Bei der Förderung von seltenen Erden wird China auch weiterhin dominieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Deutschen Rohstoffagentur (Dera). Demnach war die Volksrepublik 2023 für etwa 60 Prozent der globalen Förderung verantwortlich. An der Weiterverarbeitung der Rohstoffe ist das Land sogar zu 93 Prozent beteiligt. Von den 5.200 Tonnen, die Deutschland 2023 importierte, stammten 71 Prozent direkt aus China.
Ursächlich für die anhaltende Dominanz Chinas sind laut der Dera in erster Linie die niedrigen Weltmarktpreise. „Alle Unternehmen, die derzeit seltene Erden fördern oder verarbeiten, melden wirtschaftliche Probleme“, sagte Harald Elsner, der an der Studie beteiligt war, gegenüber Medien. Zwar gelte dies auch für China, dort bestehe die für den Abbau benötigte Infrastruktur aber bereits. Die Lage auf dem Weltmarkt erschwere die Erschließung neuer Vorkommen aber in anderen Ländern.
Die Nachfrage nach seltenen Erden wird nach der Prognose des Dera-Experten deutlich steigen. Auf dem Markt sei von dieser Entwicklung bisher allerdings nur wenig zu merken. Seltene Erden werden etwa für die Produktion von Elektroauto-Motoren, Windrädern oder im Bereich der künstlichen Intelligenz gebraucht. In Deutschland kamen sie 2023 zu 90 Prozent in Katalysatoren, die in Autos, Chemiewerken und Raffinerien die Abgase reinigen, zum Einsatz.
Hoffnungen setzt Elsner vor allem auf Vorkommen in Australien. Mehrere Firmen hätten angekündigt, aus dortigen Erzen schwere seltene Erden gewinnen zu wollen, entweder direkt in Australien oder in Malaysia oder den USA. Zwar gehe es nur um geringe Mengen, die auf den Weltmarkt kommen dürften. Doch, so Elsner: „Dies würde die Abhängigkeit der westlichen Welt von China bei diesen ganz speziellen Rohstoffen deutlich reduzieren.“
Mary Schmitt meint
Die seltenen Erden sind nicht das Schlüsselthema für die Elektromobilität. Man kann sie ersetzen. Dass sie zumeist aus China kommen, ist eine Preisfrage. Mehr nicht.
Torsten meint
„Seltene Erden werden etwa für die Produktion von Elektroauto-Akkus, … gebraucht.“
Soso… Für was genau?
Redaktion meint
Korrigiert!
VG | ecomento.de
EdgarW meint
@ecomento was hat der gezeigte MEB-Antriebsstrang bzw Fahrgestell, das sicherlich symbolisch für die E-Auto-Antriebskomponenten im Allgemeinen stehen soll, mit Seltenen Erden zu tun?
Ich sehe dort eine Komponente, die geischert seltene Erden enthält, und das ist mit Neodym der E-Motor, es wird aber nicht in allen E-Motroren Neodym verwendet.
Der Rest ist Aluminium, Stahl, Kupfer, im Akku (NMC) Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt, in anderen (LFP) Eisen und Phosphor, keines dieser Materialien ist eins der Metalle der Seltenen Erden. Und dann sind da noch die Elektronik und Leistungselektronik; Silizium nud andere Materialien. Wieder keine Sletenen Erden.
Wenn also ein Beispielbild für die Verwendung von Seltenen Erden mit Bezug zur E-Mobilität gezeigt werden soll, dann wäre vielleicht ein (Schnitt-)Bild eines Permanentmagnetmotors wie den im zB auch MEB verwendeten APP310 oder APP550 sinvoll.
Das Allermeiste aus obigem Beispielbild jedoch enthält keinerlei (Metalle der) Seltene Erden.
Redaktion meint
Aktualisiert!
VG | ecomento.de
EdgarW meint
super, danke!
Kasch meint
In BEVs sind seltene Erden im E-Motor und NICHT im Akkupack verbaut !!! Liebe ecomento, prüft doch wenigsten mal die grundlegensten Aussagen derart inkompetenter Studien. Nebenbei, ohne chinesische und nahezu vollständig nur in China aufbereitete Mineralien, wie Antimon, kann kein westliches Unternehmen Munition für aktuelle Waffensystem herstellen. Wär in diesen Tagen vielleicht mal erwähnenswert, auch wenn das nicht E-Mobilität betrifft.