Am 28. Februar endet die Produktion des Audi-Elektroautos Q8 e-tron in Europa und der Hersteller schließt das Werk in Brüssel. Die Bänder stehen schon sei Wochen still, nun sollen sie aber kurzzeitig wieder in Betrieb gehen.
Der Q8 e-tron wird nur in Brüssel gebaut. Gestartet ist das Modell als Audi e-tron, es ist das älteste Elektroauto der Ingolstädter Premiummarke. Der e-tron wurde 2022 zum Q8 e-tron, der ein Facelift der Baureihe darstellt. Es gibt ihn als SUV und als SUV-Coupé, die Preise beginnen bei 76.950 Euro. Seit diesem Jahr hat Audi in Form des ab 68.800 Euro kostenden Q6 e-tron ein moderneres elektrisches auf der neuen Premium Platform Electric (PPE) im Angebot.
Im demnächst geschlossenen Werk Brüssel arbeiten 3.000 Menschen, die 2024 rund 50.000 Autos bauten. Als Grund für das Aus des Standorts hat Audi nicht nur auf die Marktlage verwiesen, sondern auch auf interne Gründe wie „schon länger bestehende strukturelle Herausforderungen am Standort Brüssel“. Die Werkanordnung sei aufgrund der besonderen stadtnahen Lage kaum veränderbar. Dazu kämen hohe Logistikaufwände, was insgesamt „zu hohen Produktionskosten in Brüssel im Vergleich zu anderen Standorten“ führe.
„Nachdem wir zuletzt einen gemeinsamen Sozialplan für die Beschäftigten von Audi Brussels auf den Weg gebracht haben, konzentrieren wir uns derzeit auf die Wiederaufnahme der Produktion, die für den 6. Februar geplant ist“, sagte nun ein Sprecher gegenüber dem Portal Electrive.
Wie viele Fahrzeuge in den noch gut drei Wochen gebaut werden sollen, erklärte man nicht. Audi räumte aber ein, unter dem eigenen Plan zu liegen. „Aufgrund der Umstrukturierungen am Standort Brüssel und daraus resultierenden Folgeeffekten in den vergangenen Wochen und Monaten konnten weniger Fahrzeuge produziert werden als ursprünglich geplant“, so der Sprecher. „Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen müssen wir teilweise bereits erfolgte Kundenbestellungen leider stornieren. Betroffene Kunden werden wir umgehend über unseren Handel informieren. Selbstverständlich werden wir ihnen die Möglichkeit anbieten, auf ein anderes attraktives Modell unseres neuen BEV-Portfolios zu wechseln.“
Einige Besteller werden ihren Q8 e-tron demnach noch erhalten, andere nicht. In Foren wurden laut Electrive bereits Stornierungen geteilt, denen das Angebot beilag, mit einem Rabatt einen Q6 e-tron zu bestellen. Der Q8 e-tron soll später einen Nachfolger erhalten, wird also nicht durch den Q6 e-tron ersetzt. Konkretes zur nächsten Generation ist bisher nicht bekannt.
NamelessOne meint
Seitdem es BEVs gibt, höre ich ständig man habe nicht mit so hoher Nachfrage gerechnet, anders konnte man wohl die Lieferzeit 12M+ dem gemeinen Kunden, der ein BEV haben wollte nicht erklären
David meint
In Neuhardenberg ist das ganz anders
David meint
Lese ich das richtig, man hat zu viele Kundenbestellungen und versucht verzweifelt, dagegen anzuarbeiten? Währenddessen haben sich die Schiffe eines amerikanischen Herstellers in den unübersichtlichen Weltmeeren per FSD verfahren, so dass nicht genug Fahrzeuge im Januar in Europa zugelassen werden konnten. Andere Gründe gibt’s nach Angaben der Fans nicht. Unverbindliche Bestellungen hätte man genug.
David meint
So ungerecht ist die Welt. In Neuhardenberg steht immer noch der Flugplatz voller Fahrzeuge, und in Brüssel sah man sich gezwungen, die Produktion wieder anzuwerfen, weil die gemeinen Kunden unbedingt dieses Auto haben wollen.
M. meint
Ich verstehe allerdings auch nicht, warum nicht mehr auf einen Q6 mit Rabatt umsteigen.
Mag sein, dass der Q8 noch etwas nobler daher kommt, aber das technisch bessere Auto ist eindeutig der Q6 – für weniger Geld.