Der junge chinesische Elektroautobauer Nio ist recht erfolgreich, macht aber noch große Verluste und hat den Durchbruch in den Massenmarkt vor allem außerhalb Chinas bisher nicht geschafft. In Deutschland wurden 2024 gerade einmal 398 Fahrzeuge der Marke zugelassen. Im Gespräch mit Medien gaben sich die Verantwortlichen trotzdem zuversichtlich.
Das zurückliegende Jahr sei ein „Tal der Ernüchterung gewesen“, räumte David Sultzer, General Manager von Nio Deutschland, laut dem Portal Autohaus ein. „Unser Vorteil ist, dass wir einen starken Konzern in China im Rücken haben. Unser Ansatz ist langfristig, wir möchten mit der Community wachsen.“ Deutschland sei „ein sehr wichtiger Markt, Europa fester Bestandteil der Konzernstrategie.“
19 Batteriewechselstationen, an denen die Akkupacks von Nio-Stromern gewechselt werden können, betreibt das Start-up aktuell auf dem deutschen Markt. Im Dezember eröffnete man in Weiterstadt bei Darmstadt den dritten „Nio Hub“, in dem auch Servicearbeiten durchgeführt werden. In vier „Nio Houses“ kann die Community Veranstaltungen erleben und das Nio-Angebot kennenlernen.
Das Jahr 2025 stehe im Zeichen der „Konsolidierung“, neue Standorte seien nicht geplant, erklärte das Management. Gegen die neuen Strafzölle der EU auf in China hergestellte Elektroautos sei man gewappnet – man habe beizeiten „prophylaktisch Lagerfahrzeuge“ angeschafft, um diese Abgaben zu umgehen.
Im Fokus steht bei Nio auch das Thema Gewerbekunden. Fuhrparks seien „ein wichtiges Thema“, sagte Sultzer. Man sei „im Gespräch mit großen Flotten“. In Kooperation mit der Mobilitäts-App Freenow unterstütze man bereits Taxiunternehmen in ausgewählten Städten.
Um den Bekanntheitsgrad zu steigern, setzt man auf „Key Opinion Leader“, also Influencer wie die Winzerin Juliane Eller. Der als Testimonial dienende Rapper Cro sei sogar selbst auf Nio zugekommen, unterstrich das Management.
Mit der Kernmarke orientieren sich die Chinesen jetzt noch stärker in Richtung Premium als Konkurrenz für etablierte Marken wie Audi, BMW oder Porsche. Für wachsende Verkaufszahlen sollen künftig vor allem die beiden neuen Marken Onvo und Firefly sorgen, die den Massenmarkt mit technisch attraktiven und kompakteren Modellen zu erschwinglichen Preisen erobern sollen.
Spiritogre meint
Ich finde das immer tota lustig, bei jedem Beitrag zu Nio im Internet tauchen in den Kommentaren jedes Mal ein bis zwei der knapp 100 stolzen Nio Fahrer auf und wollen einem erzählen, wie toll die Marke doch ist.
Was soll mir das jetzt sagen, dass Nio-Fahrer alle sehr reich sind und sehr viel Zeit haben weil sie nicht arbeiten müssen? Viel mehr kann ich da immer nicht draus entnehmen…
mahe159 meint
Ich habe die letzten 3 Jahre einen Audi Q4 als Leasing gehabt. Seit 4 Monaten besitze ich nun einen NIO EL6 und bin sehr zufrieden. Man wird als Kunde bei Nio ernst genommen. Es gibt eine Community, wo man Probleme melden kann, aber auch neue Features anfragen kann. Neue verbesserte Software kommt in regelmäßigen Abständen over the Air (bei Audi einmal, wo das Auto 8 Stunden in die Werkstatt musste – nach der Garantie dann nix mehr). Der Akku-Tausch ist natürlich auch toll und funktioniert einwandfrei. So mache ich mir jetzt keine Sorgen mehr um den Zustand der Batterie.
Ich habe natürlich nicht die Katze im Sack gekauft. Ein Probefahrt war mir zu kurz, so habe ich mir im Juni letzten Jahres per Subscription (Miete) einen Nio abonniert, um ihn ausgiebig zu testen. Wen es interessiert: ladet euch die Nio-App runter.
Ehrlich gesagt hätte ich vor 5 Jahren nicht gedacht, dass ich mal ein chinesisches Auto kaufen würde, aber die deutschen Hersteller haben mich enttäuscht.
Bei den neuen Audis kann man jetzt Funktionen abonnieren, ob das der richtige Weg ist? Der Nio ist voll ausgestattet, sogar hinten gibt’s Massage und Sitzheizung.
David meint
Wertvolle Verbraucherformationen. Wer hat dich programmiert?
Spiritogre meint
Wer bitteschön mietet sich ein Auto für über 100 Euro am Tag? Das ist in etwa der Preis, den eine kurze Recherche ergab: 119 Euro / Tag.
Da muss man schon verdammt viel Geld zum Verbrennen haben, wenn man sowas macht.
M. meint
“ Gegen die neuen Strafzölle der EU auf in China hergestellte Elektroautos sei man gewappnet – man habe beizeiten „prophylaktisch Lagerfahrzeuge“ angeschafft, um diese Abgaben zu umgehen.“
Das ist doch nicht ernst gemeint, oder? Wie viele Autos hat man denn eingelagert? Wie lange will man alte Lagerware zum Neupreis verkaufen? Wie geht es weiter, wenn die ausverkauft sind?
2 Jahre noch. Entweder passiert ein Wunder, oder das war’s dann.
David meint
Tal der Ernüchterung. Ein Tal zwischen Bergen. Auf dem weiteren Weg muss es also zwangsläufig wieder aufwärts gehen. Between two Growth Waves. Woher kennen wir das nur? Richtig, von einem anderen Hersteller, der genauso im Eimer ist. Da sind die Konzepte gescheitert und die alten OEM übernehmen schmunzelnd.
Future meint
In Deutschland übernehmen also die Benziner? Ja, die sehen schon auch alt aus. Aber Hauptsache, sie verbrennen. Beim Grillen steigen die Leute im Land ja auch nicht um auf Elektro, weil verbranntes Tier so schön riecht.
M. meint
Buchenholz kann ich empfehlen. Besser ist Kirchholz, aber das hat man nicht immer.
Elektrogrill ist ein anderes Wort für „Pfanne“, oder?
Kann man machen, aber einen weiteren Namen braucht das nicht.
David meint
Naja, die meisten Kirchen sind ja auch aus Stein oder wird da das Gestühl genommen?
MrBlueEyes meint
NIO: zu unbekannt… zu teuer… zu hoher Verbrauch… dafür aber nicht besser als die Deutschen Hersteller
Ich denke, dass fast das Problem von NIO ganz gut zusammen… zumindest auf dem Deutschen Markt
Future meint
Aber das Foto zum Beitrag ist schon echt schick, oder?
MrBlueEyes meint
Schick sind die NIOs, das sehe ich auch so… aber eben mit (meinen persönlichen) genannten Contra-Argumenten
Auch das es einen Kombi gibt ist super… hat man ja nicht so oft aus China… dennoch irgendwie nicht das richtige Paket (für mich)
M. meint
Willst du ein Auto oder ein Poster? ;-)
Future meint
Ich freue mich über jedes gute Poster – egal von welcher Marke :-)
Besser-BEV-Wisser meint
… und wacklige Software alla VW ID3 in den ersten 2 Jahren.
Die Strategie einfach nochmal 2 neue Marken neben der eigenen unbekannten Marke auf den Markt zu werfen wird auch nicht aufgehen.
Erzähle mal am Stammtisch das du einen „Firefly“ gekauft ist. Um dann zu erklären
– Nein brennt nicht
– Nein fliegen kann er auch nicht
– Und glühen auch nicht :-)
Future meint
Am Stammtisch haben Elektroautos, Windräder, Wärmepumpen und Co. eh schlechte Karten. Natürlich haben es neue Marken schwer. Aber auch Tesla war mal neu und unbekannt. Auch die Japaner und Koreaner waren das mal. Heute sind die alle ganz normal. Also, es barucht viel Zeit, um im Automobildbereich eine neue Marke zu etablieren. Geely macht das mit Volvo sehr gut – da ist man in den Top 5 in Europa ganz vorn und den Leuten ist egal, dass es aus China kommt. Es steht halt Volvo drauf und das kennt man seit Jahrzehnten und es gibt auch überall Händler. Sehr clever.
Ossisailor meint
Volvo-BEV kommen aus Schweden, bis auf den EX30, der noch aus China kommt, aber bald in Europa gebaut werden soll.
Future meint
Ja, der Geely Volvo Ex30 ist in den Verkaufscharts ganz oben.
Das wird man sich in China freuen.
kurgi meint
Ich habe lange abgewägt und überlegt ob es ein BMW IX oder Mercedes EQE SUV oder ein Nio EL6 werden soll es wurde eine Nio und habe es nicht bereut. Im Punkt zu unbekannt gebe ich dir recht aber die Restlichen Punkte sehe ich anders der BMW und der Mercedes waren bei gleicher oder schlechterer Ausstattung mind. 30tsd Euro teurer und sehen auch noch hässlicher aus. Dann darfst du noch einen unnötigen Jährlichen Kundendienst machen für ein Haufen Geld bei NIO hab ich 5 Jahre Garantie ohne Kundendienst.
Future meint
Wichtiger Punkt. Jetzt will BMW für die Inspektion alle 2 Jahre über 500 Euro haben. Die wechseln Luftfilter und Bremsflüssigkeit. Mehr ist da nicht zu tun. Ich warte da immer drauf, weil das so schnell geht. Da das Auto aus der Garantie ist, werde ich das dieses Jahr bei pitstop machen lassen.
M. meint
Wenn du bei BMW etwas machen lässt, bekommst du hinterher eine Rechnung. Wenn du einen Kostenvoranschlag hast, trage den hier doch mal vor.
Eine schnelle Recherche ergab (bei BMW) 70 bis 130 Euro inkl. Material. Der Luftfilter beim i3 soll ca. 65 Euro Filter + 3AW (40-50 Euro) kosten. Das ist zwar teuer, aber über 500 Euro für Luftfilter und Bremsflüssigkeit werden damit nicht plausibel.
Entweder machen die noch etwas anderes, das du nicht aufgezählt hast, oder die wollen dich loswerden.
Dann passt das mit Pitstop ja, aber schau denen über die Schulter, was die machen. Haben die nicht gern – ich weiß. ;-)
P.S.: Luftfilter 3 AW, das sind 3x 6 = 18 Minuten. Als Laie macht man das dann locker in 30 Minuten, auf YT gibt es sicher Videos dazu. Dann den Filter irgendwo im Internet (gibt bestimmt auch was aus China für 5 Euro), schon passt das.
Den Wechsel der Bremsflüssigkeit aber bitte nicht selbst versuchen ;-)
B.Care meint
Das wird den Future nicht jucken, spätestens unter den nächsten Artikel erzählt er wieder seinen Märchen.
Thyl Engelhardt meint
mit das beste Design, und das einzige Auto auf dem Markt mit einer Aussicht auf 150 kWh-Akku. Einfach umbuchen und drunterschrauben. Wie kommst Du darauf, dass der Verbrauch zu hoch ist? Also bei welchem Modell? Der ET7 hat einen flachen Aufbau und einen cw-Wert von unter 0.21. Negativ für mich: es gibt kein Apple Carplay und der Kofferraum (beim ET7) ist eher mickrig. dafür ist das Design aus München, wo ich wohne. Wenn ich mich ärgere, setze ich mich auf Rad und radle zum Beschweren rüber.