Jaguar richtet sich neu aus. Die aktuelle Modellpalette bestehend aus SUV, Limousinen, einem Sportwagen und dem Batterie-Crossover I-Pace läuft komplett aus. Neuwagen können schon nicht mehr bestellt werden. In Zukunft tritt die Marke als Luxus-Elektroautoanbieter auf.
Am Hauptsitz Gaydon präsentierte die Tochter der im Besitz des indischen Tata-Konzerns befindlichen JLR-Gruppe (Jaguar Land Rover) nun das neue Markendesign. Das zukünftige Modelldesign wird erst Anfang Dezember vorgestellt. Während man früher einen Jaguar als SUV für 60.000 Euro kaufen konnte, kosten die kommenden Baureihen wohl zwischen 150.000 und 200.000 Euro, schreibt die Automobilwoche.
„Heute beginnt eine neue Ära für Jaguar. Die von Grund auf neugestaltete Marke greift das Leitbild ‚Copy Nothing‘ auf, dessen Wurzeln bis zu den Worten des Firmengründers Sir William Lyons zurückreichen“, so die Marketingabteilung. „Die Transformation von Jaguar wird durch den Begriff des ‚Exuberant Modernism‘ (Opulenter Modernismus) geprägt – eine kreative Philosophie, die allen Aspekten der neuen Jaguar Markenwelt zugrunde liegt. Sie umfasst mutige Designs, unerwartetes und anderes Denken und schafft einen Markencharakter, der durch furchtlose Kreativität Aufmerksamkeit erregt.“
Das erste Modell wird ein großer viertüriger Gran Turismo sein, ein getarnter Prototyp wurde kürzlich gezeigt. Gefertigt wird der völlig neu gestaltete Jaguar im britischen Werk Solihull auf Basis der E-Auto-Plattform JEA (Jaguar Electric Architecture). Markenchef Rawdon Glover hat 700 Kilometer Reichweite und Allradantrieb mit 430 kW/585 PS in Aussicht gestellt. Das Modell soll im vierten Quartal 2025 erstmals enthüllt werden. Auf der JEA sollen noch zwei andere Vollstromer kommen, eine große Limousine und ein großes SUV.
„Dies ist eine Neuinterpretation, die die Essenz von Jaguar wieder aufgreift, die Werte wieder aufgreift, die die Marke einst so beliebt gemacht haben, und sie gleichzeitig für ein modernes Publikum relevant macht“, so Designchef Gerry McGovern. „Wir schaffen Jaguar für die Zukunft und stellen den Status als Marke wieder her, die das Leben unserer Kunden und der Jaguar-Gemeinschaft bereichert.“
Vom Premiummarkt in die Luxusklasse zu wechseln, ergibt für Glover Sinn. Jaguar habe viel von erfolgreichen Luxusmarken wie Louis Vuitton oder Hermes gelernt. Der Markenchef wandte sich bei einer Veranstaltung laut Autocar gegen die Kritik, dass die neuen Jaguars exklusiv Elektroautos sein werden. Man solle nicht an das Jahr 2024 denken, das erste neue Modell der Marke ab Ende 2026 werde eine Lebensdauer von sieben oder acht Jahren haben. Die Zahl der Schnellladestationen werde dann weltweit von vier auf 15 Millionen angewachsen sein. In jedem Fall hätte der nächste neue Jaguar eine Reichweite von etwa 700 Kilometern und könne in 15 Minuten um die 320 Kilometer laden.
Sagitarius meint
2018 noch mehr als 180.000 verkaufte Fahrzeuge.
2023 noch knapp 64.000 Fahrzeuge verkauft weltweit.
In 5 Jahren 2/3 Absatzverlust. Scheint wohl eher an der verfelten Modellpolitik zu liegen, wenn man so viel Umsatz in 5 Jahren verliert.
Matyjane meint
Fährt dann bei der nächsten Parade in Berlin am Anfang ein pink farbener Jahuar voraus und hält vorm Berghain?
Future meint
Wieder mal nicht am Türsteher vorbeigekommen?
Tadeky meint
Wird der Jaguar jetzt durch ein diverses Einhorn ersetzt? Wen soll den diese Werbung ansprechen?
Diversity Manager auf dem CSD oder das Awareness Team in Tuntenhausen?
Und als Aussenfarbe gibt’s dann Regenbogen oder Schweinchenrosa?
Die Produktion wurde wohl eher bei JLR eingestellt, weil man am Markt vorbei produziert. Der Geländewagen ein Flop und mit Land Rover die Konkurrenz im eigenen Haus. Von einst edlem Ambiente und grossen Motoren (12 bis 6 Zylinder) ist ein 2 Liter Motörchen übrig geblieben, der auch im Golf oder Astra stecken könnte.
Eine tot gerittene Marke ohne Seele wie Lancia oder Alfa.
Tudor Niki meint
Schade, aber Elektroauto News berichtet etwas ausführlicher über die neue Marken Strategie.
Zitat: „Dies bedeutet, dass nur 10 bis 20 Prozent der bestehenden Kund:innen zur transformierten Marke mitgenommen werden können, wie interne Analysen zeigen.“
Wenn nur 10 Prozent von einer schon jetzt sehr speziellen und Randgruppen Autokäufer Marke mitgenommen werden können, wie viel will mal dann noch verkaufen? 5 Autos im Monat? So exklusiv wie Morgan aus England?
90 Prozent der neuen Kunden sollen urbane Digitia rich and short time people sein, die im Bereich Kunst Tech und Mode zu verorten sind als Werbebotschafter. Na gute Nacht, wenn die Strategie funktionieren soll. Besser man lässt die Produktion länger als ein Jahr ausfallen.
Future meint
Tadeky scheint sich nicht mt Kunst Tech zu identifizieren.
Er fühlt sich offenbar unwohl bei dem Gedanken.
Dagobert meint
Na da bin ich aber mal gespannt ob bei der Kernkundschaft damit ein Blumentopf zu gewinnen ist…
Ist vermutlich für „Modern Audiences“ – sollen sich mal bei Disney, EA oder Ubisoft erkundigen wie es so läuft diese Kundengruppe zu erschließen.
Envision meint
Hehehe, das wird ein Spaß, den einzigen Jaguarkäufer den ich kenne wird genau so was vertreiben – die (toxische) Raubkatze haben sie auch gleich aus Logo/Kühler verbannt.
Viel Glück mit dem finanziell wagemutigen Hipster Rest im 150k plus Segment…
David meint
Finde ich anstrengend. Jaguar war früher mal eine Marke, die eine exklusive Kundschaft hatte. Das galt bis zum Ende der Neunzigerjahre. Dann hörte die Geschichte auf. Die Marke hat man ruiniert.
Future meint
Früher ist lange her. Die alten Zielgruppen von Jaguar sind heute alle im fortgeschrittenen Seniorenalter und spielen keine Rolle mehr. Es zählt der berühmte Name und alles andere wird auf eine neue Zielgruppe ausgerichtet, die sich eher nicht in Europa befindet.
CJuser meint
Warum die Hersteller nur immer denken gleich ins Luxussegment abdriften zu müssen… Allerdings muss ich sagen, dass alle Pace-Modelle nicht der Marke würdig waren. Für den JLR-Konzern laufen schon genug SUVs/Geländewagen bei Land und Range Rover vom Band. Da sollte man sich bei Jaguar eher auf „flachere“ und sportliche Modelle konzentrieren. XJ, XF, F-Type und/oder XK.
M. meint
Jaguar war früher (früher) durchaus extravagant und Luxus, vor allem den Unterhalt musste man sich leisten können ;-)
Die „Mitgliedschaft“ im Ford-Konzern hat dem Unternehmen aber nicht gut. Von der Mondeo-Adaption „X-Type“ mit 2L Dieselmotoren hat man sich nie erholt.
Future meint
Sehr gut gefällt mir der gelbe Hammer. Alles ist schön wild und bunt. Jaguar wird neue exklusive Zielgruppen erschließen und nicht mehr so bieder und altbacken daherkommen wie früher. Die Metropolen in China, USA und dem Golf werden die neue Marke abfeiern. Für Europa ist das aber eher nix – nur eine kleine Elite wird sich damit identifizieren können und vom biederen Rest abgrenzen wollen.
eBikerin meint
„Jaguar wird neue exklusive Zielgruppen erschließen und nicht mehr so bieder und altbacken daherkommen wie früher“ Du hast wohl keine Ahnung von früher und Jaguar. Jaguar waren alles, aber nicht altbacken und bieder. Jaguar waren bis Tata die gekauft hat super elegante, sportliche Autos. Viele davon gelten als Design-Ikonen.
Future meint
Ich meine nicht die Odtimer von Jaguar. Das war ja damals noch etwas anderes und die Liebhaber sollen das auch ikonisch finden. Aber das ist Geschichte. Alles was Jaguar in den letzten Jahrzehnten gemacht hat, ist nichts besonderes und auch überhaupt nicht ikonisch. Die klare Platzierung im Luxusgeschäft mit Ausrichtung China, Golf, USA ist eine schlüssige Strategie. Die alten Fans der Marke haben ja ihre Oldtimer in den Garagen stehen.
B.Care meint
Als Jaguar noch zu Ford gehörte, waren das Mondeo mit anderer Karosserie. Aber selbst die ( X-Type) werden inzwischen zu Klassikern.
TeamT meint
Habe 11 Jahre diverse Jaguar gefahren.
Aber dieses Geschwurbel ist was für ein hippes, in zwei Jahren wieder verschwundenes Café am Berliner Brenzlauer Berg.
Aber sicher nicht für eine englische Auto-Marke mit Luxusanspruch…
Geh mich ü b e r g e b e n…
Future meint
Eher Potsdam als Prenzl Berg. Aber noch eher Dubai, LA oder Shanghai. Englisch ist nur noch der Name und die Story. Was ist an MG noch englisch oder am Mini aus China …
Justin Case meint
Steigen die jetzt auf Parfüm oder Lingerie um?
B.Care meint
Parfum von Jaguar gibt es schon seit 1988, die Classic Linie bietet sogar ein unschlagbares Preis Leistungsverhältnis.
ID.alist meint
Niedlich!
Future meint
Nein, Luxus. Weniger niedlich, sondern teuer und exklusiv. Luxus ist eigentlich immer ein gutes Geschäftsmodell. Niedlich sind Kleinwagen. Vielleicht macht Jaguar ja auch mal etwas luxuriöses in klein.
ID.alist meint
Ich weiß was die zu verkaufen versuchen, ich finde die ganze Aufmachung eher niedlich.
Die Produkte, erste Bilder von getarnte Autos hat man schon gesehen, werden nicht niedlich sein, dass ist mir klar.