Berichte, nach denen der chinesische Akkuriese CATL den insolventen schwedischen Elektroauto-Batteriezellen-Hersteller Northvolt retten könnte, bewahrheiten sich vorerst nicht. Laut CATL-Mitgründer Pan Jian steht ein Einstieg bei Northvolt nicht bevor.
Eine schwedische Zeitung hatte kürzlich berichtet, dass sich Northvolt in Gesprächen mit chinesischen Batterieherstellern befinde, darunter CATL. Die Verhandlungen mit letzterem Unternehmen sollen bereits seit dem Sommer laufen. Man war tatsächlich im Austausch, wie CATL-Mitgründer Pan Jian in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erklärte. „Es gab Gespräche darüber, ob wir Northvolt helfen können mit Produktion und Technologie. Es ging um ein Lizenzmodell, wie wir es auch mit Ford haben.“
Gefragt nach deiner möglichen finanziellen Beteiligung an Northvolt sagte Pan Jian: „Das ist noch komplizierter als eine Lizenzpartnerschaft. Da muss man viel bedenken.“ Und auf die erneute Nachfrage, ob er einen solchen Schritt nicht ausschließe, erklärte er: „Es ist nicht unsere Priorität. Wir sind offen dafür, europäischen Firmen zu helfen, die unsere Hilfe brauchen.“
Dass die ursprünglichen Verhandlungen über ein Lizenzmodell nicht zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen sind, lag wohl an der angespannten Finanzlage bei Northvolt. „Wir wussten nicht, dass sie schon in einer so schwierigen finanziellen Situation sind. Hätte sich Northvolt ein oder zwei Jahre früher gemeldet, wäre es einfacher gewesen, weil sie da noch finanziell stabil waren“, so Pan Jian. „Es gibt aber immer noch die Möglichkeit, dass wir ihnen in der Produktion helfen können.“
Northvolt ist angetreten, um eine große europäische Produktion von Batteriezellen für E-Fahrzeuge zu etablieren. Derzeit dominieren asiatische Akkufertiger den Markt. Im November hat das Start-up in den USA Gläubigerschutz beantragt. Die beiden größten Anteilseigner Volkswagen und Goldman Sachs wollen laut Insidern ihre Anteile abschreiben.
Northvolt hatte in den vergangenen Monaten erfolglos mit seinen Geldgebern über ein Finanzierungspaket verhandelt. Das 2016 ins Leben gerufene Unternehmen hat bisher noch keinen Gewinn erwirtschaftet und kämpft mit Qualitätsproblemen und Verzögerungen. Wegen wegbrechender Aufträge und Problemen beim Hochfahren der Produktion hatte Northvolt zuletzt seine Ausbaupläne zurückgefahren, tausende Mitarbeiter entlassen und Tochtergesellschaften verkauft.
Die im Bau befindlichen Fabriken im norddeutschen Heide und in Kanada sind bislang nicht von den Problemen betroffen, da sie von Tochtergesellschaften betrieben und finanziert werden.
Gurke meint
CATK wollte ja einsteigen. Kein Platz mehr, schon voll mit KFW, VW, Scania und anderen Opfern, die ihr Geld verbrennen mussten. Die lustige Schussfahrt geht nun ohne sie los. Tja, wer zu spät kommt 😁