Seit 2022 investieren die BMW Group und das US-Unternehmen Solid Power im Rahmen einer Technologietransfer-Vereinbarung gemeinsam in die Entwicklung von Feststoffbatterien (All-Solid-State Batteries, ASSB). Der jüngste Meilenstein war die Integration von großformatigen reinen ASSB-Zellen von Solid Power in ein BMW-i7-Erprobungsfahrzeug. Nun schließt sich Samsung SDI an, die Entwicklung und Validierung der ASSB-Technologie im Automobilbereich voranzutreiben.
Die neue Zusammenarbeit markiere einen wichtigen Schritt in Richtung ASSB-Technologie und vereine die komplementären Fachkompetenzen von drei Branchenführern, erklärt der bayerische Autohersteller. Im Rahmen der Vereinbarung werde Solid Power sulfid-basierte Festkörperelektrolyte an Samsung SDI liefern. Samsung SDI werde diese als Separatoren und Katholyte integrieren und zur Zellfertigung verwenden. Diese Zellen würden anhand von erreichten Leistungsparametern gegen Anforderungen bewertet, die zwischen Samsung SDI und der BMW Group vereinbart werden.
Letztlich streben Solid Power, Samsung SDI und BMW an, ASSB-Zellen zu entwickeln und zu fertigen, die in eine nächste Generation von Evaluationsfahrzeugen integriert werden. „Unsere Festkörperelektrolyt-Technologie ist auf Stabilität und Leistungsfähigkeit ausgelegt, und durch die enge Zusammenarbeit mit globalen Führern in der Automobil- und Batterietechnologie wollen wir die ASSB-Technologie der breiten Anwendung näherbringen“, sagt John Van Scoter, Präsident und CEO von Solid Power.
„Technologische Wettbewerbsfähigkeit bei Batterien führt letztlich zu Innovationen bei Elektrofahrzeugen“, so Stella Joo-Young Go, Executive Vice President der ASSB-Produktentwicklung bei Samsung SDI. „Samsung SDI wird eng mit Partnern wie BMW und Solid Power zusammenarbeiten, um bei der Kommerzialisierung von ASSB die Führung zu übernehmen.“
„Erhebliches Momentum“
Mit dem Einstieg von Samsung SDI in die Partnerschaft mit Solid Power gewinne man „erhebliches Momentum“ auf dem Weg zur Entwicklung neuer Batteriezelltechnologien, erklärt Martin Schuster, Vice President Batteriezelle und Zellmodul bei der BMW Group. „Diese globale Zusammenarbeit ist ein weiterer Beitrag für unser übergeordnetes Ziel: unseren Kunden stets State of the Art Batterietechnologie anbieten zu können.“
Die Partner seien überzeugt vom Potenzial der ASSB-Technologie und dem Versprechen höherer Energiedichte bei gleichbleibend hoher Sicherheit im Vergleich zu heutigen Technologien, indem flüssige Elektrolyte durch feste Materialien ersetzt werden. Mit der erhöhten Energiedichte könnten größere Fahrzeugreichweiten erzielt werden, ohne Nachteile beim Gewicht des Gesamtspeichersystems in Kauf nehmen zu müssen.
Die BMW Group und Solid Power kooperieren seit 2016 im Rahmen eines erweiterten „Joint Development Agreement“, das durch eine BMW-Group-Investition in Solid Power im Mai 2021 im Rahmen einer Finanzierungsrunde unterstützt wurde. Ende 2022 vereinbarten BMW und Solid Power, ihre Partnerschaft weiter zu vertiefen. BMW wird am Cell Manufacturing Competence Centre (CMCC) in Parsdorf auf Basis einer Forschungs- und Entwicklungslizenz und mit der Erfahrung und Expertise von Solid Power eine Prototypenlinie für Festkörperzellen betreiben.

Mary Schmitt meint
Diese Meldungen machen einfach keinen Sinn, wenn es nicht wenigstens Werte von einem Demonstrator-Car gibt. BMW hat ja eines im Mai vorgestellt, aber weder weiß man nach einem halben Jahr eine Reichweite noch eine Ladegeschwindigkeit oder ein Gewicht und schon gar nichts zur Zyklenfestigkeit. Das hätte man sicher kommuniziert, wenn es etwas Vorzeigbares zu kommunizieren gäbe. Klar, alle (außer Tesla) sind dran an der Feststoffbatterie. Aber das dauert noch Jahre bis zur Serienfertigung. Ich erinnere nur, wie klammheimlich Nio seine 150 kWh Semi Solid wieder eingezogen hat. So einfach ist es nicht.
Gerry meint
Ankündigungen gehören zum „Business as usual“. Solltest du als VWlerin doch wissen 😉.
paule meint
Ja, muß man sich mal überlegen. Grundsteinlegung Salzgiga war vor über 3 Jahren. Bislang nicht eine Zelle aus der Fabrik in einem Serienauto. Sagunt vor über 2 Jahren – da ist noch nicht mal die Halle fertig.
Aber hier digge Libbe.
Future meint
Laut einer Meldung von La Tribuna de Automocion vom 24.10.2025 ist der Start der Zellproduktion in Sagunt erst für Juli 2027 (!) geplant.
Mary Schmitt meint
Macht euch keine Sorgen um VW. Es waren übrigens auch nie riesige Ankündigungen zur eigenen Zellproduktion und Startversprechen mit Datum abgegeben worden. Weil man schlau ist. In Salzgitter scheint es ganz gut zu laufen. Nicht wie bei Tesla, wo man die 4680 als Flop verbuchen muss. Immerhin hatte der Doktor der Physik Zeng Hilfsschüler Musk rechtzeitig gratis erklärt, dass er da eine Fehlkonstruktion betreibt. Musk war aber beratungsresistent, wie immer, und steht bis heute mit dem Sattel in der Hand neben dem toten Pferd, das schon müffelt.
Future meint
VW vertraut bei der Zellproduktion ja auch auf die Hilfe von Gotion. Das ist diese chinesische Mehrheitsbeteiligung von VW, die gerade keine Zellfabrik mehr in USA bauen durfte, weil Gotion so ein starke Nähe zur chinesischen Regierung nachgesagt wird. Aus Salzgitter hört man ja seit Jahren nichts mehr. Aber in Sagunto soll die Vorserienproduktion in einem Jahr (September 2026) schon starten und die Serienproduktion dann vermutlich im Sommer 2027. Also weiter gedulden.
Fred Feuerstein meint
Es waren übrigens auch nie riesige Ankündigungen zur eigenen Zellproduktion und Startversprechen mit Datum abgegeben worden…Mal wieder eine Aussage die nicht der Faktenlage sondern eher im Bereich der Märchen angesiedelt ist.
Lass uns dochmal die Fakten ansehen:
VW hat seit 2018 (Roadmap E) explizit große Pläne für eigene Batteriezellproduktion angekündigt, inklusive konkreter Termine. Der Höhepunkt war der „Power Day“ 2021: VW versprach sechs Gigafabriken in Europa bis 2030 mit 240 GWh Kapazität (für ~4 Mio. EVs), Start in Salzgitter ab 2025. Weitere Standorte: Valencia (Start 2026), Osteuropa (verschoben). Diese Ankündigungen waren „riesig“ (Milliardeninvestitionen, Hologramm-Präsentationen) und mit Datumsversprechen versehen. Davon ist nicht mehr viel übrig, jetzt ist man nur noch bei drei Fabriken und ist komplett zurückgerudert. Bis heute hat kein Serienfahrzeug eine Zelle aus eigener Produktion von Volkswagen. Bei BMW allerdings auch nicht.
paule meint
„Mary Schmitt meint 03.11.2025 um 11:23
…Es waren übrigens auch nie riesige Ankündigungen zur eigenen Zellproduktion und Startversprechen mit Datum abgegeben worden….“
Weiß sie es nicht besser, oder Vorsatz?
Mäx meint
Warum sollte man jetzt auch schon alle Daten veröffentlichen.
Das würde dem Kunden ja nur zeigen, was er in Zukunft erwarten könnte und schmälert den Absatz jetzt.
Früher hieß die Taktik: Wartet auf Solid State, dann ist das Elektroauto super, solange kauft Verbrenner
Jetzt heißt es: Die aktuellen BEV sind super, wartet nicht auf Solid State, das kommt irgendwann aber wir wissen nicht wann, kauft jetzt schon.
Ben meint
BMW ist doch bekannt dafür seit Jahrzenten irgendwelchen Säue durchs Dorf zu treiben, die letzten Jahre wars hallt die H2 Sau, die als Concept Car im Konfigurator verschimmelt und nun halt die Festkörperbatterie die bald kommt, bis dahin soll man halt noch Verbrenner kaufen.
Ben meint
Ach und btw, dein Geldgeber VW hat auch keine Festkörperbatterie in Entwicklung, da siehts sogar noch schlimmer aus, der Start der PowerCo. Fabrik in Spanien wurde erneut verschoben, So wie der Start des SSP und Trinity wurde auch auf 2030 verschoben.
paule meint
Zunächst sollen die Batteriezellen aus dem deutschen PowerCo-Werk in Salzgitter nach Spanien geliefert werden, wie es in dem Bericht heißt. Voraussetzung hierfür wäre aber, dass auch für Salzgitter der aktuell vorgesehene Produktionsstart Mitte 2026 eingehalten wird. Für den Fall, dass sich auch der Anlauf in Salzgitter verzögert, gibt es offenbar noch die Überlegung, die Zellen anfangs aus China zu beziehen. Darüber hatte „La Tribuna de Automoción“ nach eigenen Angaben erstmals im März berichtet.
„Und da die Anlage in Ontario stark von der öffentlichen Hand gefördert wird, soll die Produktion dort „sehr profitabel“ werden. Offenbar so profitabel, dass es wohl sogar Überlegungen gibt, in der Folge die Fabrik in Kanada weiter auszubauen und Zellen von dort nach Europa zu verschiffen. Trotz der Logistikosten „wäre die Rentabilität besser, als wenn die Komponenten in Spanien und Deutschland produziert würden“, wird eine der Quellen zitiert.“
Futureman meint
Bisher war immer das Motto: Bald kommt das Wasserstoffauto, wartet noch mit dem Kauf eines E-Autos. Da jetzt immer mehr begriffen haben, dass das Wasserstoffpferd nicht mehr reitet, sucht man nach neuen Möglichkeiten, die Kunden vom Kauf abzuhalten.
Ob das allerdings so zukunftsträchtig ist, kann man bezweifeln.