Shell plant im Rahmen seiner Strategie zur Energiewende, einige seiner Einzelhandelsstandorte, einschließlich Tankstellen, aufzugeben. Der Energieriese will sich künftig stärker auf Ladestationen für Elektrofahrzeuge konzentrieren.
„Wir modernisieren unser Einzelhandelsnetz mit erweiterten Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Komfortangeboten, um den sich ändernden Kundenbedürfnissen gerecht zu werden“, so Shell in seinem aktuellen Bericht zur Energiewende-Strategie. Das Unternehmen hat vor, „in den Jahren 2024 und 2025 jährlich rund 500 Shell-eigene Standorte (einschließlich Joint Ventures) zu veräußern“. Durch die Schließungen wird die Einzelhandelsfläche des Unternehmens um 2,1 Prozent schrumpfen. Im Jahr 2023 betrieb Shell 47.000 Standorte.
Der Ölmulti erklärte, dass er für Ladestationen zusätzliche Standorte finden oder die Größe der bestehenden Standorte erweitern müsse. Geplant sei, mehr für öffentliche Stromtankstellen auszugeben, die „von unseren Kunden am meisten gebraucht werden“. Das Geschäft mit Lademöglichkeiten für das Zuhause hat keine Priorität.
Shell wird eigenen Angaben nach seine Bemühungen mehr auf China und Europa konzentrieren, wo der Markt für Elektroautos weiter entwickelt und die Nachfrage nach öffentlichen Ladestationen für Elektroautos hoch sei. Der Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der Ladestationen von derzeit 54.000 bis 2030 auf 200.000 zu erhöhen.
Derzeit befinden sich die Ladestationen von Shell an Shell-Tankstellen, an Straßen und „Mobilitätszentren“ sowie anderen Standorten, darunter auch Supermärkten. In den USA hat das Unternehmen nach eigenen Angaben mit der Übernahme des Anbieters Volta im Jahr 2023 eines der größten Ladenetzwerke des Landes geschaffen. In Europa gibt es derzeit laut Shell über 16.000 Ladepunkte des Konzerns.
Bei Shell ist man der Ansicht, dass der Besitz und der Betrieb physischer Standorte dem Unternehmen trotz der Schließung einiger Standorte in den nächsten zwei Jahren einen Wettbewerbsvorteil verschafft und die Gewinnprognosen erhöht. „Wir haben noch weitere Wettbewerbsvorteile, wie z. B. unser Einzelhandelsangebot, das es uns ermöglicht, unseren Kunden Kaffee, Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs anzubieten, während sie ihr Auto aufladen. Da wir unser Geschäft mit dem Laden von Elektrofahrzeugen ausbauen, erwarten wir eine interne Rendite von 12 % oder mehr“, so der Konzern.
South meint
Alten Konzernen, welche mit viel Geld den Wandel mit Lug und Trug verzögert haben, sehen von mir keinen Penny mehr…
eCar meint
Dann dürfte man auch keine BEVs von unseren OEMs mehr kaufen(Dieselskandal, welcher leider noch immer aktuell ist).
Das ist irgendwie keine Lösung. Die Tankstellen haben einen Vorteil: Die sind überall. Für die vielen Zweifler der beste Hinweis: Ja BEV geht doch, weil ich da laden kann wo ich zuvor immer getankt habe. Also WinWin auf allen Seiten. Manchmal muss man auch einen Schritt zurück machen, wenn man zwei weiter voran machen will.
South meint
Da scherst du aber großzügig alle über einen Kamm. Bei den Erdölkonzernen wurden Wissenschaftler geschmiert, bewusst falsche, tendenziöse Studien finanziert, die Öffentlichkeit bewusst mit viel Geld getäuscht. Natürlich sind die alten Hersteller auch keine Kinder von Traurigkeit, aber da spielen Exxon und Co. in einer ganz anderen Liga, und die kriegen keinen Cent mehr von mir.
Und wo ist da eine WinWin? Man muss doch wirklich nicht laden wo man vorher getankt hat, mal sollte da laden können, wo das Auto eh rumsteht (Arbeit, Einkaufen, daheim…)…
E-Flieger meint
Also, bei mir auf dem Arbeitsweg gibt es zwei Shell Tankstellen.
Die eine hat vor ca. 1 1/4 Jahren eine Station mit zwei Ladepunkten aufgestellt.
Dort stehen öfter Autos zum Laden.
Die zweite hat vor etwa einem Jahr zwei Säulen mit je zwei Ladepunkten (also vier) begonnen aufzustellen.
Stehen, sogar mit Dach, jetzt etwa 1/2 Jahr fertig.
So wird das nichts mit den Ladepunkten.
Viele Autos fahren fort morgens und abends vorbei, wäre eine gute Gelegenheit mal eben einen Kaffee und Laden für den nächsten Tag.
Schade.
E-Flieger meint
Habe vergessen:
Die Ladesäulen sind fertig, aber mit Flatterband abgesperrt. :-(
eCar meint
Wir werden sehen, was Shell in Europa letztlich wirklich realisiert. Die bisherigen Erfahrungen sind eher ernüchternd. Da ist Aral tatsächlich deutlich und wirklich deutlich besser und weiter.
Matze meint
Bei mir im Umfeld sind 2/2 Shell Tankstellen mit HPCs ausgerüstet (und „immer“ leer). Sie scheinen es durchaus ernst zu nehmen.
Gunnar meint
Ionity wird immer weiter durch gereicht. Mittlerweile hat Shell Ionity bei der Anzahl der CCS-Schnellladepunkte überholt. 794 zu 760.
Tommi meint
In Deutschland wohlgemerkt. Ionity baut Europaweit.
eBiker meint
Shell tut sich da auch leichter – die haben ja schon die Standorte. Ionity muss Standorte finden und dann auch noch bekommen. Trotzdem sind in D aktuell 24 im Bau.
eCar meint
So ist es.
Die ÖL-Multis sollten es daher wirklich einfacher haben, als eben die primären Ladestationbetreiber. Leider kommen die Multis erst jetzt darauf, dass man auch mit Strom Geld verdienen kann.
eBiker meint
Naja so richtig Geld verdient man damit immer noch nicht – aber langsam wird es halt interessant