Wegen der schwächelnden Nachfrage nach Elektroautos denkt laut einem Bericht auch Volkswagen darüber nach, Stromer mit sogenanntem Range Extender in Europa einzuführen. Für die USA entwickelt eine Tochter solche Antriebe schon, die Technik könnte auch aus Asien kommen.
Die wiederbelebte Marke Scout für den US-Markt hat bereits angekündigt, ihre ersten Modelle mit Range Extender anzubieten. Dabei dient ein zusätzlicher Verbrenner an Bord als Stromgenerator, wenn die Batterie für den stets reinen E-Antrieb der Räder leer ist. Durch schnelles Nachtanken für die Stromerzeugung an Bord statt langsames Laden an externen Quellen sind damit weitere Strecken ohne längere Unterbrechung möglich.
In China präsentierte Volkswagen bei einer Messe eine Range-Extender-Studie. Auch für Europa ziehe Unternehmenschef Oliver Blume den EREV (Extended Range Electric Vehicle) in Betracht, schreibt die Automobilwoche. Man arbeite daran, die Technik in zukünftige E-Autos zu implementieren, heiße es in Wolfsburg. Denkbar sei auch eine Umrüstung der aktuellen E-Auto-Modelle wie ID.4 oder ID.7, so Insider.
Keine neue Technologie
Chevrolet und Cadillac hatten schon Range-Extender-Fahrzeuge im Angebot, auch BMW mit dem i3 oder Opel mit dem Ampera. Angesichts günstiger werdender Batterien mit größerer Speicherkapazität für längeres rein elektrisches Fahren gerieten Range-Extender-Antriebe ins Abseits. Nun werden sie aber wieder als Brückentechnologie gesehen, da viele Autofahrer immer noch mit vollelektrischen Autos fremdeln. In China ist die Nachfrage nach E-Autos mit Verbrenner-Stromgenerator zuletzt schon stark gestiegen.
Das Fahrverhalten von Range-Extender-Fahrzeugen entspricht dem von Elektroautos. Das gilt – bis auf das Motorengeräusch – auch beim Zuschalten des Verbrenners. Denn dieser ist anders als bei Plug-in-Hybriden lediglich zur Energieerzeugung an Bord, es besteht kein direkter Kontakt zu den Rädern. Im optimalen Drehzahlbereich kann der Verbrenner dabei sparsamer arbeiten als in einem Plug-in-Hybrid. Gegenüber einem reinen Batterieauto (Battery Electric Vehicle/BEV) kann zudem eine kleinere Batterie verbaut werden. BEV lassen sich zudem leichter zu EREV umrüsten als zu Plug-in-Hybriden, was dem Hersteller Kostenvorteile bietet.
Mazda hat sein Elektroauto MX-30 neuerdings mit Range Extender im Angebot – und die rein elektrische Version in Europa aus dem Programm genommen. Der Hyundai-Konzern plant laut der Automobilwoche neue EREV-Modelle, Stellantis hat über den chinesischen Partner Leapmotor bereits eine entsprechende Lösung im Verkauf. Die chinesischen Hersteller setzen schon im größeren Stil auf die Technik. In der Volksrepublik sind EREV der aktuell am schnellsten wachsende Markt. Das könnte laut Branchenkennern auch auf den europäischen Markt überschwappen.
Michael S. meint
Naja, meiner Meinung nach sind die Range-Extender-Modelle nur was für Leute, die noch nie vorher ein ordentliches BEV gefahren sind und keine Ahnung vom E-Auto Alltag haben. Denke, dass sich das Thema aufgrund höherer Ladegeschwindigkeiten und größerer und gleichzeitig günstigerer Akkus schnell erledigen wird. Am Ende bleibt kaum noch eine Lücke im Markt übrig. Wer soll’s denn kaufen? Leute, die gerne in der Werkstatt sind? Leute, die gerne teuren Kraftstoff ineffizient verbrauchen? Naja, wer denkt, dass er es braucht, soll es ausprobieren. Aber bitte nicht jammern, wenn’s dann doch nicht funktioniert wie gedacht.
Monica meint
Gerade die, die schon BEV gefahren sind, wissen wie nervig das ganze ist. Klar, die Leute die im Elfenbeinturm wohnen, mit PV vom Dach, täglich 23 Std. parkt das Auto im Carport und die nur 1 bis 3x im Jahr weiter als 200 KM fahren, die können sich das einfach nicht vorstellen… das es nicht perfekt ist, die heilige Kuh: BEV
Gerry meint
Nichts ist perfekt. Aber als BEV-Fahrer würd ich niemals auf die Schnapsidee kommen einen zusätzlichen Verbrennungsmotor ans eAuto dranzubasteln. 😄
Deine Mudder meint
100 bis 150 Km elektrische Reichweite, Akku nicht schwerer als 100 Kg, effizienter Generator und 30l Tank das wäre der Königsweg.
LOL meint
für Leute, die zuhause nicht laden können vielleicht
aber selbst dann müsste man viel zu oft zur Tankstelle fahren, wo soll da der Vorteil sein? Auf Langstrecke müsste man auch viel öfter Tanken
weil es aktuell noch mehr Tankstellen als Ladestationen gibt oder weil der Netzausbau im rückständigen Deutschland zu langsam geht? gibts überhaupt noch LKW Fahrer, die den Sprit zur Tanke fahren?
der Verbrenner muss gewartet werden, selbst wenn man den nur sehr selten benutzt und im Alltag steckt man jeden Tag das Kabel an weil der Akku so klein ist
sowas würde ich mir im leben nicht kaufen
Lanzu meint
Wenn man zu Hause nicht laden kann, erscheinen mir 100 km elektrische Reichweite reichlich gering. Ohne eigenen Ladepunkt ist ein kleiner Akku eher unpraktisch oder witzlos.
Egon Meier meint
Range-Extender sind zwar für die Masse der Nutzer absolut unzweckmäßig bzw überflüssig und haben nur Nachteile aber wenn es Kunden dafür gibt – oder irgendwo eine relevante Marktlücke.
Dann bitte.
Mal sehen, ob das ohne redationellen Eingriff durchgeht.
Peet meint
Ja genau so sehe ich das auch. Unzweckmäßig und überflüssig, aber ich denke es wird einen Markt dafür geben. Persönlich hoffe ich, dass es ein Nischenprodukt bleibt.
Egon Meier meint
Range-Extender sind zwar für die Masse der Nutzer absoluter Blödsinn aber wenn es depperte Kunden dafür gibt – oder eine relevante Marktlücke.
Dann bitte.
Besser-BEV-Wisser meint
Wenn es einen Markt dafür gibt soll das VW ruhig machen. Ich brauche es nicht. Bin mit meinem aktuellen Auto (Schnellladen mit ca. 30 min und reale Autobahnreichweite 300km bei 130 km/h) schon völlig zufrieden.
Wenn man das in der nächsten Autogenerartion noch auf 400 km oder besser steigert, ist mir das lieber als ein Range Extender.
Gerry meint
…range extender parallel zum BEV hatte der BMW i3 seit 2013. Wurde später eingestellt weil den REX nur wenige wollten.
Macht auch wenig Sinn mit niedrigem Wirkungsgrad aus fossilem Brennstoff Strom zu erzeugen um damit ein eAuto anzutreiben. 🙄
F. K. Fast meint
Wenn es hilft, den Leuten BEV schmackhaft zu machen und trotzdem noch ein Brummbrumm im Auto zu haben, warum nicht.
brainDotExe meint
Das hast du aber auch im PHEV, ohne so ein Mini Motörchen, was die Leute nicht begeistert.
F. K. Fast meint
Ein PHEV ist eine Krücke, da dort einem Verbrenner mit entsprechendem Getriebe etwas Elektrounterstützung angebastelt wurde. Ein REX ist ein BEV mit zusätzlichem Generator. Das würde einiges vereinfachen, da der Motor nicht mehr mit den Rädern verbunden sein muss. Er könnte auch in seinem idealen Lastbereich und damit weit effizienter arbeiten als ein Motor, der sich der Geschwindigkeit anpassen muss.
Thrawn meint
Warum nicht das Wechselakku-System von NIO auf den REX anwenden? Wenn der Tank leer ist. fährt man zur Wechselstation und holt sich das nächste Motormodul. Nie mehr nach Kraftstoff stinkende Finger! Genial! Und wenn der Rexy seinen Ölwechsel oder seine Inspektion mit Zahnriemenwechsel benötigt, kann man das Ding einfach bei der Werkstatt lassen und kann den Wagen rein elektrisch weiterbenutzen. Die Tanke im Kaff bleibt ebenfalls erhalten, weil sie neben dem Samstag Nacht Bier, Schnaps, Kaffee und Praline-Heftchen auch noch ein bisschen Sprit verticken kann. Andernfalls würde ohne Tankstellen auf manchem Dorf die Versorgung mit Lebenswichtigen komplett zusammenbrechen.
Wenn ich so darüber nachdenke … nur Vorteile!
Wichtig wäre aber, dass der REX mindestens 4-Gang Handschaltung mit Rückwärtsgang (wegen der Re-Rekuperation oder so) hätte. Für echtes Verbrennerfeeling.
F. K. Fast meint
Das würde nur sinnvoll funktionieren, wenn sich alle Hersteller auf ein oder zwei Standards einigen würden. Das wird aber nicht passieren. Stell dir vor, du kannst du nur zur VW-Tankstelle fahren, weil die Mercedes-, Ford-, Stellantis-, BMW-Tankstellen inkompatibel wären.
andi_nün meint
Man hat zu lang auf Plugin-Hybride gesetzt mit zwei Antriebssystemen. Selber schuld, man hätte schon lange auf serielle Hybride gehen können, gab ja schon einige Modelle und waren technisch sehr überzeugend, also man von anderen Plugin-Hybriden eher nicht sagen kann.
David meint
Wer ist denn „man“? Für einen Verbrennerfan ist ein serieller Hybrid nicht akzeptabel. Das ist eine Lösung, wenn Elektro grundsätzlich in Frage kommt und man sich nur wegen der Reichweite die Höslein nass macht. Anders gesagt: Um alle abzuholen muss es sowohl Plugin als auch serielle Hybride geben und ebenso Verbrenner und reine Elektroautos. So wird es auch kommen.
brainDotExe meint
Sehe ich ähnlich. Ein serieller Hybrid begeistert keinen Verbrenner Fan. Bei einem PHEV hingegen sind auch größere Motoren, also Sechs- oder Achtzylinder möglich.
andi_nün meint
„man“ sind europäische Hersteller. Die Chinesen setzen voll auf Batteriefahrzeuge und Verbrenner mit seriellem Hybrid.
„Um alle abzuholen muss es sowohl Plugin als auch serielle Hybride geben und ebenso Verbrenner und reine Elektroautos. So wird es auch kommen.“
Das ist natürlich falsch, serielle Hybride sind fast immer auch Plugins. Aber Plugin-Hybride mit zwei Antriebssystemen sind eine komplette Sackgasse, auch diese holen keinen Verbrennerfan ab.
Also nein, so wird es nicht kommen. Es kommt genauso wie in China, BEVs und Plugins ausgeführt als serielle Hybride.
Monica meint
Das Generator Prinzip finde ich super und ist grundsätzlich super. Überschaubare akkukapazitäten, kombiniert mit automatischen laden von 20 bis 50%. Das hilft im Alltag gut, wenn eben doch niemand pi pi muss oder ganz wichtig Emails checken muss… man fährt einfach 30 min weiter und pausiert wo man möchte, nicht wo das Auto muss. Der kleine Kinder hat weiß von wovon ich spreche wenn die schlafen und man einfach locker und flockig nach Hause fahren kann statt normal zwischenzuladen und die dann geweckt werden. Ausflüge ins Blaue müssen auch nicht geplant werden. Ferner kann ich adäquat zu essen gehen, statt den **** an den etlichen Ladeparks zu wü gg en.
Dieseldieter meint
Leute… Packt für den Preis 10 kwh mehr in den Akku und gut ist.
Futureman meint
Aber was ist dann mit Ölwechsel, Werkstattintervallen, endlose Reichweite, zu großer Kofferraum ohne Range Extender usw usw
Dieseldieter meint
Erzähl doch keinen Müll. Niemand will Ölwechsel, wenig Kofferraum usw.
Genauso wenig will aber niemand alle 300 km 30 Minuten am der Ladesäule stehen.
Kennst du nur Extreme?
Leute wie du machen Bevs unsympathischer als kurze Reichweiten.
Mary Schmitt meint
Der Mensch hat ein Scherzchen versucht, Dieter. Aber was nicht verstanden wird ist, dass das nicht der Nachfolger der Plugin-Hybriden wird. Denn die Gestrigen wollen keinen seriellen Hybriden, das ist ihnen zu viel Elektroauto.
Dagobert meint
Ein zu dem Konzept gleichwertiger Akku geht nur leider eher ab 150 kWh so langsam los – besser wären 200 kWh.
IDFan meint
Klar kann man darüber den Kopf schütteln und entsprechend wird das sicher später in den Geschichtsbüchern kommentiert. Aber ein Elektroauto mit Verbrenner als Generator, um Reichweitenangst zu bekämpfen, ist nur für einen aufgeschlossenen Menschen absurd. Man macht sich kein Bild, wie viele Mitmenschen da draußen einen Horror haben, unterwegs laden zu müssen, obwohl sie unterwegs durchaus tanken würden. Die Urangst vor dem Unbekannten. Sie ist real und VW hat für die USA und China eh so eine Lösung in Entwicklung. Man muss das verkaufen, was der Kunde will.
Ben meint
Aber laut dem Deutschen Kunden, die sich für die alleinigen und wichtigsten Kunden der Welt hält, will „der Kunde“ Verbrenner fahren und der Rest sind links grün versiffte Gutmenschen und die BEV Wachstumsraten allein dieses Jahr sind alle Fake.
Oh und btw. mal wieder gute nachrichten aus Mosel, obwohl die Kunden jah angeblich nur Fahrzeuge mit Rangeex. kaufen wollen haben wir jetzt gut 4000 Fahrzeuge extra bekommen und es sind Sonderschichten angesetzt…wobei man teotzdem noch sagen muss die Verringerung des Gesamtkontingents im 2. Halbjahr ist trotdem nicht vom Tisch.
stern meint
Ich würde wirklich Geld für bezahlen alle solchen absurden Verallgemeinerer in einen Raum zu stecken und drauf los diskutieren zu lassen. Das kann nur gut werden.
ID.alist meint
Ist nicht nur der Deutsche Kunde, in ganz Europa gibt es immer noch einen großen Teil des Automarkts die nicht elektrifiziert werden will.
Ich halte nichts von EREVs, vor allem weil viele Leute das Konzept nicht verstehen wollen. Aber wenn der markt langsamer BEVs kauft als man dachte und trotzdem sollen CO2 Emissionen reduziert werden sollen, dann muss man als Unternehmen einen Plan B haben.
BTW, freut mich dass ihr in Mosel wieder mehr zu tun habt. Ich kann nur sagen, ich bin für eine Fahrzeugbestellung bei euch verantwortlich.
Dagobert meint
Das ist keine Urangst vor dem Unbekannten, die Menschen können die echte AUTOBAHN-Reichweite nur mittlerweile gut einschätzen und betrachten diese als unzulänglich. Wenn ich mit unserem SMART #1 so fahre wie mit meinem Superb Diesel verbraucht der 35 kWh/100km auf der Autobahn, kommt keinen 200 km weit, und muss immer nach einer knappen 3/4-Stunde an den nächsten Schnellader. Von 80-10% bleiben da gerade 125 km Reichweite übrig – Autsch. Ich habe das ein Mal gemacht – Nie wieder tue ich mir das freiwillig an!
Für Menschen, die eh nur auf der rechten Spur LKW hinterhergurken, und auch auf der Autobahn nur 15 kWh/100km verbrauchen, mag das egal sein, für alle anderen ist es unerträglich!
In einem Fahrzeug wie dem Superb einen 40 kWh Akku und ein Dieselgenerator mit 50 Liter Tank und das Problem ist keines mehr. Ich tanke dann auch gerne heute schon HVO-100 und in Zukunft E-Fuel. Je nach Streckenprofil ist die CO2-Bilanz dann sogar besser wie mit einem reinen Elektroauto mit drei mal so großem Akku.
IDFan meint
Das Unbekannte, das Angst macht, ist der HPC-Ladevorgang, nicht die Reichweite.
IDFan meint
Wie du weißt, wird gerade schon der CLA vorproduziert. Damit kannst du davon ausgehen, dass du eher ein menschliches Bedürfnis hast als dass der Akku leer ist, selbst wenn du immer links fährst. Sollte er mal laden müssen, geht das blitzschnell. Aber wer Angst vor dem Laden in der Fremde hat, der muss nicht überzeugt werden. Der kauft dann einen seriellen Hybriden, der keinesfalls weniger kosten wird.
Dagobert meint
Der CLA hat bei seiner Rekordfahrt unter Extembedingungen, 210 km/h Dauertempo und alle 20 min von 5-50% laden, einen Schnitt von 155 km/h erreicht. Als ich vor 2 Wochen Sonntags 460 km in 2h:55minvon Köln nach Hause gefahren bin habe ich den gleichen Schnitt erreicht – ohne Tankstopp.
Für ein Elektroauto ist das eine Rekordfahrt auf abgesperrter Teststrecke mit einem Team an Ingenieuren und minutiös geplanten Ladestopps im pefekten Schnellladefenster. Für einen Superb Diesel ist das einfach nur „Sonntagabend“…
Der hat CLA übrigens rechnerisch ca. 55 kWh / 100 km verbraucht. Damit der mir an einem Sonntagabend von Köln bis nach Hause hinterherfahren kann benötigt er also ca. einen 250 kWh Akku…