Die Renault-Nissan-Allianz will auf Dauer die Nummer eins beim Absatz von Elektroautos bleiben und der aufkommenden Konkurrenz vor allem deutscher Hersteller wie BMW und VW Paroli bieten. Das kündigte Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn auf der Frankfurter Automesse IAA an. Immerhin hat die französisch-japanische Allianz einen großen Vorsprung auf die deutschen Hersteller: Mehr als 100.000 Elektroautos haben Nissan und Renault gemeinsam bereits verkauft.
Allerdings relativierte Ghosn das ursprüngliche Ziel, bis zum Jahr 2016 etwa 1,5 Millionen Elektroautos abzusetzen: „Es ist unwahrscheinlich, dass wir das schaffen.“ Trotzdem sei er aber überzeugt davon, dass es richtig war, nachdrücklich auf die neue Technologie zu setzen: „Diese Industrie kann ohne das Elektroauto nicht gedeihen.“ Elektroautos könnten laut Ghosn zehn Prozent des Marktes ausmachen, „sobald die Regierungen eine minimale Unterstützung gewähren“.
Renault und Nissan auf der IAA
Der bereits seit 2010 erhältliche Nissan LEAF ist mit einem Absatz von 75.000 Fahrzeugen das bisher meist verkaufte Elektroauto weltweit. Renault bietet derzeit vier Elektro-Modelle an, viele weitere könnten noch folgen. Doch außer dem ZOE, der seit Anfang des Jahres erhältlich ist und auf dem IAA-Stand der Franzosen etwas an den Rand gedrängt war, hatte Renault in Frankfurt kaum Neues zu bieten. Denn die Elektro-Studien wie der Sportwagen DeZir oder der innovative Kleintransporter und Familienvan Frendzy waren auch schon bei der letzten IAA 2011 zu sehen.
Nissan hingegen präsentierte in unmittelbarer Nähe zum LEAF das Elektrotaxi e-NV 200, das schon bald in Barcelona unterwegs sein soll, sowie die sehenswerte Studie Friend ME, welche die Japaner bereits im April mit ersten Bildern und Details ankündigten und auf der Automesse Shangai zeigten.