Die neue, im letzten Jahr gestartete Generation des Porsche Macan ist ein Elektroauto. Da die Nachfrage nach Vollstromern jedoch nicht so schnell wie erwartet zunimmt, hat sich der Sportwagenbauer zu einem weiteren Mittelklasse-SUV mit Verbrennungsmotor entschieden. Dazu gibt es nun neue Informationen.
Das kommende SUV im Macan-Format mit dem internen Arbeitstitel M1 soll am sächsischen Standort gebaut werden. Das haben Vorstand und Aufsichtsrat der Porsche AG zum Ende des Jahres entschieden, wie das Unternehmen auf Nachfrage von Medien mitteilte.
Neben dem elektrischen Macan plant Porsche demnach konkret, gegen Ende des Jahrzehnts ein zweites SUV im Kompakt-Format auf den Markt zu bringen. Dieses soll über einen Verbrenner- und Plug-in-Hybrid-Antrieb verfügen.
„Leipzig ist unsere zweite Heimat. Die Kolleginnen und Kollegen sind seit mehr als zwei Jahrzehnten eine feste Größe in unserem Produktionsnetzwerk. Sie sind vielfach ausgezeichnet und bringen alle Voraussetzungen mit, um mit unserem neuen SUV ein für Porsche strategisch wichtiges Modell zu fertigen“, erklärte Albrecht Reimold, Vorstand für Produktion und Logistik der Porsche AG.
„Mit der Vergabe an den Standort Leipzig stärken wir zusätzlich die Wettbewerbsfähigkeit und Flexibilität des Standortes“, so der Produktionsvorstand weiter. „Schon heute steht Leipzig wie kein anderer Standort für den Dreiklang unserer Antriebskonzepte, an dem Verbrenner-, Hybrid- und reine Elektrofahrzeuge im Modellmix über eine Fertigungslinie laufen. Diese Stärke und dieses Know-how wollen wir auch in Zukunft nutzen.“
Details zu möglichen Investitionen in das Werk und ein genauerer Zeitplan könnten derzeit nicht genannt werden, hieß es. Aktuell baut Porsche in Leipzig die Modelle Panamera und Macan. Berichten zufolge haben sich auch andere Standorte um den Bau des neuen SUV bemüht. Aufgrund schwacher Absätze musste das Leipziger Porsche-Werk zuletzt Schichten reduzieren. Die Gründe dafür sind ein schwaches China-Geschäft und der langsame Hochlauf der Elektromobilität.
Porsche hat wegen der enttäuschenden E-Auto-Nachfrage einen Strategiewechsel beschlossen. So will die Stuttgarter Volkswagen-Tochter wieder verstärkt Modelle mit Verbrennungsmotor und Plug-in-Hybrid-Antrieb entwickeln. Nach dem Generationswechsel läuft der aktuelle Macan nur noch als Elektroauto vom Band. Leipzig baut zwar das Vorgänger-Modell mit Benzinantrieb weiter, aber das Ende der Fertigung ist bereits besiegelt – vor allem auch deshalb, weil das Modell den strengeren Cybersicherheits-Regeln der EU nicht gerecht wird.

Holger meint
Das waren noch Zeiten als ein Porsche noch ein Porsche war. Audi ein Audi und VW eben ein VW ;)
Fred Feuerstein meint
DAS ist aber schon sehr lange her.
Dan meint
Eigentlich gab es die Zeiten nie. Denn ein 356 hatte noch viele Gleichteile mit dem Käfer.
Fred Feuerstein meint
Der 356 basierte auf sehr viele Käferteile. Schlechtes Beispiel. Der 911 hatte sehr sehr wenig Teile aus dem Volkswagenkonzern. Das ist erst unter der Ära Wiedeking aus Kostengründen wieder mehr geworden, aber immer noch kein Vergleich zu heute…
Jensen meint
Etwas mehr Ruhe und Gelassenheit sind nicht nur zu Weihnachten, bei der Reiseplanung/Reisevorbereitung und an der Ladesäule empfehlenswert. Im Artikel geht es ja lediglich um Pläne seitens Porsche, was zum Ende des Jahrzehnts passieren könnte. Genau so, wie man momentan wahrnimmt, dass sich Porsche wieder mehr Verbrennern widmen will, weil das „die Märkte“ angeblich verlangen, kann sich diese Stimmung und Planung auch schnell wieder ändern. „Die Märkte“ und die Gesetze werden zeigen, wie viel Platz für die alten Techniken in der Zukunft übrig bleibt.
Till meint
…da ändert sich nichts. Angewiesen vom Ferdinand höchstpersönlich. Es werden 800 Mio Euro in ein Audi Q5 Derivat investiert. 2028 soll der Wagen auf den Markt kommen. Da der chinesische Markt verloren ist, soll dieser Wagen mindset-technologisch rückständige Märkte wie USA und Osteuropa sowie Deutschland bedienen. Die Investitionen sollen sich nach Verkauf von ca. 15.000 Fzgn ammortisiert haben. Das wären ca. zwei Jahre.
Diese, zweifelsohne langfristig schädliche, Firmenentscheidung ist den weltweitem Aufbäumen einer rechtskonvervativ verbrämten Boomergeneration geschuldet. Junge Märkte, wie Asien, Afrika oder Südamerika gehen da jetzt schon andere Wege.
Die Entscheidung von Porsche ist nachvollziehbar, wenn auch äußerst ungut.
Dirk meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Andre meint
@Marcel
„Stehe gerade bei -1 Grad am Schnelllader, weil es nachher zur Familie geht – 33kw Ladeleistung. Frohe Weihnachten“
Das ist zwar aus deiner Sicht ärgerlich, aber sorry, warum macht man so?
Es wäre smarter gewesen, mit Restladung loszufahren und unterwegs zu laden. Bis dahin wäre die Batterie schon durch das Fahren und durch die Vorkonditionierung vorgewärmt => hohe Ladeleistung und kein Zeitverlust.
Marcel meint
Weil ich keine Lust habe zur Hauptreisezeit am Schnelllader zu warten. Letztes Mal war Pfingsten so auf dem Rastplatz.
Fred Feuerstein meint
Geschichten aus dem Paulanergarten…Sorry, ich fahre jetzt schon mehr als 8 Jahre elektrisch, aber das ist mir nur einziges Mal am Anfang mit dem ersten Elektroauto passiert, als ich noch nicht wusste, dass der Akku bei Frost sehr langsam lädt.
BeatthePete meint
Sofern keine Rhetorische Frage,
Herausfinden ob das Auto Vorkonditionierung anbietet.
Falls nicht und kein Coldgate, dann bleibt nur, vor der Abfahrt aufzuladen. Oder mit soviel Akku zu starten, dass über die Fahrtstrecke zum Schnelllader der Akku genügend Temperatur zum Schnellladen hat.
Eauto fahren ist einfach, aber manche Sachen sind dann doch anders als beim Verbrenner.
Fuji meint
Porsche bleibt halt keine andere Wahl als einen großen Schritt rückwärts zu machen. In einem spanischen Portal ist mir ein aktueller Bericht über den Taycan aufgefallen. Darin wird betont, dass der Porsche das beste »Schnäppchen« auf dem Markt der jungen Gebrauchten ist. Für Porsche sei es absolut ungewöhnlich, dass es ein Modell nach 3 oder 4 Jahren schon zum »halben Preis« geben würde, genannt wurden im Artikel 45.000 Euro. Offenbar sind die Elektroautos von Porsche nicht gut für das eigene Image. (Quelle: Forococheselectricos, vor 5 Tagen)
Gunnar meint
Klare Fehlentscheidung.
Bessere Lösung wäre gewesen, den Elektro-Macan attraktiver anzubieten mit über 700 WLTP Kilometern, mit 400 kW Ladeleistung, siehe iX3, die können das für 70k€.
Meinetwegen mit simulierten Gangwechseln und Motorengeräuschen wie beim Ioniq 5N, um die Petrolheads abzuholen.
E Fahrer meint
Genau meine Meinung. Vor allem beim Cayenne ist die Reichweite für 2026 wirklich schwach. Leider wird im VW Konzern immer versucht, an jeder Ecke der Materialkosten zu sparen, um das Geld an anderer Stelle in Investitionsgräber wieder versenken zu können. Und die Porsche SUVs leiden unter ihrer verspäteten Markteinführung.
Andre meint
Na dann hoffe ich für Porsche, dass die Nachfrage nach Benzinern und Plug-in-Hybriden in 5 Jahren immernoch da ist.
5 Jahre ist eine recht lange Zeit…
Marcel meint
Klar ist die noch da. Die Osteuropäer kippen jetzt noch den CO2 Preis, ab 2030 werden elektrische Dienstwagen wie Verbrenner besteuert – dann darf die überlegene Technik mal zeigen, was sie kann. Stehe gerade bei -1 Grad am Schnelllader, weil es nachher zur Familie geht – 33kw Ladeleistung. Frohe Weihnachten
Paule meint
Dacia Spring?
Marcel meint
Id4 pro. Schnellader hier um die Ecke, nachts bei Minusgraden draussen geparkt. Nächstes Mal wieder TDI.
Fuji meint
Einfach den Akku vorheizen und erst dann an die Ladesäule fahren, soll im Winter besser sein, habe ich gehört.
Marcel meint
Habe gehört bzw angezeigt bekommen 46 Minuten für Optimierung der Ladeleistung. Bei der Vorklimatisierung per App heizt nur der Innenraum. Habe gehört, 46 Minuten im Kreis fahren zum Schnelllader um die Ecke ist schlecht für die Nerven und die TCO.
Darauf muss man die Kunden vor Kauf aufmerksam machen, die halbe Stunde von 10-80% ist unter idealen Bedingungen. Im Winter steht man schnell auch mal eine Stunde.
David meint
Am Irschenberg steht man in den Hauptreisezeiten auch mal 45min an der Tankstelle.
Das passiert mir mit dem (geleasten) Taycan nicht.
Augen auf bei der Reiseplanung!
Future meint
Google Rezension zu Shell Irschenberg aus dem Sommer:
»Gestern kam ich aus dem Urlaub und musste tanken, so was habe ich noch nicht erlebt, 1Stunde habe ich dort verbracht, 3 Toiletten gab es da und es ging nichts mehr. Ich werde da nicht mehr anhalten«
Und dann behaupten die Verbrennerfahrer immer, Tanken ginge so schnell.
Futureman meint
Augen auf beim der E-Auto-Wahl.
Manchmal ist aber besser Zeit beim Laden als beim Weihnachtsessen zu verbringen:-)
A124 meint
Wenn Menschen die Technologie nicht verstehen (wollen), geben sie meist der Technologie die Schuld. Null Interesse, sich mit irgendetwas inhaltlich auseinanderzusetzen, aber alles daran schlechtreden. Dass ein kalter Akku nicht schnell lädt, wahrscheinlich hat der auch noch in der Region 50-60% SoC, sollte sich doch nun lange herumgesprochen haben. Einfach vor dem Frühstück anstecken, danach losfahren. An der Ladesäule auf der BAB am besten mit unter 10% ankommen, dann klappts auch mit der Zeit. Die Fähigkeit einer Reiseplanung wurde ja mit dem Verbrenner den meisten Leuten abtrainiert. Deutsche Bräsigkeit at it’s best.
Paul L meint
Was heißt Ende des Jahrzehnts?
Ist aber die richtige Entscheidung von Porsche.
Ich fande den Plan mit 80 % Prozent BEV Anteile bis 2030 schon sehr ambitioniert. Jetzt spielen die Märkte nicht mit und in China möchte keiner einen BEV Porsche. Okay der Kunde ist König und Porsche handelt entsprechend. Die CO2 Quote müssen Audi/Skoda/VW ereichen. Die Produkte sind ab 2027 in allen Segmenten auf den Märkten.
Bei Porsche geht es auch darum Werke auszulassten.
Die Mehrheit hier ist das Egal, die würden lieber dir Mitarbeiter entlassen und Werke schließen.
So und nun kritisiert die Entscheidung Porsche und meinen Kommentar ruhig.
Andre meint
In China scheinen auch die Verbrenner von Porsche nicht mehr so gut zu laufen, daher auch die Geldprobleme.
Wenn man sich in einen konservativ gestalteten Porsche setzt, kann man die Abneigung von den progressiven Chinesen schon verstehen.
Nicht umsonst hat Audi gesagt: in China für China entwickeln und produzieren. Eben um den Geschmack zu treffen.
Das geht aber bei Porsche nicht. Ein Porsche muss aus Deutschland kommen…
Gunnar meint
Warum soll das für Porsche nicht gelten?
Porsche wird in China nicht als Sportautomarke mit ruhmreichem Rennsportimage wahr genommen. Le Mans ist ein absolutes Fremdwort. Der 911er war da nie gut nachgefragt, sondern nur die SUVs.
Da muss mal vollkommen neu gedacht werden und alte Traditionen einfach mal über Bord werfen.
Auch für Porsche wäre es gut, wenn analog zu Audi für China entwickelt wird und in China produziert wird.
Haubentaucher meint
Stimmt. Nur „vollkommen neu gedacht“ wäre das Oxymoron der deutschen Autobauer. 😊
Future meint
@Andre: Die Situation für Porsche in China ist noch dramatischer als es hier im Westen bekannt ist. In einem aktuellen Pressebericht wird beschrieben, was da gerade los ist: Porsche-Zentren werden von heute auf morgen geschlossen. Die Verkaufsräume stehen schon länger leer. Den Kunden wurde von den Schließungen vorher nichts erzählt. Die stehen nun da und fragen sich, wie ihre vorausbezahlten Wartungsverträge weitergeführt werden sollen ohne Autohaus. Zum Hintergrund: In den ersten drei Quartalen 2025 lieferte Porsche nur noch 32.200 Fahrzeuge in China aus, was einem Rückgang von 26% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Jahr 2021 verkaufte Porsche im wichtigsten Einzelmarkt noch 95.000 Autos. (Quelle: forococheselectricoscom)