Elektroautobauer Fisker hat mitgeteilt, die Produktion im Dezember herunterzufahren und in diesem Jahr weniger Autos zu produzieren als zuletzt geplant. Der Grund sei, Liquidität für Betriebsmittel zu erhalten.
„Fisker hat die strategische Entscheidung getroffen, die Produktion im Dezember zu drosseln, um die Liquidität zu erhöhen und mehr als 300 Millionen Dollar an Betriebskapital freizusetzen“, so das Unternehmen laut der Nachrichtenagentur Reuters.
Fisker senkte sein Produktionsziel für dieses Jahr auf etwas mehr als 10.000 Einheiten. Davor waren 13.000 bis 17.000 Elektroautos geplant gewesen. Im Laufe des Jahres hat das Unternehmen bereits mehrere Male seine Ziele zurückgefahren. Eigentlich hatte der US-Hersteller gehofft, in diesem Jahr 42.400 Fahrzeuge herstellen zu können.
Fisker betonte, den Verkauf und die Auslieferungen trotz der schwierigen Marktbedingungen für Elektrofahrzeuge beschleunigen zu wollen. Die Nachfrage nach Vollstromern hat in den letzten Monaten in wichtigen Märkten nachgelassen, darunter auch in Deutschland.
Auf sein in Europa und Nordamerika verfügbares Mittelklasse-SUV Ocean will Fisker zeitnah weitere Modelle folgen lassen. Das Erstlingswerk wird vom Auftragsfertiger und Partner Magna in Österreich gebaut. Auch für die weiteren E-Autos der Marke sind Fertigungskooperationen geplant. Fisker steht dazu mit „traditionellen Autofirmen“ in Verhandlungen.
In Deutschland wird der 4,78 Meter lange Ocean in vier Versionen angeboten. Der Grundpreis wurde im Oktober von 41.560 auf 43.900 Euro erhöht, der Preis für das Topmodell ging dagegen nach unten.
Auf den Ocean sollen im Jahr 2025 ein kompaktes SUV für den Massenmarkt und ein Pick-up-Truck von Fisker folgen. Das SUV PEAR wird vom taiwanesischen Technologiekonzern Foxconn in den USA hergestellt.
Markus meint
Fisker wird es nicht mehr lange geben, ich hatte einen Fisker Ocean one gekauft und wurde total enttäuscht. Ich denke wer sich so ein Auto zulegt schaut mal zuerst in den Foren nach, Da wird er leicht feststellen, dass es massive Probleme bei der Software und Hardware gibt. Einen nur annähernd funktionierenden Service gibt es überhaupt nicht. Ich habe zum Glück die Kiste sofort wieder verkauft und sogar noch Gewinn damit gemacht. Nach der Preissenkung hätte ich ein dickes Minus mir eingefangen. Nach 10 Wochen war der neue Eigentümer immer noch nicht bei Fisker registriert, geschweige denn in der App umgemeldet. Sein Auto steht nun seit 20 Tagen in Frankfurt im Service. Mietwagen etc. wird alles bezahlt. Das kann und wird nicht gutgehen. Da nützen auch die Bonbons (ein Satz Sommerreifen, 1.000 € zusätzliche Ladegutschrift etc.) nichts. Ich habe jegliches Vertrauen in Fisker verloren. Eigentlich hätte ich es mir denken können, als ich mir die Zentrale in Los Angeles im September angeschaut hatte. Kein einziger Ocean vor der Türe, keine Mitarbeiter im Office – gähnende Leere um 16:00 Uhr an einem normalen Arbeitstag. Da stimmt gar nichts in dem Laden.
Klaus S. meint
Fisker hat im Zeitraum Juli – November 2023 insgesamt 195 Ocean one in Deutschland ausgeliefert. Macht pro Werktag genau 2 Stück für ganz Deutschland aus. Jetzt soll das ganze noch verrückterweise gesteigert werden?
Im November wurden immerhin 4 Autos pro Werktag ausgeliefert, eine glatte Steigerung um 100%!!!! geht doch
Skeptiker meint
Ganz schön viel Blabla hier im Forum für dieses 4,70m und damit eindeutig zu große E-Auto. Was der wohl so wiegt? Vermute 2,+ to. Alles Unfug
Karsten meint
😅 Ich verstehe die ganzen pessimistischen Kommentare nicht. Das ist ein Auto mit Batterie … wie kann sowas heutzutage noch schiefgehen?!
Gasbremse meint
Das Ding ist durch. Bemerkenswert nur, dass es diesmal etwas länger gedauert hat, als sonst. Es gibt daher einen Trend nach oben.
David meint
In zehn Jahren kommt er wieder und dann findet er wieder Kunden.
Henrik meint
Wie jetzt…
Nochmal?
andi_nün meint
Düsterer Ausblick!
Der <=40-50k € E-Auto Sektor ist eben ziemlich umkämpft, da gibt es sehr viel Auswahl.
Franz Mueller meint
Was ist das denn für eine Logik? Man stoppt den Verkauf, um die Liquidität zu erhöhen?
Normalerweise erzeugt man diese erst mit dem Verkauf und den damit zu erwartenden Einnahmen. Aber Fisker macht wohl pro Produzierten Auto gehörigen Verlust, die Servicekosten sind auch nicht ohne. Ich kenne jedenfalls genug Fisker Ocean, die schon mal abgeschleppt werden mussten.
Aber wer Interesse hat: Aktuell kann man mehrere sofort verfügbare Fisker Ocean Extreme kaufen! Offenbar sind alle Vorbesteller-Kunden jetzt bedient, der Rest wartet auf den billigen Fisker Ocean Sport. Der natürlich nie kommt wenn man mit dem Fisker Ocean Extreme schon Geld verliert.
Wird nicht mehr lang dauern bis das ganze Kartenhaus einstürzt.
Steffen meint
Ich habe das so verstanden, dass sie jetzt dieses Jahr nicht mehr auf Halde produzieren. Die Produktion kostet ja Geld (Material, Menschen, Energie) und wenn man sie dann nicht verkauft bekommt…da ist es dann wohl günstiger die Maschinen stehen zu lassen und die Menschen weniger arbeiten zu lassen.
Andi EE meint
Ich glaube es ist eher so, dass Fisker Magna nicht mehr bezahlen kann. Die eine Meldung die kürzlich zu lesen war, dass sie einen neuen Fertigungspartner suchen, würde doch niemals so abgesetzt, wenn mit Magna alles korrekt ablaufen würde.
Wenn der Auftraggeber (Fisker) nicht mehr bezahlen kann, wird nur noch mit „Cash“ produziert (Magna). Ist kein oder wenig „Cash“ vorhanden, wird halt nichts oder wenig produziert. Bekommt Fisker von irgendwoher Geld, wird die Produktion wohl wieder hochgefahren.
Ich glaub auch nicht, dass Magna da verlustfrei aus der Nummer rauskommen wird. Die meisten Zulieferer werden von der Elektromobilität bedroht, weil die Konzerne mehr selber mehr bauen wollen oder sonst vermehrt günstig aus China einkaufen. Die Zulieferer brauchen neue Geschäftsfelder und die lassen sich normalerweise nicht initial gewinnbringend installieren. Auf Deutsch, man zahlt immer drauf. Ich könnte mir gut vorstellen dass Magna sehr viel eigenes Geld in diese Produktion gesteckt hat und Fisker jetzt nicht mehr zahlen kann. Magna muss für die Produktion dieser Autos auch selber bei Unterauftragnehmern einkaufen, die wollen auch alle bezahlt werden … die sind in der Regel die letzten die ihr Geld erhalten. Auch die können sich querstellen, wenn sie für ihre Leistungen nicht bezahlt bekommen.
Ich könnte mir vorstellen, dass es auch hier ein schnelles unschönes Ende gibt.
ShullBit meint
Produktionspartner für den Alaska – also für die nächsten Modelle. Eigentlich sollte Foxconn beide Autos bauen, aber bezüglich der dafür vorgesehenen Fabrik hat Foxconn einen fetten Prozess am Hals und es ist unklar, wann Foxconn da etwas produzieren kann. Dieser Produktionspartner muss zwingend in den USA sitzen. Und für den Ocean braucht man auch noch einen Produktionspartner in den USA. Fisker hat sich für Magna in Graz entschieden, bevor Biden die fette BEV-Förderung aufgelegt hat – halt vereinfacht gesagt nur für BEVs „Made in USA“. Von der Bundesregierung gibt es 7.500 USD Steuergutschrift und von einzelnen Ländern noch mal bis zu 5.000 USD (z.B. in Colorado). Wenn Kunden diese fette Förderung nicht bekommen, weil man nicht in den USA produziert, verliert man auf dem US-Markt drastisch an Wettbewerbsfähigkeit.
Aktuell muss Fisker die Produktion drosseln, weil sie 300 Autos am Tag produzieren, aber nur um die 100 pro Tag ausgeliefert bekommen. Jeden Tag stehen dann 200 Autos mehr herum. Das da investierte Geld ist nicht weg und nicht verbrannt. Aber das Geld ist dann gebunden und das kostet aktuell pro Monat 200-250 Mio. USD. Ursache ist Missmanagement bei Fisker. Man war extrem schlecht auf Auslieferungen vorbereitet, die ganze Auslieferungs-Logistik ist Chaos pur. Das muss man jetzt erst mal bereinigen, damit die Kapazität der Auslieferungslogistik die Produktionskapazität matcht.
Das Auto ist völlig OK und wettbewerbsfähig. Das größte Hindernis für den Erfolg von Fisker sind Henrik Fisker und seine Frau Geeta. Wieder und wieder kann man sich nur an den Kopf fassen, wie sehr die bei Managementaspekten versagen.
Andi EE meint
@Shullbit
Das ist stimmig, dass es eine zweite Produktionsstätte in den USA für die US-Kunden wegen den Förderungen braucht. Aber wieso hat man den noch nicht, weil das mit der Förderung ist ja schon lang bekannt. Eigentlich müsste der zumindest namentlich bekannt sein, weil der ja auch noch Vorlaufzeit für seine Produktion benötigt. Und so was würde man doch in der Presse präsentieren, damit man Ruhe in den Börsenkurs bringen kann.
„Aktuell muss Fisker die Produktion drosseln, weil sie 300 Autos am Tag produzieren, aber nur um die 100 pro Tag ausgeliefert bekommen. Jeden Tag stehen dann 200 Autos mehr herum. Das da investierte Geld ist nicht weg und nicht verbrannt. Aber das Geld ist dann gebunden …“
So eine Story glaubst du? Für mich hört sich das wie die Geschichte an, die für die Aktionäre noch akzeptabel anhört um nicht sofort zu verkaufen, tschuldigung. Das klingt für mich nicht stimmig, so einen Auslieferungsstau kann man doch vergleichsweise schnell lösen.
ShullBit meint
«Was ist das denn für eine Logik? Man stoppt den Verkauf, um die Liquidität zu erhöhen?»
So ein Quatsch, aber das ist ja Standard bei Dir. Man stoppt nicht den Verkauf. Ganz im Gegenteil. Fisker hat ein paar tausend Autos produziert, die man nicht ausgeliefert bekommt, weil das unfähige Fisker-Management es versäumt hat, sich dafür die (externen) Kapazitäten zu sichern. Das bindet mehrere hundert Millionen an Kapital. Fisker wollte jetzt 300 Autos pro Tag bauen. Vor 2 Wochen wurde gemeldet, dass Fisker aktuell etwas über 100 Autos pro Tag ausgeliefert bekommt. Dann wächst der Bestand an produzierten und vorfinanzierten Autos immer mehr an und das bindet pro Monat 200-250 Millionen. Das korrigiert man jetzt und das ist aktuell die richtige Maßnahme.
Mittlerweile kommt aber natürlich ein zweiter Effekt dazu: Fisker ist ein Top-Designer und das Auto ist nicht schlecht. Aber Fisker und seine Frau Geeta haben sich als völlig unfähig erwiesen, einen Autohersteller zu führen. Seit einem halben Jahr produziert Fisker nur noch negative News. Das Vertrauen ist auf null abgesunken. Der Aktienkurs hat 80% verloren. Wenn Fisker Inc. nicht überlebt, sind die Autos teurer Elektromüll. Autos sind heute softwaredefinierte Geräte mit 20-30 Jahren Lebenserwartung. Ohne Software-Updates und auch ohne Ersatzteil- und Servicelogistik ist ein neues Auto nichts mehr wert. Entsprechend setzt jetzt eine Stornowelle ein, weil ein erheblicher Teil der Kunden nicht mehr daran glaubt, dass das Fisker-Management die Kurve bekommt. Es gibt nur eine Möglichkeit, das Unternehmen zu retten: Henrik und/oder Geeta Fisker müssten zurücktreten und einen erfahrenen Profi ranlassen (jemanden wie Herbert Diess). Nur dann kann das Vertrauen zurückkommen, ohne das eine Firma nicht überleben kann.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Man stoppt den Verkauf, um die Liquidität zu erhöhen?“
Wo steht das?
ShullBit meint
Nirgends. Franz Müller lässt uns bei jedem Artikel zu Fisker an seiner bunten Fantasie und seinem Nichtwissen teilhaben. Ich weiß nicht, ob er Short auf Fisker ist.
Franz Mueller meint
War ein Fehler, ich meinte „Man stoppt die Produktion um Liquidität zu erhöhen“.
Fisker hat wohl wirklich viele Fahrzeuge rumstehen, die keiner haben möchte. Die sollen jetzt abverkauft werden um Geld reinzubringen.
An das Auslieferungsmärchen kann man glauben, Sinn macht es aber nicht wenn gleichzeitig kurzfristig verfügbare Fahrzeuge verkauft werden – die müssen ja auch ausgeliefert werden. Wenn es an Kapazitäten mangelt, sollte man erstmal die wartende Kundschaft bedienen.
Die Wahrheit ist wohl: Das war´s mit Kundschaft für den Extreme. Jeder ist bedient worden oder wird es noch diesen Monat. Neubestellungen gibt´s nicht mehr. Wer sollte auch so dumm sein? Selbst die offensichtlich gekauften Youtuber werden langsam still, es gibt nichts zu berichten. Die für Herbst versprochenen Features sind nicht gekommen.
gradz meint
Und hier der nächste Hersteller der seine Eautoproduktion runterfährt.
Für mich das erwartbare Ergebnis dieser ganzen 50000€ Autos.
M. meint
43.900, MAik.
Franz Mueller meint
Nicht lieferbar. Aktuell gibt es nur den Extreme. Wer bestellt schon ein Auto von dem er nicht weiß wann er es bekommt. Die Förderung in Deutschland ist dann auch rum.
Franz Bauer meint
Oje, wenn für die Produktion kein Geld mehr da ist, ist das aus meiner Sicht kein gutes Zeichen. Woher soll denn dann der Umsatz/Gewinn generiert werden?
Klar kann man mal bei Engpässen bei der Entwicklung sparen, oder beim Marketing … Aber Bei der Produktion? Das ist wohl der Anfang ….
M. meint
Gar nicht gut.
Woher soll die künftige Liquidität denn kommen, wenn nicht aus dem Erlös verkaufter Autos?
Wie viele stehen noch rum, die man verkaufen kann?