Im Juli erreichte die Pkw-Inlandsproduktion ein Volumen von 347.100 Einheiten. Das waren 9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Nach den ersten sieben Monaten des Jahres wurden in Deutschland 2,5 Millionen Pkw hergestellt (+5 %). Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 lag die Produktion nach sieben Monaten des aktuellen Jahres jedoch noch um 12 Prozent unter dem damaligen Wert.
Nun liegen die Produktionszahlen aufgeschlüsselt nach Antriebsart für das erste Halbjahr vor. Sie zeigen: In der ersten Jahreshälfte wurden 864.000 E-Pkw in Deutschland produziert – ein neuer Rekord. Die Produktion von rein batterieelektrischen Pkw (BEV) und Plug-in-Hybriden (PHEV) belief sich auf 635.000 beziehungsweise 229.000 Einheiten, ebenfalls jeweils neue Rekordwerte.
Der Elektroanteil an der inländischen Pkw-Produktion beläuft sich damit in der ersten Jahreshälfte auf 40 Prozent (Vorjahreszeitraum: 30 %). Der Verband der Automobilindustrie VDA geht weiterhin davon aus, dass in diesem Jahr in Deutschland insgesamt rund 1,7 Millionen Elektro-Pkw gefertigt werden.
„Deutschland ist der wichtigste E-Produktionsstandort Europas und wird in diesem Jahr zudem seine Position als weltweit zweitgrößter Produktionsstandort für E-Pkw weiter festigen. Von Deutschland aus gehen unsere E-Autos in alle Welt. Wir sind auf Kurs“, so VDA-Präsidentin Hildegard Müller.
Damit auch der Markt für E-Autos weiter an Fahrt gewinnen kann, müssen laut Müller die Rahmenbedingungen für die Verbraucher verbessert werden: „Es braucht mehr öffentliche Ladepunkte in Deutschland sowie in ganz Europa, den entschlossenen Ausbau der Stromnetze und günstigen Ladestrom. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Absenkung der Stromsteuer für alle Verbraucher könnte die Preise senken, ist jedoch in den Haushaltsentwürfen für 2025 sowie 2026 nicht etatisiert. Hier braucht es unbedingt eine Nachbesserung – sonst vergibt die Bundesregierung die Chance auf günstigeren Ladestrom für E-Autos.“
Der Export bewegte sich im Monat Juli über Vorjahresniveau: Im Juli wurden 283.500 fabrikneue Pkw aus Produktionsstätten in Deutschland exportiert (+7 %). Seit Januar wurden 1,9 Millionen neue Pkw exportiert, 3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Export befindet sich nach sieben Monaten knapp 10 Prozent unter dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden im Juli dieses Jahres 2 Prozent mehr Bestellungen aus dem Inland registriert. Der Auftragseingang aus dem Ausland lag gut 1 Prozent unter Vorjahresniveau. Insgesamt – den Auftragseingang aus dem Inland sowie aus dem Ausland zusammengenommen – wurden im Juli gut 1 Prozent weniger Bestellungen als im Vorjahresmonat verzeichnet. Im Jahresverlauf, also nach den ersten sieben Monaten dieses Jahres, liegt der Auftragseingang auf dem Niveau des entsprechenden Zeitraums des Vorjahres.
Neuzulassungen
Im Juli 2025 wurden auf dem deutschen Pkw-Markt mehr Fahrzeuge neu zugelassen als im Vorjahresmonat: Die Zahl der Pkw-Registrierungen stieg um 11 Prozent auf ein Volumen von 264.800 Einheiten. In den sieben Monaten des Jahres wurden insgesamt 1.667.600 Pkw neu zugelassen, dies waren 2 Prozent weniger als im Vorjahr. Der deutsche Pkw-Markt bleibt damit weiterhin deutlich unterhalb des Niveaus des Jahres 2019. Im Vergleich zu den sieben Monaten des letzten Vor-Corona-Jahres liegen die Neuzulassungen von Pkw in Deutschland um knapp 24 Prozent oder rund 514.200 Einheiten niedriger als seinerzeit.
Der deutsche Elektro-Pkw-Markt verzeichnet erneut ein deutliches Wachstum: Im Juli stiegen die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen (BEV, PHEV, FCEV) um 66 Prozent auf ein Volumen von 75.800 Einheiten. Im aktuellen Jahresverlauf ist der deutsche Markt für Elektro-Pkw 45 Prozent im Plus und erreichte ein Volumen von 463.500 Neuzulassungen.
Die Registrierungen von BEV stiegen im Juli um 58 Prozent auf 48.600 Einheiten. Die Neuzulassungen der PHEV verzeichneten ein Wachstum von rund 84 Prozent und erreichten 27.200 Fahrzeuge. Für den Jahresverlauf ergibt sich dementsprechend ein Anstieg der BEV-Neuzulassungen um 38 Prozent auf 297.300 Einheiten. Das PHEV-Segment wuchs um 59 Prozent und erreichte in den sieben Monaten ein Volumen von 166.100 Fahrzeugen.
hu.ms meint
635K BEV gebaut – 297K in D zugelassen.
Offensichtlich kaufen die anderen länder deutsche BEV ganz gerne. Inbes. die europäer.
E.Korsar meint
„Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Absenkung der Stromsteuer für alle Verbraucher könnte die Preise senken, ist jedoch in den Haushaltsentwürfen für 2025 sowie 2026 nicht etatisiert. Hier braucht es unbedingt eine Nachbesserung – sonst vergibt die Bundesregierung die Chance auf günstigeren Ladestrom für E-Autos.“
Die Stromsteuer liegt seit 2003 bei 2,05 Cent pro kWh. Das kann irgendwie nicht die Ursache für die hohen Ladestrompreise sein.
Benzinbenjamin meint
Statt Entlastung bekommen wir eine weitere Umlage on top, diesmal zur Finanzierung der neuen Gaskraftwerken. Danke, Merkel – äh Bundesregierung.
Mäx meint
Haben oder nicht okay.
Aber wenn man sich das mal überlegt wo sich hier drüber aufgeregt wird.
Produzierendes Gewerbe usw. konnte sich die Steuer ohnehin schon rückerstatten lassen.
Okay, jetzt muss man sie gar nicht erst bezahlen…
Und wenn ich mal privat gucke: 2.000kWh mal 2 Cent sind es 40€ im Jahr!
Also einmal zu zweit essen gehen, das wars.
Klar haben oder nicht.
Aber davon geht kein Unternehmen den Bach runter oder nicht.
M. meint
Die Netzentgelte haben einen viel höheren Anteil.
Aber die Netze sind größtenteils privatisiert worden und sollen jetzt Gewinne abwerfen. Was sie auch tun.