Mit einer besonderen Rekordfahrt hat Renault kurz vor Jahresende die Leistungsfähigkeit moderner Elektromobilität unter Beweis gestellt. Das vollelektrische Demonstrationsfahrzeug Filante Record 2025 legte am 18. Dezember auf einer Teststrecke in Marokko in weniger als 10 Stunden exakt 1.008 Kilometer zurück. Dabei verbrauchte der Wagen trotz einer auch für Autobahnen und Schnellstraßen realistischen Durchschnittsgeschwindigkeit von 102 km/h nur 7,8 kWh/100 Kilometer.
Das Rekordfahrzeug hatte laut Renault eine normale Serienbatterie mit einer Kapazität von 87 kWh an Bord. Das entspricht der Größe im aktuellen Scenic E-Tech Electric. Abgesehen von insgesamt sieben Minuten für Fahrerwechsel fuhr der Filante Record 2025 ohne Pause durch, es wurde nicht nachgeladen. Im Ziel hatte die Batterie des Rekordfahrzeugs noch elf Prozent Restkapazität, bei gleicher Geschwindigkeit wären also noch weitere 120 Kilometer möglich gewesen.
Realisiert wurden diese Werte mithilfe verschiedener „Spitzentechnologien“, heißt es. So reduzieren beispielsweise vollelektronische Lenk- und Bremssysteme (Steer-by-Wire und Brake-by-Wire) das Gewicht und eröffnen zudem neue Möglichkeiten bei der Fahrzeugarchitektur. Zur weiteren Gewichtsreduzierung tragen „ultraleichte“ Materialien bei, wie Kohlefaser, Aluminiumlegierungen und Scalmalloy (Alu-basierte Legierung aus dem 3D-Druck). Zudem kreierten die Designer aerodynamisch optimierte Karosserie- und Anbauteile, um den Materialeinsatz so gering wie möglich zu halten. Schließlich lieferte Michelin spezielle Reifen mit besonders geringem Rollwiderstand und weiter verbesserter Aerodynamik.
Hommage an die Flugzeug-Historie von Renault
„Ein Fahrzeug, das neue Rekorde aufstellen soll, muss nicht nur zweckmäßig sein, sondern auch ikonisch. Den Designern des Filante Record 2025 ist es gelungen, eine markante Optik mit der Tradition der Marke zu verbinden“, so die Franzosen. „Dabei ließen sie sich von Modellen inspirieren, die in der Geschichte von Renault bereits Rekorde in Sachen Effizienz, Geschwindigkeit und Ausdauer aufgestellt hatten. So ist ein Auto entstanden, das eine Brücke zwischen gestern und morgen schlägt.“
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Mit seiner ultraviolettblauen Farbe erinnert der Filante Record 2025 einerseits an das vor 100 Jahren eingesetzte Rekordfahrzeug 40 CV von 1925 und spielt andererseits auf den Étoile Filante (Sternschnuppe) von 1956 an. Gleichzeitig greift das Fahrzeug Merkmale aus der Luftfahrt auf, etwa mit der an einen Kampfjet erinnernden Schutzkuppel. Die Sitzposition des Fahrers hingegen ist der in einem Formel-1-Fahrzeug nachempfunden.
Zukunftsweisendes Design für Effizienz
Die erste Version des Filante Record 2025 wurde im vergangenen Winter auf der Fachmesse Rétromobile vorgestellt und verband bereits mit ihrer Silhouette flugzeugähnliche Linien mit Anleihen bei historischen Renault-Modellen. Tests im Windkanal zeigten jedoch Optimierungspotenzial.
So machten sich die Teams erneut an die Arbeit, gestalteten etwa Verkleidungen neu und montierten diese direkt an die Räder. Dies lässt die Silhouette nun nicht nur luftiger wirken, sondern verbessert auch die Luftströmung um das Fahrzeug. Die zentrale Struktur war bereits beim ersten Filante aus aerodynamischer Sicht gut, sodass sie unverändert blieb. Die meisten Anpassungen bezogen sich auf die Optimierung im Bereich technischer Schnittstellen, wodurch sich der Luftwiderstandsbeiwert von einem Ausgangswert nahe 0,40 auf nun etwa 0,30 weiter reduzierte.
Die stilistischen Experimente, der Einsatz modernster Technologien und die Leistung unter realen Bedingungen auf den 239 Runden der UTAC-Teststrecke in Marokko seien kein Selbstzweck gewesen und seien weit mehr als eine technische Übung, erklärt Renault. „Die Erkenntnisse der Rekordfahrt werden vielmehr in die Entwicklung künftiger elektrischer Straßenfahrzeuge einfließen, um den realen Bedürfnissen der Kunden noch besser und selbst unter anspruchsvollsten Bedingungen – wie etwa auf der Autobahn – zu entsprechen.“












Daniel S meint
Für ein Experimentalfahrzeug scheint der CW Wert mit 0.30 eher hoch. Kommafehler?
Elvenpath meint
Das außenliegende Fahrwerk und die Räder sind aerodynamisch nicht optimal. Der geringe Luftwiderstand wird hier eher durch die kleine Projektionsfrontfläche realisiert.
M. meint
So einfach kann man sich das nicht machen.
Der Aptera hat ebenfalls außenliegende Vorderräder und soll auf einen CW-Wert von 0,13 kommen.
Der ist natürlich auch viel breiter (es passen zwei Personen bequem nebeneinander), aber das war ja hier nicht das Thema.
Mary Schmitt meint
Den Aptera gibt es aber nicht. Und der einzige angebliche Test auf der Route 66 mit 7,6 kWh/100 km ohne angegebene Durchschnittsgeschwindigkeit beeindruckt eher nicht.
M. meint
Den Aptera gibt es nicht in Serie.
Aber
1) hat das mit Aerodynamik nichts zu tun
2) immerhin arbeitet man daran – beim “ Filante Record 2025″ ist Serienfertigung nicht mal Teil des Plans.
3) ging es um Aerodynamik, nicht um Verbrauch. Den Verbrauch kann man sich auch mit einem miesen Motor versauen, mit der Leistungselektronik, Nebenverbrauchern,… die Aerodynamik – und das war deine Aussage – wird nicht alleine durch außenliegende Räder schlecht. Beim Renault stimmt noch etwas anderes nicht.
Daniel S meint
@ecomento:
Etwas entscheidendes fehlt im Titel.
„Ohne Nachladen“
0815 meint
sorry, aber ist doch für jeden diesel ganz normal.
Gerry meint
…bist du sicher dass der Diesel nur 0,78 Liter/100km verbraucht hätte ? 😉
Oder ist es nicht vielmehr so, dass der Diesel mit derselben Energiemenge nur 262km weit gekommen wäre (gerechnet mit 3l Diesel/100km Verbrauch).
Dagobert meint
Am ehesten zu vergleichen ist der hier gezeigte Prototyp wohl mit dem VW 1L, der auf seiner einzigen öffentlich dokumentierten Fahrt auf 230 km bei Regenwetter im Alltagsverkehr 0,89 l/100 km verbraucht hat. Auch der VW Prototyp bot nur einer Person Platz, hatte aber immerhin ABS, ESP, Airbag, Keyless-Entry&Go, und einen 80l fassenden Kofferraum. Das alles schon vor über 20 Jahren…
Gerry meint
Dago ich denke du kennst dich mit Physik ein wenig aus, Wirkungsgrad und so.
D.h. du kannst ungefähr vom dreifachen Energieverbrauch beim Verbrenner ausgehen.
Dein VW 1L wäre mit Elektromotor also mit 3kWh/100km (umgerechnet 0,3 l /100km) ausgekommen. 👍
M. meint
Ihr habt doch beide recht.
Gerry fragt, ob ein Verbrenner mit 0,78L ausgekommen wäre, und Dagobert hat mit „0,89“ geantwortet – und das bei wesentlich schlechterem internen Wirkungsgrad. Aber das ist ja nur das Sahnehäubchen, das es für diesen Vergleich fast nicht braucht.
Allerdings sind die Fahrprofile nicht vergleichbar – ohne sie jetzt zu werten.
eBikerin meint
Ich denke es geht wohl eher im 1000 km in 10 Stunden. Und auf so einer Strecke fahren das auch sehr viele tatsächlich zu tanken.
Gerry meint
…ja natürlich 😉.
Aber neben der reinen km-Betrachtung gibts halt auch die letztlich wichtigere Frage der Energieffizienz.
Ben meint
Mein letzter Seat Leon 2.0 FR mit 55l Tank als ~550kWh hab ich mit 6l/100km gefahren und bin im Sommer auf meiner Pendelstrecke max. 745km weit gekommen…also warum lügst du ?
btw.:
Mit meinem ID.4 mit 7,7l Tank bzw. 77kWh komm ich im Winter auf der Autobahn 280km weit…wo sind eigendlich diese hocheffizienten Verbrenner von dem die rechten immer reden ?
eBikerin meint
„Mein letzter Seat Leon 2.0 FR mit 55l Tank als ~550kWh hab ich mit 6l/100km gefahren und bin im Sommer auf meiner Pendelstrecke max. 745km “
War das auch ein Rundkurs auf total ebener Strecke bei dem du ganz gleichmässig mit 100 kmh gefahren bist? Ach und bei 6 Litern verbrauch hättest du über 900 km weit kommen müssen.
Elvenpath meint
Ja, ist für einen Düsenjet auch ganz normal.
Hier geht es um Effizienz, falls du das nicht verstanden hast.
eBikerin meint
So sonderlich effizient finde ich den nun wirklich nicht. Der EQXX hat auf der Fahrt nach Silverstone 8,3 kWh/100km verbraucht – dabei ist der aber im normalen Verkehr gefahren und das auch noch ganz normal. Und der EQXX ist so groß dass theoretisch 4 Personen Platz haben. Ok hinten sollten die schon etwas kleiner sein.
Gerry meint
Ohne Kenntnis der Durchschnittsgeschwindigkeit ist der Vergleich schlicht unsinnig.
Mary Schmitt meint
Sehe ich auch so. Ein „Auto“ wie ein Liegerad und auf abgesperrter topfebener Piste. Dafür ist 7,8 kWh viel. Der EQXX erreichte dagegen im echten Straßenverkehr Riad-Dubai 7,4 kWh/100 km. Schnitt 79,4 km/h. Das ist ein richtiges Auto!
paule meint
Nie im Leben.