Der chinesische, auch hier mit mehreren Modellen vertretene Elektroautobauer Nio hat die Ergebnisse der Auslieferungen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2024 veröffentlicht.
Das Unternehmen erreichte im Dezember mit 31.138 Elektroautos einen neuen Rekord bei den monatlichen Auslieferungen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es einen Anstieg von 72,9 Prozent. Die Auslieferungen setzten sich aus 20.610 Fahrzeugen von Nio und 10.528 Stromern der neuen, auf den Massenmarkt zielenden Marke Onvo zusammen.
Im vierten Quartal 2024 lieferte das Unternehmen 72.689 elektrische Autos aus, was einen neuen Quartalsrekord darstellt und einen Anstieg von 45,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Im Gesamtjahr 2024 lieferten die Chinesen 221.970 Elektroautos aus – ein Plus von 38,7 Prozent gegenüber 2023.
Die kumulierten Auslieferungen des Unternehmens lagen zum 31. Dezember 2024 bei 671.564 Elektroautos. Begonnen hat das 2014 gegründete Start-up mit den Fahrzeugübergaben im Jahr 2018.
Nio konzentriert sich künftig noch stärker auf den Premiummarkt. Für größeres Wachstum bei den Auslieferungen soll neben Onvo auch die kürzlich vorgestellte zweite Marke für den Massenmarkt names Firefly sorgen. Onvo bietet mit dem L60 bislang einen SUV-Crossover an. Firefly steigt mit einem Kompaktwagen in den Markt ein. Beide Angebote sollen auch nach Europa kommen.
Die Finanzergebnisse für 2024 wird Nio zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen. Bisher machte das Unternehmen wegen der Kosten für den Aufbau der Marke und des Produktangebots sowie des zunehmenden Exports noch große Verluste.
David meint
Der Verlust pro Fahrzeug ist ja nur eine KPI. Das verstehen die meisten Obergefreiten nicht. I steht für Index, etwas zum Verdeutlichen. Damit ist gesagt, diese Zahl wurde künstlich geschaffen, errechnet, um etwas zu Verdeutlichen. Das ist ihr einziger Zweck. Man kann sie nicht nutzen, um damit weiterzurechnen.
Denn ob der Verlust pro Auto bei höherer Stückzahl geringer, höher oder gleich ausfallen würde, kann man daraus nicht erschließen. Wenn der Verlust nur aus variablen Kosten erwachsen würde, wäre das völlig anders zu bewerten als wenn er im Wesentlichen aus Fixkosten entstände. Darüber ist aber gar nichts gesagt.
Jörg2 meint
da fehlt ein „nicht“ in meinem Text :-((
Futureman meint
Da Nio der Hersteller mit den größten Verlusten pro Fahrzeug ist, lassen die Zahlen einen Rekordverlust befürchten. Ob da die Einführung einer weiteren Marke hilft?
M3P_2024 meint
Geduld bringt Rosen. Wie lange war Amazon massiv verlustbringend?
Futureman meint
Das Akku-Wechsel-Konzept von Nio erzeugt allerdings sehr hohe Kosten und ist nicht ohne weiteres in andere Länder übertragbar. Und gerade durch weiter fallende Akkupreise macht es kaum noch Sinn, diesen nur zu mieten um in dann aufwendig in speziellen Stationen zu tauschen.
Gernot meint
Sind hier eigentlich neuerdings bezahlte Kommentatoren pro China aktiv?
Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Amazon war mit Meilen-weitem Abstand Marktführer und es war immer klar, dass sich die breite Kundenbasis und Marktmacht des Marktführer profitabel ausschlachten lässt, wann immer Amazon Profite über bedingungsloses Wachstum priorisiert.
Auf einer Liste der größten Autohersteller der Welt kommt Nio irgendwo auf Platz 30 bis 60. Mit 222.000 Autos im Jahr hat Nio keine Größe und keine Skaleneffekte, mit denen sie überlebensfähig sind. Aktuell dürfte Nio z.B. ca. 20 mal so hohe Software-Kosten pro Fahrzeug haben wie BYD. Für eine überlebensfähige Größe dürften mindestens 500.000 bis 1.000.000 Autos pro Jahr nötig sein.
Weil Nio aus meiner Sicher viele strategische Fehler macht (zu viele Marken, Wechselstationskonzept) glaube ich persönlich nicht, dass Nio in der heutigen Form überlebt. Bei der aktuellen Cash-Burn-Rate reicht das Geld rechnerisch noch 2 Jahre. Das heißt nicht zwingend, dass Nio unter geht. Es heißt übrigens auch nicht, dass die Autos schlecht sind. Aber ohne entsprechende Skalen hat man null Chance im Autogeschäft und die Skalen hat Nio noch lange nicht erreicht.
Jörg2 meint
Gernot
Aber das BWL-Problem war/ist identisch: Der notwendige (hohe) Festkostenblock am Start (und im Weiteren natürlich auch) muss mit „Stückzahl x Marge“ (sprich: Umsatz) aufgefangen und überholt werden.
Auch wenn rechnerisch aktuell jedes verkaufte Fahrzeug „mit Verlust“ verkauft wird, also die Umlage aller Kosten auf die Einnahmen pro Fahrzeug ein Negativergebnis ergeben, bedeutet das ja nicht, dass bei steigenden Stückzahlen sich das Ganze ins Positive dreht.
Will sagen: So sind halt Unterstarts. Viele kommen nicht in die schwarzen Zahlen. Einige schon. Wo Nio hingehört? Da habe ich keine Ahnung.
Jörg2 meint
da fehlt ein „nicht“ in meinem Text :-((
H24menie meint
Und auf welchem Platz bei den Elektroautohersteller bzw. Elektroautoverkäufen? Den das ist Nio.
Bei den EU Herstellern scheint nur noch VW und BMW, wohl gemerkt WELTWEIT, mehr Elektroautos als Nio zu verkaufen. Tesla klar mehr, Hyundai/Kia knapp weniger denke ich.
Jörg2 meint
H24
Das ist für meine Reaktion auf die, aus meiner Sicht nicht so stichhaltige Argumentation: „Da Nio der Hersteller mit den größten Verlusten pro Fahrzeug ist, lassen die Zahlen einen Rekordverlust befürchten.“ von Null Relevanz.
„BWL“ trifft sowohl auf Kleinstunternehmen als auch auf Weltkonzerne zu.
Jörg2 meint
Dein erster Satz ist durch die BWL nicht gedeckt.
brainDotExe meint
Kann nicht sein, die Chinesen können doch alles viel besser.
H24menie meint
oje oje.. Verlust pro Fahrzeug? Du glaubst somit an, mehr Verkäufe = mehr Verlust?