Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten erwartet die Internationale Energieagentur (IEA), dass Elektroautos bis 2030 einen weltweiten Marktanteil von über 40 Prozent erreichen könnten. Bereits im Jahr 2024 lag ihr Anteil erstmals über 20 Prozent. Für 2025 prognostiziert die IEA einen Absatz von mehr als 20 Millionen Fahrzeugen – über ein Viertel aller weltweit verkauften Autos.
Der IEA-Bericht Global EV Outlook stellt fest, dass Elektroautos trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie konjunktureller Schwächen weiterhin neue Verkaufsrekorde erzielen. Im ersten Quartal 2025 stiegen die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 35 Prozent. Nahezu alle großen Märkte verzeichneten neue Bestwerte für Verkäufe im ersten Quartal.
China behauptet seine führende Rolle: 2024 wurden dort laut der Auswertung über 11 Millionen Elektroautos verkauft, fast die Hälfte aller Neuzulassungen. Das entspricht der weltweiten Verkaufszahl aus dem Jahr 2022. Auch in Asien und Lateinamerika boomt der Markt, dort stiegen die Verkäufe um mehr als 60 Prozent.
In den USA wuchs der Markt 2024 um etwa 10 Prozent, sodass mehr als jedes zehnte verkaufte Auto ein E-Auto war. In Europa hingegen stagnierten die Verkaufszahlen, unter anderem durch auslaufende Fördermaßnahmen. Dennoch blieb der Marktanteil von Elektroautos stabil bei etwa 20 Prozent.
„Die Verkäufe stellen weiterhin neue Rekorde auf“
„Unsere Daten zeigen, dass sich Elektroautos trotz erheblicher Unsicherheiten weltweit weiterhin auf einem starken Wachstumspfad befinden. Die Verkäufe stellen weiterhin neue Rekorde auf, was erhebliche Auswirkungen auf die internationale Automobilindustrie hat“, so IEA-Direktor Fatih Birol. „Wir erwarten, dass in diesem Jahr mehr als jedes vierte weltweit verkaufte Auto ein Elektroauto sein wird, wobei sich das Wachstum in vielen Schwellenländern beschleunigt. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts werden es mehr als zwei von fünf Autos sein, da Elektroautos immer erschwinglicher werden.“
Ein zentraler Treiber ist dem Report zufolge die sinkende Preisentwicklung. Der Durchschnittspreis für batterieelektrische Fahrzeuge sank demnach 2024 global, getrieben durch fallende Batteriekosten und wachsenden Wettbewerb. In China waren zwei Drittel der E-Autos bereits günstiger als herkömmliche Fahrzeuge, auch ohne Kaufprämien. Auf vielen anderen Märkten blieb der Preisunterschied zu konventionellen Autos jedoch bestehen. So lag der durchschnittliche Preis für ein Batterie-Auto in Deutschland nach wie vor 20 Prozent höher, in den USA waren es 30 Prozent.
E-Autos punkten bei Betriebskosten
Betriebskosten sprechen vielerorts für Elektroautos: Selbst bei einem Ölpreis von nur 40 US-Dollar pro Barrel seien die Kosten für das Laden zu Hause in Europa nur halb so hoch wie die Kraftstoffkosten eines Verbrenners, erklären die Analysten. Das mache Stromer langfristig finanziell attraktiver.
China dominiert nicht nur beim Absatz, sondern auch bei der Produktion: Über 70 Prozent der globalen Elektroautos wurden nach der IEA-Studie dort gefertigt. Davon wurden 1,25 Millionen Fahrzeuge exportiert – viele davon in Schwellenländer, was dort zu weiteren Preissenkungen beitrug.
Auch der Markt für Elektro-Lkw wächst laut der Auswertung: 2024 stieg der Absatz weltweit um 80 Prozent. Zwar habe ihr Anteil am Gesamtmarkt noch bei unter 2 Prozent gelegen, aber insbesondere in China überzeugten elektrische Schwerlaster durch ihre niedrigen Betriebskosten, die höhere Anschaffungspreise kompensieren können.
Sebastian meint
Toller, nichtssagender, Bericht. Absolute Zahlen wären super. Ein Wachstum von 30 bis 60% p.a. ist ja ein Witz. Das macht jeder Selbständiger, der von der Ich-AG zum Vollzeitchef wird, dann einen Mitarbeiter einstellt, dann noch eine weitere Mitarbeiterin, dann noch zwei und dann nochmal jemand.
Komme gerade von einem 1.800KM roadtrip. Die Anzahl an E-Autos war lächerlich.
Mäx meint
Wenn man den Artikel gelesen hätte, dann hätte man dort lesen können, dass 2025 ein Absatz von >20 Mio. prognostiziert wird, was 25% Anteil entspricht.
Aber gut, überrascht mich nicht bei dir, dass du nur die Überschrift liest.
Utx meint
Wenn die IEA die Prognosen dem gleichen Schema folgen, wie die Prognosen des Ausbaus von PV und Wind, dann wird der Marktanteil von BEV 2030 wohl in Wirklichkeit bei 100 % liegen.
Die IEA hat es wirklich geschafft jedes Jahr ein lineares Wachstum mit einem Wert für in zehn Jahre zu prognostizieren, der durch das reale, exponentielle Wachstum bereits im folgenden Jahr überschritten worden war. Jahrelang, immer wieder.
PP meint
Es ist einfach irreführend und journalistisch unsauber, wenn in Berichten pauschal von „Elektroautos“ die Rede ist – und damit in Wirklichkeit auch Plug-in-Hybride gemeint sind. Diese Vermischung suggeriert, dass die Zahlen für batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) besser dastehen, als sie es tatsächlich tun. Wer ernsthaft über den Wandel zur Elektromobilität berichten will, sollte klar zwischen BEV, PHEV und Mild-Hybriden unterscheiden – alles andere ist Augenwischerei.
Mäx meint
Die IEA meint bei EV immer das was in China auch unter NEV läuft, also PHEV, EREV, BEV. So richtig transparent wird das aber nicht erklärt leider (hab das mal grob überflogen)
Daniel S meint
Die Rede ist von Elektroautos. Sas ist gemeint: BEV oder auch Hybride?
Gerry meint
Ich hoffe 2030 ist der BEV-Anteil bereits deutlich >50%. Denn wer kauft dann noch neue Verbrenner, die sich als Ladenhüter mit hohen Betriebskosten erweisen werden.
Norwegen hat die Verbrenner 2025 in die Tonne getreten, auch die Jahre zuvor waren Neuwagen-Verbrenner dort schon Exoten.
PP meint
In Norwegen beschwert sich halt keiner, weil man da für „Langstrecken“ grundsätzlich ins Flugzeug steigt. Der durchschnittliche Norweger macht 5 Inlandsflüge pro Jahr und legt dabei 1700 km zurück. Zum Vergleich, in Deutschland sind es 44 Inlandsflugkilometer pro Kopf und Jahr.
Sebastian meint
Und jeder hat ein Boot bei dem man jedes Wochenende schön mit raus fährt und das Leben genießen kann…
Norwegen ist die größte Luftnummer
Mike meint
Der Anteil der BEV oder NEV oder wie auch immer bezieht sich nur auf die neu zugelassenen Fahrzeuge, auch in Norwegen. Der Altbestand der Verbrenner bleibt noch über Jahrzehnte im Verkehr.
Selbst wenn 2035 in der EU keine Verbrenner mit lokalem CO2 Ausstoß mehr neu zugelassen werden, werden immer noch viele Millionen Verbrenner herumfahren.