Ab 2026 können Beschäftigte des Softwarekonzerns SAP ausschließlich Elektroautos als Dienstwagen bestellen. Die bisherige Übergangsregelung für Plug-in-Hybride läuft Ende 2025 aus. Das Unternehmen zählt mit rund 19.000 Fahrzeugen zu den größten Flottenbetreibern Deutschlands. Steffen Krautwasser, Leiter des globalen Fuhrparks, bekräftigt im Gespräch mit der Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) den Kurs, auch wenn es innerhalb der Belegschaft unterschiedliche Meinungen dazu gibt.
Die Entscheidung, vollständig auf Elektrofahrzeuge umzusteigen, wurde laut Krautwasser bereits vor dem EU-Beschluss zum Aus fossil betriebener Verbrenner ab dem Jahr 2035 getroffen. „Uns war immer klar, dass es auf diesem Weg ein Auf und Ab geben würde“, erklärt er. Grundlage der Entscheidung seien interne Auswertungen, die klar zugunsten von E-Autos ausfielen. „Im Unterhalt sind die E-Autos einfach günstiger – auch, was die gesamten Kosten angeht.“
Neben wirtschaftlichen Argumenten spielt auch der Klimaschutz eine zentrale Rolle: Der Fuhrpark verursacht zwei Drittel der konzernweiten CO₂-Emissionen, und SAP strebt an, bis 2030 klimaneutral zu werden.
Widerstände in der Belegschaft sieht Krautwasser gelassen. „Wie in der Gesellschaft insgesamt gibt es auch bei uns einige Stimmen, die sich gegen Elektroautos aussprechen. Aber die Gruppe der überzeugten Befürworter ist mindestens genauso groß.“ Der Umstieg solle als gemeinschaftlicher Prozess gestaltet werden, der weiterhin attraktive Firmenwagen ermögliche. Die breite Modellvielfalt auf dem Markt komme SAP dabei entgegen.
Die Marke Tesla steht nicht mehr auf Bestellliste des Konzerns. Krautwasser erklärt, dass diese Entscheidung keine politischen Hintergründe habe. Maßgeblich seien Servicequalität, Ersatzteilversorgung und kalkulierbare Restwerte. „Da sind wir mit Tesla aktuell nicht zufrieden.“ Der Fuhrparkmanager stellt klar, dass kein Hersteller dauerhaft ausgeschlossen werde.
„2026 wird es keine Plug-in-Hybride mehr zur Bestellung geben“
Die Plug-in-Hybride, die in diesem Jahr letztmals angeboten werden, stoßen zwar auf reges Interesse, doch eine Verlängerung dieser Option schließt SAP aus. „2026 wird es keine Plug-in-Hybride mehr zur Bestellung geben“, unterstreicht Krautwasser. Der Anteil der Vollstromer wachse ohnehin deutlich: Derzeit seien rund 55 Prozent der Flotte elektrisch, der Großteil davon rein batteriegetrieben.
In Bezug auf die Ladeinfrastruktur verweist Krautwasser auf ein bedarfsgerechtes Konzept: „Sie brauchen ja keine 19.000 Ladesäulen, denn die Beschäftigten laden nicht jeden Tag und oftmals auch gar nicht am Arbeitsplatz.“ Viele nutzten private Lademöglichkeiten, während die Fahrzeuge dank größerer Reichweiten seltener geladen werden müssten. SAP investiere gezielt in den Ausbau, ohne dabei zu überdimensionieren.
Die öffentliche Diskussion über Elektromobilität in Deutschland sieht Krautwasser kritisch. „Es kursieren nach wie vor viele Mythen – zu kurzen Reichweiten, Bränden oder fehlender Infrastruktur. Es dauert lange, bis damit aufgeräumt ist.“ Die Elektromobilität sei im Vergleich zur jahrzehntelangen Entwicklung des Verbrennungsmotors noch jung, biete aber schon heute zahlreiche Vorteile. „In Deutschland schauen wir bei Veränderungen öfter als andere Länder auf die Nachteile. Nüchtern betrachtet bietet die Elektromobilität gegenüber den Verbrennern vor allem Vorteile.“
Gerd Heinrich meint
Gute Entscheidung! Hätte auch schon früher kommen können.
Siemens macht hat es schon so seit zwei Jahren.
Martin meint
SAP rettet die Erde. Lasst uns eine (LED) Kerze erstrahlen. Aber nur eine mit Solarmodul.
Weil der dt. Strom aktuell um 19 Uhr wieder dreckiger ist als in Rumänien .
Future meint
Das Fenster kann man ab 19 Uhr in meinem gentrifizierten Stadtteil auch nicht mehr öffnen, weil die Akademiker jetzt alle ihre Kaminöfen anfeuern, denn das ist ja so gemütlich mit dem Feuer und dazu der spanische Rotwein. Dabei kann man so schön wegdämmern.
Jensen meint
Unabhäng davon, dass die SAP-Meldung ein phantatstisches Vehikel dafür ist, warum (oder auch nicht) bestimmte reine BEV-Hersteller aktuell nicht auf der SAP-Liste stehen oder eben doch, ist es viel viel wichtiger festzustellen, dass ein globales Unternehmen klare Entscheidungen getroffen hat und diese auch schlüssig erklären kann. Herr Krautwasser von SAP sollte vielleicht am Donnerstag beim Autogipfel des VDA vorsprechen bzw. brav zuhören wie die Politik – und sich erklären lassen, wie sich die Lobby die weitere Vorgehensweise mit verbrennenden Antrieben vorstellt. Und vielleicht auch gleich noch den Sixt-Vertreter mitbringen. Der kann sich erklären, wie das bei SAP mit der Flotte funktionieren wird. Bei Sixt wären ja angeblich die laufenden Kosten von battiereelektrischen Fahrzeugen zu hoch.
Skodafahrer meint
Bei 19000 Autos in der Flotte, die nach geschätzt 3 Jahren ausgetauscht werden, wird man ca. 2 Promille der deutschen Neuzulassungen pro Jahr bei der SAP haben.
Future meint
SAP zählt zu den größten Flottenbetreibern Deutschlands. SAP hat so natürlich eine Vorbildfunktion und ist Multiplikator für den Wandel. Sogar Merz wird schon mal von SAP gehört haben, denn es ist ja das letzte Unternehmen mit hoher Börsenbewertung aus Deutschland. Blackrock wird dort sicherlich auch investiert sein.
Mary Schmitt meint
Hier geht es um Elektromobilität. Wir gehen mit etwas über 500.000 BEV in Deutschland aus 2025 und für 2026 sind es vielleicht 600.000. Wenn man 19.000 / 3= 6.333 Autos im Jahr zulässt, hat man mehr 1% von 600.000. Das ist also ein für die BEV-Zulassungen zukünftig relevanter Fuhrpark.
MrBlueEyes meint
Die meisten höherpreisigen Autos gehen in Deutschland über Firmen-/Dienstwagen über die Ladentheke…
Wenn die großen Konzerne (von selbst) komplett auf Elektro umstellen, können Merz und seine rückständige CDU im Dreieck springen, und dennoch wird der Elektroauto-Absatz immer weiter steigen… aber bis dahin wird diese Partei der Deutschen Wirtschaft immer weiter schwer schaden…
Future meint
SAP gehört zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. Das ist also eine sehr gute Nachricht für die Elektromobilität. Andere Unternehmen werden es jetzt auch so machen wie SAP. Und dann müssen die Vertreter endlich ohne die Dreckschleudern auskommen. Das ist ein Festtag heute.
Mary Schmitt meint
Das ist es nicht. Es war so ziemlich der letzte große Fuhrpark bei uns, der umgestellt hat. Angefangen hatte die Telekom. Vor fast drei Jahren. Warum machen die das alle? Wegen des ESG-Rankings. Senkt Fremdkapitalkosten, sichert Investoren-Zugang, senkt Versicherungskosten, hilft bei Ausschreibungen und ermöglicht Subventionen. Hat nur mit Geld zu tun. Nichts mit Unterhaltskosten oder Leasingraten. Deshalb wird auch Tesla ausgeflottet – der S- und G-Wert leidet.
Future meint
Diese Umstellung ist in meiner Stadt überhaupt noch ncht sichtbar. Telekom und auch DHL fahren weiter im deeckigen Diesel herum. Es ist wohl noch ein langer Weg, aber der Wille scheint ja vorhanden zu sein. Jetzt fehlt nur noch die Pflicht zur Umstellung: Die Europäische Union plant ja eine verpflichtende Umstellung großer gewerblicher Flotten und Mietwagen auf Elektroautos ab dem Jahr 2030. Hoffentlich geht Merz da nicht auch noch ran.
Mary Schmitt meint
„Die Marke Tesla steht nicht mehr auf Bestellliste des Konzerns.“
Hahaha. Damit ist man einer der letzten unter den Konzernen mit großem Fuhrpark, die nur noch auf Elektroautos setzen. Aber man ist in bester Gesellschaft, Tesla auszulisten. Natüüüürlich nicht aus politischen Gründen. Es reicht ja schließlich das schlechte Image und die Vandalisierungsgefahr sowie der nicht vorhandene Kundenservice.
paule meint
Ich lese da Deine unterschwellige Behauptung, Krautwasser würde nicht die Wahrheit sprechen. Deine Arroganz ist grenzenlos, du leidest an absoluter Selbstüberschätzung.
Mary Schmitt meint
Wenn man den Hof fegt, weiß man nicht, dass Presseerklärungen bis aufs letzte Wort von der PR-Abteilung der Journaille in die Email getippt werden. Der Sprecher weiß oft gar nicht, was er da gesagt hat, bis er die Druckfahne bekommt. Es gibt viele Gründe, Tesla auszulisten. Man ist nicht verpflichtet, restlos alle zu nennen, damit es die Wahrheit bleibt. Das als Learning für dich.
paule meint
Danke dafür, dass deine Erfahrung teilst, wie man den Hof fegt. Ich bin diesbezüglich unbeleckt.
Und nun weiß ich auch, wie du zu deinen Texten kommst.
Future meint
Tesla stand noch nie auf der Bestellliste von SAP in Deutschland. Das ist aber auch egal. Die deutschen Teslas können doch auch ausländische Unternehmen kaufen. Deutschland ist immer noch ein voll erfolgreiches Exportland. Regional einkaufen gilt bisher nur für die Landwirtschaft und selbst daran halten sich nur die wenigsten.
Mary Schmitt meint
Frei von dir erfunden ohne die Meldung zu lesen. Ich weiß, sie standen auf der Liste. Und folgende Zitate in der Meldung stützen das:
„Die Marke Tesla steht nicht mehr auf Bestellliste des Konzerns.“. Oder: „Maßgeblich seien Servicequalität, Ersatzteilversorgung und kalkulierbare Restwerte. „Da sind wir mit Tesla aktuell nicht zufrieden.““.
Future meint
Einfach nochmal unseren alten Thread hier von 2024 durchlesen: »Ganz regulär im Firmenwagenangebot von SAP befand Tesla sich gar nicht –
es war SAP-seitig eine Art Pilotprojekt, künftig vielleicht auch Tesla den Mitarbeitern als Auswahloption anzubieten. Und dieses Pilotprojekt wurde o. wird nun beendet. Tesla bleibt also außen vor.«
Tesla ist seit 2013 auch nicht mehr Kunde von SAP. Das spielt natürlich auch eine Rolle.
Mary Schmitt meint
Also waren sie doch auf der Liste. Gibst du damit zu. Aber erst wieder das Gegenteil behaupten…
Future meint
Ich habe es in 2024 so verstanden, dass Tesla nicht auf der deutschen Liste von SAP stand, sondern nur auf der internationalen Liste. Es gab demnach nie einen Tesla bei SAP in Deutschland – also auch nicht vor 2024 und nicht vor 2013, als Tesla selbst noch Kunde bei SAP war.
Gerry meint
Jetzt fehlt wohl nur noch VW mit der Umstellung auf eFahrzeuge im Fuhrpark/Dienstwagen etc. 😂👍
Future meint
Das wird natürlich nicht passieren, obwohl VW im Vergleich zu SAP kaum einen Wert hat.
MrBlueEyes meint
Bei uns gibt es Teslas als Dienstwagen… will aber keiner… zu teuer… zu hässlich… zu technisch abgehängt… zu schlechtes Image durch Elmo…
Bei uns werden die Deutschen Hersteller stark bevorzugt und gemocht… zu Recht :-)
Und wenn jetzt der iX3 und GLC EQ bald kommen, wird deren Absatz durch die Decke gehen… keiner will Sw.astic.ars mit kleiner Reichweite für das viele Geld (hohe Leasingraten)
Die Wahrheit meint
Tesla hat mit den neuen Modellen eine Reichweite von 750 km nach WLTP.
Rückständig sind nur die Meinungen der ewig gestrigen.
Tesla ist auf SAP nicht angewiesen.
Ebenso ist SAP nicht auf Tesla nicht angewiesen. Alles gut.
Auch wenn es verdrängt wird, TESLA ist beim autonomen Fahren ganz vorne dabei. Die EU hat das erkannt und öffnet die Regularien zumindest auf Autobahnen. Genau da fahren die meisten Außendienstler und könnten während der Fahrt konzentriert am Notebook arbeiten. Den Vorteil wird SAP noch erkennen und bewerten müssen.
MrBlueEyes meint
Echt, wo kann ich so einen autonom (Level 4/5 ?) fahrenden Tesla denn kaufen? /s
Niemand will bei uns aus genannten Gründen einen Tesla… und das ist auch nicht „rückständig“, sondern verständlich… es wird zu schickeren, in vielen Belangen besseren, und im Leasing sogar oft günstigeren Deutschen Herstellern gegriffen… BMW, Mercedes und VW sind hier zumeist die Hersteller der Wahl…
Mercedes rechnet mit Zulassung Level 2++ (überwachter City-Assistent z.B.) so ab vielleicht Mitte 2027 in der EU… von „am Laptop arbeiten während der Fahrt“ sind wir regulatorisch und funktional noch locker 10 Jahre entfernt meines Erachtens…
E.Korsar meint
„Auch wenn es verdrängt wird, TESLA ist beim autonomen Fahren ganz vorne dabei. Die EU hat das erkannt und öffnet die Regularien zumindest auf Autobahnen. Genau da fahren die meisten Außendienstler und könnten während der Fahrt konzentriert am Notebook arbeiten. Den Vorteil wird SAP noch erkennen und bewerten müssen.“
Es ist nicht zu kaufen. Ein Mitarbeiter muss mit existierender Technik fahren. Mit ewigen Ankündigen kann man nicht vollständig autonom fahren.
Erinnerung:
Der Tesla Autonomy Day 2019 fand am 22. April 2019 statt. Wenn das Model Y kommt, könnt ihr voll autonom fahren. Und? Nö. Einige Genies in Deutschland haben 7500€ bezahlt und träumen heute noch davon.
Mary Schmitt meint
Immerhin gab es jetzt die autonome Fahrt coast-to-coast. Nach 100 Meilen endete sie im Totalschaden.
paule meint
MOIA hat noch nie 40 km autonom geschafft.Tesla hält den Rekord!