Der Lademarkt-Report II.2024 von elvah liefert Einblicke in den deutschen Markt für öffentliches Laden von Elektrofahrzeugen. Auf Basis von über einer halben Milliarde ausgewerteter Datenpunkte hat die E.On-Tochter im zweiten Halbjahr 2024 rund 25 Millionen Ladevorgänge erfasst – das entspricht etwa 137.000 Ladevorgängen pro Tag und einer Steigerung von 20 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr.
Zugleich stieg die insgesamt geladene Energiemenge auf rund 590 Gigawattstunden (GWh) – über 100 GWh mehr gegenüber den ersten sechs Monaten. Damit setzt sich das starke Wachstum aus dem ersten Halbjahr fort.
„Wir sehen erfreuliche Zuwächse in fast allen beobachteten Regionen – gleichzeitig fällt auf, dass sich der Wettbewerb verlagert: weg von bloßen Standortvorteilen hin zu Preismodellen, Markenbekanntheit und Kundenloyalität“, so Sören Ziems, Mitgründer und Managing Director von elvah. „Unsere Daten machen deutlich, wie wichtig eine nachhaltige und profitable Auslastung der Ladepunkte ist, insbesondere angesichts temporär rückläufiger Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen.“
Während auf dem AC-Markt (langsames Wechselstrom-Laden) viele kommunale und regionale Versorger die regionale Spitzenposition behaupten, konzentriert sich das Schnellladen (Gleichstrom/DC) zunehmend auf wenige große Betreiber. EnBW behauptet in 14 von 16 Bundesländern den ersten Platz.
Aus dem Verhältnis zwischen dem Anteil an allen Ladepunkten und dem Anteil an den gesamten Ladevorgängen lässt sich die Effizienz eines CPOs (Charge Point Operator) ermitteln. Ein hoher Wert zeigt also, dass ein Anbieter überdurchschnittlich frequentierte Ladepunkte betreibt – hier ist Ionity nach wie vor führend. Fastned hat sich in der Rangliste der effizientesten Anbieter deutlich nach vorne gearbeitet. Der Report verdeutlicht laut den Autoren, dass hohe Investitionen und eine dichte Standortabdeckung zu einer weiteren Konsolidierung im DC-Segment führen könnten.
Internationale Perspektive & regionale Disparitäten
Erstmals betrachtet der elvah-Report auch angrenzende europäische Märkte. So verzeichnet Luxemburg über den Gesamtzeitraum mit 0,84 Ladevorgängen pro Kopf den höchsten Wert, während die Niederlande mit knapp 12,7 Millionen Ladevorgängen im Blick auf die absoluten Ladevorgänge in den internationalen Vergleichsmärkten die Nase vorn haben. Belgien, Dänemark, Österreich und Schweden zeigen ebenfalls dynamische Entwicklungen, allerdings unterschiedlich ausgeprägt: Je nach regionaler Bevölkerungsdichte, Wirtschaftskraft und politischem Willen variiert dort sowohl die Ladeintensität als auch die Wettbewerbsstruktur teils erheblich.
In Deutschland offenbaren sich weiterhin starke Unterschiede zwischen Ballungsgebieten und ländlichen Regionen. Hohe Auslastungszahlen und relativ viele Ladevorgänge finden vor allem an Autobahn-Standorten sowie in Städten und Einkaufszentren statt. An anderen Orten hingegen, zum Beispiel in der Metropole Berlin oder dem Saarland insgesamt, bleibt die Nachfrage deutlich hinter den Erwartungen zurück, was für einige Betreiber die Wirtschaftlichkeit erschwert.
Neue Markttrends & Ausblick
Neben den reinen Wachstums- und Wettbewerbszahlen benennt der Report mehrere Trends, die den Markt künftig prägen dürften. Dazu zählen vor allem dynamische Tarifmodelle, bei denen sich die Preise etwa tageszeit- oder standortabhängig ändern, sowie eine zunehmende Einbindung des Einzelhandels in Form von Ladeangeboten auf Supermarktparkplätzen.
„Der Ausbau des öffentlichen Ladenetzes schreitet zwar voran, doch bestehen nach wie vor große Unterschiede zwischen den Anbietern und den Regionen“, sagt Ziems. „Politik und Wirtschaft sollten jetzt die richtigen Anreize setzen, um die Elektromobilität zu beschleunigen – von Förderprogrammen in ländlichen Gebieten bis hin zu klaren Rahmenbedingungen für Preistransparenz und Interoperabilität. Nur so können wir die Elektromobilität in Deutschland und Europa nachhaltig stärken.“
South meint
@Tadeky. Also bei den alten Ölmulitis die jahrelang mit viel Geld den Klimawandel runtergeredet haben? Ja never ever…. Aral, Shell & Co., nicht einmal wenn sie billiger wären.
Mal davon abgesehen, vor vier Jahren war das noch ein Problem, aber heute stehen die Ionity Lader oft neben Tankstellen, Outletcenter etc.. Und man kann ja sogar in der App in wenigen Sekunden sehen, wo der Lader steht… also das ist heute kein Problem mehr…
Tadeky meint
Das Bild vom Ladepark der Firma Ionity ist beispielhaft für deutsche Ladeparks.
Angelegen in irgendwelchen Industriegebieten, keine Überdachung, kein Licht, keine Sitzgelegenheit, keine Toiletten und kein Snackautomat oder gastronomische Einrichtung.
Da lobe ich mir Aral, Shell und Co, die ihre Ladeparks in bestehende Tankstennstandorte integrieren.
EnBW und Ionity sind da abschreckende Beispiele nach dem Motto hauptsächlich billig und Förderung abkassiert.
Thorsten 0711 meint
Wie ist es denn bei Tesla? Ernstgemeinte Frage, ich war noch nie auf einem.
Jörg2 meint
Das sich noch immer dermaßen viele (vermutete) Nicht-Tesla-Nutzer für Tesla interessieren… Bemerkenswert!
Thorsten 0711 meint
Jörg2
Ja, einfach bemerkenswert. Ich deinstalliere meine Teslapp bevor ich noch Gefahr laufe Menschen wie sie am SuC anzutreffen.
Jörg2 meint
Thorsten….
„…. ich war noch nie auf einem.“
Wozu dann die App und die Angst, dort jemanden treffen zu können?
Thorsten 0711 meint
Jörg,
als Backup.
Und Angst habe ich vor niemanden. Ich suche mir lediglich meinen Umgang sehr sorgfältig aus.
Tadeky meint
Was interessiert mich Tesla. Es ging im Text um Ladeparkbetreiber in Deutschland.
LarsDK meint
Tesla betreibt SuperCharger auch in Deutschland.
LarsDK meint
Hier in Dänemark gibt es bei allen Tesla SuperChargern (bei denen ich war) in der Nähe Möglichkeiten zum essen und auf die Toilette gehen. Das gilt aber auch für die meisten anderen Schnellladeparks anderer Betreiber.
Thorsten 0711 meint
Vielen Dank für die Auskunft LarsDK!
Tadeky meint
Und genau das ist was ich meine. Im Ausland sind Ladeparks besser ausgestattet mit Licht, Überdachung, in zentraleren Lagen sowie mit gastronomischen Einrichtungen in der Nähe.
In Deutschland muss der Ladepark abgelegen im Industriegebiet mit masochistischer Ausstattung sein.
Jörg2 meint
„In Deutschland muss der Ladepark abgelegen im Industriegebiet mit masochistischer Ausstattung sein.“
Die Aussage eines offenbar unwissenden.
McGybrush meint
Das ist mal so mal so.
Nempitz / Bitterfeld sind z.B Ladeparks die gut an einer Raststätte angebunden sind.
Dann gibt es welche die sind Überdacht. Aber man muss 500m zu einem der üblichen Fastfood Anbieter hin laufen.
Dann gibt es Gottverlassene Orte wie der in der Schleiz. Aber mit Lounge.
Dann welche wo so Lounges aufgestellt sind wie z.B. Bayreuth
Aber auch welche an traumhaften Orten wie Senj (Kroatien) direkt am Hafen/Strand. Einer der schönsten Supercharger. Und das zu recht. War da schon paar mal.
Über die Zeit hat man seine Lieblingssupercharger. Da die alle 40-50km kommen kann man sich das aussuchen.
Bei Ionity z.B. muss man meist den nehmen der kommt da sie nur alle 300km vorhanden sind.
eBikerin meint
Was erzählst du eigentlich schon wieder für einen Unsinn. Aber das machst du immer wenn es irgendwie um IONITY geht. Wie man sieht ist da Licht, eine Tankstelle – also auch eine Toilette und Snacks bekommt man da auch. Für was du eigentlich immer eine Sitzgelegenheit brauchst weis ich nicht. Sind in deinem Auto keine Sitze?
Übrigens genau solche Ladeparks gibt es auch bei Aral und Shell.