Der Volkswagen-Konzern wird offenbar seine Sparziele um mehrere Milliarden Euro verfehlen. Das Management plant daher laut einem Bericht weitere Einschnitte. Dabei sollen erstmals mögliche Werksschließungen und Entlassungen eine Option sein – auch, weil Elektroautos weniger Gewinn als Verbrenner erzielen.
Bereits Ende August war von bis zu drei Milliarden Euro zu hören, die VW zu seinem Sparziel fehlen sollen. Der Spiegel schreibt jetzt, dass „im Finanzplan der Marken Volkswagen und VW Nutzfahrzeuge aktuell eine Lücke von vier bis fünf Milliarden Euro“ klaffe. Zu den Gründen dafür gehörten unter anderem gestiegene Materialpreise, die Schwäche des US-Markts und die günstigeren Ausstattungen, die Kunden in der Konjunkturdelle derzeit bestellen.
„Ein Problem sind außerdem die vergleichsweise geringen Gewinnmargen von Elektroautos“, heißt es weiter. Unter dem Strich fehlten enorme Beträge. Das habe auch Markenchef Thomas Schäfer Anfang der Woche bei einem Führungskräftetreffen erklärt. Um die Marke vor Verlusten zu bewahren, seien zusätzliche Einsparungen erforderlich.
„Das Sparprogramm bei VW eskaliert und mündet in einen Großkonflikt zwischen Management und Gesamtbetriebsrat“, so der Betriebsrat in einem Schreiben, das seit Kurzem verteilt wird. Demnach habe der Markenvorstand mindestens ein größeres Fahrzeugwerk und eine Komponentenfabrik in Deutschland angezählt. Auch bereits getätigte Produktzusagen sollen auf der Kippe stehen, etwa ein für 2026 für das Werk Wolfsburg geplantes Elektro-SUV der Kompaktklasse.
Zudem bestätigte der Konzern selbst, die „seit 1994 fortgeschriebene Beschäftigungssicherung aufzukündigen“. Das aktuelle Abkommen wäre noch bis 2029 gelaufen. Werkschließungen könnten in der aktuellen Situation „ohne ein schnelles Gegensteuern“ nicht ausgeschlossen werden. Die Lage sei „äußerst angespannt und nicht durch einfache Sparmaßnahmen zu bewältigen“.
„Der Vorstand stellt nicht weniger als die gesamte Kernmarke VW infrage. Wir werden nicht zulassen, dass wir hier abgewickelt werden“, sagte Betriebsratschefin Daniela Cavallo. Sie kündigte „erbitterten Widerstand der Arbeitnehmerseite“ an.
Thorsten 0711 meint
Kein Problem.
Die VW-Mitarbeiter bekommen ab sofort die gleichen Verträge wie die Brandenburger Tesla-Mitarbeiter und schon stimmt wieder die Marge bei VW!
Ach ja, und die IG Metall fliegt natürlich raus, die ist ja auch in Grünheide ohne Einfluss.
hu.ms meint
Das wird darauf hinauslaufen, dass zeitverträge nicht mehr verlängert werden, leute an andere produktionsorte verlagert werden und die gewerkschaft auf tariferhöhungen verzichten muss um zu verhindert, dass betriebsbedingte kündigungen erfolgen.
„‚Die neue aufgabe ist 150km entfernt, wenn das zuweit ist kannst du ja kündigen“.
Gabs in der bankenbranche schon vor 30 jahren.
MiguelS NL meint
„wenn man an den Klimawandel glaubt…“
Michael S. meint
Schlimm, macht man wohl nur noch 5 Mrd. Gewinn jedes Jahr statt 10 Mrd. Das ist ja wirklich ein ernstes Problem.
Schon erstaunlich, wie in solchen Vorstandsetagen gedacht wird.
David meint
Das ist nicht so, 10 Milliarden hatte man schon im ersten Halbjahr gemacht, die nimmt einem keiner mehr. Denn das zweite Halbjahr wird ja nicht 5 Milliarden negativ, sondern 5 Milliarden weniger Gewinn machen.
Fred Feuerstein meint
Du bist so ahnungslos…Entschuldige, aber das muss man einfach mal sagen.
Der Volkswagenkonzern erzielte im ersten Halbjahr einen negativen Cashflow. Heißt, da ist nichts, aber auch gar nichts mehr vom Gewinn übrig. Und weil das nicht reicht ist auch die Nettoliquidität um satte 22 % auf nun 31,3 Mrd. Euro geschrumpft. Kein Wunder, dass die Investoren aus der Aktie flüchten, die ist nun auf ein Ramschniveau mit einem KGV von lächerlichen 3,4 angekommen. Bildlich gesprochen: Die Aktie wird im 1 € Shop im Abverkauf auf dem Grabbeltisch verbimmelt, weil man dem Unternehmen nicht viel zutraut.
DAS ist die Realität.
Future meint
Das ist fast zu viel Philosophie.
Heute werden ja einfache Lösungen bevorzugt:
»What you give, you get in return.«
Jetzt darf sich Dav id wieder die Schließung des Tesla Werks und die Pleite wünschen. Aber was bedeutet das dann für das Karma?
hu.ms meint
Eigentlich handelt der artikel von werksschliessungen der marke VW in D.
Wenn nicht mehr genügend in D zu hohen löhnen gebaute autos – egal welcher antriebsart – verkauft werden können, müssen die preise und damit die herstellungskosten herunter.
Um effizienter zu bauen sind neue produktionsstrassen notwendig und die stellt man natürlich dort auf wo die personalkosten geringer sind.
Der aktuelle plan sieht ja für die 4 kleinwagen-BEV-modelle neue produktionsstrassen in spanien vor. Zusätzlich dort auch die zell-produktion, bei der ich aber erhebliche terminprobleme sehe.
Andererseits: die leute wollen günstige autos evtl. aus china, aber zu chinesischen löhnen wollen sie hier in D nicht arbeiten…
EUueberzeugter meint
Nur das die Lohnkosten nur bei 15 – 17% Anteil am Preis haben. Davon kommt nicht der überteuerte Preis des gesamten Autos. Der wird durch bestimmt von Ausschüttungen und Gewinn… Gier?!
Future meint
VWs waren doch nie die billigsten Autos. Die Menschen erwarten aber auch etwas, wenn sie mehr für einen VW bezahlen als für den Konkurrenten. Bei den Elektroautos ist das VW offenbar nicht gelungen, die Erwartungen der Zielgruppen in den großen Märkten zu erfüllen. Vermutlich hat man da vieles zu lange unterschätzt und abgewertet. Diese Überheblichkeit bei VW in den letzten Jahren war dabei sicherlich keine gute Strategie.
B.Care meint
Welcher Konkurrent ist den günstiger? In Europa liegt VW vorne, D selbst ist der drittgrößte Markt.
Bei was genau ist VW überheblich?
Immer diese substanzlosen Sprüche hier von einigen Kommentarschreibern.
David meint
Mein Vertrag wird wohl nicht verlängert.
Schade eigentlich.
Future meint
Ich befürchte ja, dass sich der mächtige Betriebsrat durchsetzt und dafür sorgt, dass der Wandel bei VW erstmal ausgebremst wird: Also keine Software von Rivian, keine eigene Zellproduktion in Spanien, kein SSP, keine Speicherkraftwerke, kein Trinity und keine Werksschließungen. Dafür werden dann alle schön weiterbeschäftigt. Ob das ein gute Zukunftsstrategie ist, werden wir dann in 10 Jahren wissen.
Matze meint
Warum sollte der BR etwas gegen Software von Rivian, eigene Zellproduktion in Spanien und SSP haben?
Future meint
Weil der Betriebsrat keine Werke schließen will in Deutschland und auch keine Entlassungen will. Insofern wird der Betriebsrat andere Vorschläge machren, um zu sparen. Die ungeliebte und nicht profitable Elektromobilität könnte da ein Argument sein. Eine Verzögerung der Investitionen halte ich auch für möglich. Der mächtige Betriebsrat bei VW wird da schon an einem Verhandlungskonzept arbeiten.
B.Care meint
Es war doch umgekehrt. Der Betriebsrat hat schon vor über 10 Jahren den Wandel gefordert und eine Investition in die E Mobilität verlangt. Osterloh hat dazu bei seinem Abgang ein sehr gutes offenes Interview in der Zeit gegeben, zb. wie seine Ideen vom Vorstand verlacht wurden.
Den Betriebsrat oder die IGM als Bremser hinzustellen ist eine komplette Verdrehung der Tatsachen. Hätte der Vorstand mehr auf die gehört, dann wäre VW jetzt nicht in der Situation.
Future meint
Damals ging es VW ja noch gut. Da konnten solche Forderungen gestellt werden und das war auch notwendig und richtig. Heute ist das wohl anders und VW muss sparen. Und da wird sich zeigen, was von den geplanten Investitionen und den Arbeitsplätzen übrigbleibt und wer sich wie durchsetzen wird. Gleichzeitig muss sich das Produkt verbessern, um Marktanteile zu erhöhen. Keine so leichte Aufgabe.
David meint
Der Betriebsrat setzt sich viel zu oft durch, richtig, aber zum Glück kann er viele zukunftsrelevante Themen nicht verhindern. Besonders nicht, wenn sie im Ausland stattfinden. Genau deshalb finden wir auch immer öfter Sachen im Ausland statt. Jetzt muss er erst mal gegen Standortschließungen kämpfen. Damit hat er kein Pulver mehr für andere Themen, und das dürfte auch die Strategie der Unternehmensführung sein. Wobei ich, unter uns, dafür wäre, den einen oder anderen Standort zu schließen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Früher hat hier D.avid immer dick auftragend über die Schlechtigkeit und den baldigen Untergang von Tesla schwadroniert – und dabei leider vollkommen übersehen, dass sich sein geliebter Arbeitgeber VW inzwischen zur Titanic gewandelt hat, und zwar nach der Kollission mit einem Eisberg; dieses Ereignis war 2015. Aber die Kapelle spielt und die Erfolgsbeteiligungen fließen in Strömen, happy life.
Ich hoffe nicht, dass jemand auf die Idee kommt, das Ganze hätte jetzt die Ampel verbockt. Die macht zwar manches nicht so, wie es sich viele wünschen, aber die Selbstversenkung des Tankers VW haben das Management und die Eigentümerfamilien schon ganz alleine bewerkstelligt.
Futureman meint
Wo ist D.avid eigentlich? Urlaub oder schon entlassen…
Tt07 meint
Und vom lieben Egon auch keine Spur…
Muhahahaha
Future meint
Das schlimme ist ja, dass es viele Dav ids gibt im Land. Das permanente Schlechtreden der ausländischen Konkurrenz lenkt eben nur ab von den eigenen Problemen. Diese Haltung könnte jetzt für VW fatale Konsequenzen haben.
Deine Mudder meint
Vielleicht taugen VAG und Tesla beide nichts und gehen am Ende beide den Bach runter.
Die Japaner sollte man nicht abschreiben (alleine weil der Verbrenner auf ewige Zeiten nicht verschwinden wird) und Kia/Hyundai sehe ich über alle Antriebe am besten aufgestellt.
Future meint
Kia/Hyundai sehe ich auch ganz vorne. Außerdem gefällt mir die Haltung der Asiaten, denn die sind nicht so überheblich, sondern machen einfach und sind auf einmal Weltspitze, wie bei den Batterien, dem Bauteil mit der höchsten Wertschöpfung. Da ist VW jetzt spät dran, vielleicht zu spät.
hu.ms meint
„höchste wertschöpfung“ bezweifle ich stark.
Mit abstand teuerstes bauteil an einem BEV würde ich sagen.
B.Care meint
Sind doch nur die üblichen substanzlosen Sprüche. Hauptsache schlechtreden, gibt halt leider zu viele Future im Land.
Ben meint
Also auf den Ausgang der BV am Donnerstag in Mosel wartet er schonmal nicht, zumindest in den letzten Jahren war er, trotz meiner Einladungen, nie da…vermultich wegen Realitätsverweigerung.
David meint
Woher weißt du eigentlich so sicher, wer ich bin? Suchst du nach Leuten im Anzug, auf deren Namensschild „David“ steht?
Sabine meint
Bin genau deiner Meinung.
Der Klimawandel erfordert besomndere Maßnahmen!
Die Ampel kann da gar nix für.
Wann werden die Leute endlich wach!
hu.ms meint
Die grosse masse will sich nach einem harten arbeitstag nicht noch mit immer komplexeren themen beschäftigen.
Da sind einfachen schlagworte und parolen viel einfacher zu verstehen.
Wir stossen aufgrund der komplexität der zu lösenden probleme langsam an die grenzen der demokaratie.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Zum harten Arbeitstag: Die Generationen vor uns haben wesentlich mehr gearbeitet (meist 6 Tage in der Woche) und hatten tägliche Überlebenskämpfe. Die Leute heute sind meist gut ausgebildet, haben Zugriff zu Wissen über das Internet in einem unbeschreiblichen Ausmaß und Essen, Gesundheit und Zeit im Überfluß. Aber sie nutzen das alles um Belangloses zu datteln, zu whatsappen und sich nicht um die Famile, um die Kinder zu kümmern.
Sie könnten schon, aber die Menschen sind zu bequem geworden, zu wurschtig. Die Römer haben gezeigt, wohin das führen kann.
Future meint
Früher haben sich die Männer nicht um die Familie gekümmert, weil sie so viel gearbeitet haben. Das wollen viel Männer heute so nicht mehr und arbeiten weniger.
Dafür arbeiten heute auch mehr Frauen als früher und sind auf diese Weise auch unabhängiger von den Männern.
Also ich will auf keinen Fall mehr zurück in die Vergangenheit. Niemals. In Zukunft werden Roboter und KI einen großen Teil der heutigen Arbeit übernehmen. Das ist doch genial.
Kaiser meint
Bis dahin werden die Bandarbeiter bei Tesla mit unbezahlten Überstunden, Sonderschichten und enormer Arbeitsverdichtung geknechtet.
Schöne neue Arbeitswelt …
Future meint
Kaiser, vielleicht wird bei VW einfach nicht genug geknechtet. Sogar in Amerika gibt es bei VW seit diesem Jahr eine Gewerkschaft im Werk in Chattanooga. Wenn das in den VW-Werken in China auch noch passieren sollte, dann kann man die Profitabilität bei VW doch ganz vergessen. Ja, Tesla ist profitabel, aber man hört ja auch, dass die Produktion so modern und effizient sein soll. Diess wollte das ja immer kopieren mit seiner neuen Trinity Fabrik, aber hat ja nicht geklappt.
Kaiser meint
Wenn die Ausbeutung der Mitarbeiter bei Tesla mit „modern und effizient“ umschrieben wird, dann bin ich ganz froh dass unsere Autoindustrie das nicht übernommen hat.
Tesla produziert nach Toyota Production System, die haben nix erfunden, schon gar keine neuen Prozesse. Den Fans kann man halt alles erzählen
David meint
Auf Teslas Untergang habe ich nie gesetzt. Ich hatte hier auch schon mal erklärt, warum nicht. Es ist ganz einfach: Weil der Firmenmantel für viele Firmen aus Fernost einen hohen Wert hat. Ich habe übrigens keine Ziele gegenüber Tesla, denn meine Ziele sind bereits erreicht worden. Das kann man in meinen Beiträgen von vor zwei Jahren nachlesen. Ich hatte mir gewünscht, dass Tesla in eine Nische und in die Bedeutungslosigkeit abrutscht. Das ist passiert. Und besonders in Deutschland ist man so dermaßen abgegrätscht, dass es wunderbar ist. 1 % Marktanteil, Zahlen lügen nicht. Was will ich mehr?
MichaelEV meint
Was für ein Träumer. Kein Hersteller sitzt fester im Sattel als der einzige profitable EV-Hersteller. Aber mal schauen, zumindest am Markennamen VW könnte man in China Interesse haben.
David meint
Jede Produktion in Deutschland ist unterhalb der Mittelklasse nicht darstellbar und bei der Mittelklasse muss es aktuell Premium Mittelklasse sein. Aber die Leute möchten ja Klein- und Kompaktwagen, verlangen das Elektroauto für 15.000 €.
Insofern kann ich jede Werksschließung in Deutschland verstehen. Ich fürchte nur, was die Beschäftigungssicherung angeht, wird man da leider doch nicht rangehen. Wenn doch und wenn es das Werk in Mosel beträfe, würde ich am Liebsten persönlich vorbeikommen, um da abzuschließen. Es hat sich indessen eine unverschämte Anspruchsdenke bei unterdurchschnittlicher Arbeitsleistung als Merkmal deutscher Wertarbeit herausgestellt.
Der Vorteil von Standorten außerhalb von Deutschland ist neben den geringeren direkten Personalkosten auch der geringere Einfluss von Arbeitnehmervertretern sowie sinnvollere Regelungen zur Lohnfortzahlung bei Arbeitsunfähigkeit. Und die Arbeitsleistung und Arbeitseinstellung ist besser. Menschen in Ost- und Südosteuropa, die für den VW Konzern in der Produktion arbeiten, wertschätzen ihre Arbeit und sind stolz auf ihren Arbeitgeber. Das kann man von so manchem einheimischen Arbeiter, besonders aus Ostdeutschland, beim besten Willen nicht sagen.
David meint
Oh, der David 2 schreibt ja ganz vernünftig…
Ben meint
Komisch Dav.ID. sonst erzählste immer das sich der MEB verkauft wie geschnitten Brot, perfekt skaliert und VW perfekt im Plan liegt und richtig Geld macht mit dem MEB…und jetzt auf einmal keine Antwort und ablenken vom Thema, typisch.
David meint
Das Thema, wie es läuft, habe ich ja hier gar nicht angeschnitten. Das ist hier ja auch nicht Thema, sondern die Produktivität der deutschen Standorte.
Es war halt ein großes Unglück, diese ID.7 Tourer Erfolgsmeldung zur Unzeit in die Welt zu setzen. Das war sicher ein strategischer Fehler. Ansonsten ist das doch nur der normale Theaterdonner, damit Politiker, Gewerkschaftler und faule und kranke Mitarbeiter mal wieder aufhorchen. Der wäre natürlich wirksamer gewesen, wenn man sich vorher die ID.7 Meldung verkniffen hätte.
Wie es wirklich läuft? Junge, der deutsche Staatshaushalt 2024 beträgt 478 Milliarden. Der VW Konzern hatte letztes Jahr einen Umsatz von 322 Milliarden. Man investiert 180 Milliarden bis 2028. Und jetzt fehlen angeblich 5 Milliarden…merkste selber.
MichaelEV meint
Die Höhe des Umsatzes ist irrelevant. Wenn man es nicht schafft damit Gewinne zu schreiben, ist man schnell Geschichte.
David meint
Hast du da alternative Meldungen zum Gewinn des ersten Halbjahres? Ich kenne nur die offiziellen Zahlen von VW mit über 10 Milliarden Rendite.
Fred Feuerstein meint
Der Volkswagenkonzern erzielte im ersten Halbjahr einen negativen Cashflow. Heißt, da ist nichts, aber auch gar nichts mehr vom Gewinn übrig. Und weil das nicht reicht ist auch die Nettoliquidität um satte 22 % auf nun 31,3 Mrd. Euro geschrumpft. Indessen flüchten die Investoren aus der Aktie, die ist nun auf ein Ramschniveau mit einem KGV von lächerlichen 3,4 angekommen. Bildlich gesprochen: Die Aktie wird im 1 € Shop im Abverkauf auf dem Grabbeltisch verbimmelt, weil man dem Unternehmen nicht viel zutraut. Ist auch kein Wunder, in China schafft man es anders als in dem letzten Vierteljahrhundert nicht mehr ein erfolgreiches Modell zu launchen und braucht jetzt chinesische Partner.
DAS ist die Realität.
Future meint
Profitabel ist die Produktion bei den Elektroautos wohl auch oberhalb der Mittelklasse noch nicht. Wenn die Querfinanzierung über den Verbrennerverkauf nicht mehr klappt, dann muss die Produktion effizienter und günstiger werden. Um das hinzukriegen, gibt es Management und Ingenieure. Andere Hersteller können das ja auch. Insofern wird es Zeit, dass sich endlich auch bei VW etwas verändert. Vermutlich ist das in dem großen Konzern mit den ganzen Strukturen und Interessen nicht so einfach mit einer Umsetzung.
Fred Feuerstein meint
Ich kann mich sehr gut daran erinnern, wie ein gewisser Da.vid in mantraartiger Art und Weise hier immer wieder von der gnadenlosen Skalierung der günstigen MEB Plattform schrieb. Das war und ist ein Wunschtraum, denn die Modellvielfalt hat zwar zugenommen, aber der Absatz wurde nicht gesteigert. Das mündet zwangsläufig in höheren Herstellkosten. Aber auch hier zeigt sich wieder einmal dass BWL Grundkenntnisse bei ihm nicht gegeben sind. Und die Gesetze der BWL kann auch der Volkswagenkonzern nicht aushebeln…
David meint
Nur weil du es nicht verstanden hast, ist es ja nicht falsch. Natürlich ist die MEB eine geniale Geschichte und ohne sie käme man vielleicht in Schwierigkeiten. Im Moment noch nicht, aber später. Das ist der Unterschied zwischen VW und Tesla: Letztere investieren so gut wie nichts und versuchen ihre alten Schindmöhren so lange zu verschakkern, danach die Sintflut.
VW dagegen entwickelt die MEB als Evolution weiter, so dass der Entwicklungskostenanteil pro Auto auch künftig gering bleibt. Vor allem ist die Zeit der höchsten Profitabilität noch gar nicht gekommen. Das ist ja immer gesagt worden, dass das erst in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts passiert.
Dann werden wieder alle weinen und sagen, ja, das ist ja auch dieser Konzern, die haben ja das Geld. Und niemand wird dann mehr erinnern, dass 2024 Dummschwätzer alles infrage gestellt haben, was 20,18 beschlossen wurde. Denn das ist ja das Unglück für alle Nachahmer, bis du eine Plattform und darauf eine Palette von Fahrzeugen im Angebot hast, das dauert etliche Jahre.
hu.ms meint
Lieder ist MEB keine geniale geschichte.
Die plattform wurde wie eine stinker-plattform aufgesetzt – nur eben mit den für elektroantrieb notwendigen anderen bauteilen die im grossen bestellt wurden (sh.schlecht bedienbare lenkradtasten!).
Genau das reicht inzwischen nicht mehr. Hier wäre neues denken mit völlig neuen mitarbeitern von ausserhalb notwendig gewesen. Diess hatte das angedacht (cariad) – aber die gewerkschaft (wg. gehaltsstrukur) und der konservative AR ist da nicht mitgezogen.
Jetzt ist die plattform einfach zu teuer und überholt und man hat bei weitem nicht die stückzahlen verkauft um die entwicklungskosten zu amortiseren.. Hinzu kommt noch, dass man bei der damaligen zellen-knappheit für einige jahre im voraus bestellt hat und die inzwischen gefallenen preise erst in 2026 realisieren kann.
Das sind management-fehler, die belegschaft muss es jetzt ausbaden.
Jörg2 meint
„Jede Produktion in Deutschland ist unterhalb der Mittelklasse nicht darstellbar und bei der Mittelklasse muss es aktuell Premium Mittelklasse sein.“
Ist das ein neues ökonomisches Gesetz?
Wer, aus der Fachwelt, behauptet soetwas, hat dazu veröffentlicht?
Was für ein dummes Zeug!
hu.ms meint
Da braucht man keine fachwelt – ist einfach nur logisch:
Keiner bringt derzeit neue kleinwagen in produktion, weil die vorhandenen (z.b. e-corsa) zu teuer und kaum verkäuflich sind. Tesla ja auch nicht.
Und nachdem tesla nur mittelklasse aber eben nicht premium verkauft, gehen deren stückzahlen und marktanteile in D und europa zurück.
Yogi meint
Das nennt sich vom Fachbegriff „Valley of Death“….und das Beste was man hat ist halt eine 135kW Plattform, die je nach Batteriezukauf auch 179kW (mein bisheriger Maximalwert bei 3%, ab zweiter Ladepause, Schönwetter im Sommer, richtige Mondphase, gerader Wochentag,…), meist aber nur 160kW, nach drei Jahren mit Update kann. Veraltet im ersten Auslieferungsjahr.
Das veraltete Ding, dachten die Nichtskönner nun, in bis zu 10 Autos einzubauen mit einer Marge, die nun offensichtlich nicht skaliert. Mit Knarzen, Dreckslenkrad und einem nerdigen Nicht-Bedienkonzept, Nichtbeleuchtung, Kleinwagenplasteniveau, einem Navi aus den 2000ern…. Gleichzeitig kacken hocheffiziente und technologieoffene Nichtskönnerautos im Hauptmarkt ab. Hört sich nach Nichtskönnern an.
Eichhörnchen meint
1++++++, sehr guter Beitrag.
der Wartende meint
Was macht Skoda da eigentlich anders? Dort scheint es diese Problem nicht zu geben, obwohl die eigentlich dieselben Autos verkaufen.
Deine Mudder meint
Geht es denn um die Marke VW oder den Konzern? Die meisten Skoda Modelle werden vermutlich in Tschechien gebaut, analog dazu Seat in Spanien. Wobei auch viele Modelle der Stammmarke im Ausland gebaut werden. Lohn- und Energiekosten sollten dort niedriger sein als hier.
Ist eben auch die Frage, inwieweit Skoda und Seat auf Dauer nicht VW kannibalisieren und für die „Snobs“ gibt es noch Audi, wieso sollte man da noch einen VW kaufen wenn die hauseigene Konkurrenz unterm Strich besser ist?
der Wartende meint
Es geht um die Kernmarke VW, nicht um den Konzern.
Ein Audifahrer
Jörg2 meint
Da es Gewinnabführungsverträge an die Mutter gibt, ist die Krankheit der Mutter auch das Problem der Töchter. Die werden (mMn) zur interfamiliären Altenpflege herangezogen.
Natürlich wird es auch den Ruf in Richtung „Pflegeversicherung“ geben: „Arbeitsplätze in Not! Schuldfrage egal! Stuergelder her!“.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Audi-Werk in Brüssel: Werksschließung, ist das neu für dich?
David meint
Auch die Werksschließung in Brüssel ist von mir lange erklärt worden. Die ist zwar noch nicht beschlossen. Aber das muss man dringend machen und dann verdient man ausgezeichnet am Grundstück. Die Immobilie nutzte zuletzt Audi, aber hatte VW in den frühen 70ern billigst gekauft als Belgien und Brüssel am Boden lagen. Man hatte die genutzt, um z.B. die günstigen Versionen des VW Golf dort zusammenzubauen. Denn das war auch damals schon in Deutschland nicht mehr möglich. Aber das war nie eine vollständige Betriebsstätte, Presswerke zum Beispiel gab es dort nicht.
Elvenpath meint
Diejenigen, die gegen die Elektromobilität arbeiten vernichten die deutsche Autoindustrie.
Deine Mudder meint
Durch hohe Energiepreise steht Deutschland als Produktionstandort insgesamt auf dem Spiel. Da der Bau von E-Autos besonders energie-intensiv ist, wird man die natürlich eher sonstwo bauen und die Voraussetzungen für Solar und Wind sind in anderen Ländern eben auch besser. Es wird kein grünes Wirtschaftswunder geben, sondern zur Deindustrialisierung führen, das kann man gut oder schlecht finden. England hat sich meine ich absichtlich deindustrialisiert.
Jörg2 meint
Ja, die alte Industrie wird (mangels Wandlungswille und Wandlungsgeschwindigkeit) untergehen.
Es ist aber nicht in Stein gemeißelt, dass es keine Wachstumschancen in den neuen Märkten gibt. Man muss nur wollen.
Deine Mudder meint
Wie gesagt, De-Industrialisierung muss nicht schlimm sein, wenn man an den Klimawandel glaubt, macht es Sinn, dort zu produzieren, wo es billigen und sauberen Strom gibt und das ist eben nicht Deutschland (und wird es aus geographischen Gründen auch nicht sein), sondern eher Spanien, Norwegen, vll. irgendwann auch Nordafrika.
Man sollte den Leuten dann aber auch reinen Wein einschenken und keine Lügen erzählen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@ Deine Mudder:
Du musst das etwas größer sehen: Mit dem Fortschreiten der Klimaveränderung, wird Nordafrika in der Höhe von Wolfsburg liegen und für die PV-Anlagen und Windräder bietet sich der heute schon tote Harz an (einfach mal hinfahren und staunen).
A propos „reinen Wein einschenken“: Den kann man natürlich dann auch in Wolfsburg anbauen.
Merlin meint
war gerade im Harz, dort sagt man nicht, das er tot ist, sondern er wandelt sich…und das war schon immer so :-)
Bernd Borlin meint
@Merlin
Im Harz haben Stürme, Monokulturen und Borkenkäfer ihren Teil dazu beigetragen.
Don‘t worry: Schwarzwald war auch schon mal teilweise verschwunden Ende der 1940er, Erzgebirgswald Ende 1980er, andere wie Böhmerwald auch. Wurde später wieder ziemlich heile.
Gernot meint
Das Gejammer über die Energiepreise ist teils vorgeschoben. Gas ist billiger als 2021 und Strom auch. Damals gab es kein pausenloses Gejammer über Energiepreise. Unternehmen faseln davon, wie grün, klima- und umweltfreundlich und nachhaltig sie sind und gehen nach Polen. Wegen Energiepreisen? Gas ist in Polen nicht billiger als hier und Windräder und PV-Anlagen produzieren da auch nicht billiger als hier. Wer wirklich von günstigen Energiepreisen in Polen profitieren will, der will maximal dreckigen Braunkohlestrom. Alles andere ist belegbar Quatsch.
Tatsächlich geht es eher um niedrigere Lohnkosten und in Polen reichlich fließende Fördergelder (auch aus EU-Töpfen). Mit Energiepreisen zu argumentieren, verkauft sich für das Firmenimage halt besser, als zu sagen „Wir wollen keinen deutschen Arbeitnehmer zu deutschen Löhnen mehr bezahlen. Die sind schlecht für die Profite“
Werner Mauss meint
Genau richtig erkannt. Was ich aber nicht verstehe, daß der Arbeinehmer dann immer noch Produkte dieser Firmen kauft. Boykottiert diese Firmen bis zum Untergang, das ist die einzige Möglichkeit diesen alten Filz loszuwerden.
Futureman meint
Durch Sonnen- und Windstrom liegt der Börsenstrom inzwischen oft bei 0€/kWh. Ob das System sinnvoll ist, ist was anderes. Aber das der Strom in Deutschland stimmt nicht. Durch gefallene Solarpreise kann sich jeder Betrieb zu den meisten Zeiten Strom für unter 0,05€/kWh direkt vor Ort erzeugen.
Swissli meint
Beschäftigungssicherung und Marktwirtschaft sind nun mal nicht kompatibel. Erstaunlich dass man sich diesen Luxus seit 1994 leisten konnte. Aber schlussendlich können marktwirtschaftliche Gesetze nicht ausgehebelt werden. Und jetzt müssen diese angestauten Probleme schnell gelöst werden.
MichaelEV meint
So ist es. Viele über Jahrzehnte angestaute Probleme bedeuten auch viel Potential zur Verbesserung, wenn es Gewerkschaften und Politik (speziell Niedersachsen) zulassen.
Wenn die sich weiter dagegen sperren und „schnell gelöst“ verhindern, wird es aber gefährlich für VW.
Andi EE meint
@Swissli
„Erstaunlich dass man sich diesen Luxus seit 1994 leisten konnte.“
Eieiei, natürlich auf Kosten der Zulieferer und ausgelagerten Produktion, die nicht mit den gewerkschaftlich gepamperten Löhnen der Schaufensterarbeitsplätze versehen waren.
Swissli meint
Indirekt auch durch die günstigen Mitarbeiter in China.
South meint
VW hat mehrere große Baustellen, die angegangen werden müssen. Klar, allen voran der Wasserkopf und mittelfristig auch der Abbau der alten Verbrenner-Strukturen, natürlich auch der Umstieg auf qualitativ und preislich attraktivere E Modelle, aber da sind viele Wettbewerber auch nicht viel besser und die haben (noch) nicht so groß kommunizierte Probleme. Bei VW dürfte aktuell ein großer Punkt der Druck im chinesischen Markt sein. Das steht das Geschäft von teilweise staatlich geförderter Konkurrenz unter Druck und, die Modelle von VW sind tatsächlich nicht mehr die erste Sahne, welchen den Kunden ein ordentlicher Aufschlag wert wäre.
Dann kommt nochdazu, dass bei VW jede einschneidende Maßnahme, vorallem bei Kostensenkungen, ein Politikum ist. Da wird immer in die vollen gegangen.
Id7plus meint
Gute Zusammenfassung. Deshalb kaufen sehr viele aktuell kein unausgefeiftes und teures Eauto. Die meisten fahren den ausgereiften Verbrenner einfach weiter. Im Schnitt ist dieser 10 Jahre alt.
Ben meint
Ach darum ist das Model Y also der meist vekaufte PKW 2023 weil es so unausgereift ist.
Lustik MA.ik
Kaiser meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Halber Akku meint
Ich habe ein ausgereiftes E Auto und es war auch nicht teuerer als ein vergleichbarer Verbrenner. Ok, es ist kein VW, aber zu meiner Ehrenrettung sei erwähnt, dass ich in den Jahren davor der deutschen Schummeldieselindustrie rund 60.000 Euro in den A…. geschoben habe.
South meint
Nö, bitte lesen, das gilt für VW, es ist also Modell- Herstellerabhängig. Bei BMW sieht das ganz anders aus… und ich bin wahrlich kein BMW Fan…
Swissli meint
Das grösste Problem ist wirklich China. Chinesische Verbrenner waren qualitiativ deutlich schlechter als VW&Co, weshalb VW viele Jahrzehnte ein gutes Geschäft in China machten. Damit konnten die Kostenprobleme (z.B. Beschäftigungssicherung) in Europa kaschiert werden.
Nun ist die Welt in China aber eine andere: die chin. BEV sind techn. ebenbürtig und meist günstiger. So wie Deutsche möglichst deutsche Autos kaufen, kaufen Chinesen chinesische. Die qualitiativ besseren Verbrenner von VW&Co verlieren von Jahr zu Jahr an Bedeutung (Neuzulassungen China 25% BEV (zusätzlich 18% PHEV), deutsche Hersteller in China 6% BEV stagnierend).
Future meint
Bei VW in Niedersachsen sitzt die Politik ja immer mit am Tisch.
Das ist eigentlich auch nicht viel anders als in China.
David meint
Ich habe nur den Eindruck, dass die Politik am Tisch in China pragmatischer und unternehmensfreundlicher ist. Der einzige Vorteil der daraus für VW zu erkennen ist, ist der Schutz.
Eichhörnchen meint
Das VW BEV Problem in Zahlen (jetzt mal nicht Tesla):
XPeng G6 RW Long Range für #### 47.600 Euro ####
. Energieverbrauch kombiniert / City (kWh/100km): 17,5 / 13,0 (WLTP)
· Luftwiderstandskoeffizient: 0,248
· Leistung (kW): 210
· Batterietyp: NCM
· Batteriekapazität kWh (netto): 87,5
· Plattform: SEPA 2.0 Fuyao mit 800 V
· Anhängelast: 1.500 kg
· Kofferraumvolumen (L): 571 / 1374 mit umgeklappten Rücksitzen
· DC-Laden: Bis zu 280 kW (10-80 % in unter 20 Minuten)
· V2L: 3,3 kW (230 V Steckdose vom Ladeanschluss)
Wer da ID.irgendetwas kauft hat die Karte vergeben, hihi.
Steven B. meint
da wird es aber eine Menge Leute geben die Ihre Karten vergeben und vergeben haben. Es ist im Prinzip egal, aber kaum einer kauft ein Auto von einer Firma die hier weder bekannt ist, noch eine verlässlichen Vertriebs- und Werkstattinfrastruktur nachweisen kann. Kapier das doch endlich einmal. Schon längst würden die Chinesen hier 100’000 Fahrzeuge verkaufen, wenn dem nicht so wäre – aber es ist nun einmal so und da musst du auch nicht auf denen rumhacken die sich für ein Auto aus den VW Konzern entscheiden, bzw. entschieden haben. Es ändert an den Tatsachen nichts!
Cupra meint
Und die reinen Daten sagen zudem auch nicht, wie sich das Ding fährt. Wenn ich die Tests von den BYDs lese und schaue wirds einem ganz anders. Z.B. der BYD Han, der zwar einen Travelassistent hat, aber in einer normalen Kurve einfach grad aus fährt. Oder 500PS aber Bremsen hinten eingebaut, die bei der ersten Vollbremsung schon wahrscheinlich verglasen, weil vollkommen unterdimensioniert. Einfach lächerlich.
Stromspender meint
Es macht aber schon einen Unterschied, wenn Xpeng auf dem heimischen Markt ihre E-Autos verkaufen kann, die in direkter Konkurrenz zu den ID.4/5 von Volkswagen stehen. In China, dem immer noch stark wachsendem Markt, sind die Wolfsburger quasi blank.
Ob sich die Marke Xpeng in Europa etablieren kann, ist natürlich alles andere als sicher. Bisher hat dies noch kein chinesischer Hersteller geschafft, der nicht zumindest einen Hauch von Europa in seinen Marken trägt (Volvo, Polestar, MG, smart – ohne Anspruch auf Vollständigkeit).
South meint
Das stimmt natürlich schon, der Aufbau einer Marke bzw. Markentreue, Reparaturnetz geschieht natürlich nicht über Nacht und ist zudem kostspielig. Trotzdem verändert sich ja ein Markt, wenn ein Teilnehmer nicht mehr mithalten kann, vom Abstieg der Marke bis zur Bedeutungslosigkeit. Denk an den rasanten Abstieg von Opel und vielen amerikanischen Marken, den Aufstieg von Hyundai und klar, Tesla sowie BYD. Ist der Abstieg mal eingeläutet, ist das aber das Ende der Kette, bedeutet, die Kunden gehen da ja schon enttäuscht. Dann wird es schwer, denn, wie bereits geschrieben, Neukundengewinnung ist sehr teuer.
Meine Frau hatte einmal einen Opel Corsa, das war das letzte Mal. Dass mal was ausserplanmäßig kaputt geht, naja, aber dann vor der der Verantwortung und Zahlen drücken. Never ever Opel, egal was von denen noch kommen mag…
South meint
… und dazu kommt noch, dass die Markentreue stark abgenommen hat und E Autos bei weitem nicht mehr so wartungsintensiv sind…
Stromspender meint
Und der Xpeng kommt für die meisten Käufer mit absoluter Vollausstattung daher. Nur die Anhängekupplung und eine andere Farbe als weiß kosten Aufpreis (1.160 € bzw. 800 €). Verarbeitung und Haptik des Materials im Innenraum sollen ungefähr auf Höhe eines 5er BMW, der E-Klasse von Mercedes und der neuen 6er e-trons von Audi liegen.
Und für die Höchstgeschwindigkeitsfetischisten: Jeder Xpeng, auch das Einstiegsmodell mit dem 66 kWh LFP-Akku, kann 200 km/h schnell fahren.
Gernot meint
Das ist halt eine Rechnung für Leute, die die Schule nach der Grundschule verlassen haben. Was ein Auto wirklich kostet, berechnet sich immer aus der Differenz zwischen Kaufpreis und Wiederverkaufspreis, weil so gut wie niemand ein 20 Jahre lang fährt – also vom Neuwagen bis zur Schrottpresse. Und insofern kann ein höherer Kaufpreis durchaus deutlich billiger sein. Der Wiederverkaufswert des XPeng ist fraglich. Das es rechnerisch nur auf einen Händler auf 20.000 Quadratkilometer gibt, ist für einige auch ein Faktor.
Ob XPeng hierzulande in 5 Jahren überhaupt noch vertreten ist, ob es in 10 oder 15 Jahren noch Ersatzteile und Services dafür gibt, ist völlig unklar. Das Risiko muss man zwingend einpreisen. Siehe Aiways, HiPhi, Fisker und Co. Bei VW stellt sich die Frage nicht. Sicherlich steht hinter XPeng mit Geely ein solider Konzern, aber ich halte es für ausgeschlossen, dass Geely hier all seine Marken platziert bekommt. Xpeng ist ein No-Name und der Name für deutsche Ohren reichlich debil. Die werden – anders als Volvo und wahrscheinlich Polestar nicht bleiben. Gleiches gilt für Zeekr. Der ach so günstige XPeng kann sich dann als sauteuer erweisen.
MichaelEV meint
„Bei VW stellt sich die Frage nicht“
Kommt mal klar, natürlich stellt sich die Frage. Wenn VW schon letztes Jahr äußerte, dass der Dachstuhl lichterloh brennt, war das ernst gemeint. Wenn VW die Kurve nicht bekommt, dann gibt es kein VW mehr.
hu.ms meint
VW muss gesundschrumpfen, genau wie sich tesla von 2 mio. p.a. mit 2 modellen verabschieden muss.
Grund: in china können beide nicht mehr verkaufen als derzeit – wird dort von der Partei so gesteuert. Wenn auch aus unterschiedlichen gründen.
Aber das schreibe ich hier ja seit monaten.
Wenn die chinesen aber – durch welche massnahmen auch immer – ihren pkw-markt für ausländische hersteller stark beschränken solle man über ähnliche gegenmassnahmen in den herkunftsländern nachdenken.
Gernot meint
Was für ein Quatsch. Das VW Probleme hat, ist unzweifelhaft so und bestätige ich ja, wenn Du meine Kommentare hier in den letzten Monaten gelesen hast.
Aber kein Politiker in Deutschland lässt VW Pleite gehen. Das ist völlig ausgeschlossen, zumal das Land Niedersachsen Großaktionär ist. VW ist der Inbegriff der deutschen Wirtschaft und ein Untergang von VW wäre symbolisch gleichbedeutend mit dem Untergang Deutschlands. Niemand kann irgendwas für alle Ewigkeit ausschließen, aber in den nächsten 20 Jahren wird VW nicht aufhören zu existieren. Garantiert nicht.
Und was bei allem Krisengerede ja gern übersehen wird. VW hat letztes Jahr 22,5 Mrd. operativen Gewinn erwirtschaftet, Dein bedingungslos geliebtes TESLA nur 9 Mrd. Über eine „Krise“, die sich in 22,5 Mrd. Gewinn ausdrückt wären 99,9% aller Unternehmen auf dem Planeten sehr froh. Natürlich geht es bei all dem Krisengerede vor allem darum, den Arbeitnehmern Einschnitte aufzudrücken, damit die Marge bleibt.
MichaelEV meint
Als ob das „Gesund schrumpfen“ ein einfacher Prozess wäre… Mit dem schrumpfen spart man Personal und nicht ausgelastete Werke, an anderer Stelle laufen einem aber wieder die Kosten weg.
Und sobald der Verbrenner nicht mehr rentabel ist, „schrumpft“ nichts mehr, sondern es kollabiert in kurzer Zeit.
Neben den Kompakten hat hu.ms eine krankhafte Bindung zu China. Es geht nicht nur um China, hier geht es speziell um deutsche Werke die für Europa produzieren. Diese Entwicklung passiert weltweit, China hat nur ein bisschen Vorsprung.
Aus welchem Grund sollte sich Tesla von 2 Millionen p.a. mit 2 Modellen verabschieden? Müssen sie selbstverständlich nicht.
„in china können beide nicht mehr verkaufen als derzeit – wird dort von der Partei so gesteuert“
Eine ausgedachte Geschichte, die sich bei hu.ms verankert hat. Wann hat China gesagt, dass Tesla nie wieder eine neue Fabrik bauen darf. HABEN SIE NICHT!!!
Gernot meint
Und wenn Du es brandaktuell willst: Im ersten Halbjahr 2024 hat VW wieder 10 Mrd. operatives Ergebnis erwirtschaftet. Oh es brennt lichterloh und bald gibt es kein VW mehr…. Aber es passt immerhin zu der Kompetenz, die Du hier sonst so zeigst.
MichaelEV meint
@Gernot
Dito, was für ein Quatsch!
Hier geht es jetzt schon um eine Lücke von 4-5 Milliarden pro Jahr, mit Potential für deutlich mehr. Im Rahmen der Schuldenbremse muss man für diese 4-5 Milliarden (oder mehr) benennen, wo selbige Summe eingespart wird. Na, wo soll denn gespart werden?
Und die Hand übers Geld hält eine Partei, für die idealerweise der Markt alles richten soll. Wenn der Markt über VW richten wird, wird die Unterstützung durch die FDP endlich sein (vor allem, wenn kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist).
Und auch hier wieder so ein Quatsch: Der Großteil der Gewinne kam von Audi und insbesondere Porsche. Gewinn und Marge der Kernmarke sind klein.
Ganz sicher wird man nicht dauerhaft Verluste der Kernmarke mit den Gewinnen von Audi (wenn welche übrig bleiben) und Porsche kompensieren. Wenn kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist, stellt man verlustbringendes Geschäft ein. Alles andere ist eine Träumerei.
hu.ms meint
Michael, du verstehst die chin.mentalität nicht. Natürlich sagen sie das nicht, sonst würden sie ja gegenmassnahmen provozieren.
Es kommen viele kleine neue auflagen und bedingungen oder grundstücke oder hallen werden von einheimischen gekauft oder zulieferer haben leider keine höhere kapazitäten oder, oder, oder. Vor der partei kuscht doch jeder dort !
Tesla bekommt keine deshalb kapazitätsausweitung mehr hein. Genauso wie VW keine BEV-kapazitäten.
MichaelEV meint
Hier geht es um die KERNMARKE! Wenn man nichts drauf hat kommt man mit Beleidigungen, also den Vorwurf kannst du getrost auf dich selber beziehen.
Die Metapher von VW mit dem Dachstuhl ist doch ganz klar: Wenn man nicht größte Anstrengungen unternimmt das Feuer zu löschen, brennt einem das Haus ab. Dieses Haus ist die Kernmarke VW. Wie verblendet muss man sein, wenn man noch nicht mal das wahrnimmt, was der Hersteller selber von sich gibt.
Andi EE meint
@Gernot
VW 22.5 Mrd € Gewinn, … Ich kann so eine Bilanz wirklich nicht lesen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass wenn man 30 neue BEV-Modelle aufgelegt hat und damit garantiert keine Gewinne schreibt, diese vermeintlichen Quartals-Gewinne nicht durch irgendwelche Finanzkniffe im Leasingpark (Bewertung), Anwachsen des Schuldenbergs, verschieben der Entwicklungskosten auf den Sanktnimmerleinstag, … sich in der Vergangenheit viel schöner gerechnet hat, als es in Tat und Wahrheit war.
Dass sich plötzlich die Sitation so dramatisch verändert, wie das? Das kommt doch nicht von heute auf Morgen. Man gibt unglaublich viel Geld aus und wirklich bringen tut es nicht viel … und du kommst daher, dass man mit dieser Strategie, finanziell gesund dastehen soll. Mir war das immer ein Rätsel wie das hätte aufgehen sollen? Das was jetzt sich anbahnt, hat sich doch über mehrere Jahre abgezeichnet und hätte nur aufgehen können, wenn die BEVs ein grosser Erfolg gewesen wären.
B.Care meint
Dann kauf deinen XPeng China Böller wenn du so überzeugt davon bist. Aber nicht nachher hier ankommen und heulen!
Mitleid bekommst du jetzt schon von uns ..
BEV meint
die Produktion kann dann in Zukunft ja xpeng übernehmen
BEV meint
… nicht nur die Produktion
Martin meint
VW hat die letzten Jahre nur an der Ausstattung der Fahrzeuge gespart und auf billige Teile gesetzt.
Gleichzeitig wurden Preise erhöht.
Konsequenz: Kunden bleiben aus.
VW hat inzwischen gelernt, die Ausstattung wird wieder wertiger. Zumindest Teilweise. Bis das sich in den Absatzzahlen an breiter Front auswirkt, wird es noch dauern.
Nun haben sie aber immer noch den Wasserkopf und dazu noch unterausgelastete Werke.
Da müssen Sie nun ran.
F. K. Fast meint
In der Vergangenheit konnte man sich in einen VW setzen und wusste wie er bedient werden kann. Dann wurde alles über den Haufen geworfen und ich wusste im Leihgold nicht mal, wie ich die Sitzheizung deaktivieren kann, die mich automatisch gegrillt hat.
IMHO sind es massive Managementfehler, wenn man seine Tugenden wegwirft (ansehnlicher Innenraum, intuitive Bedienung) und alles von vorn entwickelt, obwohl das Know-How bereits im Haus war (vieles, was gut im e-Golf umgesetzt war, gab es nicht mehr im komplett neu entwickelten ID.3).
Eichhörnchen meint
Die Meldung ist die Bestätigung von dem was ich immer schreibe.
Die Konzern BEV sind nicht konkurrenzfähig und haben eine negative Marge. Die globalem Verbrenner Verkäufe gehen kontinuierlich zurück. Der Konzern ist von 11 Millionen auf 8 Millionen Autos/Jahr innerhalb ein paar Jahren geschrumpft.
Aber ist alles sicherlich so geplant von der Konzernleitung, 2049 wird VW dann die ABCXYZ Plattform (mit bis dato unbekannter VW Wunder Technologie) hochskalieren und die Auto Zwerge gegen die Wand fahren ;-).
PS: Der ein oder andere hier wird nach der Entlassung aus dem VW Konzern sicherlich die Meinung ändern!
Kaiser meint
Der einzige hier der bei VW arbeitet ist Ben, und der hat sowieso schon eine negative Meinung über seinen Arbeitgeber. Hoffentlich wird er zuerst entlassen!
Reiner Woll meint
Aus der Anonymität von Foren heraus blüht der eine oder andere VW-Konzernmitarbeiter eben so richtig auf.
LQX meint
Fakt ist, dass die ID.Modelle zu schnell entwickelt wurden und kostengünstig sein sollte. Das merkt man leider. Ich fahre einen ID.3 und werde keinen VW mehr haben wollen. Alles was damals zur Einführung der Fahrzeuge versprochen wurde ist bis heute nicht eingetreten. Teilweise wird der Kunde im Stich gelassen und Kleinigkeiten wie eine geschaute App a la BMW oder Tesla sind bei VW bis heute nicht möglich. Mein Fazit: VW kann eine E-Autos. Das ist schade, denn ich hatte sehr viel Hoffnung. In einem guten halben Jahr ist mein Leasingvertrag abgelaufen und darüber freue ich mich.
Mäx meint
@Da.vid: Bitte übernehmen Sie
Hab vergessen, dass er einer derer ist dessen Name nicht genannt werden darf…warum auch immer.
MichaelEV meint
Der wird doch aus der größten Misere irgendwelche herbeiphantasierten Thesen einer tollen Zukunft von VW herleiten.
Das ganze kommt wenig überrascht, wenn man nicht so verblendet ist wie viele hier: fehlende Rentabilität bei BEVs, sinkende Stückzahlen beim noch rentablen Verbrenner, Verlagerung auf Fahrzeuge mit weniger Marge (auch weil man in der Angebotskrise die Fahrzeuge mit hoher Marge vorgezogen hat).
Das trifft viele Hersteller; insbesondere die sinkenden Stückzahlen beim Verbrenner haben noch gar nicht richtig begonnen und werden noch richtig reinhauen. Aber insbesondere die Kernmarke VW ist aus der paradiesischen Hochpreisphase mit nur knapp 3% Marge herausgekommen. Die kleinen Margen pro Fahrzeug sind blitzschnell weggeschmolzen.
Andi EE meint
So wie immer … ein Satz beim Thema, dann 50 Zeilen Tesla-Bashing.
Tja der Vertreter des verantwortungsvollen Qualitätsherstellers. 🙂
LOL meint
man spart sich das Autobauen, das kostet zu viel Geld … da optimiert man lieber und verkauft nur weniger Autos, das ist seit Jahren so geplant bei VW … AAABER in Grünheide, da gibt’s wirklich Probleme
Kasch meint
Wieso in Grünheide ? Will VW&Co nicht mal mehr die Kleinkrimminellen in der Kiefernmonokultur samt Baumhäuser finanzieren ? Es gibt viele Gründe warum DE sicherlich das ungünstigste Land ist, in dem man als Energieversorger, oder Zellhersteller tätig werden sollte.
Futureman meint
Scheint im Urlaub zu sein.
Blöd, wenn man dann wieder kommt und der Job ist weg. Oder wo spart VW als erstes?
Uno17 meint
Na, in der Wirklichkeit angekommen?
Zurück aus Wolkenkuckuksheim!
Hohe Löhne, hohe Energiepreise durch eine desaströse Energiepolitik, ausartende Bürokratie…. zeigen halt auch den letzten Zweiflern die Missstände im Land auf!
Da kann der Betriebsrat kämpfen wie er möchte, wenn sich nicht grundlegend etwas ändert, wird ein Werk zugemacht!
hu.ms meint
Wie schon mehrmals von mir geschrieben hat man mit den ID-modellen ìnsbes. im grössten markt china den kundengeschmack nicht getroffen. Der europa-absatz ( zweitgrösster markt) bleibt auch hinter den marktanteilen bei den verbrennern zurück. Wobei es bei BEV neue konkurrenten gibt.
Der wegfall der förderung in D ist ein weiterer faktor, wobei dieser alle BEV trifft.
Insges. sehe ich mittelfristig erhebliche umsatzrückgänge in china. Die chinesen bauen die BEV für ihren markt selbst.
VW und alle BEV hersteller müssen sich darauf einstellen.
Jörg2 meint
Das sehe ich auch so.
Die chinesischen Produzenten werden für ihren Heimatmarkt die gesamte Bandbreite abdecken: von in der EU nicht zulassungsfähigen preiswert-BEV (keine Assisysteme, klein, minimaler Komfort….) bis hin zum Luxus-BEV.
Auf dieser Basis, mit Zielmarktanpassungen im Design und Ausstattung, können sie in jeden Markt eintreten und werden tendenziell die geringeren Stückkosten realisieren.
Für mich bleibt da übrig: Wenn sich die westlichen Produzenten nicht zusammentun um wenigstens im Massenmarkt mithalten zu können, dann wird es schlimm.
Andi EE meint
@Jörg2
Sehe ich nicht so, die einzige Chance für westliche Volumenhersteller, ist sich mit einem Partner aus China oder mit Tesla „zusammenzuschliessen“. Wenn sich hingegen Not und Elend zusammentun, wird es nicht besser.
Das Problem was man dann hat, ist das Kompetenzgerangel, wer jetzt den Lead für die Kostensenkung in der Produktion und somit auf das konstruktive Design hat. Man muss die Komplexität reduzieren und wenn es da nicht ein Hersteller hat, der es wirklich so umgesetzt hat, dass man Geld mit verdienen kann, wird das nichts.
Fred Feuerstein meint
Genau deshalb ist die Kooperation mit Renault nichts geworden. Technisch war man sich sogar einig, aber es ging dann darum, bei wem wird es gebaut…
Also macht es dann doch jeder alleine oder sucht einen anderen Partner.
Jörg2 meint
Andi
Ich sehe das ungefähr so:
Eine Kooperation der westlichen Hersteller halte ich für wünschenswert. Die Chance, dass diese zustande kommt, halte ich für gegen Null.
Meine Befürchtung:
Die KP China ist angetreten, große Teile des Pkw-Marktes (folgend dann Lkw, Busse…) zu übernehmen. Der Hintergrund ist vielschichtig. Von „Inlandskonjuktur muss angekurbelt werden“ bis „zunehmende Einflussnahme in der Welt mit Hauptblick auf die s.g. Dritte Welt“.
Eine Kooperation eines westlichen Herstellers mit einem chinesischen Hersteller führt den westlichen Hersteller in schweres Wasser. BYD braucht soetwas nicht (vielleicht punktuell). Kleiner chinesische Hersteller werden solange andocken, bis sie selbst große sind (und sich dann lösen) oder halt eingehen.
Tesla wird sich eher nicht mit einer quasi Hersteller-Behörde mit x Entscheidungsebenen und unübersichtlichen Altlasten einlassen. Das wäre wie Bremsklötze einwerfen.
Was bleibt (mMn) ist die unwahrscheinliche Bündelung der Kräfte der kranken, humpelnden westlichen Althersteller.
Mehr Spielraum sehe ich nicht.
Letztendlich ist meine Vermutung: Wir sehen dem lehrbuchartigen Untergang einer alten Industrie zu.
Andi EE meint
@Fred Feuerstein
Technisch war man sich sicher nicht mit Renault einig, das glaub ich nicht. Da gehts garantiert darum aus welchem Baukasten was übernimmt, da wird gestritten wie im Sandkasten / auf dem Niveau.
@Jörg2
Ja, Letzteres wird wohl eintreten.
Ich möchte es mal an einem Beispiel Ford und Tesla beschreiben, aber den OEM kann man beliebig austauschen. Es nützt einfach nichts, wenn man nach wie vor viele Teile selber macht, weil diese Komponenten dann alle nicht ansprech- und updatebar per OTA sind. Du musst diesen ganzen technischen Unterbau der in jeder Komponente steckt übernehmen, wenn du von der Tesla-Software breit profitieren möchtest.
Und mit FSD kommt in ein paar Monaten die nächste Revolution die auch nach China und Europa kommen wird. Das ein Feature was alles andere um Längen schlägt und das musst du selbstverständlich auch im Fahrzeug haben, damit du noch mithalten kannst.
Am Schluss bleibt dir die Hülle und das Innenraumdesign, was man selber macht, beim Rest musst du dich diesem fortschrittlichen Standard anschliessen, weil egal mit welcher Kooperation, diesen Rückstand kann ein OEM unmöglich aufholen.
Ich würde das als Ford probieren, sonst geht man unter. Ein Überleben ist immer noch möglich, man denkt ja, die fahren das EV-Engagement zurück, das kann nicht aufgehen … kann aber auch, dass sie den eigenen Weg aufgegeben haben und quasi alles in Lizenz einkaufen und so überleben können.
Sich jetzt auf die Verbrenner konzentrieren und noch möglichst viel Geld machen und dann halt komplett auf die Tesla-Basis umstellen.
Jörg2 meint
Andi
Dazu kommt, dass die VW&Co gefangen sind in ihrer Welt von Aktienwert und Boni.
Ein Familienunternehmen, welches finanziell gut dasteht, könnte die Entscheidung fällen: Wir bauen radikal auf den neuen Markt hin um. Wir werden dadurch 10 harte Jahre haben ohne Gewinn und werden große Teile unserer Reserven aufbrauchen. Haben wir erfolg, dann stehen wir in 10 Jahren gut da. Klappt es nicht, gehen wir in 10 Jahren unter. Tun wir es nicht, gehen wir garantiert in 10 Jahren unter.
hu.ms meint
Die chinesen wollen den grosstmöglichen teil der BEV produktion für das eigene land übernehmen und werden das auch über fadenscheinige neue auflagen u.a. erreichen. Da hilft auch kein zusammenschluss. Der chinesische markt ist verloren. Und 1 mio. dort gebaute und verkaufte teslas werden mittelfristig keine 4 % marktanteil sein. Von VW ganz zu schweigen.
Jörg2 meint
hu.ms
Ja.
Es bliebe aber noch ein klitzekleiner Rest der Welt außerhalb des chinesischen Hoheitsgebietes.
Wenn ich mir vorstelle (und ich sehe nicht, warum das nicht eintreten sollte), dass die s.g. Dritte Welt mittelfristig eine ähnliche Pkw-Durchdringung anstrebt, wie es in den USA/EU… ist, dann ist da sehr viel Markt. Ich hoffe, für BEV.
Andi EE meint
@hu.ms
Sehe ich überhaupt nicht so, Tesla läuft es in China wirklich gut, da gibt es überhaupt nix zu mäkeln. Wieso sollte man da mit abgewamdelten günstigen MY oder M3, nicht noch jede Menge mehr Käufer finden. Auch die Chinesen lieben die IT von Tesla und wenn FSD noch hinzukommt, umso mehr.
Wenn man ein gutes Produkt hat und es in China gefertigt wird, die zum Teil hervorragenden chinesischen Leistungen respektiert (da macht Musk alles richtig), dann sehe ich kein Hindernis, wieso Tesla im chinesischen Markt nicht weiter einer der wichtigsten Player sein kann. Tesla macht dort mit 5x weniger verkauften BEVs, ähnlich viel Gewinn wie BYD. Tesla ist doch nicht in der Situation von VW, dass deren BEVs nicht gefragt wären.
Du versuchst immer das Problem der OEMs mit Tesla zu vergesellschaften … da ist der Wunsch Vater des Gedankens, mehr nicht. Und übrigens, Ende Jahr schlägt die neue Megapack-Fabrik auf. Tesla ist wie kein zweites westliches Unternehmen mit China verzahnt, es basiert auf Respekt und auf beiderseitig eingebrachten Hochtechnologie.
hu.ms meint
Immer noch nicht verstanden Andi.
Die chinesische KP gibt den kurs vor und den 5-jahresplan.
Es ist ganz klar zu erkennen, dass die in china benötigten autos in zukunft auch von chinesischen firmen hergestellt werden sollen.
Die ausländer, die schon da sind, kann man nicht rauswerfen, aber man kann sie behindern ihre produktion auszuweiten. Und den kaufinteressenen „Buy chinese“ zu suggerieren. Stark aufgekommenens selbstbewusstsein und nationalstolz sind nicht zu unterschätzen.
1 mio. teslas p.a. in china gebaut sind in einigen jahren kaum 4 % marktanteil.
hu.ms meint
@Andi:
Es geht nicht darum, ob teslas in china verkauft werden können, es geht darum dass die kapazitäten von rd. 1 mio. p.a. nicht mehr erhöht werden können. Ganz einfach weil die partei nur noch neue kapazitäten von chinesischen herstellern haben will. Alle anderen ausländer trifft es genauso. Ich gehe sogar davon aus, dass VW an einer umstellung auf BEV in bestehenden fabriken behindert wird.
Du hast den wandel in china noch nicht verstanden: selbstbewusstsein und nationalstolz sind stsrk gewachsen!
MichaelEV meint
Jaja, hu.ms, immer wieder dieses Hirngespinst. Solche Aussagen hat man in China nie getroffen.
banquo meint
Weshalb sucht ihr das Problem das VW derzeit hat in dem EV-Modell Absatz? Es werden zu viele Autos mit mit Verbrennungsmotoren produziert.
MichaelEV meint
Nur mit diesen zu vielen Autos mit Verbrennungsmotoren verdient VW doch überhaupt Geld.
BEV meint
aber selbst das ist ja laut eigener Aussage nicht der Fall, denn die Kunden bestellen günstige Ausstattungen … kein Wunder, nicht jeder will diese überteuerten Ausstattungen, wenn man einfach ein bezahlbares Auto sucht, das von A nach B fährt ? und genau da sehe ich VW .. bei billigen Autos für die Masse, aber man hat ja zunehmend versucht Premium-Preise aufzurufen
OMG meint
Agfa und Nokia haben sich auch vor dem Untergang mit der Alten Technik eine goldene Nase verdient. Nun triffts halt VW.
Persönlich finde ich das seht schade, da ich bisher dachte, VW wäre am ernsthaftesten am Umstieg auf BEV am arbeiten. Da lag ich aber wohl ziemlich falsch.
MichaelEV meint
Das stimmt, deswegen hab ich hier meistens ein NOCH vor die Rentabilität der VW-Verbrenner geschrieben. Aber das BEV sieht VW-intern gegen die Verbrenner-Konkurrenz bisher kein Licht, wenn der Verbrenner nicht mehr rentabel ist, sind die BEVs noch weiter davon entfernt.
Mit den 2025er CO2-Flottenzielen wird man da einen Wendepunkt sehen und der Verbrenner wird in vielen Fällen die Rentabilität verlieren bzw. mit höheren Preisen wird der Absatz schrumpfen. Bedeutet noch schlechtere Auslastungen der Fabriken, mit rückläufigen Stückzahlen steigende Kosten. Halt „die Kosten laufen weg“ und mit sinkendem Absatz sind Werkschließungen die logische und notwendige Konsequenz, wenn man VW vor schlimmeren bewahren will.
hu.ms meint
Gebaut wird was bestellt wird.
Einfach mal aus der BEV-blase raus, auf die strasse gehen und versuchen, leute von BEV zu überzeugen.
MichaelEV meint
Immer wieder dieser Unsinn. Verkauft wird, was VW mit Gewinn verkauft bekommt. Mit 20-30% Rabatt auf Verbrenner hat VW die Nachfrage gezielt dort hin gesteuert, wo man noch halbwegs rentabel ist.
hu.ms meint
Nur dass bei tesla – ohne verbrennerproduktion – der europa-absatz 2024 ähnlich rückläuftg ist.
MichaelEV meint
Wenn die Verbrenner-Hersteller ihre Fahrzeuge verramschen, wird der Markt natürlich auch für Tesla schwieriger.
Nächstes Jahr gibt es neue Spielregeln (ggf. fängt es schon Ende dieses Jahres an).
Jörg2 meint
„ Gebaut wird was bestellt wird.“
Dann tipp mal Deine Wunschliste runter, schick sie zu VW&Co (oder wem auch immer) und erleb, ob die bauen, was bestellt wird oder ob die nur bauen, was sie auch anbieten (und dann natürlich kräftig bewerben zwecks Wunsch-/Bestellbeeinflussung.
hu.ms meint
Viel polemik Jörg.
Glaubst du ernsthaft ein hersteller baut ein auto nur aufgrund der subjeektiven anforderungen eines einzelnen kunden ?
Was würde dann tesla mit nur 2 massenmodellen machen ?
Fred Feuerstein meint
Weil die reinelektrischen Modelle vom VW Konzern international leider kein Erfolg haben, die Kunden wählen andere Fahrzeuge, sei es Alternativen mit Verbrennungsmotor aus dem Konzern oder gleich eine andere Marke. So kommt es, dass der Konzern zwar immer mehr Modelle anbietet, der Absatz aber nicht steigt. Das geht zwangsläufig zu Lasten der Marge…Es gibt hier zwar den einen oder anderen, der was anderes erzählen möchte, aber das sind eben betriebswirtschaftliche Zusammenhänge, die erschließen sich nicht jedem…
Jörg2 meint
Das ließe sich eigentlich über den Preis lösen (ID.3 für 20.000 Tacken hätte sicherlich erhöhte Stückzahlumsätze).
Die Stückkosten verbieten halt das vielkauffähige Preis-/Leistungsverhältnis.
Und das Stückkostenproblem beginnt (mMn) damit, dass man sich nicht auf schmale, effektive variantenarme BEV-Produktion konzentriert.
Fred Feuerstein meint
Ja, das sehe ich ähnlich. Aber hier möchte man es ja so wie gewohnt machen und erhöht künstlich die Varianz selbst innerhalb eines Modells mit den zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten. So kommt man jedoch nicht auf niedrige Herstellkosten.
hu.ms meint
Weiter kostenfaktor: „schreibtisch-wasserkopf“. Bei jeder konzernmarke gibt es einige stellen, die in den guten zeiten aufgebaut, die man aber jetzt zusammenlegen muss.
Ich vermute mal bei stellantis ist diese struktur um einiges günstiger.
Und nachdem die ID eine der ersten BEV in europa waren kommen sie jetzt natürlich in die jahre und brauchen nachfolger. Allerdings sind rentable stückzahlen der MEB-plattform vermutlich noch nicht erreicht.
MichaelEV meint
„wobei dieser alle BEV trifft“
Die wegfallende Förderung betrifft natürlich die Hersteller umso mehr, die dem deutschen Markt besonders stark exponiert sind (=v.a. deutsche Hersteller wegen dem Heimvorteil).
Die immer wieder vorgebetete Stärke auf dem deutschen Markt, die durch die Förderung induziert wurde, war immer aus der Sicht ein Malus, dass sich nach Beendigung der Förderung eine schwächere Phase anschließt (nur nicht so hart wie jetzt durch das plötzliche Ende).
hu.ms meint
…und dann noch viele kleine fehler, die sich summieren.
z.b. ist in china die 4 eine unglückszahl – welch wunder dass sich ein ID.4 dort kaum verkaufen ließ.
Ganz abgesehen von anderen anforderungen an anzeige- bedienungselemente, innenausstattung – und software-spielereien auf die die chinesen einfach stehen und die nicht angeboten wurden.
OMG meint
Es sind nicht nur die Software-Spielereien. Während andere Hersteller (ich meine damit ausdrücklich nicht nur Tesla) umfangreiche und performante OTA Updates anbieten, beschränkt sich VW darauf, die Software überhaupt auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Mit den vielen Bedienknöpfen und den relativ kleinen Bildschirmen ist halt auch nix mit größeren „Software-Spielereien“ wie du es nennst.
Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt, und ziemlich viele Bugs waren auch schon dabei, aber wenn ich aufzählen würde, was ich in den letzten vier Jahren in meinem Fahrzeug bereits an neuen Features per OTA (kostenlos) erhalten habe…, da ist VW noch Lichtjahre von entfernt.
Das Fahrzeugdesign und die wie auch immer anmutende Innenausstattung ist nicht das Problem. Der moderne Autobesitzer will wie bei seinem Smartphone von den Weiterentwicklungen profitieren. Und das ist leider etwas was VW nur sehr sehr eingeschränkt bieten kann. Das gilt leider auch für alle Anderen deutschen Hersteller. Vereinfacht ausgedrückt: „Willst du bei einem deutschen Auto was Neues, dann kauf dir ein neues Auto“.
hu.ms meint
Ich habe bisher jedes jahr ein softwareupdate bei meinem ID.3 bekommen.
Dieses jahr allerdings kommt das letzte. Ich wüsste allerdings nicht, was mir bei meinem anforderungsprofil an ein BEV noch fehlt.
Ach ja: deine aussagen treffen auf alle etablierten hersteller zu – nicht nur auf die deutschen.
Und die zahl der nerds unter den autokäufern in D und europa kann man am tesla-marktanteil ablesen: um die 15%.
Karosseriegrößen, grosse heckklappen, gewohnte bedienungselemente (blinker), service und ersatzteilversorgung scheinen doch ebenfalls wichtige faktoren zu sein. Vom image ganz zu schweigen – das Elon nahezu zerstört hat.