Die geplante Lockerung der CO₂-Flottenziele für Autos in der EU hat endgültig grünes Licht erhalten. Nach der Zustimmung des EU-Parlaments vor knapp drei Wochen hat nun auch der EU-Rat der Gesetzesänderung zugestimmt. Die Verordnung tritt 20 Tage nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der EU in Kraft.
„Der Rat hat heute eine gezielte Änderung der Verordnung über CO2-Normen für neue Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge angenommen“, heißt es in einer kurzen Mitteilung. Konkret betrifft die Änderung die CO₂-Grenzwerte für neue Pkw und leichte Nutzfahrzeuge in den Jahren 2025 bis 2027. Die Einhaltung der Emissionsziele wird jetzt nicht mehr jährlich bewertet, sondern als Durchschnitt über diesen Drei-Jahres-Zeitraum. Ziel ist es, Autoherstellern mehr Flexibilität vor allem bei der Erfüllung der CO₂-Ziele für dieses Jahr zu geben.
Diese Maßnahme ist Teil des EU-Strategiedialogs zur Zukunft der Autoindustrie. Als EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im März die Ergebnisse des Dialogs vorstellte, war die geplante Aufweichung der CO₂-Regeln ein zentrales Thema. Die Grenzwerte selbst bleiben jedoch unverändert.
Durch die neue Regelung können Hersteller CO₂-Überschreitungen in einzelnen Jahren durch bessere Werte in anderen Jahren ausgleichen. Wer im Mittel über die drei Jahre sein Ziel erreicht, muss keine Strafzahlungen leisten. Bislang drohten bereits nach 2025 empfindliche Bußgelder bei Zielverfehlung.
Umweltschutzorganisationen kritisieren die Änderung. Sie argumentieren, dass die Industrie die CO₂-Ziele durch den steigenden Anteil an E-Autos ohnehin erreicht hätte. Die neue Flexibilität könnte stattdessen dazu führen, dass vermehrt Verbrenner verkauft und kurzfristig höhere Emissionen hingenommen werden, solange der Durchschnitt über drei Jahre eingehalten wird.
Rüdiger meint
David,
zu deinen ständig erwähnten Ein würf en, das dt. Innenstädte für Verbr enner geschlossen sein werden: Gute Entscheidung! Sollen die sofort umsetzen!
Rüdiger meint
David,
zu deinen ständig erwähnten Einwürfen, das dt. Innenstädte für Verbrenner geschlossen sein werden: Gute Entscheidung! Sollen die sofort umsetzen!
als wir kürzlich in Meran zum 5*+ Hotel waren, hat niemand geschaut welches Autos wir gefahren sind. Ich habe bewusst den Pickup genommen und doch wurde uns Einfahrt in die Tiefgarage von 17.000 qm2 Hotelanlage gewährt. Die 4 infinnity pools haben wir auch genossen, inkl. 6 Gang fine dinning Abendessen.
Klar, sollen die Berlin, Hamburg etc. dicht machen. Wer wollte da auch hin?
David meint
Die Ziele sind nicht aufgeweicht. Nur der Abrechnungs- und damit der Zahlungszeitpunkt ist verlegt worden.
Hersteller, die diesen Umstand nutzen, um jetzt weniger auszuliefern, sind nicht gut beraten. Denn sie vergrößern die Rampe und die nächste wartet ja schon 2028. Auch die muss mit guten Angeboten 2027 für Auslieferung 2028 vorbereitet werden, um sie abzumildern. Das geht natürlich nicht, wenn man noch 2027 versucht, das bisherige Ziel zu erreichen.
Für wen es ein großes Problem ist, das sind die Verkäufer von CO2 Ablasszetteln. Theoretisch hätten die jetzt zwei Jahre keine Einnahmen aus der EU. Praktisch brauchen sie welche. Damit kommt zusätzlicher Druck auf die Preise. Denn z.B. Stellantis muss ja einen Grund bekommen, jetzt schon zu kaufen…
Lanzu meint
Ist die nächste Stufe nicht erst 2030? 2028&2029 gilt der gleiche Wert wie 2025-2027.
2030 kommt dann wieder eine hohe Stufe. Dann steht man 2030 ggf. vor der gleichen Herausforderung wie 2025, dass hohe Stufe kommt. Vermutlich kommt aber im Zuge der geplanten Überprüfung der Ziele irgendeine Anpassung.
Durch die Mehrheit von Konservativen, Rechtsnationalisten und Rechtsextremen im EU-Parlament und auch zunehmenden Einfluss etwa in Deutschland kann das auch sehr bitter werden und die Elektrifizierung auf die lange Bank schieben. Erdölexporteure werden sich bedanken, ggf. auch durch Geschenke an entscheidende Politiker.
Rüdiger meint
In den 80er waren das „der gesunde Mittelstand“ der noch klar denken konnte. Heute sind das die drei von dir erwähnten im dritten Absatz. Danke fürs Gespräch.
Lanzu meint
Hallo, ein neue Name zum trollen.
Mäx meint
Da ist aber ein Denkfehler.
2025/26/27 werden saldiert; im Mittel muss ich das erreichen, was ich auch 2028 erreichen muss. Wenn ich also 2025 versäumt habe und dann entsprechend 2026 auf die Zahlen komme und diese im Jahr 2027 aufhole, habe ich dann mehr als ich 2028 bräuchte.
Der nächste Schritt zur Reduzierung erfolgt ja erst 2030.
David meint
Ich hatte vergessen, dass die nächste Stufe erst 2030 ist.
Rüdiger meint
Wie willst eine 90% Reduktion für 2035 umsetzen? Das glauben nur Narren. Ok, Industrie komplett runter fahren, Heizung nur wenn Sonne 😂scheint und Wald von Italien Norwegen.
Rüdiger meint
Gute Entscheidung.
Horst meint
erst wenn der 35er Blödsinn auch gestrichen wird.
Jeff Healey meint
Schlechte Entscheidung.
Die rauschende Party ist im vollen Gange. Die Kapelle spielt.
Immer weiter, Volldampf voraus durch den Nebel.
Eine Metapher für diese Entscheidungen der Politik, für die Zukunft der europäischen Autoindustrie, und für die Zukunft der Menschheit allgemein.
Rüdiger meint
Wieso? E Autos sind doch burner, verkaufen sich von alleine, sind effizient wie S au trotz 2 mio. PS und kosten nur 3,20 Euro je 100 km vom eigenen Dach geladen… lass doch ein paar flacherdler ihre Verbrenner.
Marc meint
Man kann die Sache auch mit einem lachenden Auge sehen. Wenn man jetzt least, gibt es geile Schnapper und das wird für 2028 wieder so sein und erst danach könnte der Mechanismus greifen und alle kaufen elektrisch. So kann man noch locker fünf-sechs Jahre mindestens auf Kosten der Gestrigen billig Elektroauto fahren.
Dieseldieter meint
Kommt drauf an was du suchst Marc. Verbrenner mit guter Ausstattung, voll langstreckentauglich: 130€. Suzuki swift z.b.
Dafür gibt’s alternativ nen Spring und da fahre ich eher Fahrrad.
Wer das Privileg hat 300-400€ aufwärts pro Monat locker zu machen bekommt elektrisch das bessere Angebot.
Schagse meint
Die EU-Autoindustrie hat sich Zeit erkauft. Gut so! Die Chinakracher zerlegen sich gerade selbst mit einem erneuten Preiskampf und der nächste Tesla Killer ist kein Auto sondern der eigene Chef. Time will tell :)
Futureman meint
Die EU-Autoindustrie ist ein Schritt weiter zum Abgrund. Während chinesische Hersteller einen Verkaufsrekord nach dem anderen mit E-Autos haben, klebt die Autoindustrie an alten Techniken fest.
Dieseldieter meint
Mit NEVs, meinst du sicher.
volsor meint
Google hilft gerne weiter.
„In May 2025, the share of BEVs in the Chinese passenger vehicle market was close to 40%.“
Mäx meint
„In May 2025, the share of BEVs in the Chinese passenger vehicle market was indeed approaching 40%, as reported by electrive.com and Autovista24. Specifically, the electrive.com website reported a record NEV (New Energy Vehicle) market share of 39.5% in May, indicating that BEVs were a major driver of this trend.“
Das ist was KI Google ausspuckt wenn ich deinen Satz suche.
Fakt ist, der NEV share in China war im April 51,5% (CPCA Zahlen).
Ganz grob 60% waren BEV, 40% PHEV/EREV.
Also BEV Anteil ca. 30% in China bei Passenger Cars.
Mäx meint
Heute ist der Wurm drin
In kurz:
China April 51,5% NEV Anteil (CPCA Zahlen).
Grob 60% BEV, 40% PHEV/EREV.
BEV Anteil ca. 30%
Mal gucken ob es durchgeht.
Envision meint
Tja, aber so haben sie es selbst in der Hand was sie aus gekaufter Zeit machen,
man hat ihnen etwas mehr Luft zum wirtschaften gegeben und das ist in akueller Lage auch gut so, die BEV Pläne stehen ja trotzdem und wer nicht mitmacht geht dann später unter.
Powerwall Thorsten meint
Hoffentlich kann dann in 3 Jahren auch jeder seine offenen Rechnungen bezahlen.
Time will tell
Jörg2 meint
Bis dahin hat man das weiter aufgeweicht.
Andi EE meint
Genau so wird es kommen.
NeutralMatters meint
Sagten jene, deren präferierter Hersteller den Gewinn sich durch das CO2-Pooling erkaufte.
volsor meint
Tja , lieber so als anders herum.
Den das Geld fehlt denen jetzt in der Entwicklung und hochlauf der E-Mobilität.
Jörg2 meint
„Sagten jene, deren präferierter Hersteller den Gewinn sich durch das CO2-Pooling erkaufte.“
Wer es hinbekommt, soetwas zu schreiben, hat keine Ahnung von Wirtschaft.
Der Bäcker mit Coffe-to-go-Nebengeschäft erwirtschaftet sich seinen Gewinn mit Kaffee oder mit Backwaren? Warum kommt das Kaffee-Nebengeschäft zustande?
Andi EE meint
Ja, ein angemessener CO2-Preis wäre viel besser, dann wären die Verbrenner von heute auf Morgen nicht mehr attraktiv. Das wäre gerecht, direkt beim Verschmutzer kassieren, das ist das Verursacherprinzip was von jedem verstanden werden muss.
Es ist einfach so, dass die dreckigen Hersteller wie VW und Co. ein riesiges Problem darstellen und es nach diesem Entscheid einmal mehr keine Folgen hat. Das Signal ist das Falscheste was man senden kann. Dreck und Klimabelastung haben wieder keinen Preis, zu so was kann nur ein Vollidiot nicken, tschuldigung.
Jeff Healey meint
Die nackte Wahrheit, offen ausgesprochen.
1+++
volsor meint
Die geplante Lockerung der CO₂-Flottenziele für Autos in der EU ist durch.
Damit schaden sich die OEM nur selber.
Abraham meint
@volsor Genau!
Jeff Healey meint
So ist es. Die nächste Beruhigungsspritze (oder Knock-Out-Schlaftablette?) für die OEM, der nächste Sargnagel für die OEM.
Future meint
In ein paar Jahren werden die OEMs einfach wieder gerettet. Dafür gibt es doch den Staat. Bei Nokia hat das doch auch geklappt – die haben heute wieder fast 90.000 Mitarbeiter.
E.Korsar meint
Schlechtes Beispiel oder Ironie für Insider?
Laut Macrotrends und Stock Analysis, hat Nokia zum 31. Dezember 2024 78.434 Mitarbeiter gehabt. Ende 2023 hatte Nokia angekündigt, die Mitarbeiteranzahl von 86700 auf 77000 (bis 72000) bis 2026 zu reduzieren.
eBikerin meint
Interessant dass hier immer von OEMs gesprochen wird.
Ich habe langsam das Gefühl, dass viele hier nicht wissen was die Abkürzung OEM bedeutet.
Ach und Nokia wurde nicht vom Finnischen Staat gerettet – nur so zur Info
Freddy K meint
In der Autoindustrie werden die Autohersteller selbst als OEM (original Equipment Manufacturer) bezeichnet. Die Zulieferanten der IEM werden als Tier-1-Lieferanten bezeichnet und sind keine OEM.
Im Gegensatz zur restlichen Industrie wo OEM den Teilehersteller bezeichnet.