Neben den 189 Schnellladestationen, die im Rahmen einer ACE-Clubinitiative in den letzten Monaten überprüft wurden, hat der Autoclub ACE parallel 1.230 Fahrer von E-Autos zum Ladeverhalten und ihren Erfahrungen beim Laden befragt. Die Umfrage zeigt eine hohe Zufriedenheit mit Deutschlands Ladeinfrastruktur.
81 Prozent der befragten E-Mobilisten sind mit der Schnellladeinfrastruktur auf ihren Strecken zufrieden. Diese positive Resonanz deckt sich mit den Ergebnissen der ACE-Clubinitiative: Von den getesteten Schnellladestationen erhielten 97 Prozent eine gute bis exzellente Bewertung. Lediglich drei Anlagen fielen bundesweit durch.
Auf Langstrecken dauern Ladestopps für knapp die Hälfte der Befragten zwischen 20 und 30 Minuten. Etwa ein Drittel pausiert bis zu 45 Minuten während des Ladens. Die Ausstattung an den Ladestationen wird dementsprechend geschätzt: Toiletten (von 86 % als sehr wichtig empfunden) und gastronomische Angebote (für 70 % sehr wichtig), die laut ACE-Check bei rund 90 Prozent der Standorte verfügbar sind, machen den Ladestopp komfortabel.
Eine Überdachung der Ladestation verbessert für 58 Prozent der Befragten die Aufenthaltsqualität enorm. Ein Aspekt, der auch den ACE-Testern der Clubinitiative wichtig war, ein Dach war aber bei drei Viertel der überprüften Schnellladeparks Mangelware.
Für die Mehrheit der befragten E-Mobilisten bietet die vorhandene Ladeinfrastruktur eine solide Basis: Nur 13 Prozent berichteten von häufigen Problemen beim Laden. Die meistgenannten Komplikationen waren defekte Ladesäulen – etwa, weil Ladegeräte außer Betrieb sind, der Ladevorgang nicht startet oder abgebrochen wird – oder zugeparkte Ladeplätze. Eine zu hohe Auslastung der Schnellladeparks scheint kaum ein Problem darzustellen: 80 Prozent der Befragten gaben an, problemlos und ohne Wartezeiten laden zu können.
Knapp 20 Prozent der Befragten erklärten, einen Anhänger oder Wohnwagen mit einem E-Auto gezogen zu haben. Über 90 Prozent hatten dabei eine positive Erfahrung. Entscheidend dafür ist das Vorhandensein ausreichend großer Parkplätze für Gespanne, die ein direktes Anfahren ohne Abkuppeln ermöglichen. Im ACE-Check waren solche Gegebenheiten mit 15 Prozent noch eine Rarität.
Stefan Heimlich, Vorsitzender des ACE: „Deutschlands Ladeinfrastruktur ist auf einem hervorragenden Weg und belegt, dass die Elektromobilität für die breite Nutzung vorhanden ist. Die Zahlen verdeutlichen, dass der Einsatz von E-Autos inzwischen alltagstauglich ist und die Infrastruktur mit der wachsenden Nachfrage Schritt hält. Jetzt geht es darum, dieses Fundament weiter auszubauen, um für alle, die heute oder in Zukunft elektrisch fahren, ein attraktives und komfortables Ladeerlebnis zu schaffen.“
Frank meint
Im ländlichen Raum ist die Versorgung mit HPCs nach wie vor ungenügend!
JuergenII meint
Stefan hat das schon richtig erkannt. Mit eigener Lademöglichkeit zu Hause ist E-Mobilität in Deutschland sehr gut, aber wehe man ist auf Lademöglichkeiten außerhalb angewiesen, da kann bzw. wird es dann deutlich komplizierter und vor allem teuer.
Ben meint
„aber wehe man ist auf Lademöglichkeiten außerhalb angewiesen, da kann bzw. wird es dann deutlich komplizierter und vor allem teuer.“
Du hast natürlich Recht 0,29€ AC und 0,48€DC bei Kaufland ad-hoc ist natürlich unbezahlbar da fährt man mit AC ja nur 4€/100km günstiger als der typische Diesel und mit DC nur 2€/100km günstiger.
Duesendaniel meint
Es können aber nun mal nicht alle AC bei Lidl und Kaufland laden und wer auf längeren Strecken schnell laden muss, kann diese Preise gleich mal verdoppeln.
Fischmeister meint
Nein, wird es nicht. Für alle großen Anbieter kann man sich für längere Reisen entsprechende Tarife freischalten und zahlt dann selbst für DC nur 0,39€/kWh.
Ich hab den großen Tarif bei EnBW, weil deren Ladesäulen einfach an jeder Ecke zu finden sind.
Tommi meint
Quatsch. Für die Langstrecke bucht man sich für einen Monat einen geeigneten Ladetarif mit einer Grundgebühr und lädt für 39 Ct/kWh bei Ionity, EnBW oder Aral oder für ein wenig teurer beim Tesla Supercharger.
Yoshi meint
Und wann hat man den höheren Anschaffungspreis durch die 2 bzw 4 € Ersparnis pro 100 km wieder drin, möchtest du uns das auch erläutern?
Fischmeister meint
Ich habe zwei Wohnungen, an der einen mit eigener Garage kann ich zu Hause laden, bei der anderen in einer Großstadt nicht. Trotzdem ist das laden damit nicht komplizierter und auch nicht teurer. Teurer als zu Hause mit dynamischen Stromtarif ja, aber noch immer billiger als die Tankkosten beim Diesel.
Und warum wird jedesmal der Preis als Argument für BEV herangezogen? Es war nie der Sinn das es billiger wird.
Meiner_Einer meint
Absolut die Infrastruktur ist Top, nur an den Preisen happert es!
Stromspender meint
Auch diese Umfrage wird Frau Müller nicht zur Kenntnis nehmen und weiterhin über die ihrer Meinung nach unterirdische Ladeinfrastruktur in Deutschland schwadronieren…
Ach ja: Ich gehöre zu den 81% Zufriedenen. Aber ich bin ja auch erst rund 110.000 km elektrisch gefahren, was weiß ich schon!
Stefan meint
Einige E-Autofahrer ohne eigene Wallbox im Haus wünschen sich mehr AC-Lader in ihrem Ort. Gerade in kleineren Orten haben AC-Lader aber eine schlechte Auslastung mit vielleicht einer Handvoll Ladevorgänge pro Woche. Die DC-Lader gibt es in ausreichender Menge.
Stromspender meint
Keine Frage. Unsere „wilde Hilde“ treibt aber seit Jahren die „wir-haben-viel-zu-wenig-Schnelladepunkte-also-kauft-bitte-keine-E-Autos-Sau durchs Dorf.
Gerade im urbanen Umfeld muss noch mehr getan werden, sowohl was öffentliches AC-Laden als auch privates AC-Laden in Tiefgaragen/Parkflächen von Mietwohngrundstücken/Häusern mit Eigentumswohnungen, Ertüchtigung von Garagen und privaten Stellplätzen angeht.
MichaelEV meint
Es muss nicht viel getan werden. Genug HPCs zu akzeptablen Preisen an die Supermärkte und der größte Teil ist geritzt.
Viele andere Ideen sind in Wirklichkeit teuer und würden der Elektromobilität auch nur schaden (weil es zu Lasten anderer geht).
David meint
Ich halte Fahrzeugbesitzer ohne Wallbox zuhause nicht für die Zielgruppe, die man in den nächsten Jahren bevorzugt ansprechen sollte. Es haben ja noch 20 Millionen in Deutschland kein Auto gekauft, die entweder zu Hause oder auf der Arbeit laden könnten. So muss man das sehen. Damit will ich niemandem aktuell verbieten, ein Elektroauto zu nutzen, der zuhause nicht entsprechend laden kann. Sonder ich denke, diese Leute müssen jetzt nicht umsteigen. Es wird mittelfristig eine Struktur geben, bei der typische Aufenthalte genutzt werden können, um das Auto aufzuladen. Dann ist das früh genug.