Die Europäische Union hat zusätzliche Zölle auf in China produzierte Elektroautos eingeführt, weil sie in den staatlichen Subventionen der Volksrepublik einen unfairen Vorteil der Importfahrzeuge sieht. Bei dem Streit um die Strafzölle könnte es zwischen der EU und China nun doch noch eine Einigung geben.
Die EU-Kommission hatte Ende Oktober beschlossen, die E-Auto-Zölle in Kraft zu setzen. Anfang November reichte das chinesische Handelsministerium Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) gegen die Sonderzölle ein. Schon zuvor hatten die EU und Chinas Politiker über die vor Oktober noch vorläufigen Sonderzölle gestritten. Nun gibt es offenbar Fortschritte in den Verhandlungen über eine gemeinschaftliche Lösung.
Laut Bernd Lange, Vorsitzender des EU-Handelsausschusses, stehen die Europäische Union und China kurz vor einer Lösung, um die Zusatzzölle auf aus China importierte Elektroautos noch abzuwenden. „Wir sind kurz vor einer Verständigung: China könnte sich verpflichten, die E-Autos in der EU zu einem Mindestpreis anzubieten. Damit würde der Tatbestand der Wettbewerbsverzerrung durch unfaire Subventionen wegfallen, weshalb die Zölle ursprünglich eingeführt wurden“, sagte Lange gegenüber ntv.
Laut der Nachrichtenagentur Reuters hatte die chinesische Regierung im Oktober angeboten, importierte Elektroautos in der EU nicht unter 30.000 Euro zu verkaufen. Das stieß damals noch auf Ablehnung bei den Politikern der Europäischen Union, könnte dem Bericht zufolge nun aber umgesetzt werden.
Die EU sieht es nach einer Antisubventionsuntersuchung als erwiesen an, dass chinesische E-Auto-Hersteller so umfangreich vom Staat subventioniert werden, dass sie ihre Fahrzeuge deutlich günstiger anbieten können als etwa europäische Hersteller. Die Sonderzölle richten sich nach der Höhe der ermittelten Subvention und fallen für Unternehmen unterschiedlich hoch aus. Auch deutsche Hersteller sind betroffen, die in China produzieren, ebenso US-Elektroautobauer Tesla mit seinem Werk in Shanghai.
Freddy K meint
Warum fördert dann die EU nicht einfach die heimischen Hersteller indem manche Regularien und bürokratischen Dinge ausgesetzt werden? Warum keine EU weite Subvention für EU-Hersteller?
Stattdessen“Wir müssen dafür sorgen das alles teuer bleibt“….
Future meint
Alles ist besser als ein Handelskrieg. Das ist besonders für die deutsche Wirtschaft wichtig. Aber da war ja noch etwas: Der neuen amerikanischen Administration wird es nicht gefallen, dass Europa keine hohen Zölle für chinesische Autos einführt und sie wird das ganz sicher ändern wollen. Aufgrund der Abhängigkeiten von Amerika wird es auch einige Möglichkeiten dazu geben.
David meint
Die Hersteller selber waren ja immer gegen den Zoll. Und sie müssen es am besten wissen. Was mit Amerika ist, wird man sehen. Man darf nicht vergessen, auch Amerika ist abhängig von uns und etwas mehr, wenn sie sich gegen China abschotten.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Elon wurde von der Deutschen Industrie im seinem Startup Tesla vor Jahren ausgelacht. Das vergisst so ein Typ, wie er einer ist, niemals. Und jetzt ist er in der Lage sich zu rächen. Und das wird er tun. Und wenn er er als Präsident Trump folgt, dann erst recht. Er hat genug Geld und genug Satelitten.
B.Care meint
Elon hat auch nicht vergessen dass sein Tesla von Mercedes gerettet wurde, hat er mehrmals erwähnt.
Gibt es wirklich jemand der so naiv ist und glaubt, Elon hege Rachegelüste? Gegen wen?
Future meint
Der Mann hat immerhin seine Fabrik in Deutschland gebaut, was er vermutlich heute anders machen würde oder auch nicht. Die Fabrik in Deutschland war eigentlich genauso unlogisch wie der Kauf von Twitter. Aber mit Logik kommt man bei ihm nicht weiter. BMW hat es richtig gemacht und das neue modernste Werk in Ungarn gebaut.
Stern meint
Und die Neue Klasse wird genauso in München gebaut werden wie in Ungarn. Und Mexico, und China. Sind die alle so viel „unmoderner“?
Mercedes mit seiner 56 soll ja auch das modernste Werk der Welt sein, also zumindest damals.
Stromspender meint
Da Musk nicht in den USA geboren wurde, kann er – Stand jetzt – nicht Präsident der USA werden. Natürlich könnte man mutmaßen, dass die Verfassung dann zu seinen Gunsten geändert wird. Dazu braucht es aber in beiden Kammern (Repräsentantenhaus und Senat) eine Zweidrittelmehrheit. Die wird es vermutlich nicht geben.
Aber es kann ja noch schlimmer kommen: Trump Jr. folgt auf seinen Vater. Und das wäre dann wirklich der letzte Sargnagel für die Demokratie in den USA.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Mercedes hat mit Tesla-Aktien spekuliert und sich am Ende kräftig verspekuliert. Tesla hat viele Komponenten von den Mercedes-Zulieferern verwendet und konnte damit bei bester Qualität und geringen Preisen (die Entwicklungskosten und die Kosten für die Werkzeuge waren ja schon mit den Preisen für Merdedes abgegolten) schnell sein StartUp skalieren. Und die Zulieferer hatten ein nettes Zusatzgeschäft.
Aber gedemütigt wurde Elon von allen Deutschen OEMs verbal bis zum Anschlag und daher hat Elon in Deutschland, mitten im Land der ar.roganten Faz.kes sein erstes europäisches Werk aufgebaut, in angstmachender Geschwindigkeit und Größe.
Aztasu meint
Looooool Mercedes hat gar nicht mit Tesla Aktien spekuliert, die waren Teil eines Deals. Und Mercedes hat mit den Aktien Gewinn gemacht also verspekuliert haben sie sich ohnehin nicht. Nur Tesla-Trolle ohne Wissen hier.
hu.ms meint
Von allen D herstellern gedemütigt ?
Kann mich gut an das video erinnern, wo er mit Diess ID.3 auf dem braunschweiger flughafen im regen fuhr.
Sein einziger kommentar. Its a smaller car.
Jörg2 meint
Der Kapitalist möchte in der Regel die Staatsfunktion nicht.
Bei den chinaabhängigen deutschen Automobilherstellern würde ein Handelskrieg mit China massiv ins Kontor einschlagen. Chinesische Hersteller wären, ob der weiteren KP-Unterstützung wohl halbwegs unbeeindruckt. Eine ebenbürtige Unterstützung europäischer Hersteller würde wohl nicht zustande kommen (?).
Aztasu meint
Unbeeindruckt? Ganz klar nein. Europa ist der wichtigste Ausländische Markt für chinesische Hersteller und zentral für deren weltweiten Erfolg. Wenn chinesische Hersteller in (kontinental-) Europa Erfolg haben, z.B. in großen Stückzahpen in Paris, London, Berlin, Rom, Prag, vertreten sind, dann wäre das der größte „soft-power“ Erfolg für chinesische Hersteller und für China seit langem. In den USA wird man ohnehin keinen Fuß fassen können, auch nicht nach Trump. Südostasien, Südkorea ist cool und die Zukunft aber die besten Bilder gibt es aus Europa. Diese Bilder werden dann die Verkäufe auch in anderen Teilen der Welt ankurbeln, z.B. eben Südostasien. Andersherum wäre der Effekt nicht so stark.
Man sollte nicht vergessen das fast alle größeren Automobilhersteller auf Exporte angewiesen sein werden um sich langfrstig gut aufzustellen
Aztasu meint
Aktuell ist nur BYD durch den heimischen chinesischen Markt erfolgreich genug
Jörg2 meint
Atze
Ja, Europazentristen bewerten Europa als wichtigsten Markt in Europa.
Die chinesischen Stückzahlen in Europa stützen Deine Einschätzung nicht. Aktuell sind das eher Fingerübungen. Mehr und mehr erfolgreich durch die Schwäche von VW&Co.
Auf lange Sicht werden die chinesischen Gesamtstückzahlen und deren Konzentration zu (bei den Chinesen) fallenden Stückkosten führen. Wenn dann der afrikanische Markt anspringt, sind VW&Co da dann nicht mehr dabei.
Gernot meint
@Aztasu Auch Geely ist in China längst profitabel und dazu wohl auch noch einige der staatlichen Autobauer insbesondere der Chinese Big Four: SAIC, FAW, Changan, Dongfeng – allerdings ist die Situation bei denen wenig transparent und insofern schwer zu beurteilen (weshalb die EU sie mit den höchsten Strafzöllen belegt hat).
China hat ein immenses demografisches Problem, gegen das die Demografie-Probleme in Japan und Deutschland Kindergarten sind. Die Bevölkerung schrumpft. Die Mehrheit der Arbeitskräfte ist jenseits 50. Der Binnenmarkt kann keine Wachstumsimpulse mehr generieren und deshalb such China sein Heil im Export. Dabei steht sich China u.a. mit seinen aggressiven geopolitischen Ambitionen aber selbst im Weg. Der US-Markt ist für China schon dicht. Afrika wird seit 50 Jahren von einigen interessierten Kräften als die kommende Boomregion und der kommende Markt dargestellt. Das ist und bleibt falsch. Afrika ist kaum ein Markt und Südamerika und Europa haben auch keine Lust, die chinesische Überproduktion zu absorbieren.
Chinas hat auch eine extreme Gesamtverschuldung (in Relation zum BIP höher als die der USA). Wir haben Peak China gesehen.
Aztasu meint
Nochmal, der europäische Markt ist der wichtigste internationale Markt. Das sagen chinesischen.Hersteller sogar selbst. Die Beweggründe habe ich oben erläutert. Es geht um „soft-power“, den weithin sichtbaren Erfolg hochpreisiger (im Vergleich zu anderen Produkten des Alltags) chinesischer Produkte in Europa, der Inbegriff westlicher Qualität und Lebensart – auch heute noch. Das muss nicht immer stimmen, darum geht es auch gar nicht, es geht auch nicht um die reinem Stückzahlen.
Aztasu meint
@Gernot. Richtig. Langfristig müssen sich viele chinesische Hersteller auf Export einstellen, ist ja heute schon so. Ohne das wird China Schwierigkeiten haben weiter zu wachsen, und das obwohl sie sich noch immer in der „middle-income-trap“ befinden. Aus dieser „Falle kommen viele andere Länder mit deutlich besserer Produktivität und steigender Bevölkerung nicht raus, z.B. Malaysia. Wie soll das China schaffen? Deshalb ist ja der globale Einfluss, insbesondere nach Europa so wichtig.
Aztasu meint
Das übersehen viele die hier nach günstigen E-Autos aus China schreien – China pusht aggressiv und mit massiven Subventionen in die Weltmärkte, viele Unternehmen könnten ohne die staatlichen Subventionen gar nicht überleben und auf dem Exportmarkt agieren. Es geht einzig darum andere Marktteilnehmer vom Markt zu verdrängen um die eigene Macht zu sichern. Europa MUSS dagegen halten, kann es aber nicht weil man sich selbst zu sehr von China abhängig gemacht hat. So sind China, als auch Europa aufeinander angewiesen, und im Hintergrund ist ja immer noch die USA die das nicht gut findet. Witzigerweise hat Biden mit seiner Abschottungspolitik China und Europa näher zusammengeführt, auch wenn es nach außen, z.B. durch die Zölle erstmal anders aussehen mag, mal sehen wenn Trump los wütent was dann erst passiert.
Future meint
»Die besten Bilder gibt es in Europa.«
»Europa ist der Inbegriff westlicher Qualität und Lebensart.«
Aztasu ist Europafan. Ich bin das ja auch. Aber man sollte es nicht übertreiben, denn außerhalb Europas wird in Europa sehr häufig auch als das Museum für westliche Lebensart gesehen. Das sorgt dann auch für die hübschen Bilder, weil früher alles so pittoresk ausgesehen hat.
Aztasu meint
Lol wie jeder Troll einfach nir weiter Unsinn von sich geben kann. Es macht dich halt einfach nur noch lächerlicher „Future“. Erst mal recherchieren, dann nachdenken. Scheint Telsa-fanboys schwer zu fallen
Aztasu meint
Die Beweggründe warum Europa das Hauptziel chinesischer Autohersteller ist habe ich dargelegt. Nicht davon ist meine Meinung, ich sage ja sogar das es unerheblich ist ob diese Wahrnehmung auch so zutrifft. Einfach dazu mal die Statements einiger Experten anhören fall dem nicht geglaubt wird. Dann könnte man sich so inhaltlose Kommentare nämlich auch sparen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Atze, dann spare dir doch deine Inhaltslosen Kommentare.
eHannes meint
Ja, damit müssen wir leider rechnen. Und sie wird bei unseren Underperformer-Firmen Verbündete finden, die wiederum über die alte neue Lobby …
Mit dem Oberziel CO2-Reduktion hat diese kommende Administration erkennbar auch nicht viel im Sinn. Vielleicht entdeckt ja E.M. seine alte Liebe zur Klimarettung und bewirkt etwas?
M. meint
Die neue Administration regiert dennoch nicht in Europa.
Ein „Deal“ erfordert Zugeständnisse auf beiden, bzw. Vorteile für beide Seiten.
Sich da einfach hinstellen und sagen „ihr macht das jetzt, sonst…“, das Pulver kann man 1x verschießen, dann ist es weg.
Ist ja nicht so, dass die USA nicht auch was nach Europa exportieren.
Steffen meint
Wie soll das funktionieren?! Dann muss man ja auch vorschreiben, welche Ausstattung maximal ein solches 30.000 € BEV haben darf. Was hindert die chinesischen Hersteller das 30.000 € BEV dann so mit Ausstattung vollzustopfen, dass es sehr viel Mehrwert bietet als ein europäisches BEV für denselben Preis? Das können europäische Hersteller nicht, die chinesischen haben damit keine Probleme, dank heimischer Subventionen bleibt dann ja trotzdem noch genug Marge über.
David meint
Das ist völlig richtig sie könnten einen Xiaomi SU7 für 30.000 € anbieten wie im Inland das Basismodell. Und hier vielleicht sogar das Topmodel Ultra und vielleicht bauen sie für Europa ausnahmsweise sogar Bremsen ein. Dann hätte man Kunden, da gebe ich dir recht. Nur was nutzt einem das, wenn man an jedem Wagen 30.000 € verliert?
Werner Mauss meint
Die Chinesen verstehen eben was von Wirtschaft. Sie lassen den völlig überbezahlten Chef mit seinem in effektiven Gefolge samt Berater einfach weg, bzw.entfernen sie vollständig bei Versagen. Dazu bezahlen sie die Arbeiter so, damit die sich die selbsthergestellten Autos auch kaufen können, das haben sie wohl von Henry gelernt.
Aztasu meint
Lol in was für einer Traumwelt lebst du denn?
Werner Mauss meint
In deiner Traumwelt ganz bestimmt nicht. Du wirst dich bald in der Realität wiederfinden. Deine Vorraussagen und Annahmen sind ja bis jetzt immer nicht eingetroffen.
Aztasu meint
Schau dir mal die Gehälter in der deutschen Automobilindustrie an, inkl. Zuliefer. DIE können sich die Autos leisten. Das sieht in China anders aus
Jeff Healey meint
Bingo.
Future meint
Es ging bei den Zöllen wohl in Wirklichkeit nur um billige Autos aus China. Hier hatte Europa also Angst vor den günstigen Preisen, die kein europäischer Hersteller hätte erreichen können. Jetzt gibt es eben keine richtig billigen Autos und ab 30.000 aufwärts ist der Preis eh nicht mehr so wichtig. Alle sollten also zufrieden sein – besonders auch die deutschen Hersteller, die aus China Autos importieren, und für Tesla Shanghai ist es natürlich auch ein schönes Weihnachtsgeschenk.
Yogi meint
Dachte nur kurz, Northvolt, Acc., VW Sagunt/Valencia…. könnte Joint Venture Partner für Schnelladeakkus 4C/5C/6C, Natrium- und LFP-Chemien ganz gut brauchen.
Aber wir sind einfach alleine auch gut und genügen uns, gefühlt die besten…da müssen wir die Kirche mal im Dorf lassen! 👍
Aztasu meint
Und ein weiterer schwachsinniger Kommentar, wenn du so viel Frust hast mit dem in der Realität tatsächlich gutem VW ID.4, dann geh doch mal in Behandlung oder verkauf das Auto. Kauf dir am besten einen gebrauchten Tesla um mal auf den Boden der tatsachen geholt zu werden was wirklich schlechte Qualität bedeutet. Viel Spaß beim TÜV haste dann sicherlich
Yogi meint
Unser Heißluftfreund mit seinen Broschürenwerten wieder. Also ich hab seit 10 Jahren und 200.000km Elektroautoerfahrung und du so?
Yogi meint
Wieso lamentierst eigentlich über ID4 Nichtskönnerautos rum, ohne ein zu Fahren? Keinerlei eigene Erfahrungen? Nenn mir doch den Teslafahrer hier im Forum, der nach 2 Jahren bereits über 3000€ Garantiereparaturen hatte? So wie mit deinem guten Nichtskönner ID4….
Aztasu meint
Da gibt es sicherlich etliche. Bei Tesla bist du am laufenden Band beim Service
McGybrush meint
Die hätten mal die Verpflichung unsererseits immer Joint Ventures einzugehen abschaffen sollen. Damit haben die sich die Kompetenzbergaunert gute Karossen zu bauen und brauchen nur noch Ihre Elektroantriebe rein zu setzen.
Werner Mauss meint
Sie haben nichts ergaunert, sie haben lediglich gelernt und kennen sich mit Wirtschaft und Geschäft halt besser aus. Die Gier war halt ein schlechter Berater.
banquo meint
Gegebenenfalls könnte man für die verschiedenen Fahrzeugsegmente einen Mindestpreis ermitteln als Grenzwert für Importfahrzeuge aber ein Mindestpreis über alles Klassen kann ich nicht nachvollziehen.
Koala meint
Das wäre ein absolutes Armutzzeugnis für die EU, wenn sie es nicht schafft sich gegen die Konkurrenten europäischer Firmen zu schützen.
Gernot meint
Die Argumente für und gegen Zölle sind hinreichend ausgetauscht und bekannt. Ich will mich gar nicht dagegen oder dafür positionieren. Aber die im Artikel skizzierte „Lösung“ ist im Prinzip weder für die Befürworter noch die Gegner der Zölle eine brauchbare Lösung.
Dann bekommen die europäischen Autohersteller nur Schutz im margenschwachen Billigsegment, auf das VW und Co. bislang ohnehin nicht besonders scharf sind.
Wenn die Chinesen dann ein Äquivalent zum ID.7 mit um die 86 kWh Batterie für 45.000 Euro bringen (Der ID.7 kostet 59.000 Euro), dann hat VW null von dieser angedachten Lösung und geht ggf. im eigentlich margenstarken Segment gegen subventionierte chinesische Produkte unter.
Und ausgerechnet im unteren Preissegment ( BEV für unter 30.000 Euro), auf das wir am meisten angewiesen sind, wenn wir die Mobilitätswende voranbringen wollen, werden die Chinesen dann ausgebremst. Das ist der einzige Bereich, in dem wir einen Nutzen aus chinesischen Angeboten ziehen könnten. Das wird dann verhindert.
Da erscheinen mir die beiden anderen Varianten „Strafzölle wie angekündigt“ oder „gar keine Strafzölle“ sinnvoller. Diese „Lösung“ vereint quasi das Schlechteste aus beiden Varianten.
Swissli meint
Es wäre tatsächlich die schlechste Variante. Bisher subventionierte China ihre BEV Hersteller. Bei einem Mindestpreis würden die EU Käufer die chinesischen Hersteller subventionieren (sie können dann ohne Mehraufwand ein 15000 Euro Auto für 30000 Euro verkaufen – was für ein Geschenk an China).
Und übrigens ist es ja nicht so, dass die EU Länder ihre eigenen Autohersteller nicht subventioniert hätten. Allein mit „Kauf-Förderungen“ wurde die Industrie mit Milliarden überschüttet. Mit dem Ergebnis, dass sie heute nicht wettbewerbsfähig sind.
Thorsten 0711 meint
„Und übrigens ist es ja nicht so, dass die EU Länder ihre eigenen Autohersteller nicht subventioniert hätten. Allein mit „Kauf-Förderungen“ wurde die Industrie mit Milliarden überschüttet. Mit dem Ergebnis, dass sie heute nicht wettbewerbsfähig sind.“
Die Förderung war nicht auf europäische Hersteller beschränkt. Gerade in DE hat Tesla stark profitiert, Stichwort Bafa-Karussel.
Jeff Healey meint
„Diese „Lösung“ vereint quasi das Schlechteste aus beiden Varianten.“
Leider korrekt.
Gernot meint
Ich versteh das wirklich nicht. Wir brauchen billige BEV, um die Mobilitätswende voran zu bringen und Klimaziele zu erreichen und genau den Bereich würde man mit so einer Regelung ausbremsen. Da würde man den Wettbewerbsdruck rausnehmen.
Wir wissen auch gesichert, dass China mit großen Subventionen eine gigantische Photovoltaikindustrie hochgezogen hat, die ihre Panel jetzt zum Teil unter den Produktionskosten exportiert. China subventioniert dadurch (unfreiwillig) ein Stück weit unsere Energiewende. Wären PV-Panel teurer, dann wäre das PV-Ausbautempo viel geringer. Die Gefahr für strategische Abhängigkeiten ist gering. Die EU erachtet es dann nicht als sinnvoll, chinesische PV-Panel mit Zöllen zu belegen, um hiesige Mini-Hersteller wie MeyerBurger zu schützen und deshalb lässt die EU es laufen, wenn China den Markt mit billigen PV-Paneln flutet. Das ist rational.
Genauso müsste man bei BEV rational abwägen, was übergeordnete Ziele sind und wo chinesische Produkte unter dem Strich vorteilhaft sein können und wo nicht. Bei billigen BEv unter 30.000 Euro ist der Markt noch sehr dünn. Noch 50 chinesische Konkurrenz-SUVs ab 45.000 Euro brauchen wir dagegen nicht.
Jeff Healey meint
Und genau diese sinnvolle Abgrenzung wird nicht gemacht.
Es ist einfach so typisch für viele Entscheidende in der EU.
Statt einer praktikablen Lösung wird mit 100 prozentiger Sicherheit die Schlechteste gewählt.
Swissli meint
Der Vorschlag ist ja von China. D.h. er ist zugunsten von China.
Wieso man in Brüssel von einem Mindestpreis begeistert ist, zeigt ja nur wie weltfremd die dort politisieren.
Mindespreise haben die schlechte Angewohntheit, dass sich dann alle Marktteilnehmer daran orientieren. D.h. dass dann z.B. ein günstiger Citroen ec3 plötzlich auch wieder ab 30’000 € kosten wird. Das ganze E-Auto Preisniveau wird einfach angehoben. Der Dumme ist der Bürger und Käufer. Und nachher jammern wieder alle über Inflation usw….
Söllner meint
Die EU demontiert sich selbst – Bravo! Mit der neuen Regelung werden keine Arbeitsplätze gesichert oder geschaffen. Es werden keine (Zusatz-) Einnahmen generiert die in die Transformation fließen könnten. In China lachen sie schon.
Elvenpath meint
Man hat das Gefühl, dass so manche EU-Politiker die günstige E-Mobilität mit aller Macht sabotieren wollen.
Jeff Healey meint
Der Verdacht drängt sich auf. Es ist wirklich unsinnige, höchst schädliche, weil in
jeder Richtung inkonsequente Sanktionierungs-Politik, die eher noch der eigenen Industrie und der Verbreitung der E-Mobilität schadet, als irgendeinen Nutzen zu bringen.
Yoyo meint
Etwa niedersächische Politiker mit Anteilskontakten an einem Unternehmen?
CaptainPicard meint
Also für den Kunden ändert sich nichts, entweder werden die Autos teurer weil Zölle darauf erhoben werden oder sie werden teurer weil es einen Mindestpreis gibt.
Aber statt dass die zusätzlichen Kosten für den Endkunden an den Staat gehen weil damit Zölle bezahlt werden (und das Geld somit in Deutschland/Europa bleibt) gehen sie nun in Form von zusätzlichen Profit in die Taschen der chinesischen Hersteller.
Hab ich das richtig verstanden?
eHannes meint
Welche zusätzlichen Kosten? Das Entscheidende ist, dass sie schon für 30000€ sehr gute Ausstattungen anbieten und damit die Mittelklasse aufmischen können. Das unattraktive Kleinwagengeschäft können dann Stellantis, Dacia usw. in der EU betreiben.
Swissli meint
Das verstehe ich auch so.
Mindestpreise sind Tools aus dem planwirtschsftlichen Giftschrank. In diesem Fall wäre es klar win China und lose EU Konsument/Wirtschaft.
Der Vorschlag kam ja nicht zufällig von China 😄 Der Bäcker würde seine günstigen Brötchen ja auch gerne zu einem doppelten Preis (=Mindestpreis) verkaufen…
Jeff Healey meint
Korrekt!
MiguelS NL meint
Das wäre eine tolle Nachricht.
Swissli meint
Ernsthaft? Inwiefern?
A-P meint
Viele Teile (Akkupack, E-Motoren und noch einiges) für die europäische E-Autos stammen aus China, teils auch komplette Fahrzeug (z.B. BMW -> Mini, Mercedes -> Smart, Volvo). Das alles würden sich auch für die europäische E-Autos teurer machen.
Weiter Grund: ohne China-Fahrzeuge würden die E-Auto-Hersteller aufgrund der kleineren Wettbewerb die Preise noch länger hochhalten (sehr schlecht für die Kunden mit kleineren Geldbeutel).
E-Strafzölle ist einfach viel zu kurz gedacht.
MiguelS NL meint
Wenn es eine Einigung gibt.
David meint
Interessante Entwicklung mit erst viel Theaterdonner und dann einer Lösung.
eHannes meint
Na, das klingt schon mal gut. Wenn sie nun gut ausgestattete BEVs für 30000€ anbieten ist dem Konsumenten in der EU auch geholfen und der nötige Wettbewerbsdruck auf unsere Hersteller bleibt erhalten.
ID.alist meint
Das Angebot von 30k€ Mindestpreis würde abgelehnt. Der neue Konsens muss anders lauten, wenn die EU sich selber ernst nimmt.
Davon abgesehen, was heißt ein Mindestpreis von 30k€? Welche Auto-Größe? Sprechen wir (ich nehmen jetzt BYD als Beispiel) vom Seagull, oder den Dolphin oder den Seal?
China würde niemals den Seagull für 30k€ verkaufen, aber so einen pauschalen Mindestpreis würde BYD nicht hindern den Seal für 30k€ zu verkaufen.
Swissli meint
Der Wettbeweb unter den BEV Herstellern wäre somit ausgeschaltet, weil dann alle ehemals unter 30000 Euro BEVs angebotenen Autos plötzlich 30000plus kosten werden.
Planwirtschaft 2.0 vom Feinsten…. mit schlechtem Ausgang für alle (ausser den Chinesen).
Mäx meint
Eben, der Mindestpreis ist doch völliger Schwachsinn ohne Defintion.
Dann könnte man hier z.B. einen ID.4 Wettbewerber mit 80kWh und Vollausstattung für 30k anbieten…für den Konsumenten natürlich gut, aber für die Industrie nicht hilfreich. Und das war ja mal der ursprüngliche Sinn und Zweck.
eHannes meint
Das Oberziel ist und bleibt die CO2-Reduktion. Dafür brauchen wir nicht nur bezahlbare, sondern BEVs, die hinsichtlich Ausstattung, Qualität und Effizienz den Konsumenten Freude machen. Der Versuch, durch Protektionismus unfähigen deutschen Herstellern das Leben zu verlängern, ist ebenso „töricht wie überflüssig“ (Standardspruch von H-K. selig).
Swissli meint
Vielleicht schreibt die EU dann demnächst das 30’000€ Einheitsauto vor. Nur dieses Modell M (wie Mindestpreis) darf noch in der EU verkauft werden 😉😄 Trabi lässt grüssen…
Jeff Healey meint
Man fragt sich wirklich, was die sich bei der EU dabei gedacht haben….
EVFan meint
Ein Mindestpreis für E-Autos aus China wäre der maximale Verhandlungserfolg der Chinesen. Rettet deren aufgrund des Preiskriegs in China klamme Hersteller und schafft eine tolle Basis für wirtschaftlichen Erfolg in Europa.
Für europäische Kunden wäre es das maximale Desaster und würde die Entwicklung des E-Auto Marktes für Fahrzeuge unter dem Mindestpreis zum Erliegen bringen.