Der chinesische Elektroautobauer Nio hat mit Onvo und Firefly zwei neue Submarken vorgestellt. Damit will man den Massenmarkt bedienen, während sich Kernmarke stärker als Premiumanbieter positionieren soll. Onvo soll im nächsten Jahr nach Europa kommen, auch Firefly-Stromer sollen exportiert werden.
Das erste Modell von Onvo für Europa wird laut Automotive News wie in China das mittelgroße SUV L60 im Coupé-Stil sein. Zuerst könnte es in Großbritannien starten, da es dort die neuen Strafzölle der EU auf in China gebaute Elektroautos nicht gibt. In der EU gilt für Stromer von Nio ein Zollsatz von 31 Prozent, der in diesem Jahr von den bisherigen 10 Prozent angehoben wurde.
Der in Größe und Design dem E-Auto-Bestseller Tesla Model Y ähnelnde L60 wird in der Volksrepublik seit September zu einem Preis von umgerechnet 27.000 Euro angeboten. Da die Preise in China keine Verkaufssteuern enthalten und die Preise in Europa Transport, Zoll und Verkaufssteuern beinhalten, wird das Modell in Europa dem Bericht nach wahrscheinlich für etwa 40.000 Euro verkauft. Der Preis in China beinhaltet eine monatliche „Batterie-als-Service“-Gebühr, das Akkupaket ist also gemietet und kann an Wechselstationen gegen ein volles getauscht werden.
Onvo könnte ab März 2025 exportiert werden
Nio hat kein konkretes Datum für den Verkaufsstart des L60 in Europa genannt. Der Export soll aber beginnen, wenn die monatliche Produktion 20.000 Einheiten erreicht. Das soll im März 2025 der Fall sein, zunächst ist ein Volumen von 10.000 Stück pro Monat geplant.
Laut dem Hersteller ist der 4.828 Millimeter lange Onvo L60 mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,23 das effizienteste Modell seiner Klasse. Das schnittige Äußere trägt dazu bei, dass er im chinesischen Homologationszyklus CLTC einen Stromverbrauch von 12,1 Kilowattstunden pro 100 Kilometer schafft. Allerdings sind der CLTC- und der europäische WLTP-Zyklus nicht direkt vergleichbar, letzterer gilt als deutlich realistischer.
Der L60 mit Standard-Reichweite hat ein 60-kWh-Batteriepaket mit einer Reichweite von 555 Kilometern nach CLTC-Norm. Die Langstreckenversion hat ein 85-kWh-Akkupaket und eine Reichweite von 730 Kilometern. Die Variante mit der größten Reichweite bietet mehr als 1.000 Kilometer pro Ladung. Der L60 verfügt über eine 900-Volt-Elektroarchitektur und hat wie die Nio-Modelle ein austauschbares Batteriepaket. Während Nio in Europa bisher nur wenige Wechselstationen bietet, gibt es in China 2.700. Laut Onvo dauert es 2 Minuten und 30 Sekunden, um eine Batterie des L60 auszutauschen.
Nio setzt auf Onvo und die zweite Massenmarktmarke Firefly, um die Verkäufe über die teureren Nio-Modelle in Europa hinaus auszuweiten. „Auf den globalen Märkten wird sich die Marke Nio mehr auf die Marke Onvo stützen“, so Firmenchef und Gründer William Li. Firefly wurde kürzlich offiziell vorgestellt und als erstes Modell ein kompaktes Elektroauto präsentiert. Wann genau Firefly nach Europa kommen soll, hat Nio bisher nicht erklärt.
Alex D. meint
Ich halte es für einen groben strategischen Fehler des Managements, wenn nun versucht wird mit einer weiteren (und mit Firefly dann noch einer dritten Marke) in Europa Fuß zu fassen – selbst Nio ist ja vielen hier noch kein Begriff. Wie soll das zu passablem Absatz führen – es gibt sowieso schon zu viele unbekannte Chinamarken.
Als weiteren Fehler erachte ich, dass auch bei Onvo wieder die unsägliche Batteriemiete forciert wird. Mit Kaufakku sind schon die Nios preislich unattraktiv und mit Mietakku hat man hohe laufenden Kosten – das wird auch bei Onvo, wenn auch auf etwas niedrigerem Niveau, nicht viel anders sein.
Das Wechselstationskonzept ist ja ganz nett, aber es gibt einfach viel zu wenige davon und an sich geht es auch am Bedarf der meisten Nutzer vorbei.
Meine Prognose für das Auto: Wird bei den Stückzahlen wie Nio unter „ferner liefen“ bleiben, obwohl technisch sicher besser als manch anderer China-Mitbewerber.
Aztasu meint
Technische Daten sind okay, immerhin besser als das Model Y: gleiche Effizienz; gleiche Reichweiten von ca. 450km WLTP mit der kleinen Batterie und bis zu 600km mit der großen Batterie, aber schnellere Ladezeiten (zumindest die große Batterie läd dank 900V System von 10-80% in 20min), bessere Fahrassistenten und bessere Ausstattung (Massagesitze, Nappa-Leder, 3k Display in der Mitte, kein Fahrerdisplay aber ein HUD, Radarsensoren). Dazu gibt es die Möglichkeit die Batterie in maximal 5min zu wechseln falls einem die 20min Ladezeit zu lange ist. Das Design ist auch gefälliger.
Der Zeekr 7X ist da nochmal deutlich luxuriöser und kräftiger. Und auch der BMW iX3 natürlich deutlich besser, als Gesamtpaket (eben nicht in allen Kategorien) wohl auch besser als der Zeekr 7X, aber auch nochmal teurer. Das aktuelle Model Y bleibt gegen all die Konkurrenz die mit Abstand schlechteste Wahl, da muss das facelift einiges drauflegen, wird es aber nicht.
eCar meint
Egal was Du versuchst uns zu erklären, aber der TMY wird auch nächstes Jahr das meistverkaufte BEV Weltweit sein.
Gib es endlich auf, es nur noch lächerlich was von Dir kommt.
Aztasu meint
Wenn verblendete Fanboys die Marke weiterhin kaufen, dann ja. DAS ist lächerlich aber Tesla wird meist eh nur von Kunden gekauft die sich kaum näher mit dem Markt beschäftigt haben, dann weiß man zumindest direkt wer keine Ahnung hat.
Jörg2 meint
Atzu
Hoher Stückzahlumsatz = alle Käufer sind Fanboys.
Und „Fanboy“ ist irgendwas negatives und eher dumme Mitbürger?
So?
Wenn ja, gilt das dann auf für alle Marken? Also z.B. auch für die hier immer gern betonten Stückzahlumsätze von VW in Europa/D… ?
Oder ist es irgendwie anders und nur Deine Argumentation ist „Fanboy“?
Eine sehr persönliche Bitte: Könntest Du etwas intelligenter argumentieren? So nah am Nullpunkt ist es zum Fremdschämen.
M. meint
Könnte so kommen, rechte Socken, die dsnkbar für Wahlkampfhilfe sind, gibt es bestimmt genug.
Nur kommt der Strom dann aus Kohle – das bringt halt nicht so viel.
Alex D. meint
@Aztasu
Kommt da außer Beschimpfungen nach Kritik zu deinen Beiträgen eigentlich auch etwas Sachlicheres?
Wie der Onvo sich im Bezug auf Reichweite und Ladung im Vergleich zum Model Y schlagen wird, wird sich erst noch zeigen – zumal die technischen Daten des Model Y „Juniper“-Facelifts noch nicht bekannt sind. Meine Erfahrungen mit den Assistenzsystemen von NIO sind übrigens durchwachsen – da wird Onvo nicht anders sein – die Spurhaltefunktion kommt jedenfalls nicht an Tesla heran.
Und auch weil hier wieder der Verweis auf den kommenden iX3 kam: Der wird erst in einem Jahr zu kaufen sein – und preislich deutlich über Model Y und Onvo liegen. Das ist auch ok, aber das macht ihn eben zu keinem guten Vergleich (Verfügbarkeit/Preis).
Norbert meint
Also NiO hat in Germany statt Jetzt 19 PSS. Sz.Augustin geht Februar an den Start. Hamburg und Kassel auch 2025 Ausbau geht weiter. Onvo soll bei allen PSS 3.0 wechseln können.Das heißt alle neuen . Bei drei nicht momentan. NiO ist ein sehr gutes Produkt wo ich nicht mehr missen möchte. NiO bleibt eigen BYD Zusammenarbeit wahr eine Zeitungsente. In China hat man BMW schon verträgt. Es gibt bestimmt noch Verbesserungspotential bei NiO bei gewissen Stellen. Aber Falschmeldungen sollten auch nicht sein.
Spiritogre meint
Nio ist viel zu teuer für NoName, ihr größtes Problem, mit Mietakkus sind die Autos in ein paar Jahren unverkäuflich. Kein Gebrauchtkäufer will 200+ Euro Miete im Monat zahlen, dafür kann man ganze Autos leasen.
Nio produziert 200.000 Autos im Jahr insgesamt, BMW verkauft im Jahr alleine in China 800.000 Autos.
Nils P. meint
Schönes Design
M3P_2024 meint
sehr gut. Bringt die Marke in die Schweiz, wir kennen keine EU-Strafzölle. Dann lasst den Markt mal bisschen spielen. Es gibt noch viel Luft für Mitbewerber und Preiskorrekturen.
Tadeky meint
Schweiz ist Mitglied des EFTA und erhebt genauso Zölle auf chinesische Autos. Und in der Schweiz homologisierte Fahrzeuge kann man auch ganz einfach die Zulassung in der EU untersagen. Der Schwanz wedelt nicht mit dem Hund.
NIO macht dieses Jahr über 3 Milliarden Dollar Verlust. Jedes Quartal steigt der Verlust. Schon jetzt macht man mit der teuren Kernmarke Verlust und will nun mit Onvo und Firefly zwei zusätzliche Submarken etablieren, die inkompatibel mit dem Wechselstationen sind?
10 Wechselstationen in Deutschland und nun noch ein System aufbauen für Firefly ?
Software können Sie ebenfalls nicht. Das Steuerungsmanagement und die Spracherkennung können Chinesen eben nicht.
Umsonst ist wohl nichts dran, dass man mit BYD über eine Übernahme verhandelt. Selbst die KP China scheint mit Ihrer Rettung 2020 nicht mehr davon auszugehen, dass die staatliche Rettung was bringt.
Der Rückzug aus Europa wurde bereits im Herbst ei geleitet mit der kryptischen Formulierung der Beschränkung auf europäische Kernmärkte.
Godzilla meint
Naja ich muss hier mal ein paar Punkte klarstellen…
Nein der Verlust steigt nicht jedes Quartal an, die sind sogar Cash flow positiv gewesen Q3 2024, warten wir mal Q4 ab. Die sitzen auf 6B Dollar in Cash und der meiste Verlust fällt auf R&D zurück, was definitiv nicht verkehrt ist. Siehe Beispiel Huawei mit deren fast 25% an R&D Kosten.
Es sind übrigens 18 Stationen in Deutschland und über 60 in Europa, da kommen noch einige dazu nächstes Jahr.
Das was mit BYD verhandelt wurde angeblich, war nur ein Gerücht und es ging um ein Joint Venture und keine Übernahme, was sich später als falsch heraus stellte.
Und warum sie die Expansion in Europa erstmal auf Eis gelegt haben, war ja klar, weil die Verkaufszahlen halt deren Erwartungen nicht erfüllt haben…aber mit Onvo und firefly haben sie zwei gute Submarken im middle segment, wo ich durchaus Potenzial sehe.
Tadeky meint
1 Milliarde Verlust im Q3 2024. Cashflow reicht bis Ende 2025 dann Schicht im Schacht.
Jörg2 meint
Tadeky
Deine Glaskugel reicht bis Ende 2025!?
Fan meint
Was gibt Europa E auto nur teurer Preis sonst nicht.
Tadeky meint
VW id3. Grösser als der Golf ab 29k Euro.