Die Bundesnetzagentur hat aktuelle Zahlen zum Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur in Deutschland veröffentlicht. Zum Stichtag 1. Dezember 2024 enthielt das Ladesäulenregister der Behörde rund 154.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte – fast 8.200 mehr als vor drei Monaten.
Insgesamt gab es hierzulande am 1. Dezember 154.037 öffentlich zugängliche Ladepunkte, die 5,72 GW Ladeleistung bereitstellen. Zum Stichtag 1. September waren es noch 145.857, am 1. März 128.517 und am 1. Dezember 2023 noch 125.733 öffentliche Ladepunkte.
In zwölf Monaten sind 28.300 weitere öffentliche Ladepunkte ans Netz gegangen, was einem Wachstum von 23 Prozent entspricht. Die überwiegende Mehrheit dieses Zuwachses entfiel auf Wechselstrom-Ladepunkte (AC): Statt noch 101.638 Ladepunkte vor einem Jahr sind zum 1. Dezember 2024 knapp 19.000 (+19 %) mehr im Bestand – 120.618 AC-Lader. Bei den Gleichstrom-Schnellladern (DC) ging es von 24.095 rauf auf 33.419 Exemplare.
Die Top-3-Bundesländer sind nach wie vor Bayern (30.464 Ladepunkte), Nordrhein-Westfalen (29.299) und Baden-Württemberg (26.495) mit jeweils über 25.000 Ladepunkten. Ein auf Jahressicht überdurchschnittliches Wachstum (+23 % im Schnitt) gab es in Bremen (+41 %), Hessen (+32 %) und Berlin (+29 %). In Berlin sind es jetzt 4.989 Ladepunkte aller Leistungsklassen, in Bremen 1.078. Hessen machte einen Sprung von 9.263 auf 12.227 Ladepunkte.
Im Vergleich zum 1. Dezember 2023 nahm die Anzahl der Schnellladepunkte um 39 Prozent zu – von 24.095 auf 33.419. Innerhalb der verschiedenen Schnelllade-Leistungsklassen ist die Stufe ab 299 kW je Ladepunkt am stärksten gewachsen, hier hat sich das Angebot mit einem Plus von 49 Prozent verbessert. Statt 6.672 Einheiten vor einem Jahr gibt es in dieser Klasse bundesweit nun 9.957 Ladepunkte. Zusammen mit der Klasse darunter von 149 bis 299 kW (12.667, +40 %) entfallen gut 22.600 Ladepunkte auf das Segment mit über 149 kW.
Die Anzahl der Ladepunktbetreiber ist wieder stark gestiegen: Zu den Stichtagen 1. Januar und 1. März 2024 waren 8.186 beziehungsweise 7.994 Firmen als Betreiber eingetragen, nun sind es 11.362. Die drei größten sind EnBW mobility+ (8.392 Ladepunkte), E.ON Drive (4.277) und Tesla(3.013).
Tudor Niki meint
Aktuell gibt es in Deutschland 14377 Tankstellen. Inzwischen gibt’s 10 mal mehr Ladestationen als Tankstellen und der Bedarf soll noch nicht gedeckt sein?
Die Auslastung von Ladeparks liegt teilweise bei nicht mal 20 Prozent.
Die scheidende Bundesregierung hat Tankstellen nun verpflichtet ebenfalls Ladestationen aufzustellen, was die von sich aus teilweise schon machen.
Selbst Experten und Branchenvertreter bezweifle inzwischen das Erfordernis von solch einer hohen Anzahl an Ladeparks.
Zapfanlagen hatte auch nicht jeder auf seinen Parkplatz. Ladezeiten bei den neuesten Fahrzeugen 20 Minuten. Technische Entwicklung geht Richtung 10 Minuten. Vergleichbar mit tanken.
Zudem liegen viele neue Ladeparks abgelegen vom Schuss in irgendwelchen Industrie Gebieten und sind typisch sparsame billige Bauweise nicht überdacht
Jörg Beyland meint
Was nützen all diese Ladepunkte wenn ich hierfür mehrere Apps brauche! Warum keine öffentliche Preise und bezahlen in bar oder Creditkarte. Es heisst doch man sollte nach 2 Stunden Fahrt eine Pause einlegen. Das ist doch perfekt für eine Ladung, aber wo finde ich ein Getränk oder ähnliches? Alle Anbieter agieren doch egoistisch. Warum wird das nicht geändert bzw. auch öffentlich verurteilt?
jojo meint
Und tatsächlich nutzbar ist pro Fahrer nur ein kleiner Bruchteil, denn durch Knebelverträge mit Grundgebührzwang und ansonsten drohenden Wucherreisen, is tas ganze nur ein sinnloses Zahlenspiel. Niemand kann einfach so zu fairen Preisen schnell mal irgendwo laden! :(
Sirius42 meint
….und wenn jetzt noch alle funktionieren würden, wären wir einen großen Schritt weiter.
Stef meint
Ich hab auf 40.000km und 2 Jahre nicht eine defekte Säule angetroffen. Weder AC noch DC. Ein HPC bei uns im Ort war 4 Wochen außer Betrieb. Aber das war im Navi auch so markiert.
jojo meint
Bei Ionity sind recht oft Säulen defekt.
ladepunkte meint
Wiviele Ladepunkte haben denn die Plätze 4-10?
Und wie sieht das ausbautempo im Vergleich aus?
Matthias meint
In den Tabellen der BNA gibt es einen Eintrag „Top 5 Betreiber nach Anzahl der Ladepunkte“, darin Platz 4 doch etwas überraschend Mercedes-Benz AG 2.619 vor EWE Go GmbH 2.288. Also haben die Daimler-Mitarbeiter mehr Ladeplätze auf den Firmenparkplätzen als die von anderen Konzernen.
Bei über elftausend Betreibern mit im Schnitt 15 Steckern ist ein funktionierendes bezahlbares Roaming wichtig.
Ossisailor meint
MItarbeiter-Ladepunkte sind nicht öffentlich und zählen daher nicht mit.