Der chinesische Hersteller BYD stellt mit dem Elektroauto Atto 2 das bislang kompakteste SUV der Marke für Europa vor. Das Unternehmen hebt die „Blade“-Batterie und Cell-to-Body-Bauweise (CTB) hervor und verspricht „hochmoderne intelligente Technologie“ im Innenraum sowie eine umfangreiche Serienausstattung.
Der Atto 2 misst 4.310 Millimeter in der Länge, 1.830 Millimeter in der Breite und 1.675 Millimeter in der Höhe. Damit ist er 145 Millimeter kürzer und 45 Millimeter schmäler als das schon eingeführte E-SUV Atto 3. Dennoch biete er ein großzügiges Raumangebot im Segment der kleinen SUV, wirbt BYD. Unter anderem der vergleichsweise lange Radstand von 2.620 Millimetern helfe dabei, das Platzangebot im Inneren zu vergrößern.
Der Atto 2 ist mit einer Blade-Batterie mit 45,12 kWh Kapazität ausgestattet, die zum ersten Mal in einem kompakten BYD-Modell in Cell-to-Body-Bauweise eingesetzt wird. Bei diesem Verfahren ist die Batterie vollständig in das Fahrzeugchassis integriert, wobei die obere Abdeckung des Akkupakets als Boden für den Fahrgastraum dient. Das spart Platz und sorgt für eine hohe Karosseriesteifigkeit.
„Die Blade-Batterie selbst ist so konzipiert, dass sie in puncto Sicherheit, Haltbarkeit und Leistung in ihrer Klasse führend ist“, heißt es. Sie verwendet Lithiumeisenphosphat (LFP) als Kathodenmaterial. LFP-Batterien weisen im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien ein höheres Maß an Sicherheit sowie Haltbarkeit auf und sind zudem frei von giftigen Schwermetallen wie Kobalt und Nickel.
Der Frontmotor leistet 130 kW (177 PS) und stellt 290 Nm Drehmoment bereit. So geht es in 7,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und weiter bis 160 km/h. Die WLTP-Reichweite beträgt 312 Kilometer, im Stadtverkehr sind es laut Norm bis zu 463 Kilometer. Über den 65-kW-DC-Lader lässt sich die Batterie in 37 Minuten von 10 auf 80 Prozent ihrer Kapazität schnellladen, in 28 Minuten soll es von 30 auf 80 Prozent gehen. Serienmäßig verfügt der Atto 2 über einen 11-kW-AC-Lader, der die Akkus in fünfeinhalb Stunden von 0 auf 100 Prozent bringt.
Eine serienmäßige Wärmepumpe steigert die Effizienz und die Reichweite, insbesondere bei niedrigen Temperaturen. Mit der Vehicle-to-Load-Funktion (V2L) mit einer Leistung von bis zu 3,3 kW lassen sich über eine externe Steckdose elektrische Geräte mit Strom versorgen, etwa ein Staubsauger.
Die Einstiegsversion Atto 2 Active verfügt als Basisausstattung unter anderem über 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten und LED-Tagfahrlicht, ein Panoramadach mit elektrisch verstellbarem Sonnenschutz, eine intelligente Fernlichtsteuerung, NFC-Zugang per Schlüssel, Schlüsselkarte, Smartphone oder tragbarem elektronischem Gerät, Parksensoren hinten und eine Rückfahrkamera, ein drehbares 10,1-Zoll-Touchscreen-Infotainmentsystem, vegane Lederpolsterung und Vehicle-to-Load.
Wie andere BYD-Modelle bietet der Atto 2 eine Sprachsteuerung. Mit dem Befehl „Hi BYD“ kann der Nutzer Bedienfunktionen wie Heizung, Klimatisierung sowie die elektrisch öffnenden und schließenden Fenster steuern. Das Heckabteil fasst 400 Liter und wächst bei umgeklappter Rückbank auf bis zu 1.340 Liter Fassungsvermögen inklusive eines ebenen Ladebodens.
Zu den Assistenten, die den Fahrer des Atto 2 unterstützen, gehören ein Fahrerüberwachungssystem, eine adaptive und intelligente Geschwindigkeitsregelung, eine Verkehrszeichenerkennung inklusive Geschwindigkeitsanpassung, ein Spurhalteassistent, ein Spurwechselassistent, ein Totwinkel-Assistent, eine Türöffnungswarnung, ein automatischer Notbremsassistent, eine Traktionskontrolle, eine Bergabfahrhilfe, eine Auffahrwarnung vorn wie hinten und eine Querverkehrswarnung hinten mit Querverkehrsbremse.
Der Verkauf des Atto 2 in Deutschland soll Ende des ersten Quartals starten, worauf „zeitnah“ die ersten Auslieferungen folgen sollen. BYD plant die flächendeckende Europa-Einführung im Laufe des Jahres 2025, wobei die Preise in den einzelnen Ländern noch nicht feststehen. Den darüber positionierten Atto 3 gibt es hierzulande derzeit ab 37.990 Euro.
Im Jahresverlauf sollen die Ausstattungslinien Active und Boost des Atto 2 um eine dritte Variante ergänzt werden. Der Atto 2 Comfort verfügt über eine größere Batterie sowie einen stärkeren Motor und kann rund 420 Kilometer nach WLTP zurücklegen. Zudem hebt sich die Comfort- von der Boost-Ausführung mit weiteren Verbesserungen ab: Dazu zählt ein kabelloser 50-W-Ladeplatz in der Mittelkonsole, zwei USB-C-Anschlüsse im Fond, eine Lordosenstütze im Fahrersitz und Sichtschutzglas hinten.
Thorsten 0711 meint
Reichweite
Ladeleistung
Preis
Dennoch glaube ich wird sich BYD mittelfristig am Markt etablieren. Wer sich seine eigenen Akkus herstellen kann hat einfach immense Vorteile. Der Aktienmarkt sieht das wohl ähnlich. Meine 85 Aktien von BYD liegen aktuell runde 37% im Plus. Geely performt auch gut, ganz im Gegensatz zu meinen Aktien von BMW, Porsche, Mercedes und VW.
NeutralMatters meint
Das Fahrzeug sieht aus, wie eine Kombination aus den SUV-Smarts und einem Citroen Cactus an den Schwellerapplikationen.
Warum ist es denn so schwer, etwas eigenes, kreatives und stilechtes auf die Beine zu stellen?
Jeff Healey meint
Das Design ist gut gelungen, deutlich angenehmer und besser als zum Beispiel der speziell in der Seitenansicht unruhig gezeichnete Dolphin.
Das Technik-Paket sieht schon in der Basis sehr komplett aus, wenngleich die Ladeleistung jetzt niemanden unbedingt vom Hocker haut. Ich vermute mal dass BYD mangels Langzeiterfahrungen mit der Blade-Batterie einen konventionellen, sprich übervorsichtigen Ansatz zur Sicherung der Langzeithaltbarkeit gewählt hat. Ich persönlich begrüße dieses Vorgehen sehr, denn ich erachte ein robustes Produkt als deutlich wichtiger als zehn Minuten mehr oder weniger Ladezeit.
Es wird nun auf die Preise des Fahrzeuges ankommen, ob es ein Verkaufserfolg wird oder nicht.
Die leichte Verfügbarkeit von Servicestätten (dichtes Servicenetz) wird für viele Kunden ebenfalls eine große Rolle spielen.
lanzu meint
Alternative zum Priorisieren der Haltbarkeit ist die Reduzierung aufwendiger Kühltechnik.
hu.ms meint
ID.3 ist 4 cm kürzer, niedriger und kostet mit 54kwh 29.980 €.
Man muss noch 3.000 für assistenz farbe und alu draufrechnen, aber davon gibts die hälte als zugabe vom agenten in form von winterrädern, zulassung u.a. indirekt zurück.
Und VW konnten immer schon etwas teurer als asiaten verkauft werden – warum auch immer.
Der oben mit dem kleinen akku darf max. 28k kosten.
Das segment kompakt-suv = c-segment ist aber relativ stückzahlstark.
LOL meint
selbst 28k ist noch schwierig, wenn man die Preise für den Skoda Elroq ansieht
hu.ms meint
Stimmt neuer konkurrenzfähiger preis max. 25K.
tutnichtszursache meint
Wenn man bedenkt, dass ein voll-ausgestatteter Renault R5 37.000EUR mit 52 kWh NMC Batterie kostet, rechnet man noch 2.000 Aufpreis zum R4 mit ebenfalls 2,62m Radstand drauf, darf das China Auto maximal knapp über 30.000 EUR Liste kosten, denn Renault produziert lokal in Nord-Frankreich und nicht billig in China oder vielleicht mal beim Gulasch-Putin in Ungarn.
LOL meint
Gulasch Autos gibt’s übrigens auch mit Deutscher Flagge von Audi, Mercedes und bald auch von BMW .. günstig sind die nicht
Tom meint
Auch wenn Akku und DC-Ladeleistung für einen Akkuhersteller wie BYD fast schon peinlich sind könnte das Fahrzeug Erfolg haben. Allerdings müsste BYD dafür auch (endlich) von seinem hohen Roß steigen und aufhören Mondpreise für seine angeblichen „Premium-Fahrzeuge“ aufzurufen.
Ein vernünftiger Preis zwischen 20-25k Euro sowie attraktive Leasingraten dürften die Kunden auch über ausbaufähiges Händlernetz etc. hinwegtrösten und zuschlagen lassen.
Aztasu meint
Erster Teil: volle Zustimmung!
Zweiter Teil: Das liegt hauptsächlich an den Strafzöllen und Importzöllen sowie Logistik etc.
In China kostet ein Atto2 bzw. Yuan Up mit vergleichbarer Ausstattung umgerechnet 13.200€ und so ist er auch von der Qualität und Leistung einzuschätzen. Es ist ein recht simples E-Auto.auch wenn es in Deutschland dann wohl für 26.490€ angeboten werden dürfte.
Aber die kleinen BYDs interessieren eh kaum jemanden. Die großen BYDs ist wo man wirklich sehr viel für’s Geld bekommt.
Die europäischen Hersteller oder auch die Koreaner und irgendwann auch die Japaner bauen deutlich bessere Kleinwagen.
Werner meint
Lt. ADAC liegt der Einstiegspreis bei 30k
Das ist angesichts der kleinen Batterie mit 45kWh und der schwachen Ladeleistung viel zu teuer.
Gibt schon Skoda Elroq Angebote ab 29k, der bietet mehr Platz, hat den stärkeren Akku, lädt schneller und man geht kein China- Risiko ein.
Kann BYD wirklich auf Europa verzichten?
Spätestens 2026, wenn die Fabrik in Ungarn steht, müssen die mal realistische Preise bieten
Aztasu meint
€30k?! Krass. Das empfinde ich als viel zu viel.
Ehrlich, die Strategie von BYD verstehe ich nicht. Man könnte auch schon längst auf schnelle Ladezeiten setzen, das man das beherscht zeigen der Han L und Tang L, die Sportmodelle dieser oberen Mittelklasse-Fahrzeuge. Da man diese Ladegeschwindigkeiten danm natürlich nicht in einen Klein-bzw. Kompaktwagen steckt ist auch klar, aber eigentlich leidet die gesamte Modellpalette von BYD an langsamen Ladezeiten. Die Effizienz ist auch nur mittelmäßig.
In Deutschland sind die Preise dabei nur minimal unter den Angeboten von Volkswagen und Skoda. MG macht das besser, auch wenn die Ausstattung und Qualität bei MG nicht mit BYD mithalten kann.
BYD sollte mal seine Strategie in Europa überdenken. Die technischen Details müssen verbessert werden, oder der Preis muss noch etwas runter
Anti-Brumm meint
Holt mich designmäßig gar nicht ab, aber allein die umfangreiche Basisaustattung ist schon eine Ansage, auch trotz nur 45kWh. Bin gespannt auf die Vor- und Nachteile des Batteriekonzepts. Muss man jetzt den halben Innenraum zerlegen, um die Batterie zu warten (kann man überhaupt einzelne Zellen tauschen)?
B.Care meint
Design ist furchtbar, da stimmt überhaupt nichts zusammen. Das BYD doch besser?
LOL meint
hab vor einigen Tagen schon einen Transporter mit den Fahrzeugen auf der A9 Richtung Süden gesehen
es ist nicht uninteressant, aber solang der Preis nicht sehr niedrig ist, wirds das Fahrzeug trotzdem schwer haben
die Reichweite ist nicht gerade üppig für ein doch relativ großes Auto
Mäx meint
32mm mehr Radstand als der eUp mit 45kWh LFP.
Das wird ungefähr die Richtung sein in die auch der ID.2 gehen wird.
Was ich bei BYD Fahrzeugen nicht verstehe: Die Blade Batterie kann offensichtlich mehr ab wie man beim Model Y sieht (~20 Minuten 10-80%) aber bei den eigenen Fahrzeugen wird das Laden immer „kastriert“
LOL meint
das wundert mich auch, scheinbar fehlt dann doch die Erfahrung mit den eigenen Zellen oder man ist nur übervorsichtig und geht auf Nummer Sicher
ebenso warum man es nicht geschafft hat das Auto mit einem größeren Radstand zu bauen, die Überhänge sind ja doch recht groß .. vorn wahrscheinlich wegen dem Motor
alles noch nicht so optimal
zu dem Preis, zu dem es in China verkauft wird, kann man wahrscheinlich drüber hinwegsehen … aber nicht wenns dann >30k Euro kostet
Andre meint
Der größere Radstand ist in der Stadt ein echter Nachteil, weil der Wendekreis größer wird.
Peter meint
Nicht zwingend. Der ID.3 hat einen kleineren Wendekreis (10,2 m) als ein Polo (10,6m), hat aber einen deutlich größeren Radstand (+22cm).
Hoppe63 meint
@Peter: der ID3 hat Heckantrieb, da kann man die Vorderräder weiter einschlagen lassen, weil keine Gelenkwellen den Einschlagswinkel technisch begrenzen, wie beim Front angetriebenen Polo
hu.ms meint
„32mm mehr Radstand als der eUp mit 45kWh LFP.
Das wird ungefähr die Richtung sein in die auch der ID.2 gehen wird.“
ID.2 kommt mit bis zu 8 akku-packs.
Das sind aktuell 54kwh netto (wie beim ID.3 pure) und bei neuen zellen mit höherer kapazität/packdichte
noch mehr.
Mäx meint
Das wäre dann eben mit NMC in der „teuren“ Variante.
Die Einstiegsvariante für den „ab Preis“ wird doch auf LFP setzen oder?
Und da wird es dann vermutlich ähnlich dem Atto 2 werden…nicht?
Sagen wir etwas mehr, dann wären es ca. 50kWh LFP und 60-65kWh NMC in der teureren Pro Variante.
David meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
ID.alist meint
Wie schafft man es einen Smart #1 noch häßlicher zu machen.
Mal sehen wie teuer es wird. Ich schätze um die 30k€, wobei das Auto sieht aus wie 25k€.
LOL meint
wer selbst hier ID im Namen trägt braucht jetzt von Designwundern nicht sprechen
Fliegender Holländer meint
Da wurde mal wieder ein sehr anspruchvoller Kommentar erfasst.
B.Care meint
Inzwischen üblich hier, die VW Hater übernehmen die Seite.
LOL meint
ich find die ID’s optisch nicht schlecht, es ist aber kein „Hingucker“, genau so wie das Fahrzeug hier.. darüber zu diskutieren bringt auch nicht viel, Geschmäcker sind unterschiedlich
Kasch meint
Na ja, die übliche Rechnung: der Hersteller fordert ca. 15k Euro umgerechnet. Darauf 10% Zoll + neuen Strafzoll, auf die Summe incl. Transport, Transportversicherung, etc. den Löwenaufschlag: 19% Einfuhrumsatzsteuer und schon ist man bei rund 30k. Für China jetzt nicht so tragisch, den Republikanern platzt aber langsam der Kragen mit unserer unfairen MwSt+Einfuhrumsatzsteuer-Taktik. Die USA wollen ihr Volk mit so einem Exportfördersystem nicht bestrafen und werden der einfachheit halber schlicht mindestens 20% Strafzoll auf alle Importgüter aus DE aufrufen. Alternativen Freihandel TiTip haben wir vor vielen Jahren abgelehnt – jetzt nützt keine Geheule mehr, der Strafzoll kommt und die ach so tollen europäischen Autos verliehren auch in den USA deutlich an Attrakivität.
Spiritogre meint
Kannst du auch irgendwas nicht völlig blödsinniges erzählen?