Die eigenständige Designsprache der Mercedes-Modelle der Elektroauto-Familie „EQ“ kommt nicht so an, wie man es sich erhofft hatte. Daher werden die Stuttgarter in Zukunft ihre Verbrenner und Stromer wieder mit ähnlicher Optik anbieten. Dabei soll auch das Selbstbewusstsein der Marke und ihrer Kunden stärker in den Fokus rücken.
Designchef Gorden Wagener sagte dem Portal Autocar auf der Automesse in Shanghai, dass „das Schlimmste an neuen Designtrends ist, keine Identität zu haben“. Mercedes wolle vermeiden, dass seine Autos „in das Meer der Gleichheit“ fallen. Das sei besonders im Premiumsegment wichtig, wo Autos mehr als reine Transportmittel seien.
Ein Mercedes dürfe nicht „wie ein Kühlschrank sein – etwas, das man braucht“, denn „Luxus ist etwas, das man will, nicht etwas, das man braucht“, so Wagener. „Wir bauen keine Gerätschaften auf Rädern.“ Deshalb werde Mercedes in Zukunft beim Design seiner Fahrzeuge „mehr Wert auf Respekt legen“, „denn das ist es, was die Menschen von uns erwarten, wenn sie einen Mercedes kaufen“. Die Kunden hätten etwas aus sich gemacht und Erfolg im Leben, dafür verdienten sie etwas Respekt.
„Liebe“ & „Respekt“
Einen Vorgeschmack darauf, wie Mercedes dies erreichen will, gab in Shanghai die Elektro-Luxus-Van-Studie Vision V (Artikelbild), die Wagener als „verdammt sexy“ und „sehr nah an der Produktion“ bezeichnete. „Wenn man sich die Front anschaut, sieht man, dass dieses Auto eine Menge Status und Respekt bietet“, sagte er. „Und das ist ein Aspekt der Marke: Einer ist Liebe, einer ist Respekt.“
Der neue Design-Ansatz von Mercedes soll in Zukunft sowohl für Verbrennungsmotoren als auch für Elektroautos gelten. Die Marke wird die Fahrzeuge nicht mehr je nach Antriebsart stark unterschiedlich gestalten. Der EQE und die E-Klasse sollen einander angenähert werden, und die Luxuslimousine EQS soll ein elektrisches Derivat der nächsten S-Klasse ersetzen. Der neue CLA und der kommende GLC werden laut Autocar ebenfalls nahezu identisch sein, unabhängig von der Antriebsart.
„Wir werden auf jeden Fall davon weggehen“, sagte Wagener über die bisherige Strategie mit unterschiedlichen Designsprachen für Elektroautos und Verbrenner. „Es macht keinen Sinn, nur weil es ein anderes Getriebe ist.“
Das Unternehmen habe zunächst ein spezielles Design entwickelt, weil es etwas Besonderes war und die Leute zeigen wollten, dass sie ein Elektroauto fahren, und um es ein bisschen anders, aerodynamischer und futuristischer zu machen. Aber jetzt sei, „das nicht mehr so wichtig. Was zählt, ist die Marke: Mercedes. Also werden wir den Fokus darauf legen, den Schwerpunkt auf Respekt und die Identität der Front, um Mercedes hervorzuheben“. Für ihn als Designer sei es egal, „ob es ein Elektro- oder ein Verbrennungsmotor ist; es ist ein Mercedes“, so Wagener.


Ursus meint
Sieht irgendwie nach Karpfen aus….
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Future meint
Gorden macht das fantastisch.
Der EQA hat dieses Lurchgesicht. Da hat Mercedes an seine verlornen Kunden in China gedacht, denn der Riesensalamander ist dort ein Festessen. Und der Luxus Van in dem Teaserfoto erinnert an das geöffnete Maul einer Brasse, wenn man die beim Schnorcheln mit etwas Brot anlockt. Mercedes weiß, wei man sich die Kunden angelt.
Monika meint
Der neue EQA sieht doch wirklich gut aus.
Jensen meint
„Liebe und Respekt“ sind ja nicht zwingend die ersten Gedanken, wenn es um Produkte und Designs einer Automobilmarke geht. Aber warum nicht mal eine vollkommen unerwartete Marketingsprache wählen. Bleibt nur zu hoffen, dass es in anderen Branchen keine Nachahmer gibt. Wie wäre es für einen Spirituosen-Hersteller z.B. von „Kontrollverlust und Kater“ zu sprechen oder bei einem Rohrzuckerproduzenten von „Übergewicht und Karies“ ?
Elvenpath meint
Heißt also: Elektroautos bei Mercedes haben weiterhin eine Kühlergrill-Imitation. Rückständigkeit im Design verewigt.
Julian Affeldt meint
Muss es nicht „verschmilzt“ heißen???
Ginggong meint
Dieser Klumpen von Fahrzeugfront flößt mir eher Abscheu als Respekt ein.
Daniel S meint
Angeschnittene Salami oder Trüffelschwein?
Jeff Healey meint
Dieses Aggressiv-Design mit weit aufgerissenen „Fang-Mäulern“ treibt mir eher Angstschweiß auf die Stirn.
Von Respekt gegenüber anderen Menschen kann da keine Rede sein.
Für mich ist das ein Grund solche Marken prinzipiell zu meiden.
elektromat meint
Sieht aus wie gegen die Wand gefahren.
Ist das Kunst oder kann das weg?
Jeff Healey meint
Am besten weg damit.
F. K. Fast meint
Ich stimme zu. Ein teures Auto muss mir gefallen. Und das findet im Bereich der Ästhetik statt, nicht durch visuelle Aggression. Die aktuelle Mercedes gefallen mir durch die Bank überhaupt nicht. Was waren das noch für Zeiten, z.B. in den 80ern, wo Mercedes nicht aggressiv ausschauten, aber trotzdem Wert und Solidität vermittelten – und boten.
David meint
Ich weiß nicht, was die Mercedes Designer sich da für seltsame Prosa ausgedacht haben. Aber stand nicht in Shanghai eine ganz normale V-Klasse, die ausschließlich einen riesigen Grill angeklatscht bekommen hat? Das erinnert doch stark an den Karpfengrill von Franz von Holzwurm. Der ist damit auch der einzige verbleibende Designer, der noch nicht verstanden hat, dass ein Elektroauto nicht elektrisch aussehen darf. Aber lassen wir diesen Hersteller, der mit 0,3% Marktanteil keine Aufmerksamkeit mehr verdient. Der CLA sieht doch eigentlich ganz gut aus und die Bestellungen zeigen das. Er orientiert sich stark an seinem Verbrenner-Vorgänger. Vielleicht sollte man überhaupt der bisherigen Linie der Verbrenner Folgen und nur bei Maybach oder vielleicht insgesamt für Asien dick auftragen? Warum nicht solche Wünsche befriedigen?
Future meint
Franz hat ja bei VW gelernt. So schließt sich der Kreis. Man kennt sich halt.
Donald meint
Vielleicht mal mit mehr Respekt gegenüber dem Kunden am Design arbeiten?
Haubentaucher meint
Die Verweiflung treibt immer weitere Stilblüten.
David meint
Offenkundig. Sie treibt dich zu Kommentaren über Mercedes.
Donald meint
Deine Verzweiflung scheint größer zu sein, täglich 100 Kommentare von dir zu Tesla.
McGybrush meint
Das Problem war nicht das die EQ anders aussehen sonder das die Optisch nicht gefallen haben.
Macht man alle EQ und Verbrenner vom Design identisch kann es auch da passieren das die keinem gefallen.
Die hätten bloss die Haube klassisch gestalten sollen was die Fuge angeht. Schon hätte er normal ausgesehen.
South meint
Hahaha, geil, Respekt, auf den Spruch kam wohl der Praktikant nach acht Bier…
Deine Mudder meint
Die Zielgruppe die derart Wert auf Respekt legt, trinkt eher keinen Alkohol, schewör.
South meint
Hihihi, yYep, das glaube ich nämlich auch….dass du nen alten Mercedesfahrer mit nem Respekt Spruch rumkriegst…. wohl eher nicht…
Futureman meint
Eine falsche Meinung von Respekt kann aber auch schnell den Zorn anderer erzeugen. Das muss gerade ein großer Elektroauto-Hersteller bitter feststellen.
ZastaCrocket meint
Ein Kunde erwartet Respekt von anderen Menschen, wenn er einen Mercedes fährt? Weil das seine Leistung der Gesellschaft gegenüber wiederspiegelt? Ähhhh NEIN!
Deine Mudder meint
Passt zur heutigen Klientel.
Kasch meint
Was für eine Designleistung, diese Grillatrappe 🤣
Donald meint
Mit weit aufgerissenem Schlund Respekt einflößen.
Könnte analog Tierwelt funktionieren.
Partner CNC meint
Tolle Umsetzung!