Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer berichtet der Welt, dass sich die Preise von Elektroautos und Verbrennern so nahe gekommen sind wie nie zuvor. Laut seiner noch unveröffentlichten Rabattstudie lag der Preisunterschied im Mai nur noch bei 3.655 Euro – vor einem Jahr waren es noch 8.693 Euro.
Der Diesel wurde bereits von der Elektromobilität überholt: In den ersten vier Monaten 2025 wurden in Deutschland 158.503 Elektroautos neu zugelassen, während es nur 140.611 Diesel-Pkw waren. Dominierend bleiben allerdings Benziner.
Trotz dieser Entwicklung zeigen sich deutsche Hersteller bei ihren E-Auto-Zielen zurückhaltend. Mercedes-Finanzchef Harald Wilhelm erklärte im Februar, dass Verbrenner für die Gewinnmarge des Konzerns noch wichtiger seien. Mercedes plant bis Ende 2027 zwar 17 neue E-Modelle, aber auch 19 neue Verbrenner.
Die sinkenden Preise könnten den Umstieg auf Elektrofahrzeuge jedoch deutlich beschleunigen. Dudenhöffer: „Zusammen mit dem geplanten Abschreibungsprogramm der Bundesregierung könnte das einen deutlichen Boost für batterie-elektrische Fahrzeuge geben.“ Ab Ende Juni sollen Unternehmen E-Autos besser abschreiben können.
Neue, günstigere Elektroautos
Ein wesentlicher Treiber der Preisentwicklung sind neue, günstigere Elektroautos vor allem von ausländischen Herstellern. Technische Fortschritte und eigens für E-Mobilität konstruierte Modelle senken die Kosten deutlich.
Die Rabattstudie zeigt weiter, dass sich die Palette der attraktivsten Elektroautos verändert hat: Neue Modelle wie der Renault 5 oder der Kia EV3 sind hinzugekommen, während Tesla Model 3, Peugeot e-208 und andere nicht mehr zu den Top 20 zählen. Gleichzeitig gleichen sich die Rabatte für E-Autos und Verbrenner an: Im Mai lag der Nachlass für E-Autos mit 17,4 Prozent erstmals fast auf dem Niveau der Verbrenner.
Die höchsten Rabatte bei E-Autos gibt es laut der Studie beim BMW i5 (28,3 %), dem i4 (27 %), dem Opel Corsa (26,5 %), dem BMW iX1 (24,9 %) und dem Hyundai Ioniq 5 (23,4 %). Tesla verkauft seinen kürzlich umfassend überarbeiteten Bestseller Model Y derweil fast ohne Nachlass.
Dudenhöffer erwartet, dass deutsche Hersteller auf der Messe IAA im Spätsommer mit starken Absatzzahlen für neue E-Modelle punkten wollen, was den Preisabstand weiter verringern könnte. Zudem könnten kürzere Abschreibungszeiten für Firmenwagen den Absatz bei Unternehmen ankurbeln. Eine besser ausgelastete Produktion könnte so eine positive Preisspirale auslösen.
BEV meint
es gibt schon seit Jahren gute BEVs, die weniger kosteten als vergleichbare Verbrenner
wenn man nur Fahrzeuge vergelicht, die es vom selben Hersteller auch mit Verbrenner gibt, dann siehts anders aus, man muss halt den gesammten Wettbewerb miteinander vergleichen
Kirky meint
Verbrenner werden teurer und BEVs geringfügig günstiger ab 35 K Euro. Damit kostet dann ein Kompaktwagen immer noch 35 bis 40 k Euro. Vor 2 Jahren gab’s den Giat Tipo noch für unter 20k Euro. Also die Hälfte.
Futureman meint
Diesel und Benziner werden teurer und E-Autos jedes Jahr günstiger mit weiter steigenden Reichweiten. Ein schöner Trend.
Anti-Brumm meint
Ich sehe keine günstigeren Autos, ich sehe jedoch mehr Angebote in günstigeren Segmenten, eben R5, eC3 etc. Für den Preis eines Basis-Elroq bekam man vor wenigen Jahren einen Basis-Enyaq. Die Inflation trägt natürlich ihren Teil bei.
Ben meint
Um es mit den Worten eines Arbeitskollegen zu sagen:“Jedes Auto über 1000€ ist zu teuer !“
Seines Zeichens Hausbesitzer und Anlagenfahrer bei VW Zwickau mit Einstiegslohn von 3800€ Netto…nein er besitzt kein Auto da er quasi im Werk wohnt.
Dieseldieter meint
Wenn ich derart am Hungertuch knabbern müsste (und um meinen Job bangen) wäre mir auch so gut wie jedes Auto zu teuer.