2025 wird mit einer „Rabattschlacht“ für Elektroautos gerechnet, weil die Autobauer in der EU bei zu hohen CO2-Flottengrenzwerten empfindliche Geldstrafen zahlen müssen. Bisher lassen die dafür nötigen Aktionen aber auf sich warten.
Nach einer Stichprobe von Auto Motor und Sport werden aktuell von den Händlern eher Verbrennermodelle, deren Preise sowieso unter denen von Elektroautos liegen, mit höheren Rabatten angeboten als Stromer.
„Das liegt aber nicht an den Listenpreisen, sondern den gewährten Nachlässen. Demnach gibt es kaum oder nur geringe Barzahlerrabatte beim Kauf von Elektroautos, während die Nachlässe für Plug-in-Hybride und Verbrennermodelle aktuell deutlich zulegen“, berichtet die Zeitschrift.
Die Nachlässe für reine Verbrennermodelle und für Plug-in-Fahrzeuge seien im Vergleich zu 2024 von jeweils 18 auf jetzt 23 Prozent gestiegen. Dagegen hätten sich die Nachlässe bei Elektroautos nur wenig bewegt, sie seien von 18 auf 19 Prozent kaum gestiegen.
Beim Leasing präsentiere sich ein ähnliches Bild: Die monatliche Belastung bei Elektroautos falle im Schnitt sechs Prozent höher aus als 2024, Verbrennermodelle seien dagegen zehn Prozent günstiger geworden. Dabei spiele die schwierige Restwertthematik gerade bei Stromern eine Rolle: Verbrennermodelle seien deutlich wertstabiler als elektrisch angetriebene Autos.
Das Kfz-Gewerbe geht wegen der strengeren EU-Vorgaben für 2025 erst später in diesem Jahr von hohen Rabatten für elektrische Autos aus. „Da ist im zweiten Halbjahr 2025 eine Rabattschlacht bei Stromern und Plug-in-Hybriden zu erwarten“, sagte im Januar der Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) Thomas Peckruhn.
Die Hersteller gäben den Druck, der auf ihnen laste, teilweise direkt an die Händler weiter und machten ihnen Vorgaben, wie hoch der Anteil an Elektroautos an ihren Verkäufen sein muss. Erreiche der Händler diese Ziele nicht, „fallen ihm extrem wichtige Boni für sein komplettes Neuwagengeschäft weg“, erklärte Peckruhn, der selbst Händler ist. „Dadurch wird es für den Handel lebensnotwendig, Elektroautos zu verkaufen. Und das wird auch mit Angeboten passieren, die an die Schmerzgrenze gehen.“
Skodafahrer meint
Nach den Werksferien im Sommer kommt noch eine Erhöhung der Listenpreise für die Verbrenner.
Tim meint
Abwarten! Das ist eigentlich das Gebot der Stunde für alle Autokäufer. Nahezu alle Parteien die nach der Wahl an der Regierung beteiligt sein werden versprechen Förderungen für E-Autos. Das wissen doch die Hersteller auch, also warum jetzt gegen den Mainstream Rabatte setzen? Hat nur VW nötig, aber auch nur mit einer begrenzten Leasing-Aktion.
Ich gehe auch davon aus, dass im 3. und 4. Quartal die Rabattschlacht richtig losgeht und dann von Politik und Herstellern ordentlich was kommt. Aus meiner Sicht könnte es sogar bei einzelnen Modellen mal wieder zu Lieferengpässen kommen, welche wie in der Vergangenheit auch nicht nur der Produktionskapazität, sondern insbesondere auch der Planung der Hersteller verschuldet sein dürften.
Es bleibt also spannend und jeder der jetzt kauft oder least könnte sich vielleicht in ein paar Monaten ärgern.
David meint
Eine Rabattschlacht gibt es deshalb nicht, weil die Gegner des VW Konzerns nur mit einem Löffel bewaffnet zur Schießerei kommen. Selbst das Messer war in der Spüle.
Tesla kann nicht weiter runter, das haben wir hier ausdiskutiert, dass sie nicht unter 35k produzieren können. Stellantis glaubt an 2027, sie haben keine Kapazitäten und keine gescheite Plattform, um günstig produzieren und relevante Stückzahlen auf den Markt zu bringen. Renault ist alleine und hat zwei Serienanläufe zu bewältigen. Hyundai hat aktuell auch noch keine Plattform. Da sind sie erst die Tage drauf gekommen, dass das ne gute Idee wäre. Die Japaner richten noch ihre zerknitterten Anzüge. Die Chinesen haben aktuell nichts im Angebot, was den Kunden jenseits von China reizt, obwohl sie ja so unfassbar schnell lernen und man das natüüüürlich nicht unterschätzen darf. Man darf es aber auch nicht überschätzen, wenn man sich einen Marktbild für 2025 schaffen möchte.
Auf keinen Fall darf es so bleiben, wie im Januar, wo der VW Konzern 50 % Marktanteil unter den BEV in Europa hatte. Das ist ja auch keine gesunde Marktdominanz mehr. Aber dass sie 2025 die unumstrittene Nummer eins in Europa bleiben und den Vorsprung ausbauen werden, ist nach dem, was bisher auf dem Tisch liegt, kaum zu negieren. Sie haben konsequenter als jeder andere OEM auf Elektromobilität gesetzt, und wenn regulatorisch die Zahlen anziehen müssen, können sie das mitgehen.
Powerwall Thorsten meint
Klingt sehr nach – wie nennt das der Schriftführer eures Kellerclubs immer – Rückzugsgefecht:
Erst die Welt
Dann noch Europa
dann nur noch Deutschland
Zuletzt dann womöglich bloß noch Niedersachsen
Time will tell
Skodafahrer meint
Es wäre denkbar, den Flottengrenzwert für das Jahr 2025 und 2026 zusammenzulegen.
Die deutsche Autoindustrie wird ihre Produktion der neuen Premium Elektroautos mit 800 V Technik erst im Laufe dieses Jahres hochfahren.
CaptainPicard meint
Genau, und 2026 kommt man dann drauf dass man die hohe Differenz aus 2025 nicht in 2026 ausgleichen kann und legt somit 2026 mit 2027 zusammen. Und 2027 kommt man dann drauf…
Peter meint
Also ein Abwarten, ob die Politik die bisherigen Ziele schleift. Sieht ja aktuell (leider) danach aus.
Inzwischen wird ja auch schon der Co2-Preis angegriffen, die Kampagne rollt bereits an.
Thomas meint
Es macht irgendwie auch keinen Sinn, wenn genau das Öl, was wir hier zu Lasten unsrer Arbeitsplätze einsparen in China oder USA zusätzlich verbraucht wird. Und jetzt kommt jemand aus der TeslaBlase und redet davon, dass er die Welt rettet und alle Verbrenner die Menschheit töten. Dann muss er die Chinesen und US überzeugen.
Peter meint
Nur das China eben massiv in Erneuerbare Energien und Elektroautos investiert. Wird in bestimmten Blasen dummerweise nicht wahrgenommen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Und diese Blasen sind leider unser aller Problem im Hinblick auf wirtschaftliche und technologische Konkurrenzfähigkeit.
Thorsten 0711 meint
Im Juli 2024 waren auf dem chinesischen Festland 1161 Kohlekraftwerke in Betrieb.
Total das Vorbild. 4 mal soviel Kohlekraftwerke wie Indien.
F. K. Fast meint
Inster für <20k, Ioniq 5 für 31k finde ich schon günstig.
brainDotExe meint
Der Ioniq 5 ja, aber der Inster ist für seine Klasse immernoch teuer.
Man kann ja nicht nur absolute Preise betrachten, sondern muss diese immer in Relation zu der Klasse setzen.
Stefan meint
Wer sind denn die Konkurrenten des Inster in seiner Klasse?
Dacia Spring, LeapMotor T03 oder Renault 5?
Die Ausstattung, Akku und Ladefähigkeit des Inster ist deutlich besser als beim Spring.
South meint
Das ist doch Falsch. Es gab doch gerade eine besonders günstige Leasingaktion für den ID.3, die so erfolgreich war, das sie vorzeitig eingestellt wurde…
LarsDK meint
Da wird immer noch auf eine Kaufprämie und auf das mildern der CO2-Strafen gehofft. Warum nun Rabatte geben wenn man noch warten kann und sehen ob es überhaupt notwendig wird?
Steven B. meint
Habe nun den A6 Avant e-tron bestellt!
Meine Rabatte aufgeschlüsselt:
– 18% Flottenrabatt;
– 4% Premium Costumer Rabatt;
– 1% Leasingzins Nachlass;
– 3’250 CHF Rabatt auf „Premium Experience“ Paket
– 2’000 CHF Senkung Grundpreis
Alles in allem, dass war sehr zuvorkommend und spiegelt ein anderes Bild von dem, dass Hersteller warten bis sie Rabatte zusichern. Ich bin zufrieden und habe ein gutes Gefühl ein deutsches Erzeugnis zu lenken. An der Stelle, danke an meinen Händler und Vertrauenspartner, wie auch Danke an die Audi AG.
Steven B. meint
oups was vergessen…
– 5% Restwert gesenkt -> wurde mir nicht abgezogen und der Restwert ist beim alten hohen Betrag belassen, wodurch die Leasingrate sich indirekt minimiert.
Future meint
Vermutlich ist diese Rabattschlacht ja zunächst einmal eine Verhandlungssache. Also ist das so ähnlich wie beim Pferdehändler. Allerdings geht es dort auch immer noch ohne diese lästige Mehrwertsteuer.
Jeff Healey meint
Mmh…, darauf hoffen einige Hersteller.
Der EU dürfte das Wahlergebnis im Endeffekt relativ egal sein: Die CO2-Vorgaben sind gesetzt.
Peter meint
Nee, die Co2-Vorgaben werden gerade geschleift.
David meint
Nein, die Vorgaben nicht, nur die Bewertungszeiträume und damit die Strafzahlungen.
Justin Case meint
Das Ergebnis der kommenden Wahl wird den Druck nehmen, E-Autos verkaufen zu müssen. Dieser Effekt ist gerade eingepreist.
Future meint
Deutschland bleibt schmutzig und dreckig – dafür stehen Merz und Weidel und deshalb werden die beiden ja auch so gerne gewählt.
Lanzu meint
Es gibt zumindest drei Möglichkeiten: Entweder es wird gelockert, gefördert oder bleibt wie es ist. Auf die beiden ersten Möglichkeiten setzen die Hersteller.
e-biker meint
„Dadurch wird es für den Handel lebensnotwendig, Elektroautos zu verkaufen. Und das wird auch mit Angeboten passieren, die an die Schmerzgrenze gehen.“
Ich dachte VW Händler vertreiben ihre Elektroautos über das Agenturmodell, welche Schmerzgrenze soll hier für wen entstehen ?
Steffen meint
Das Agenturmodell wurde ja abgeschafft. Sollte innerhalb eines Jahres auslaufen, könnte dieses Jahr noch passieren, vielleicht aber auch erst Anfang 2026. Genauen Termin weiß ich nicht mehr.
tutnichtszursache meint
So ist es, für den Cupra Born bekommt man aktuell beim Vermittler fast 22%, für den ID.3 die 3.570EUR Prämie und 3%. Beide Autos laufen vom selben Band. Dieses ganze Agenturmodell war von Anfang an ein Rohrkrepierer – dem Kunden vorzuschreiben was er im Markt zu bezahlen hat, das funktioniert nur bei Sekten wie Apple oder Tesla.
Haubentaucher meint
Quark: Mini hat auch schon das Agenturmodell, BMW wird folgen und alle werden das langfristig so abwickeln.
Peter meint
Es wurde lediglich vereinbart, dass das Agenturmodell in Zukunft abgeschafft wird. Wenn ich das richtig erinnere, mit Wirksamkeit/Umsetzung in 2026. Aber es waren ja auch bisher nicht alle Marken und Modelle vom Agenturmodell betroffen.