und mich währenddessen im Autohaus umgucken. Reifenwechsel macht der Reifenhändler und Waschanlage mache ich. Das geht schon seit 7 Jahren so. Früher bei meinen Verbrennern war das noch ganz anders – da war regelmäßig mal etwas kaputt bei meinen Audis, Skodas und Lancias, außer bei Volvo (und es waren alles Neuwagen).
Yoshi meint
Future, mal interessehalber – was berechnet BMW dafür?
Würde mich Mal interessieren, wie viel günstiger das im vergleich zu einem Service mit Ölechsel ist.